Hallo Emily,folgende Untersuchungen gehören zu einer aussagefähigen Schilddrüsen-Diagnostik:
Bestimmung der freien Hormone
fT3, fT4 -> die gebundenen Hormone T4 und T3 sind nicht
ausreichend, denn die Werte können z.B. durch die Einnahme der Pille
"verfälscht" sein.
Bestimmung der TSH-Werts
TSH ist ein Hormon der Hypophyse, dass sich an die
Rezeptoren, der Schilddrüse "andockt" und dadurch die Hormon-Produktion
in Gang setzt (ähnlich eines Schlüssels, mit dem man eine Tür
aufschließt).
Befinden sich viele Schilddrüsenhormone im Blut
(ausreichend), wird wenig TSH von der Hypophyse ausgeschüttet, befinden
sich wenige Schilddrüsenhomrone im Blut (zu wenig), wird mehr TSH
gebildet. Das ganze funktioniert also über eine Art
Rückkopplungs-Mechanismus. Dieser Mechanismus kann aber ebenfalls
gestört sein und deshalb ist nur der TSH-Wert nicht ausreichend
GANZ WICHTIG
zu allen ermittelten Werten, gibt es "Normwerte"
(Normbereiche/Referenzbereiche), die anzeigen, ob deine Werte im
"normalen" Bereich liegen. Die musst du dir auf jeden Fall geben
lassen.
Es kann nämlich schon eine Unterfunktion vorliegen, wenn die
Werte im Normalbereich sind -entsprechende Symptome wie Müdigkeit,
Depressionen, Haarausfall sind ein Hinweis dafür.
Stuzig werden sollte man, wenn derartige Symptome vorliegen und dabei die Werte ca. wie folgt liegen.
fT4+fT3 im unteren Drittel des Normbereich's
TSH größer als 2 (die neue Obergrenze des Normbereichs für
den TSH-Wert wurd auf 2,5 'runtergesetzt. Das haben viele Labore aber
noch nicht berücksichtigt - bei denen hat man dann erst eine
Unterfunktion, wenn der TSH-Wert bei 4 oder darüber liegt -> das ist
FALSCH!!!)
Sollten solche Werte vorhanden sein, ist eine Differential-Diagnostik erforderlich.
Sie besteht in der Feststellung vorhandener Antikörper:
Das wären:
Tg-AK(Antikörper gegen Thyreoglobulin. Thyreoglobulin
ist ein von den Schilddrüsenzellen hergestelltes Protein. In der
Schilddrüsenzelle ist es für die Produktion und Speicherung von
Schilddrüsenhormonen verantwortlich-> wird auch TAK genannt)
TPO-AK (Antikörper gegen Thyreoperoxidase, eine
Enzym das für die Bildung von SD-Hormonen zuständig ist -> alte
Bezeichnung lautet MAK)
TRAK (TSH-Rezeptor-Antikörper, legen dich an die
Rezeptoren der Schilddrüse für das Hypophysenhormone "TSH" an. TSH
stimmuliert die Schilddrüse, Hormone zu produzieren)
Auch in der Norm liegende Antikörper schließen eine Schilddrüsenerkrankung nicht aus Ihr Vorhandensein erhärtet aber die Diagnose.
Ein Ultraschall und ein Szintigramm gibt dann letztendlich den endgültigen Hinweis.
Das Szintigramm gibt an, wie viel Speicherkapizität eine Schilddrüse hat und wie aktiv sie ist.
Ein
Ultraschallbild gibt Auskunft über die Größe der Schilddrüse: eine
gesunde Schilddrüse ist ca. 15-18 ml (bei Frauen) und 18-25 ml (bei
Männern) groß. In Gebieten mit guter Jodversorgung kann sie 1-2 ml
kleiner sein. Also 13 ml müsste sie mindestens groß sein, um noch als
„normal“ angesehen werden zu können.
Die Bezeichnung „echoarm“ und/oder „inhomogen“ weisen ebenfalls auf eine Schilddrüsenerkrankung hin.
ZUSAMMENFASSUNG
Unterfunktion
FT4 + fT3 im unteren Drittel des Normbereichs
TSH über 2 bzw. über 2,5
Zusammen mit einer Schilddrüse kleiner als 15-13 ml, echoarm, inhomogen + Symptome einer Unterfunktion [www.hashimotothyreoiditis.de/HT-Symptome.html]
ist das ein deutlicher Hinweis auf eine Unterfunktion im Sinne einer
Hashimotothyreoiditis. Das Vorhandensein von Antikörpern erhärtet die
Diagnose ist aber nicht ausschlaggebend.
Ein
Jodmangel als Ursache für eine Unterfunktion ist bei einer kleinen
Schilddrüse nahezu ausgeschlossen, da Jodmangel dazu führt, dass sich
die Schilddrüse vergrößert (Jodmangelkropf)
Überfunktion
FT4 + fT3 über der Norm
TSH deutlich unter dem unteren Normwert
Zusammen mit einer Schilddrüse größer als 15 ml, ebenfalls echoarm, inhomogen, große Aktivität + Symptome einer Überfunktion [www.morbusbasedow.de/Symptome.html]
ist das ein deutlicher Hinweis auf eine Überfunktion im Sinne von
Morbus-Basedow hin. Dabei sind die Antikörper „TRAK“ meist deutlich
über der Norm.
Eine
vergrößerte Schilddrüse kann ein Hinweis auf einen Jodmangel sein ->
der ist aber in Deutschland inzwischen extrem selten und geht nicht mit
einer Überfunktion einher.
Ciao, B.