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Panik und Ratlosigkeit (sehr langer Post) [Beitrag #88585] :: Sa., 25 August 2007 02:00 Zum vorherigen Beitrag gehen
Hallo alle zusammen,

ich habe jetzt vieles im Internet gelesen und habe mich schliesslich doch entschlossen, hier ins Forum zu schreiben, ich hoffe, es endet nicht in einem Streitgespräch unter den einzelnen Forumsmitgliedern, sondern bleibt bei der Sache.
Mein Problem ist, wie solls anders sein, HA Sad

Zu meiner Person und meiner Geschichte:
Ich bin männlich, 25 Jahre, bin Musiker und habe lange Haare (umso schlimmer)

Meine Geschichte ist folgende:
Ich habe vor etwa 3,5 Wochen ein stark juckendes Ekzem am Hinterkopf bekommen, was ich allerdings nicht das erste Mal hatte. Das hatte ich schon öfters, jedoch selten länger als ein/zwei Tage, kurz nach der Haarwäsche war das wieder weg. Es äusserte sich immer in kleinen Pustelchen, welche beim Kratzen aufgingen und stark nässten. Dieses Mal jedoch hatte ich dieses Ekzem eine ganze Woche lang, und am dritten Tag begannen, meine Haare stark auszufallen, ich habe bei 150 täglich aufgehört zu zählen. In Panik rannte ich zum Hausarzt, der mir das gleiche Mittel verschrieb wie vor 2 Jahren schon: Prednicarbat. Nach 3 Tagen war das Ekzem Geschichte, aber in den folgenden Wochen besserte sich der HA nicht im geringsten, ich verliere täglich mindestens 200 Haare. Das sieht man inzwischen bereits stark, da ich von Haus aus mit relativ wenigen und zugleich dünnen Haaren ausgestattet bin Sad.

Eine Woche später rannte ich zu einem Dermatologen mit angeblich gutem Ruf in solchen Dingen. Er veschrieb mir daraufhin ein sehr mildes Shampoo, welches kaum schäumt und eine Salbe, die ich vor der Haarwäsche auf trockene Stellen auftragen solle.

Die Woche darauf fielen nur wenige Haare aus, da ich sie 5 Tage nicht waschen durfte wegen des folgenden Trichogramms. Die Haarwäsche an diesem Tag holte jedoch den Haarverlust von 5 Tagen nach Sad. Das Ergebnis erhielt ich diese Woche. Massiv geschädigtes Haar im vorderen Kopfbereich, typisch für hormonellen Haarausfall. Die Haare, die im hinteren Bereich entnommen wurden, sind nicht betroffen.

Er meinte auch, ich hätte GHE, zwar nicht viel und nicht fest, aber sie wären da, da sind auch alle Haare kurz und werden nicht recht lang, 5-6cm maximal. Das Haar am Oberkopf sei auch relativ licht. Dieses lichte Haar am Oberkopf und die relativ wenigen Haare im Schläfenbereich hatte ich jedoch immer schon, das fiel mir auf, als ich Fotos von mir hervor kramte, als ich noch 15 war, da hatte ich nämlich noch einen 9mm Haarschnitt. Inzwischen sind sie lichter Sad

Er meinte, ich sollte nun bis zur nächsten Kontrolle in ein paar Wochen Regaine verwenden, danach soll entschieden werden, ob eine Kombitherapie mit Minoxidil und Finasterid eingeleitet werden soll.
Er verschrieb mir Regaine, welches gestern eingetroffen ist, ich habe es noch nicht benutzt und scheue mich davor, da ich viele Horrorstories darüber gelesen habe.

Mein Problem liegt darin, dass ich panische Angst vor diesem Shedding habe. Man merkt nach diesen paar Wochen den Verlust bereits stark und wenn ich noch mehr verliere, dann kann ich quasi meine musikalische Karriere in die Tonne treten, einen Kurzhaarschnitt kann ich bei diesem Musikstil wohl kaum verantworten (habe in etwa die Haarlänge bis zu den Schulterblättern). Ich bin ratlos.
Darüber hinaus verdiene ich auch nicht sehr viel Geld damit und könnte mir Propecia wohl kaum leisten, Regaine kann ich nur durch diverse Versandapotheken beziehen, ansonsten zu teuer.

Andererseits begann dieser Haarausfall auch sehr seltsam. In den ersten zwei Wochen nach Auftreten des Ekzem rieselten meine Haare nur so vom Kopf, und fast ausschliesslich nur kurze Haare. Der Bereich ums Schlagzeug rum war nach den Proben nur so übersät von kurzen Haaren, die Badewanne, Duschwanne, der Flur, die Küche, das Wohnzimmer und das Tonstudio waren und sind geradezu schwarz vor Haaren, überall Büschel mit Staub, ich kam und komme mit dem Saugen kaum noch nach. Komischerweise gehen im vorderen Bereich die langen Haare nur spärlich aus, ich hoffe, das ändert sich nicht. Wenn ich mit den Fingern durchfahre, habe ich vielleicht 2 Haare dazwischen. Ansonsten brauche ich nur leicht den Kopf zu schütteln und schon rieselts wieder.

Im hinteren Bereich, vorwiegend in der unteren Hälfte des Hinterkopfes und an den Seiten unter den Ohren ist es allerdings extrem, fahre ich hier mit den Fingern oder mit dem Kamm durch, habe ich sofort 10 bis 30 Haare weg, fast ausschliesslich lang.
Morgens habe ich auf dem Kopfkissen etwa 5 Haare zu verschmerzen.

Der Oberkopf hingegen juckt und brennt, komme ich an die Haare ran, dann schmerzt es zweitweilen stark, ich kann die Kopfhörer nicht lange auf dem Kopf behalten, sonst schmerzt es zu stark. Ich weiss, dies ist ein Anzeichen eines AGA Schubs, dennoch fallen die meisten Haare am Hinterkopf und an den Seiten aus. Zeitweilen juckt und brennt es auch hier. Am schlimmsten jedoch ist es nach den Haarwäschen.
Jucken und Brennen kommt jedoch auch auf der Stirn und den Augenbraunen zum Vorschein, die ich inzwischen auch relativ leicht auszupfen kann, morgens leichter als abends.
Ich trockne die Haare kaum noch ab, komme ich mit dem Handtuch hin und verhakt sich ein Haar im Handtuch, zieht es gleich noch 5 andere Haare mit raus, d.h. bei mir kommen ganze Büschel raus, jedesmal. Ich höre hierbei nur ein leises Ritsch-Ratsch Geräusch und schon sind wieder welche weg, das alles absolut schmerzfrei. Auch die Haarentnahme fürs Trichogramm war nahezu schmerzlos. Heute blieben auch ganz vorne am Haaransatz ein paar durchs Waschen verhakte Haare im Kamm hängen, ein ganzes Büschel kam raus.

Am ganzen Körper hängen Haare, beim Waschen verliere ich mindestens 100, ich wasche inzwischen nur noch alle zwei bis drei Tage.
Seltsamerweise werden sie nun nicht mehr so schnell fettig wie sonst, vor dem Ekzem reichte ein Tag und sie waren absolut vollgefettet, dass ich mich kaum noch im Spiegel ansehen konnte, nun dauerts dreimal so lange.

Der Arzt meinte, ich habe sehr trockene Haare und auch relativ trockene Haut, damit stimme ich eigentlich nicht überein.
Jedoch wurde durch das Medikament gegen das Ekzem die hintere Hautpartie sehr ausgetrocknet, eventuell hat sich das auf andere Bereiche übertragen, daher habe ich noch mehr Scheu, Regaine anzuwenden, da ich befürchte, das dies meine Kopfhaut noch mehr austrocknet, ich dann noch mehr Juckreiz, wenn nicht oben auch noch ein Ekzem bekomme, und dann zum zusätzlichen Shedding noch mehr HA dazukommt und ich mir gleich eine Perücke kaufen kann, die ich mir nicht leisten kann.

Der Dermatologe überprüfte per Blutbild auch noch das Eisen, Ferritin und Zink, folgende Werte kamen raus:
Eisen: 75 µg/l
Ferritin: 108 µg/l
Zink: 0,9 mg/l

Dazu habe ich im Mai, als ich diese Probleme noch nicht hatte, welches zur allgemeinen Kontrolle gemacht wurde, noch da:
ACHO: 205 mg/dl
AKRE: 0.92 mg/dl
AGPT: 24.3 U/l
LTHR: 331 tsd/µl
LLEU: 6.61 tsd/µl
LERY: 5.13 Mio/µl
LHB: 15.2 g/dl
LHK: 45%
LMCV: 29.6 pg
LMCH: 34.2 g/dl
LMPV: 10.4 fl
LRDW: 13.9%
TSH: 1.67 IU/ml
Ferritin: 148 ng/ml

Ich kenne mich mit diesen Werten überhaupt nicht aus, aber im Ferritin war ein Abfall von 40 ng/ml in 3 Monaten zu beobachten, ich weiss nicht, ob das tragisch ist, laut Arzt ist alles in Ordnung. Dazu muss ich sagen, dass der Dermatologe gerade mal Schilddrüse und Ferritin angesehen hat, über den Rest hat er kein Wort verloren.

Jedenfalls liegen meine Nerven blank und ich bin verunsichert. Mein Vater hat noch volles Haar, mein Großvater ebenso. Mein Urgroßvater hatte ebenfalls keine Glatze.
Mütterlicherseits ist bei den Männern ebenso nichts bekannt, jedoch hatte meine Mutter vor ein paar Jahren einen sehr starken Haarausfall, etwa ein halbes Jahr lang. Ihr half nur die hochdosierte Einnahme von Biotin, vorher und seitdem hat sie keine Probleme mehr mit HA gehabt.
Ich habe in meiner Familie noch kein Familienmitglied sterben sehen, das ohne Haare auf dem Kopf ins Grab gelegt wurde.

Jedenfalls bin ich am Ende. Wohin ich sehe und was ich denke, nur noch Haare. Im Fernsehen kriege ich kaum noch Themen mit, ich sehe nur die Leute und schau mir ihre Haare an, ob ich nicht eine lichte Stelle erkennen kann, ich selbst sitze nur apathisch da. Meine musikalischen Leistungen sind auf dem Tiefpunkt angelangt, Bandproben gibt es seit dieser Zeit nicht mehr. In meiner Beziehung läuft seitdem nichts mehr, droht zu zerbrechen, lachen kann ich garnicht mehr, ich rede nur noch über Haare. Nur noch Haare, Haare, Haare. Ich lese nur noch im Internet über Haare und bekomme täglich mehr Panik. Einen Zähltick habe ich auch schon entwickelt, ich zähle nur noch Haare, den ganzen Tag lang. Meine Einkäufe lasse ich von einer Bekannten miterledigen, gehe nicht mehr aus dem Haus. Jeder Spiegel in der Wohnung ist abgedeckt.
Der gestrige Tag endete kotzend über der Toilettenschüssel vor lauter Angst.

Ansonsten ist mein Leben auch nicht der Reisser, ich stehe ständig unter Stress, ständig wollen Leute was von mir und ich weiss nicht mehr, wohin mit meinem Kopf. Ich trinke täglich in etwa 10-15 Tassen Kaffee und kann nur noch mit Bier einschlafen.

Wie sieht das denn aus? Alle in der Band langhaarig und dann ich dazwischen, dabei habe ich noch die kürzesten Haare von allen und jetzt das Sad

Ich habe mir auch schon gedacht, dass es am Färben liegen könnte, da ich mir meine Haare zwecks Grauhaarabdeckung regelmässig färbe.
Vor etwa 6 Wochen allerdings probierte ich eine andere Farbe aus und liess sie versehentlich 15 Minuten zu lang drauf, ich hab die Zeit vergessen. Kann es vielleicht daran liegen? War eine dunkle Farbe, die sollen ja im allgemeinen recht aggressiv sein. Ich weiss es nicht Sad.

Ich hatte bisher noch nie Probleme mit HA, nie waren es über 100 pro Tag, und nun von einem Tag auf den anderen alles hin,dabei habe ich bis zu diesem Tag fast 5 Jahre gebraucht, meine sehr schweren Depressionen in den Griff zu bekommen. Dieses Jahr ging es mir wieder richtig gut, ich bin wieder aus dem Haus gegangen und habe mich sogar das erste Mal seit langem wieder gefreut, dass endlich Sommer ist (vorher habe ich jeden Sommertag gehasst), ich habe endlich wieder etwas Selbstbewusstsein erlangt und bin allerdings dadurch auch relativ eitel geworden, fast schon narzisstisch, und jetzt das, fünf Jahre harter Arbeit an mir selbst in nur 3 Wochen dahin und ich denke schon wieder einmal über einen finalen Cut (nein, nicht haircut) nach.

Wäre ich 37 und nicht 27, wärs mir wahrscheinlich egal, aber das ist es nicht und ich weiss nicht, wie es weitergehen soll...


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