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Finasterid von 2013 bis 2016 - Nachwirkungen? [Beitrag #464481] :: Fr., 25 Juni 2021 12:07 Zum vorherigen Beitrag gehen
Hi Leute,

ich bin schon lange ein stiller Mitleser hier im Forum und habe mich, wie wahrscheinlich jeder hier, intensiv mit Haarausfall und darüber hinaus beschäftigt. Zu akzeptieren das es letztendlich kein Mittel gibt wiegt schwer. Das man all sein gespartes Geld für eine zufriedenstellende Lösung hergeben würde, sagt bereits alles.

Nichtsdestotrotz wird es bei mir auch immer schlimmer, zwischen Typ 3/4. Ich versuche mich damit abzufinden und trage mehr Cap - auch wenn ich ungern Cap trage.

Es gibt jedoch eine Erfahrung die ich gerne mit euch teilen möchte. Natürlich kann man nicht immer alles auf ein Medikament schieben, jedoch möchte ich einfach meine Gedankengänge kurz erläutern um mir einfach etwas von der Seele reden zu können. An gleichgesinnte.

Kurz zu meinem Alter: 30. Damals Finasterid genommen mit 22-26 Jahre.

Finasterid habe ich von 2013 bis 2016 genommen. Nebenwirkungen hatte ich so gut wie keine. Selten hatte ich mal Probleme beim Sex. Mehr Probleme hatte ich mit trockenen Augen und - wahrscheinlich - eingebildeteten Sunken Eyes. (mein Bruder und mein Vater haben die gleichen Augen... und sie haben nichts genommen). Trotzdme redet man sich ein, dass damals die Augen frischer waren. Von diesen Punkten abgesehen, habe ich keinerlei Unterschied gemerkt ob ich die Tabletten nehme oder nicht.

Ich habe in meiner Einnahmezeit damals vorübergehend Vollzeit an der Bar gearbeitet, da es Spaß gemacht hat und ich nach dem Studium kurzerhand nichts gefunden habe. Das ging ca. 3 Jahre und rückblickend war es mit die schönste Zeit. Und hier habe ich Finasterid genommen.

Ende 2016 habe ich, auch auf Wunsch von meinem Arzt und meiner Freundin, Finasterid abgesetzt. Zu viel Risiko. Anschienend kamen immer mehr "Berichte" und ich war verunsichert. Libidoprobleme gab es nicht, war aber auch nicht "rattenscharf" über die Zeit.

Seitdem sind die Haare dünner geworden und von NW2 auf ca. NW3/4 (über 5 Jahre). Schlägt mir aufs Gemüt, logisch. Man will nicht wirklich damit leben.

Wenn ich an meine letzten Jahre zurück denke sind mir einige Punkte aufgefallen, die natürlich auch mit einem veränderten Umfeld und dem Alterwerden zu tun haben können. Trotzdem wollte ich es mal runterschreiben.

Mit meiner Freundin bin ich nicht mehr zusammen. Potenz war kein Problem. Jedoch habe ich die letzten Jahre einfach Phasen, in der ich überhaupt keine Lust auf Sex habe. Dann kommen 2 Wochen in denen ich rattig bin, und dann wieder lange nichts.

Zudem habe ich das Gefühl, dass ich mich persönlich verändert habe. Ich war damals sehr einfühlsam (auch vor Finastserid) und Verständnisvoll. Mittlerweile habe ich das Gefühl, dass mir nichts anhaben kann. Die Liebe wurde weniger. Ich nehme mir weniger zu Herzen. Ich kann mich auch jetzt nicht mehr verlieben oder verknallen. Alles fühlt sich gleichgültig an. Meine Oma ist vor 2 Jahren gestorben und es war natürlich schlimm. Aber ich konnte nicht weinen oder sonst was. Es waren nicht die Gefühle, die ich haben sollte.

Mir wurde schon öfter gesagt (als ich meine Haare 2019 abrasiert habe), dass es gut aussieht. Mein Vater ist ein attraktiver Mann und wir haben beide eine gute Kopfform. Ich weiß selbst, dass es nicht schlecht aussieht. Trotzdem macht es mich runter. Ich bin unzufrieden mit mir. Nach außen bin ich ein kommunikativer, freundlicher und lebensfroher Mensch. Auf der anderen Seite gehe ich ungern raus oder meide Verabredungen, da ich wieder Cappy anziehen muss oder mir meine Haare nicht gefallen.

Deshalb habe ich mir immer eingeredet, dass es an mir liegt. Und das glaube ich immer noch - ich möchte nichts auf ein Medikament schieben. Wer sich selbst nicht liebt kann andere nicht lieben. So sagt man jedenfalls.

Seitdem lebe ich so vor mich hin und arbeite. Habe Dates und auch mehr, jedoch belanglos. Ich habe Affären mit Freundinnen die ich dann verletzte, weil es nicht mehr wird, dabei wusste ich, dass sie mehr wollen. Hätte ich damals nie gemacht. Ich hätte nie jemanden so verletzen wollen - weil man das nicht macht. So habe ich es jedenfalls gelernt.

Ich habe einen tollen und gutbezahlten Job, eine wunderbare Familie, gute Freunde und kann mehr oder weniger alles machen was ich will (Geldtechnisch).
Trotzdem fühle ich mich etwas leer. Ich suche nach dem Sinn des Lebens aber finde ehrlich gesagt keinen.

Es gibt Tage, an denen mir klar wird, dass ich einfach nur bescheuert bin. Ich sollte einfach Leben und alles genießen. Das hält leider nicht lange an und es beginnt von neuem.

Habe nun bei meinem Job auf vier Tage gekürzt und gehe wieder an die Bar. Ich hoffe, es gibt mir wieder etwas Aufschwung.

Tut mir Leid für den langen Text. Ich kenne hier zwar niemanden, aber hatte das Gefühl, dass ihr mich trotzdem mit am Besten versteht...


Ich möchte meine aktuelle Lage nicht an das Mittel Finaterid abwälzen.
Es gibt nur ein Problem: Man hat immer mal wieder den Gedanken, ob es nicht von der Einnahme kam und einfach als NW geblieben ist.


Deshalb schreibe ich diesen Text hier und wünsche euch allen weiteres Durchhaltevermögen und Kraft.

Liebe Grüße



[Aktualisiert am: Fr., 25 Juni 2021 12:11]


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