maronti
Beiträge: 3 Registriert: May 2012
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Liebe Leute,
vielen Dank erstmal für die vielen hilfreichen Beiträge, durch die ich mich hier lesen durfte. Sie waren nicht nur informativ, sondern stellten in vielerlei Hinsicht einen großen Trost dar. Wer sich meine lange Vorstellung ersparen will und nur am Haarersatzteil interessiert ist, sollte nach der Klammer weiterlesen. 
(Ich möchte dennoch nicht die Gelegenheit versäumen, mich persönlich vorzustellen und einen konkreten, auf meine eigene Situation bezogenen Rat von den anwesenden Experten einzuholen.
Ich bin männlich, 35 Jahre alt und wohne im Rheinland. Dass mein Haar ausfällt, bemerkte ich zum ersten Mal mit 19 Jahren. Ich sah ein Foto von mir, auf dem mein Hinterkopf zu sehen war, und war schockiert, dass sich da eine kleine, kahle Stelle abzuzeichnen begann. Bis dahin war mein Haar sehr, sehr voll, vergleichbar mit dem einer Frau. Ich trug es etwa 50cm lang und definierte mich (auch) über meine Haarpracht. Damit war natürlich bald Schluss. Was danach folgte, kennt Ihr wahrscheinlich alle. Da erlebt man wohl allgemein ungefähr dasselbe. Haare kürzer, Geheimratsecken kaschieren, rüberkämmen, Mützen tragen etc. Der Leidensdruck hat in den vergangenen 16 Jahren nicht abgenommen, unabhängig davon, ob ich gerade eine Freundin hatte oder nicht. Ich war und bin sehr, sehr unzufrieden.
Behandelt habe ich meinen Haarausfall trotzdem nie. Die Einnahme von Medikamenten hat mich immer abgeschreckt. Heute, wo es im Grunde schon zu spät ist, würde ich Finasterid nicht mehr ausschließen, aber das bringt mir keine Frisur zurück. Ich habe lange mit dem Gedanken gespielt, eine HT durchführen zu lassen, aber die Ergebnisse sind imho sehr dürftig, man muss ständig nachlegen und lange auf das Ergebnis warten. Wenn sich die Multiplikations und/oder Implantationstechnik entwickelt, gerne, aber so nicht, oder wenigstens nicht für mich!
Über den "Schütthaareffekt" war und bin ich immer noch baff. Wahnsinn, was man da noch rausholen kann, aber mein Haar ist hinten zu licht, und die Geheimratsecken bekommt man davon auch nicht weg. Jetzt noch zusätzlich mit Dermmatch zu arbeiten, kommt für mich nicht in Frage. Zu allem Überfluss steht mir ein Superkurzschnitt genauso wenig wie eine Glatze.
Mein Haarzustand entspricht am ehesten NW5.
An der Seite sind die dunkelbraunen, fast schwarzen Haare sehr voll. Da hat sich seit der Jugend nichts getan, und da wird sich, wenn ich mich in der näheren und weiteren Familie umschaue, in der der Haarausfall bei den Männern omnipräsent ist, auch nichts mehr tun. Allerdings dürfte der Haarkranz halt schmaler werden. Soviel zu mir und meinen eigenen Haaren. Demnächst stehen bei mir größere Veränderungen an. Ich werde aus der Freiberuflichkeit, wenn alles klappt, teilweise wieder in eine Anstellung wechseln und aller Wahrscheinlichkeit nach umziehen. Das scheint mir eine psychisch günstige Situation, um auch mit meinen Haaren etwas zu machen.)
Nun ist der Entschluss zum Haarteil gefasst. In meiner Familie und in meinem Freundeskreis, wo ich schon länger und öfter vorgefühlt habe, kommt das sicher gar nicht gut an. Die Vorurteile sind enorm! Alle rieten mir davon ab, und das, obwohl ich meinen immensen Leidensdruck völlig offen kommuniziere.
Aber ich hatte halt schon immer meinen eigenen Kopf, und deshalb soll dieser jetzt auch wieder mehr echte Haare bekommen, auch wenn es nicht die eigenen sind.
Die Kosten würde ich gerne auf ca. 100€ pro Monat beschränken. Das scheint, wie ich mehrfach hier gelesen habe, mit etwas Geschick und Erfahrung durchaus möglich zu sein.
Als Frisur strebe ich einen kürzeren oder längeren Seitenscheitel an, also grob gesprochen zwischen dem Bild im Anhang
und den Bandmitgliedern von Tocotronic, wobei ich die Haare hinten und an den Seiten eher kurz und oben länger mag.
Die Dichte soll aber eher normal als auffällig hoch sein. Es ist mir lieber, wenn etwas Kopfhaut durchscheint, als dass alles unnatürlich dick zugedeckt ist. Und ich möchte auch in Scheitelnähe etwas mehr Ansatz zeigen als die Tocotronic-Jungs. Es soll selbstverständlich möglichst natürlich und unauffällig aussehen. Da darf es nicht viel Kompromisse geben. Ansatz und Übergang sollen von mir selbständig völlig zufriedenstellend zu gestalten und damit auf den ersten und zweiten Blick nicht oder so gut wie nicht erkennbar sein. Auf keinen Fall sollte die Netzstruktur zu sehen sein. Ich möchte selbst darüber entscheiden dürfen, wann ich eine neue Bekanntschaft, vor allem eine solche vom anderen Geschlecht, über meinen Haarersatz informiere. Dass ich es aber immer eher bald tuen würde, steht natürlich fest. Und wenn ich nicht öfter als wöchentlich kleben müsste, fände ich das auch sehr schön.
Ist der Anspruch Eurer Meinung nach realistisch? Ich habe ein Swiss Lace oder French Lace System (beispielsweise von Top Lace) ins Auge gefasst. Kein Stock Unit, sondern etwas individuell angepasstes.
Bei CS scheinen mir Kosten und Nachteile zu hoch. Ich will nicht, dass mir das Teil auf dem Kopf rumschwimmt oder im Schlaf verrutscht.
Wie würdet Ihr jetzt an meiner Stelle vorgehen, und welches Studio im Bereich Köln - Bonn - Düsseldorf könntet Ihr mir empfehlen, um die verschiedenen Haarersatztypen mal "in natura" zu sehen und auch anfassen zu können.
Vor dem kosmetischen Aufwand scheue ich mich übrigens kein bisschen. Im Gegenteil, ich freue mich schon ein bisschen aufs Ausprobieren. Allerdings habe ich natürlich große Sorgen, dass es nicht passt, weil ich irgendwas komplett falsch mache oder mit unzureichender Qualität versorgt werde. Dann bleibt doch nur der extreme Kurzhaarschnitt.
Zwei Fragen habe ich noch:
Ich fahre liebend gerne und oft Rennrad. Inwiefern könnte das zu Komplikationen durch den Schweiß führen?
Hat es Nachteile für die Kopfhaut, das Haarteil und dessen Verschleiß wenn man eher häufiger als seltener klebt?
So, sorry erstmal für den viel zu langen ersten Beitrag. Vielleicht liest ja doch wer mit.
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