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Meine Geschichte, meine Gedanken! [Beitrag #221332] :: Di., 14 Februar 2012 20:41 Zum vorherigen Beitrag gehen
Hallo zusammen,

nach ein bis zwei Jahren als Leser dieses Forums habe ich mich nun dazu entschlossen, mich anzumelden und euch meine Geschichte zu erzählen und euch einen Einbilck in meine Gedankenwelt zu gewähren.

Meine Geschichte versuche ich kurz zu halten, da sie sich wohl im Großen und Ganzen mit vielen Geschichten hier deckt. Ich bin männlich, 28 Jahre und angefangen hat der HA ungefähr, als ich 20 Jahre alt war. Bei mir begann sich der ganze Oberkopf auszudünnen, was aber sehr schleichend vor sich ging. Konnte noch bis 24 - oder so in dem Dreh - ohne größere Probleme eine gute Frisur hinbekommen. Meinen Mitmenschen ist der HA auch nicht wirklich aufgefallen. Danach wurde es dann aber wirklich problematisch, woraufhin ich begann Propecia zu nehmen. Ich habe das Medikament aber nach etwa 9 Monaten wieder abgesetzt, da ich mir nicht wirklich sicher war, ob ich von Nebenwirkungen betroffen war oder nicht. Anschließend hat sich der Status logischerweise wieder schleichend verschlechtert und Frisuren mit viel zeitlichem und nervlichem Aufwand wollte ich mir nicht basteln. Seit etwa einem Jahr rasiere ich mir deshalb die Haare auf 3 mm ab. Seit dieser Zeit bearbeite ich meine Stoppeln zweimal täglich mit Minoxidil, was auch aufgrund der geringen Haarlänge sehr pflegeleicht ist. Habe das Gefühl, dass sich der HA seitdem wieder verlangsamt.

Ich würde sagen, dass ich mich schon irgendwie mit dem HA abgefunden habe - was wirklich nicht gerade leicht ist - ich aber dennoch Probleme damit habe.

Ich habe über Forumsmitglieder gelesen, dass sie kaum noch vor die Tür gehen, Kontakt zu anderen Personen meiden, soziale Kontakte vernachlässigen etc. Das kann ich zwar gut verstehen, handhabe es aber anders. Ich treffe mich mit Freunden, treibe Sport und zur Zeit konzentriere ich mich auf die Uni, da wichtige Prüfungen anstehen.

Dennoch muss ich sagen, dass mich der HA doch sehr oft traurig stimmt. Auch wenn ich nach wie vor meinen Hobbys nachgehe, bin ich einfach nicht mehr derselbe wie früher. Ich bin einfach nicht mehr so glücklich!!! Jezt kommt auch wieder die alte Leier, aber auch bei den Frauen tue ich mich zusehends schwer. Früher hatte ich im Umgang mit der Damenwelt keine Probleme und kam beim anderen Geschlecht ganz gut an. Wenn ich mal einen Korb bekommen habe (ja das kam auch früher schon vor Wink ), war mir das nicht so wichtig und ich habe einfach nach vorn geschaut. Heute würde ich einen Korb direkt auf mein Äußeres und meine schwindende Haarpracht beziehen, was meinem "Selbstbewusstsein" nicht gerade zuträglich wäre.

Jetzt kommen die Gedankenspiele über den HA, die doch sehr ernüchternd sind. Ich habe versucht mich möglichst objektiv und ein wenig wissenschaftlich den Tatsachen zu näheren. Dabei kam ich zu drei traurigen Fakten:

1. Die von HA Betroffenen befinden sich in einer klaren Minderheit! (Gut, keine wirklich neue Erkenntnis) Habe mal meine männlichen Facebook-Freunde nach HA und Nicht-HA gezählt. Ergebnis: 113 haben keinen HA, 12 haben HA. Um ganz ehrlich zu sein, das klingt jetzt vielleicht etwas gemein, aber ich könnte viiiiiiel besser damit umgehen, wenn alle gleichermaßen davon betroffen wären. Smile Oder zumidest das Zahlenverhältnis umgedreht wäre, also nur noch die wenigsten viele Haare hätten.

2. Wir befinden uns nicht nur in der Minderheit, wie befinden uns in einer negativ-privilegierten Minderheit. Will heißen, wir sind durch unseren HA - ob psychisch oder sonst wie - benachteiligt. Wir können also mit Fug und Recht behaupten, dass wir Pech gehabt haben, denn die Mehrheit hat ja noch Haare.

3. Das tut vielleicht am meisten weh. Wir befinden uns in einer negativ-privilegierten Minderheit - und jetzt kommt's - OHNE EIGENES VERSCHULDEN! Wir haben nichts SELBST GETAN, was den HA erklärt, begründet oder rechtfertigt.

Und gerade diese drei Tatsachen erschweren mir den Umgang mit dem HA doch sehr. Ich möchte mich nicht in Selbstmitleid ertränken, aber diese Ungerechtigkeit ist, zumidest für mich, nur schwer zu aktzeptieren.

Resümierend kann ich sagen, dass ich den HA akzeptiert bzw. hingenommen habe, aber ich werde wohl nie mehr der derselbe sein wie früher.

Hoffe, ich habe euch mit dem ganzen Text nicht erschlagen!

Viele Grüße,

Andreas



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