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icon4.gif   Langzeit-Bericht nach Propecia-Einnahme mit zahlreichen Infos und eigenen Sichtweisen [Beitrag #209803] :: Mo., 15 August 2011 00:43 Zum vorherigen Beitrag gehen
Ich hatte schon mal vor einiger Zeit hier im Forum einen Post geschrieben und wollte jetzt mal meinen Langzeit-Bericht zur Finasterid-Einnahme sagen, allerdings mit zahlreichen Sichtweisen.

Deswegen warne ich vorab: Es wird sehr lang, aber vielleicht quält sich der eine oder andere ja trotzdem durch. Wink

Zur Ausgangslage: Seit 2006/2007 leide ich unter Haarausfall im Stirnbereich und auf dem Oberkopf. Ich bin allerdings ein Mensch von Extremen, d.h. mein Körper kennt genetisch offenbar nur schwarz und weiß.

Wenn ich mal ein paar Kilo über meinem Normalgewicht liege und ich versuche, mein Gewicht zu reduzieren, dann kann es durchaus vorkommen, dass ich nach 10 Tagen schon wieder unter meinem Normalgewicht liege. Ich schaffe es locker, z.B. in 1-2 Wochen 7-10 Kilo abzunehmen. Wer das nicht glaubt und schon für Spinnerei hält - ich glaube es ja selbst nicht, aber die Waage lügt nicht.
Genauso bei Krankheiten. Hab ich mal ne Magenverstimmung, dann ist das so akut, dass nicht mal simple Medikamente dagegen helfen. Selbst die spuckt mein Körper wieder aus.

Und genau dieses Extrem liegt offenbar in meiner androgenetischen Alopezie. Ich stellte eines morgens aus heiterem Himmel fest, dass beim Duschen plötzlich extrem viele Haare in der Wanne liegen. Beim ersten Mal hab ich das noch nicht so bedeutend gesehen, aber
das ging jeden Tag so, und zwar so viele, dass der Ausguss verstopfte.

Als würde in meiner Genetik das Datum für den Haarausfall vorliegen und zu diesen Stichtagen fallen sie aus.

Ich hab das gemacht, was die Werbung riet: Alpecin mit Koffein. Verlängert das Haarwachstum. Angeblich. Also Alpecin gekauft und aufgetragen. Doch das Einmassieren des zugegebenermaßen
gut riechenden Zeugs half leider gar nichts. Ich nahm es zwar wochenlang tapfer weiter, aber außer dass die Haare einigermaßen gut riechen passierte da einfach nichts. Der Haarausfall ging einfach weiter.

Ich hatte zu dem Zeitpunkt außerdem starke Schuppenbildung bekommen. Wir reden hier nicht mehr von Schuppen, die rieseln ja meist nur, sondern von Kopfhaut-Lepra. Es lösten sich ganze Hautfetzen
und klebten ekelhaft im Haaransatz.

Ich nahm bisher Head&Shoulders und wechselte auf das Head&Shoulders Anti-Schuppen-Shampoo. Die Friseurin war aber entsetzt, als sie meine Kopfhaut sah. Sie sagte: "Das müssen Sie sofort absetzen, ihre Kopfhaut sieht aus, als würden Sie die täglich mit Persil waschen, die Haut ist komplett offen." Da seien die Haut fast schon verätzende Tenside drin. Sie riet mir, zügig den Hautarzt aufzusuchen.
Ich bin dann endlich auch zum Dermatologen, der bestätigte, dass ich sowohl starke Schuppenbildung als auch androgenetische Alopezie hätte.

Er nannte zwar Propecia als mögliches Gegenmittel und würde das auch verschreiben, aber dies sei sehr teuer. Für mich war das aber kein Thema, da ich noch ziemlich jung bin und ich mich nicht mit Launen der Natur abfinde.
Ich bin jemand, der davon überzeugt ist, dass der Mensch die Natur und Naturgewalten unter seine Kontrolle bringen muss. Das geht, man muss nur wollen. Ich bin vom Charakter her ein Rebell, ein Aufsässiger, ein Störrischer, ein Querulant, das wird mir von allen Seiten immer wieder bestätigt. Und wenn es ein Gegenmittel gibt, dann stellt sich für mich die Frage nicht, ob ich es nehme, sondern nur noch die Rahmenbedingungen dazu.
Damals war MSD Sharp & Dohme resp. Merck USA noch alleiniger Halter des Patentes von Propecia, dem Wirkstoff Finasterid.

Wie einige hier schon im Forum feststellten, hat MSD per Zufall die Entdeckung gemacht, dass bei Einnahme von Finasterid als Nebenwirkung den Patienten wieder Haare wachsen und brachte dann statt der 5mg-Version die 1mg-Version zu einem Wucherpreis von 175,00 EUR pro 98er-Packung auf den Markt. Shocked Ich kaufte innerhalb von 12 Monaten drei Packungen zu dem Preis. Da ich mich jedoch finanziell ausgenommen fühlte, recherchierte ich die Hintergründe.

MSD hielt noch das Patent und ein Generikum war noch lange nicht in Sicht. Also recherchierte ich mal im Hintergrund, zu welchen Preisen die Apotheken das Medikament von MSD selbst beziehen, also der Selbstkostenpreis. Das war nicht ganz legal, wie ich an diese Infos herangekommen bin und logischerweise gibt es keine Apotheke, die so blöd ist und den Patienten den Selbstkostenpreis nennt. Ich wollte aber wissen, wie ich möglichst günstig an das Monopolprodukt herankomme.
Zu 139,00 EUR bezogen die Apotheken damals das Präparat, was ich mir zunutze machte, eine gewisse Verhandlungsbasis zu schaffen. Künftig konnte ich die Bezugskosten auf etwas über 150 EUR/Packung drücken.
Irgendwann zog dann auch docmorris nach und senkte den Preis auf knapp 150 EUR. Das war ca. 1 Jahr bevor das Patent auslief.

Seit ca. 2009 dürfen ratiopharm, stada und wie sie alle heißen Generika davon produzieren, was die Bezugskosten auf ca. 110 EUR pro 98er-Packung drückt.

Soviel zu den Bezugsbedingungen des Medikaments.

Zur Anwendung:

Am Anfang nahm ich brav jeden Tag eine Tablette, morgens nach dem Aufstehen. Dann las ich hier im Forum, dass der DHT-Spiegel zur Mittagszeit am höchsten sei und sich die Einnahme zu dieser Zeit daher empfehle. In einem anderen Forum wurde die Einnahme vor dem Schlafengehen empfohlen (Begründung hab ich vergessen). Ich sagte mir: Die Einnahmezeit wird egal sein, hauptsache, man nimmt es regelmäßig.

Gleichzeitig unternahm ich noch weitere Vorsichtsmaßnahmen. Ich wechselte das Shampoo selbstverständlich, Head&Shoulders benutzte ich nie wieder. Stattdessen mussten erst mal die extremen Schuppen weg. Ein User hier im Forum riet zu Vichy Dercos und das klappte anfangs auch sehr gut. Doch das 13 EUR teure Shampoo hielt nur 2 Wochen bis nach dem Absetzen. Dann stellten sich die Schuppen wieder ein. Fürchterlich.

Ich wechselte mit der Zeit zu Pantene Pro V Anti-Schuppen und damit bekam ich endlich meine Kopfhaut-Lepra einigermaßen in den Griff. Es ist zwar immer noch manchmal etwas schuppig, aber längst nicht mehr so extrem wie seinerzeit.

Hab ich außerdem früher das Shampoo kräftig in meine Haare einmassiert, tupfe ich es seit dem Haarausfall nur noch ganz leicht auf und spüle es mit warmem Wasser sanft ab. Keine Wasserstrahlen gegen die Haarwuchsrichtung, nur leichtes Auswaschen mit der Hand. Mit dem Handtuch trockengerubbelt werden die Haare schon gar nicht (was ich früher immer so machte), sondern tupfe mit dem Handtuch die Nässe weg und trockne die Haare leicht mit dem Föhn.
Beim Friseur lasse ich auch nur Trockenhaarschnitt vornehmen, schon um zu verhindern, dass die Friseurin eine Kopfmassage vornimmt, bei dem sie zu viele Haare killen könnte.

Nun nehme ich Propecia und dessen Generika seit 4,5 Jahren.

Jetzt ist natürlich interessant: Wie sieht das Ergebnis aus?
Das Problem ist: Die Geheimratsecken sind leicht größer geworden, nachgewachsen ist an diesen Stellen gar nichts.
Auch auf dem Oberkopf ist das Haar leicht schütter. Beim restlichen Kopf sind die Haare weiterhin vorhanden.
Das Problem ist jedoch, dass man nicht beweisen kann, was Propecia wirklich bewogen hat.

Ich beschäftige mich extrem viel mit genetischen Krankheiten und deren Erforschung und Heilung. Dazu gehören Krebs, Alzheimer und eben auch Androgenetische Alopezie. Ich habe weder Medizin studiert, noch irgendwas mit Biologie, sondern interessiere mich nur extrem dafür. Es gibt kaum einen wissenschaftlichen Bericht, den ich nicht aufsauge. Ich könnte ohne weiteres auf Fachtagungen mithalten, das Vokabular ist jedenfalls schon drin.

Wann immer in den letzten Jahren wissenschaftliche Erfolge präsentiert wurden, habe ich mir bei Outlook immer wieder Zeitpunkte eingetragen, in denen ich mich an einem Wochenende hinsetzte und nachforschte, was eigentlich aus der Behandlungsmethode geworden ist.
Was z.B. macht derzeit ein Dr. Ken Washenik? Was ist mit der Studie einer Universität aus Texas, die kahlen Mäusen Haarzellen spritzten?

Die Fortschritte sind bisher ernüchternd. Was vor 4-5 Jahren als Fortschrittsmeilenstein gepriesen wurde, ist bis heute keinen einzigen Schritt weitergekommen. Oft hat man den Eindruck, hier wurde nur eine Forschungsmethode vorgestellt. Es gibt ja Wissenschaftler, die greifen ja gerne auf dieser Basis Förderungsgelder ab.
Bisher sind die Methoden eher dürftig und ich kann leider nicht beweisen, ob bzw. was Propecia genau zu meinem Haarerhalt beigetragen hat. Wunder vollbringen kann es jedenfalls nicht. Die Geheimratsecken sind nach wie vor da.
Die Krankheit Haarausfall sehe ich jedoch nur dann als geheilt an, wenn nur noch der natürliche Haarverlust im Rahmen der Wachstumszyklen einsetzt (vielleicht 50-70 pro Tag) und an den Stellen, wo früher mal Haare waren, diese vollständig wieder nachwachsen. Der Mensch muss danach streben, diese Krankheit in den Griff zu bekommen, genauso wie Krebs oder Alzheimer.

Und da ich eine Menge Forschungsansätze weltweit bereits jahrelang verfolge, und die Forschung längst zu dem Ergebnis gekommen ist, dass Androgenetische Alopezie fast nur in der Genetik des Menschen liegt (sonst hieße es nicht androgenetisch), komme ich zu dem eindeutigen Schluss, dass die Bekämpfung bzw. Heilung der Krankheit Haarausfall auch nur genetisch zu bewerkstelligen ist.

Sprich: Um Haarausfall wirklich zu heilen, ist embryonale Stammzellforschung notwendig. Jeder sollte sich im Klaren darüber sein, dass anders kaum ein Erfolg machbar ist. Mein Lösungsansatz sähe Therapeutisches Klonen vor. Angenommen, es gäbe keine Forschungsbarrieren mehr, ich würde sofort einen embryonalen Klon bis zum einen gewissen Entwicklungsstadium von mir erstellen lassen, dem dann - einem Ersatzteillager gleich - die Haarzellen entnommen werden.

Es liegt in der DNA fest, welche Haarfarbe man bekommt, wie lang die Haare werden, welche Form sie annehmen und leider auch - zu welchem Zeitpunkt die Haare ausfallen. Resettet man die DNA unter der Kopfhaut und implantiert Haarzellen eines Embryos, so würde man mit dem Haarwachstum ganz von vorne beginnen. Es würden dann wieder die Haare in der Form sprießen, die schon mit der Geburt vorhanden sind. Ein Baby kommt meist nicht kahlköpfig auf die Welt. Es würde ein halbes Jahr bis 1 Jahr dauern und dann hätte man die vollen Haare wieder, so wie zu seinem ersten Lebensjahr.
Und wenn man mit 25 Haarausfall hat, weil das in der DNA so festgelegt ist, dann blieben die Haare des Klons für diesen Zeitraum, bis sie wieder auf das DHT überempfindlich reagieren.

Überhaupt ist der Haarausfall so kurios wie Krebs. Es gibt etliche Organe, die sind extrem anfällig für Krebs. Die Lunge, die Knochen, das Blut bei Männern und Frauen gleichermaßen, bei Frauen die Brust, bei Männern die Prostata.
Aber hat schon mal jemand in seinem Bekanntenkreis von einem Herzkrebsfall gehört? Das gibt es zwar auch, nennt sich myogenes Sarkom, ist aber extrem selten. Die Zunge kommt tagtäglich mit heiß und kalt in Berührung und bekommt vieles vom Körper als erstes ab. Zungenkrebs ist aber dennoch extrem selten.
Die Nase hat als Hauptaufgabe, die Giftstoffe aus der Luft zu filtern. Aber Nasenkrebs? Theoretisch möglich, aber dennoch extrem selten. Die Organe reagieren also unterschiedlich anfällig auf die Zellmutation.

Und das passiert bei Haarausfall offenbar genauso. Es ist doch aberwitzig, dass Haare nicht gleich Haare sind. Man sagt als Redewendung immer "haargenau das gleiche" oder "etwas ist haargleich dasselbe", aber die Haare gleichen sich offenbar nicht wie ein Ei dem anderen. Warum zum Teufel fallen die Haare an den Geheimratsecken-Stellen fast bei allen als erstes aus? Was ist mit denen, was bei anderen nicht der Fall ist? Warum bleiben die Haare vom Haarkranz oft bis ins hohe Alter erhalten? Die Natur hat hier Bockmist gebaut. Uh Oh Es wäre so einfach; die Lösungsskizze für das perfekte Haarwachstum ist doch schon im Körper, es wäre schon jedem naturell geholfen, wenn jedes Haar von der gleichen Beschaffenheit wäre, wie die Haare aus dem Haarkranz am Hinterkopf. Denn die fallen ja offenbar nicht oder als letzte aus.
Dieser Frage hat sich die Forschung noch überhaupt nicht ausreichend gewidmet.

Dabei ist der psychische Druck für Männer mit Haarausfall enorm hoch. Ich habe versucht, mir einen repräsentativen Eindruck zu verschaffen, wie Frauen auf Männer allgemein mit Haarausfall reagieren. Es ist leider so, dass man es extrem schwerer hat, neue attraktive Frauen kennenzulernen, wenn man unter Haarausfall leidet.
Ich habe dazu zahlreiche Forenthreads mir durchgelesen, wo verzweifelte junge Leute fragten, auf was denn Frauen stehen und ob sie ein Problem damit hätten, wenn der Mann Haarausfall hat.

Ergebnis ist: Die meisten Frauen haben zwar kein Problem damit, wenn sie einen Mann mit vollem Haar kennen- und liebengelernt haben, bei dem aber Haarausfall einsetzt. Dann sind andere Vorzüge wichtiger. Aber Singles, die neu wählen können, würden sich nicht für einen Mann mit lichtem Haar entscheiden. Vor allem nicht, wenn die jüngeren Frauen noch in den 20er Jahren sind. Als Begründung wird meist gesagt: "Ich stehe auf volles Haar und brauche etwas zum drin Rumwuscheln" oder sie verweisen darauf, dass ausfallendes Haar generell unattraktiv aussieht.

Den Männern bleibt oft nichts anderes übrig als sich die Haare kurz zu rasieren, aber auch der männlich wirkende Millimeterschnitt wird von vielen Frauen doch nicht als so attraktiv gesehen, wenn man nicht den passenden Kopf dazu hat. Und dabei haben es die Männer mit schweren Kalibern aufzunehmen: Brad Pitt, Bruce Willis, Vin Diesel oder Jason Statham werden da als Referenzen herangezogen, bei denen ja auch eine Glatze oder Millimeterschnitt "total sexy" aussähe. Tut es auch, nur es hat schon einen Grund, warum die auf der Hollywood-Leinwand zu sehen sind und Millionen andere nicht.
Was soll denn bitte ein Mann machen, der nicht den Körperbau der aufgeführten Stars hat? Oder eine unpraktische Kopfform? Für diese Fälle, das bekommt man in Foren immer wieder zu lesen, sei es dann in der Tat extrem schwer und man werde auf dem Partnermarkt sich wohl mit allem abfinden müssen.

Überhaupt kann man in der Promiwelt gut erkennen, wie wichtig das Thema "Haare" ist und wie wenig weit die Forschung tatsächlich ist. Das Thema Haarausfall kam besonders vor ein paar Wochen hoch, als Prinz William vor den Traualtar trat. "Der hat ja eine Platte bekommen", hieß es eintönig in einem Frauen-Forum mit einem Entsetzen-Smiley dahinter.
Schon im Dezember, als William und Kate ihre Hochzeit bekanntgaben, schrieb ein Boulevard-Blatt: "Gut, dass er endlich Nägel mit Köpfen macht, denn mit diesem Haupthaar findet sich schwerer eine neue." Das war lustig gemeint, aber war nicht lustig. Es ist tatsächlich so. Ein Prinz William wird auch mit Glatze von der ein oder anderen Model-Blondine genommen, aber was ist mit Otto-Normalbürger?

Und machen wir uns nichts vor: Die Royals, die sich Propecia und jedes andere Medikament locker 100x leisten können, werden auch alles auf dem Markt verfügbare nehmen, was geht, um dem Problem Herr zu werden. Anders ausgedrückt: Prinz William ist der Beweis dafür, dass der Markt nicht mehr zu bieten hat. Es gibt bis heute nichts wirklich wirksames, sonst hätte William, dessen Haarwuchs schon mit 19 einsetzte, nicht diesen Haarstatus!

Und Haare sind in der Öffentlichkeit eine sehr wichtige Sache. Bundeskanzler Gerhard Schröder ging es so nahe, dass die Nachrichtenagentur ddp schrieb, er hätte gefärbte oder getönte Haare, dass er 2002 die Agentur verklagte. ddp zog nach den Protesten des Kanzlers die Meldung zwar zurück. Aber das ging Schröder nicht weit genug
Er zog vor Gericht und wollte in einer Unterlassungsklage erreichen, dass die Nachrichentagentur die Zitate der Beraterin nie mehr wiederholen darf. Heftige Reaktion, wahrscheinlich hätte er das nicht mal gemacht, wenn ihn jemand mit unflätigen Ausdrücken beleidigt hätte.

Und Silvio Berlusconi? Sehnt sich selbst mit 70 nach vollerem Haar und ließ eine sehr offensichtliche Haartransplantation machen, um sein Haupthaar wieder voller enganliegend zurückzugelen.
Ihr könnt doch sicher sein, dass der reichste Mann Italiens schon zuvor alles daran setzte, dass ihm Haarausfall erspart bleibt.

Soweit zu meinen Beobachtungen.
Jetzt habe ich eine ganze Menge an Sichtweisen dazugeschrieben, die mich seit dem Problem des Haarausfalls begleiten und die ich in diese Krankheit miteinbeziehe. Ich betrachte Haarausfall als das, was es ist: Eine Krankheit, nicht lebensbedrohlich, aber eben auch keine Laune der Natur, die man einfach so hinnimmt und mit der man sich abfindet. Es geht schließlich vor allem um psychischen Druck, Abnahme der Lebensqualität und zurückfallen innerhalb der Gesellschaft.

Man könnte Finasterid schon als Investition bezeichnen, denn es gibt längst wissenschaftliche Studien, wonach Männer mit vollem Haupthaar deutlich bessere Karrierechancen haben. Natürlich ist ein Looser mit vollem Haar trotzdem ein Looser, aber bei Bedingungen ceteris paribus, also gleichguten Qualifikationen wird der mit dem volleren Haupthaar bevorzugt. Evolutionsdenken.

Dasselbe gilt bei der Partnerwahl. Wer weiß, was alles bei den Weibchen für Assoziationen eine Rolle spielen? Wenige sagen zwar, dass Haarausfall ein Zeichen für mehr Testosteron und somit mehr Männlichkeit gegeben sei, aber das ist bewiesenermaßen ein Irrglaube. Männer mit Haarausfall haben nicht mehr Testosteron als welche ohne, sondern sie reagieren empfindlicher auf DHT. Die Weibchen, die mit Haarausfall also eine schlechtere Genetik und damit schlechtere Bedingungen für den Nachwuchs assoziieren liegen leider auch noch richtig.
Und was dann noch alles für Gründe eine Rolle spielen - fehlende Jugendlichkeit, und selbst die Millimeterschnitts werden politisch teilweise vereinnahmt. "Millimeterschnitte finde ich an sich nicht schlecht, aber der Träger sollte sich mit seiner Kleidung von Skinheads und Rechten deutlich abgrenzen", findet eine Frau in einem Forum.

Unter all diesen Beobachtungen und Aspekten nahm ich bisher 4,5 Jahre lang Propecia und Generika.

Mein Anwendungsverlauf war wie folgt: Nach täglicher Einnahme kam es zu ersten Nebenwirkungen. Ich stellte fest, dass das Ejakulat flüssiger und trüber wurde, ich wurde deutlich müder und teilweise sogar antriebsloser. Probleme mit der Potenz hatte ich keine.

Als ich nach 2 Jahren das Medikament mal vorübergehend absetzte, stellte ich nach ein paar Wochen wieder ein deutliches Kribbeln auf der Kopfhaut fest. Jemand hier im Forum beschrieb das gleiche Problem wie folgt: "Kaum hab ich es abgesetzt, kann ich förmlich spüren, wie sich das aggressive DHT wieder an den Haarwurzeln zu schaffen macht!"
Ich kann es nicht anders bestätigen. Man hat das Gefühl als würde förmlich das DHT sofort wieder aktiv werden.

Als 2009 Generika herauskamen, nahm ich von ratiopharm das 1mg Finasterid. Das sparte Geld.

Während meiner Einnahmezeit kam ich auch auf die Idee der Eigendosierung, was von Ärzten äußerst kritisch beäugt wurde. Mein Dermatologe versuchte mir klarzumachen, dass ich da keine Hustenpastillen nehme, sondern hormonelle Präparate, mit denen man nicht spielt. Trotzdem hielt ich es für relativ vertretbar, z.B. gelegentlich nur noch alle 2 Tage eine Tablette zu nehmen, damit eine Packung etwas länger reicht. Man muss sich ja im Klaren darüber sein, dass ich für den Erhalt meines Kopfhaares mal eben 2500 EUR schon ausgegeben habe. Nur weil die Natur scheiß Fehler verbockt. Wer die Natur als Wunderwerk bezeichnet, der hat noch keine Liste wie ich gemacht, mal die Fehler zu katalogisieren, die überall drinstecken. Viele Werke der Natur sind teilweise komplett verbuggt und müssen debuggt und neu kompiliert werden, damit man endlich Dinge perfekt macht.

Meine Erwartungshaltung war mit der Einnahme von Propecia schon sehr hoch, aber so ein richtiger Universal-Knüller wie z.B. Penicillin ist das nun wirklich nicht. Eine nette Entdeckung, wo man eine Nebenwirkung marketingmäßig einfach in ein neues Produkt gegossen hat.

Ich merke jedenfalls, dass das Medikament Finasterid 1mg auch nach jahrelanger intensiver Anwendung den Haarausfall nicht wirklich stoppt, sondern allerhöchstens verlangsamt bis stark verlangsamt. Aber 99-100% gestoppt oder sogar reversibel gemacht ist was ganz anderes!

Ich werde deshalb wohl auf Proscar wechseln und 5mg durch 4 oder 3 teilen, um 1,25 oder ~1,66mg zu erreichen und damit die Wirkung um 25% oder 66% steigern, je nachdem was erfolgversprechender ist. Zudem ist es noch billiger.

Langfristig bin ich jedoch ganz klar der Überzeugung, hilft das Tablettenfressen kein Stück. Der Mensch muss endlich zu der Einsicht kommen, dass der Schlüssel zur Heilung genetisch bedingter Krankheiten nur in der Genetik selbst liegt. Und das schließt ein, Forschungsbarrieren aufzulösen und deutlich aggressiver in der Forschung zu Werke zu gehen als bisher. Alle Bremsklötze weg und dann den Wagen ins Rollen gebracht.


So, der Beitrag ist jetzt so lang geworden, wie der Titelartikel einer Spiegel-Ausgabe Smile .
Ich hoffe, es war trotzdem lesenswert und würde mich über eine rege Diskussionen zu meinen Aussagen, Beobachtungen und Selbsttests freuen.


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