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Mein Exfreund, der Haarausfall und ich [Beitrag #196659] :: Sa., 18 Dezember 2010 15:18 Zum vorherigen Beitrag gehen
..das klingt wie ein schlechter Buchtitel und genauso fühlt es sich auch gerade an...Ich möchte meine Geschichte kurz euch, den HA-Betroffenen, vorstellen. Falls ich hier im falschen Forum bin, bitte ich um Verzeihung.

Im Sommer, als mein Haarausfall sehr schlimm wurde, war ich in einer Beziehung mit einem Mann, den ich schon als (m)ein Hauptkapitel bezeichnen möchte. Kurze Charakteristik: Er ist charmant, intelligent, eigentlich unheimlich einfühlsam, hat eine Künstlerseele und ist dazu auch noch viele Jahre älter als ich. Ab dem Moment, in dem er live mitbekommen hat, was von meinem Kopf so runterrieselt, hat er sich zurückgezogen, sprich: mich allein gelassen. Ich war in dieser Zeit in einer anderen Stadt und sein Besuch fiel mitten in die Horrorausfallphase. Die Wandlung von meiner doch eher aufmerksamen und fröhlichen Persönlichkeit zu einer kalten, traurigen Kirchenmaus muss ihn sehr geschockt haben. Tatsächlich war ich in den folgenden Monaten nicht fähig eine Beziehung zu führen, doch hätte ich seine Unterstützung soooo dringend gebraucht! Stattdessen hat dieser Mann erstmal drei Monate nichts von sich hören lassen und in irgendwelche Ausreden geflüchtet, die aber ganz offensichtlich unter der Überschrift „Haarausfall" zu verbuchen sind. Nachdem ich, tiefenttäuscht , ihn durch Kontaktabbruch via social networks etc. ganz aus meinem Leben verbannte, versucht er seit zwei Wochen wieder intensiv Kontakt zu mir aufzunehmen. Bedauerlicherweise habe ich mit ihm telefoniert und seiner Ansicht nach, war er im Sommer „zu paralysiert", um sich richtig um mich zu kümmern, will mich aber auch mit HA, hne Haare, mit Perücke oder sonst was zurück, weil wir zusammengehören und er mich liebt.
Ich komme gerade ganz gut mit meinem Horrorausfall klar, aber die Gefühle, die dieser Mensch in mir wachrüttelt, sind verheerend. Ich bin die ganze Zeit zwischen einem „ich-werde-mich-nie-mehr-so-gut-mit-einem-Mann-verstehen-und-jemand-der-mit-HA-nicht-zurechtkommt-wird-auch-vor-allen-anderen-Schwierigkeiten-weglaufen". Und nun kreisen meine Gedanken seit Stunden und die Tränen laufen laufen laufen...

Würdet ihr eurem Partner verzeihen? Oder sind das die Männer, die einen auch allein lassen, wenn man mal wirklich schwer krank wird? Habt ihr etwas Ähnliches erlebt?

Ich danke euch fürs Lesen!


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