Finasterid nach 4 Jahren absetzen [Beitrag #419415] :: Mi., 19 September 2018 12:02
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Hallo liebe Community.
Zuerst einmal entschuldigt bitte den Roman, ich bin schlecht im Kurzfassen.
Ich habe mich heute dazu entschieden tatsächlich selbst etwas zu posten, bisher war ich immer ein stiller Leser.
In der Hoffnung, vielleicht hilfreiche Tipps zu bekommen, wollte ich hier meine Erfahrung berichten.
Ich habe bereits mit ca. 18-19 Jahren den beginnenden Haarausfall festgestellt. So wie es sicher bei vielen ist, war das für mich ein schleichender Prozess und um ehrlich zu sein stand ich irgendwann vor dem Spiegel, nachdem auch schon von Freunden diesbezüglich Kommentare kamen, und stellte fest, dass ich bereits ziemliche Geheimratsecken hatte und auch bereits auf dem oberen, hinteren Kopf fing es an zu schwinden. Ich bekam eine ernsthafte Panikattacke und begab mich sofort ins Internet (unter anderem auch in dieses Forum) und fand natürlich sofort alles über Finasterid heraus.
Ich rannte zum Dermatalogen und saß im Grunde bereits heulend vor der Ärztin, welche mich dann zwar kurz über die Nebenwirkungen von Finasterid aufklärte, aber vermutlich aufgrund meines psychischen Zustandes es dennoch verschrieben hat.
Nach diesem Arztbesuch war die Welt für mich erstmal wieder in Ordnung. Leider habe ich keine ‚vorher'-Bilder für euch, da ich zu dem Zeitpunkt in Ohnmacht gefallen wäre, wenn ich den Anblick auf Fotos hätte ertragen müssen.
Ich bin allerdings ziemlich überzeugt davon, dass man mich zumindest in Bezug auf den positiven Effekt von Finasterid als Paradebeispiel hätte nehmen können:
Gefühlt sofort hörte der Ausfall auf. Nach 3-4 Monaten sprießten mir Haare auf der Stirn. Oben auf dem Kopf wurden die Haare dichter und man sieht die Kopfhaut nur noch sehr sehr schwach, wenn überhaupt. Sogar die Geheimratsecken wurden ein kleines bisschen kleiner. In den 4 Jahren, die ich das Medikament nun genommen habe, habe ich nur sehr selten über das Thema Haarausfall nachgedacht und hatte die Zeit, einiges im Leben zu erreichen und war in der Lage, zum ersten Mal in meinem Leben mich selbst wirklich zu lieben.
Ein Freund von mir, der es ebenfalls seit 2 Jahren nimmt, hat mich dann vorgestern mal wieder darauf angesprochen, dass seine Eltern das Medikament für eine Teufelsdroge halten (was es meiner Meinung nach nun leider auch ist).
In meiner Trotzreaktion habe ich zuerst einmal alles zurück gewiesen und weiter darauf bestanden, dass ich bis dato keinerlei Nebenwirkungen spüre und dass für mich ein Absetzen so oder so nicht in Frage käme.
Das Gespräch mit ihm hat mich allerdings dann wirklich zum nachdenken gebracht und auch wenn sich das jetzt im Nachhinein dumm anhört: plötzlich fiel mir dann wieder auf, dass ich eigentlich doch schon seit Monaten Oder Jahren Dinge verspüre, die sehr gut Nebenwirkungen sein könnten.
Wenn ich alles Revue passieren lasse, stelle ich fest, dass Seit ca. Grob einem Jahr meine Erektion 1. nicht mehr so hart ist wie vorher und 2. sie nicht mehr so lange anhält (wenn bis zu einem bestimmten Punkt kein orgasmus erfolgt, dann passiert eigentlich nichts mehr). In einem Beitrag eines anderen Users habe ich auch etwas von Augenlidzucken gelesen, auch das habe ich regelmäßig, glaube da allerdings, dass das schon kurz VOR Finasterid angefangen hat.
Ich habe mir anscheinend unterbewusst eingeredet, dass das alles Nichts damit zutun hat und ich einfach älter werde, aber letztendlich ist eine geschwächtes Libido mit 24 schon eher unwahrscheinlich. Ich geriet also vorgestern wieder in eine Panikattacke und dummerweise begab ich mich dann auch ins Internet und las Horror Storys darüber wie Leute sich umbringen wollten aufgrund Dean Pist-Finasterid-Syndroms. Vor lauter Schock habe ich nun seit vorgestern keine Tablette mehr genommen (vorher immer 1mg Fin täglich seit SEP 14).
Ich bin jetzt 24 und hatte die letzten 4 Jahre wirklich ein sehr schönes Leben.
Ich bin mir eigentlich ziemlich sicher, dass ich mental die Entscheidung gegen Fin eh schon für mich getroffen habe. Letztendlich kann mir niemand garantieren, dass ich in Zukunft nicht noch mehr Probleme mit der Libido bekommen könnte. Wenn ich das Wort impotenz lese dann bekomme ich eine solche Panik dass meinen knochen beben. Ich habe zwar nun für den 25.10 einen Termin beim Endokrinologen gemacht, aber wahrscheinlich auch nur, damit der mir nochmal bestätigt, dass da wirklich etwas durch die tabletten nicht in Ordnung war. Ich habe auch festgestellt, dass ich öfter aufs Klo muss, ich werde deshalb auch einen Termin beim Urologen machen (könnte ja an der Prostata liegen?).
Der Grund weshalb ich mich nun heute an euch wende:
Ich bin auch mit 24 noch nicht bereit dazu, mit Haarausfall zu leben, allerdings will ich auch nicht meine Potenz riskieren. Ich habe natürlich von Minoxidil gelesen. Viele Leute hier in dem Forum schreiben Aber, dass Minoxidil allein auch nicht wirklich hilft (dass das alles nicht so effektiv ist wie Fin weiß ich natürlich).
Letztendlich werde ich meines Lebens sowieso nicht glücklich, bis ich die haare dauerhaft transplantieren lasse und mich nicht ständig damit beschäftigen muss. Das Problem ist natürlich nur, dass ich ja theoretisch nun zig Transplantationen machen müsste, da ich immer wieder warten müsste, bis neue Haare ausgefallen sind und nicht direkt eine große Fläche machen lassen könnte.
Ich werde natürlich gucken was die Ärzte mir sagen/raten aber vermutlich wird es dann erstmal auf Minoxidil hinauslaufen um so lange wie möglich noch was zu halten und dann zum richtigen zeitpunkt eine Transplantation zu machen.
Habt ihr irgendwelche Tipps/Ratschläge für mich, egal welcher Art ich nehme sie in meiner jetzigen Situation gerne an. Ich versuche mal Fotos als Anhang beizufügen (mit ungewaschenen Haaren nach dem aufstehen, da es gewaschen bei mir nach viel mehr aussieht.)
Danke und viele Grüße
DK
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Aw: Finasterid nach 4 Jahren absetzen [Beitrag #419422 ist eine Antwort auf Beitrag #419415] :: Mi., 19 September 2018 14:14
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Michi85
Beiträge: 233 Registriert: November 2007
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Naja, viell. die Dosis von 1mg auf 0,2 oder 0,1mg reduzieren. Ich habe mal vor einiger Zeit gehört, dass 1 mg eigentl. sowieso überdimensioniert ist und eine viel niedrigere Dosis die NW abschwächt. Am besten wäre es aber wirklich das Zeug gar nicht mehr zu nehmen. Ich hatte früher auch so wie in deinem alter Panikattacken und hab Finasterid geschluckt. Seit 4 Jahren mach ich nichts mehr gegen den HA und kann wirklich gut damit leben. Dir wird's bestimmt auch so gehen. Das alles legt sich mit dem Alter.
03/2013: Fin 0,5mg
05/2013: 2x täglich Voltaren
06/2013: 1x täglich Progesteron topisch
Alle 2/3 Tage KET
Hin und wieder Alpicort F
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Aw: Finasterid nach 4 Jahren absetzen [Beitrag #419455 ist eine Antwort auf Beitrag #419436] :: Mi., 19 September 2018 23:34
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Gasthörer
Beiträge: 303 Registriert: März 2018
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PaulBerg schrieb am Wed, 19 September 2018 19:10Minox mit RU könnte deine Lösung sein.
Mmh, ein illegal aus China eingeführtes Medikament, welches auch noch nahezu ungetestet ist, finde ich persönlich Riskanter als FIN.
Michi85 schrieb am Wed, 19 September 2018 14:14Naja, viell. die Dosis von 1mg auf 0,2 oder 0,1mg reduzieren. Ich habe mal vor einiger Zeit gehört, dass 1 mg eigentl. sowieso überdimensioniert ist und eine viel niedrigere Dosis die NW abschwächt. Am besten wäre es aber wirklich das Zeug gar nicht mehr zu nehmen. Ich hatte früher auch so wie in deinem alter Panikattacken und hab Finasterid geschluckt. Seit 4 Jahren mach ich nichts mehr gegen den HA und kann wirklich gut damit leben. Dir wird's bestimmt auch so gehen. Das alles legt sich mit dem Alter.
Wenn die Wrkung fast gleich ist, sind die Nebenwirkungen leider meist auch gleich. Ausser sie sind eingebildet. Und wenn ich hier von Panikattacken etc. lese...dafür gibt es Spezialisten. Das sollte der TP ansetzen.
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Aw: Finasterid nach 4 Jahren absetzen [Beitrag #419467 ist eine Antwort auf Beitrag #419455] :: Do., 20 September 2018 09:22
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Michi85
Beiträge: 233 Registriert: November 2007
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Gasthörer schrieb am Wed, 19 September 2018 23:34
Michi85 schrieb am Wed, 19 September 2018 14:14Naja, viell. die Dosis von 1mg auf 0,2 oder 0,1mg reduzieren. Ich habe mal vor einiger Zeit gehört, dass 1 mg eigentl. sowieso überdimensioniert ist und eine viel niedrigere Dosis die NW abschwächt. Am besten wäre es aber wirklich das Zeug gar nicht mehr zu nehmen. Ich hatte früher auch so wie in deinem alter Panikattacken und hab Finasterid geschluckt. Seit 4 Jahren mach ich nichts mehr gegen den HA und kann wirklich gut damit leben. Dir wird's bestimmt auch so gehen. Das alles legt sich mit dem Alter.
Wenn die Wrkung fast gleich ist, sind die Nebenwirkungen leider meist auch gleich. Ausser sie sind eingebildet. Und wenn ich hier von Panikattacken etc. lese...dafür gibt es Spezialisten. Das sollte der TP ansetzen.
Es finden sich über google einige Berichte die bei einer geringeren Dosis weniger NW hatten aber in Bezug auf den HA nichts negatives Berichten konnten. Aber wie valide das ist sei mal dahingestellt.
Im übrigen wird man sich schwer tun einen behandlungsbereiten "Spezialisten" zu finden wenn man als Ursache einen Haarausfall vorschiebt. Denn Panikattacke ist nicht gleich Panikattacke .
03/2013: Fin 0,5mg
05/2013: 2x täglich Voltaren
06/2013: 1x täglich Progesteron topisch
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Aw: Finasterid nach 4 Jahren absetzen [Beitrag #419471 ist eine Antwort auf Beitrag #419415] :: Do., 20 September 2018 10:21
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Life94
Beiträge: 35 Registriert: Dezember 2017
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Kurz meine Erfahrung, weil es zeitlich passt und für andere interessant sein könnte:
Bin 23 und habe Fin kürzlich auch schon nach drei Wochen abgesetzt. Ich habe erst nach dem Absetzen gespürt, dass ich in einer Art Zwangsjacke (nicht zu beschreiben) war und meine Libido schon nach drei Wochen gesunken ist. Ich hatte kein Verlangen mehr nach dem weiblichen Geschlecht, sonst nach dem GYM war ich heiß wie sonst was drauf, aber seit FIN nichts. Es war die schlimmste Erfahrung in meinen Leben, wo eine wörtliche Beschreibung schwer fällt, so schlimm war es. Meine Erklärung war, dass die körperlichen und hormonellen Bedingungen ein Faktor sein könnten im Bezug auf die Wahrscheinlichkeit von NWs.
Ich habe eine sehr geringe Körpergröße und meine naturellen (vor dem Sport) körperlichen Bedingungen würde ich als feminin abstufen. Hormonell ausgedrückt würde ich sagen, dass die DHT-Produktion in meinen Fall schon von Natur eher gering ist und wenn auch noch FIN weiterhemmt, würde es zumindest meine NWs schon nach kurzer Zeit erklären. Ich habe wirklich nicht viel von Beiträgen im Internet und deren Horrorgeschichten gehalten (hat mir meine Hautärztin ebenfalls gesagt, dass man komplett die Erfahrungsberichte im Netz vermeiden sollte, weil man sonst mit einer Erwartung der NWs die Therapie startet und dies negativ sei.
Man kann sogar in meine Thread erkennen, wie ich FIN sogar verharmlost habe, denn ich habe mich wirklich über die möglichen Konsequenzen bewusst nicht informiert, wollte es selber mit 100% objektiven Einflüssen probieren. Auf Minox habe ich komplett verzichtet, aufgrund möglicher Faltenbildung und das Fördern dieser.
Nebenbei treibe ich sehr intenstiv Krafttraining (jede Woche geht der Ansatz weiter gefühlt zurück seitdem) und als ich angemerkt hatte, dass ich FIN nutze, hat mich jeder im GYM für geisteskrank erklärt. Im Androforum (Forum für Bodybuilding) wird im Grunde von jedem von FIN abgeraten. Die Dunkelzimmer für PFS ist wirklich höher als man zu lesen bekommt. Erst seitdem habe ich eigentlich realisiert, was ich da tue und zwar in meinen natürlichen Hormonhaushalt eingreifen. Jemand hatte es mit externen Roids verglichen: Es wirkt solange wie man es nimmt, NWs wird man sowieso bekommen- früher oder später und nicht immer sind die NWs reversibel und können einem die wichtigsten Jahre nehmen, bis es sich "normalisiert".
Mit 23 war für mich der Leidensdruck aufgrund der bildenden Geheimratsecken ziemlich hoch. Aber das stand und wird nie im Verhältnis zu dem Leidensdruck stehen, den ich hatte mit verminderter Libido.
Fazit: Ich werde nichts gegen die AGA unternehmen, ich bleibe lieber für mein Leben single (deswegen der Leidensdruck) wegen einer kommenden Glatze als mit nur 1% weniger Libido zu leben.
[Aktualisiert am: Do., 20 September 2018 10:28]
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Aw: Finasterid nach 4 Jahren absetzen [Beitrag #419526 ist eine Antwort auf Beitrag #419519] :: Do., 20 September 2018 21:23
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Life94
Beiträge: 35 Registriert: Dezember 2017
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Also das ist jetzt drei Wochen her. Insgesamt sind vier Tage vergangen seit der Fin- Absetzung, so richtig normalisiert hat der sich nicht, aber zum ersten Mal wurde er wieder draußen hart. Masturbationen fühlen sich immer noch eher erzwungen an und die Ejakulation ist immer noch sehr sehr dünnflüssig. Ich nehme seit 2 Tagen L,Arginin und werde die Tage Trimbulus hinzufügen und L Tyrosin (für einen freien Kopf, weil ich nicht ausschließen kann, dass das Problem in der Psyche liegt. Alles Nahrungsergänzungsmittel, die bei mir auch beim Krafttraining helfen. Lustigerweise hat gerade in dem Moment, wo ich den Beitrag schreibe meine "Ex" angerufen, mit der ich seit kurzem Kontaktabbruch hatte und schon stand er wieder und ich hatte Fantasien?...
Könnte echt sein, dass es nur Kopfsache ist, aber die Masturbation fühlt sich immer so erzwungen an und das Abspritzen auch extrem komisch. Auf jeden Fall fühle ich immer noch antriebslos und wenn es so bleiben sollte mit 23 dann bye.
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Aw: Finasterid nach 4 Jahren absetzen [Beitrag #420198 ist eine Antwort auf Beitrag #419415] :: So., 30 September 2018 14:44
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Subiculum
Beiträge: 2 Registriert: Februar 2017
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An den TE - ich nehme zur Zeit Dutasterid jeden zweiten Tag. Mit Finasterid ist es im Grunde genommen fast dasselbe. Aber es geht schon ziemlich auf die Manneskraft. War auch bei Finasterid so. Werde mich in Zukunft eh für eine Haartransplantation entscheiden. Besser ein Paar Wochen postOP Schmerzen als ein Leben lang diesen Potenzkiller schlucken.
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Aw: Finasterid nach 4 Jahren absetzen [Beitrag #420263 ist eine Antwort auf Beitrag #419471] :: Mo., 01 Oktober 2018 12:14
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Life94 schrieb am Thu, 20 September 2018 10:21
Fazit: Ich werde nichts gegen die AGA unternehmen, ich bleibe lieber für mein Leben single (deswegen der Leidensdruck) wegen einer kommenden Glatze als mit nur 1% weniger Libido zu leben.
Ist bei mir genau anders herum. Wenn schon ein Leben lang Single, dann lieber mit Haaren und ohne Libido als umgekehrt.
Das muss jeder für sich wissen.
Beobachte jetzt aber auch Nebenwirkungen (flüssiges Sperma) und hatte deshalb im Frühling schon zwei Monate abgesetzt/ ausgeschlichen und werde die Dosis im Winter verringern.
Ich hoffe wirklich, dass mit Seti/cb0301 in den nächsten Jahren zumindest rudimentare Alternativen zu Fin auf dem Markt kommen.
09 2016 - Ru 70mg // 11 2016 - Fin 1mg //
2019 - Ru 40mg // Fin 1mg alle 2 bis 3 Tage
Pilos Selbsthilfe: https://www.alopezie.de/fud/index.php/f/10/
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