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Aw: Anderer Ansatz. Psychotherapie. [Beitrag #342435 ist eine Antwort auf Beitrag #342432] :: Fr., 07 August 2015 18:33
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JimmyT
Beiträge: 405 Registriert: April 2014
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https://de.wikipedia.org/wiki/Dysmorphophobie
Zitat:Die Betroffenen nehmen ihren Körper oder einzelne Körperteile als hässlich oder entstellt wahr. Am häufigsten werden das Gesicht und der Kopf so wahrgenommen, z. B. infolge von Akne, Narben, einer als zu groß empfundenen Nase oder Ohren oder asymmetrischen Gesichtszügen. Etwas seltener werden Füße oder Geschlechtsteile so wahrgenommen.
Die Betroffenen leiden wegen dieser Einschätzung ihres Aussehens oft unter zwanghaften Gedanken, die bis zu mehrere Stunden am Tag andauern können. Weiterhin zeigen sie oftmals sogenannte ritualisierte Verhaltensweisen: Überprüfen des Erscheinungsbildes in Spiegeln oder anderen reflektierenden Oberflächen, Vergleichen des eigenen Aussehens mit dem von anderen Personen, Auftragen von Makeup oder anderen Kosmetikartikeln.
Viele der Betroffenen haben keine oder eine geringe Krankheitseinsicht, d. h. sie sind fest davon überzeugt, enorm unattraktiv zu sein.
Extrem gut therapierbar. Dabei geht es übrigens nicht darum, dass die Mängel nur eingebildet ist. Haarausfall sieht nun mal nicht sonderlich gut aus. Es geht mehr darum wie viel man sich davon abhängig macht und dass man jeden "Makel" extrem übertreibt.
Versteht mich nicht falsch. Ich bin auch fast jeden Tag hier im Forum, aber die restliche Zeit habe ich ein echt zufriedenes Leben. Haarausfall muss einen wirklich nicht so beeinträchtigen.
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Aw: Anderer Ansatz. Psychotherapie. [Beitrag #342446 ist eine Antwort auf Beitrag #342432] :: Fr., 07 August 2015 20:14
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benutzer81
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Hängt sehr stark auch vom Therapeuten ab. Aber dafür gibt es Vorgespräche. Nach diesen können Therapeut und Klient entscheiden ob es passt. Wer es nicht aus eigener Kraft schafft den Wahrnehmungsschwerpunkt weg von der eigenen Optik auf etwas anderes zu verlagern, dem würde ich eine Behandlung anraten - vor allem dann wenn die Lebensqualität darunter leidet.
In anderen Ländern ist ein Psychologe übrigens so normal wie bei uns der Hausarzt. Nur in D ist das Thema noch mit gewissen Vorurteilen behaftet.
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Aw: Anderer Ansatz. Psychotherapie. [Beitrag #342490 ist eine Antwort auf Beitrag #342474] :: Sa., 08 August 2015 12:44
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benutzer81
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Nun, die "besten Jahre" sind immer relativ. Frage mal mehrere Ü60er nach der bisher besten Zeit des Lebens, da wirst du viele unterschiedliche Antworten erhalten... Aber wie dem auch sei, mehr als das beste aus der Situation zu machen kannst du nicht. Ich betrachte das immer so: Will ich mal mit 60 rückblickend feststellen dass ich mir aufgrund meiner Optik das Leben schwer gemacht und viele Gelegenheiten und Chancen entgehen lassen habe oder will ich zurückblicken und sagen können dass ich meine Zeit genutzt habe.
Was würde mein 60jähriges ich nun zu mir sagen wenn er mir gegenüber am Tisch sitzt und mit ansieht wie ich mir das Leben aufgrund meines äußeren Erscheinungsbildes zur Hölle mache? Er würde mir vermutlich in den Arsch treten.
Wir werden alle älter und der Zahn der Zeit nagt an uns allen. Wir alle landen unter der Erde und dabei spielt es keine Rolle ob ich mit vollem Haar bzw. einer makelosen Optik das zeitliche segne oder nicht. Der eine hat mehr Glück, der andere weniger - alt werden wir aber alle. Dieses Loch indem du dich befindest kenne ich nur allzu gut. Es ist aber ein Teufelskreis aus dem du ausbrechen kannst und sogar musst - wenn du etwas von deinem Leben haben willst!
Es spricht ja überhaupt nichts dagegen an sich zu arbeiten, versuchen seine Optik und - ganz besonders wichtig - seine Gesundheit zu optimieren. Es darf aber nicht dein Leben bestimmen. Wir müssen uns nunmal leider vorerst so akzeptieren wie wir sind. Ab dem Punkt können wir gerne versuchen die besten Versionen unserer Selbst zu werden aber nicht das Abziehbild eines Selbst, welches uns als eingeimpftes Ideal im Kopf herumschwirrt.
Ich weiß, das ist alles leichter gesagt als getan. Die negative Gedankenspirale beginnt immer wieder von neuem.. es ist aber nicht mehr als eine Gewohnheit - eine Denkgewohnheit. Und diese Denkgewohnheit kannst du ändern und wirst dabei völlig neue Perspektiven des Lebens entdecken, die dich selbst in einem völlig anderen Licht präsentieren.
Wer das alleine nicht schafft und auf dem Weg in eine Depression ist, der sollte sich nunmal Hilfe suchen, das ist überhaupt nichts verwerfliches. Ein Psychotherapeut ist nichts anderes als ein Coach und du unterschätzt hier eindeutig die Wirkung die eine Verhaltenstherapie haben kann.
[Aktualisiert am: Sa., 08 August 2015 12:50]
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Aw: Anderer Ansatz. Psychotherapie. [Beitrag #342491 ist eine Antwort auf Beitrag #342487] :: Sa., 08 August 2015 12:46
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benutzer81
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Blackster schrieb am Sat, 08 August 2015 12:33Beim Thema Haarausfall winken die Krankenkassen doch direkt ab.
Finde ich aber auch irgendwie richtig, da Therapieplätze eh schon rar sind.
Es geht nicht um den Haarausfall, es geht ja schließlich um Depressionen. Das individuelle Problem ist ja nur ein Symptom. Und dabei winkt die Kasse überhaupt nicht ab. Außerdem stehen jedem Patienten 5 Therapiesitzungen von Haus aus zu (in welcher Therapeut und Patient erstmal sehen ob die Zusammenarbeit passt) - erst dann wird ein Antrag gestellt (sofern das Problem nicht schon gelöst ist), der in der Regel auch durchgeht.
[Aktualisiert am: Sa., 08 August 2015 12:48]
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Aw: Anderer Ansatz. Psychotherapie. [Beitrag #342492 ist eine Antwort auf Beitrag #342432] :: Sa., 08 August 2015 12:47
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vmPFC
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bei Haarausfall schon, aber nicht bei einhergehender Depression und/oder Persönlichkeitsstörungen.
edit:
vom Sozialgesetzbuch bzw. von den Krankenkassen sind jedoch nur drei Therapieschulen (Verhaltenstherapie, Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie und Analytische Psychotherapie) anerkannt. Andere Therapieverfahren müssen privat bezahlt werden.
[Aktualisiert am: Sa., 08 August 2015 12:50]
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Aw: Anderer Ansatz. Psychotherapie. [Beitrag #342499 ist eine Antwort auf Beitrag #342432] :: Sa., 08 August 2015 13:34
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vmPFC
Beiträge: 541 Registriert: April 2015
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Wenn jemand beispielsweise eine Depression hat, ist die Ursachenzuschreibung durch den Klienten (in diesem Falle der Haarausfall) irrelevant.
Wegen des Haarausfalls geht man auch nicht zum Psychotherapeuten, da er den Haarstatus ohnehin nicht ändern kann
(das wäre jetzt die Gelegenheit für Norwood Hypnotherapie als Behandlung von AGA aus dem Hut zu zaubern )
Es geht darum, den Leidensdruck des Klienten zu mindern, die Sichtweise auf bzw. den Umgang mit dem Haarausfall zu ändern und "das Funktionieren" des Klienten in Alltag, Beruf und im sozialen Bereich wiederherzustellen.
[Aktualisiert am: Sa., 08 August 2015 13:46]
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Aw: Anderer Ansatz. Psychotherapie. [Beitrag #342501 ist eine Antwort auf Beitrag #342500] :: Sa., 08 August 2015 14:18
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vmPFC
Beiträge: 541 Registriert: April 2015
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Blackster schrieb am Sat, 08 August 2015 14:10Ne Psychotherapie würde da aber wenig bis gar nicht helfen.
Das äußere Erscheinungsbild bleibt ja.
ok, also noch einmal:
vmPFC schrieb am Sat, 08 August 2015 13:34
Wegen des Haarausfalls geht man auch nicht zum Psychotherapeuten, da er den Haarstatus ohnehin nicht ändern kann
Es geht darum, den Leidensdruck des Klienten zu mindern, die Sichtweise auf bzw. den Umgang mit dem Haarausfall zu ändern und "das Funktionieren" des Klienten in Alltag, Beruf und im sozialen Bereich wiederherzustellen.
zig Männer haben wenig/keine Haare auf dem Kopf und wenige/keine Probleme damit.
Welche Art von Männern mit Haarausfall melden sich hier beispielsweise überhaupt überwiegend erst im Forum an?
..ist halt schlecht, wenn man seinen Selbstwert von seinem Aussehen abhängig macht (und evtl. sonst nichts anderes zu bieten hat/hatte)
[Aktualisiert am: Sa., 08 August 2015 14:20]
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Aw: Anderer Ansatz. Psychotherapie. [Beitrag #342503 ist eine Antwort auf Beitrag #342432] :: Sa., 08 August 2015 14:44
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Blackster
Beiträge: 2647 Registriert: November 2009
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Naja ich kann wie gesagt nur für mich sprechen.
Und die HT hat mir den "Leidensdruck" etwas genommen.
Bei einer Therapie hätte ich da meine Zweifel gehabt, wie Intoleranz oben auch schon geschrieben hat.
Wenn ich mich für meinen Haarstatus schäme, wird das auch immer und ewig so bleiben.
[Aktualisiert am: Sa., 08 August 2015 14:47]
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Aw: Anderer Ansatz. Psychotherapie. [Beitrag #342504 ist eine Antwort auf Beitrag #342495] :: Sa., 08 August 2015 14:54
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benutzer81
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Blackster schrieb am Sat, 08 August 2015 13:18benutzer81 schrieb am Sat, 08 August 2015 12:46Es geht nicht um den Haarausfall, es geht ja schließlich um Depressionen.
Das wäre aber der Auslöser dafür.
Wie vmPFC schon schreibt, es gibt millionen Männer dort draußen mit wenig bis gar keinen Haaren - die ebenso wenig bis gar kein Problem damit haben. Für denjenigen der seinen Selbstwert aus dem Äußeren schöpft, ist das nicht nachvollziehbar. Und warum? Wegen der Sichtweise darauf.
Das ist das Bild der Realität. Es gibt keine Realität - die konstruiert sich jeder selbst. Realität wäre - ich habe wenig bis gar keine Haare. Hier hört die Realität aber auf. Danach geht es weiter mit der persönlichen Bewertung dieses Umstandes. Das hat dann aber nichts mehr mit Realität zu tun - wir glauben aber dass unsere Bewertungen die Realität sind.
Das ist ein normaler Vorgang, wir müssen aber akzeptieren dass er subjektiv ist und ich ihn nicht einfach jeden anderen Menschen überstülpen kann. Sicherlich findet man Menschen die ähnlich ticken, die ähnliche Bewertungssysteme haben. Hier gibt es Überschneidungen, mehr aber nicht. Es gibt aber ebenso viele Menschen die völlig andere Werte haben und gar nicht auf die Idee kommen würden dass ein optischer Umstand irgendwie die Lebensqualität mindern könnte.
Das muss man genauso akzeptieren wie den HA selbst - meine Sicht der Dinge entspricht nicht der Sicht der anderen. Da der Mensch sich seine eigene Sichtweise/Bewertungssystem/Realität nunmal gerne selbst bestätigt, sieht er unentwegt "Beweise" dafür, dass seine Sicht der Dinge richtig ist.
Lange ausgeholt, kurzer Sinn: Ein Psychotherapeut kann dem Klienten helfen, an der Sichtweise zu arbeiten. Bei Erfolg kann das weitreichende Konsequenzen für das gesamte Leben haben. Der Klient kann durch eine geänderte Sichtweise völlig neue Ressourcen schöpfen. Dinge von denen er vorher dachte dass sie ihm verwehrt bleiben müssten weil er dazu nicht in der Lage sei, werden plötzlich möglich (sei es beruflicher Erfolg, Erfolg bei Frauen, allgemein ein hohes Selbstbewusstsein bishin zu einer besseren Gesundheit...). Es bleibt also nicht nur bei einem Perspektivenwechsel, es hat auch spürbare, handfeste Auswirkungen.
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Aw: Anderer Ansatz. Psychotherapie. [Beitrag #342505 ist eine Antwort auf Beitrag #342503] :: Sa., 08 August 2015 14:59
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vmPFC
Beiträge: 541 Registriert: April 2015
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Blackster schrieb am Sat, 08 August 2015 14:44
...wird das auch immer und ewig so bleiben.
ich will jetzt weder eine diskussion zur wirksamkeit von psychotherapeutischen verfahren noch eine diskussion zum thema "glück" und "glücklichsein" losttreten und verabschiede micht aus dem thread.
wenn wir uns nicht bereits im kreis drehen, stehen wir kurz davor.
edit:
und im übrigen stimme ich in diesem zusammenhang dem durch benutzer81 angesprochenen (radikalen) konstruktivismus zu
[Aktualisiert am: Sa., 08 August 2015 15:04]
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Aw: Anderer Ansatz. Psychotherapie. [Beitrag #342506 ist eine Antwort auf Beitrag #342432] :: Sa., 08 August 2015 15:03
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Blackster
Beiträge: 2647 Registriert: November 2009
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Ist alles richtig benutzer81
Aber wäre es nicht sinnvoller an der Ursache zu arbeiten ?
Wenn ich übergewichtig bin und mich unwohl fühle, versuche ich doch auch abzunehmen.
Was würde es bringen, wenn mir jemand ins Gewissen redet, dass ich ja doch gut aussehe usw ?
Und so in etwa sehe ich das in Bezug auf Haare auch.
Therapien sind aber natürlich in einigen anderen Fällen trotzdem angebracht und sicher auch hilfreich.
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Aw: Anderer Ansatz. Psychotherapie. [Beitrag #342584 ist eine Antwort auf Beitrag #342432] :: So., 09 August 2015 17:59
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JimmyT
Beiträge: 405 Registriert: April 2014
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Die meisten Leute, die sich mit solchen Problemen beschäftigen, verzerren nach einer Zeit gerne ihre Ziele.
In diesem Thread sieht man's wieder ganz deutlich: "Was bringt mir eine Therapie, wenn mir davon keine Haare wachsen?"
Ziel sollte es nicht sein, optische Mängel zu beseitigen, sondern oberstes Ziel sollte es immer sein langfristig glücklich zu werden. Wenn die Haare oder Tattoos einen scheinbar daran hindern glücklich zu sein, ist es natürlich nahe liegend, das Problem einfach an der Wurzel zu packen. Das ist halt in den wenigsten Fällen möglich. Haartransplantationen bieten sich nicht für jeden an und Tattooentfernung ist auch keine unkomplizierte Angelegenheit.
An diesem Punkt muss man aber umdenken: Wenn man das Problem nicht behandeln kann, dann muss man eben lernen damit umzugehen. Allein die Tatsache, dass das möglich ist (und das ist eine Tatsache! Keiner kann mir erzählen, dass er keine Chance auf Glück und Zufriedenheit hat nur weil ihm Haare fehlen.), sollte für viele eigentlich Ansporn genug sein es zu versuchen. Aber irgendwie denken die meisten Leute nicht so weit.
Also nochmal kurz: Ziel im Leben sollte es nie sein der attraktivste zu sein oder volle Haare zu haben. Macht das beste aus euch und dann setzt euch zum Ziel so glücklich zu werden wie es geht. Mit dieser Einstellung in eine Therapie zu gehen kann Wunder bewirken.
So viel mal von meiner Pseudo-Tiefgründigkeit. Yay.
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Aw: Anderer Ansatz. Psychotherapie. [Beitrag #342585 ist eine Antwort auf Beitrag #342584] :: So., 09 August 2015 18:54
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Blackster
Beiträge: 2647 Registriert: November 2009
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JimmyT schrieb am Sun, 09 August 2015 17:59Also nochmal kurz: Ziel im Leben sollte es nie sein der attraktivste zu sein oder volle Haare zu haben. Macht das beste aus euch und dann setzt euch zum Ziel so glücklich zu werden wie es geht. Mit dieser Einstellung in eine Therapie zu gehen kann Wunder bewirken.
Haare machen mich glücklich und sonst nichts
Wenn der Therapeut in den Probesitzungen AGA als Ursache der Depressionen ausmacht, wird er abraten denke ich mal.
Hat doch hier im Forum schonmal jemand versucht.
Da müsste man sicherlich schon ernsthaftere psychische Probleme haben.
[Aktualisiert am: So., 09 August 2015 18:54]
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Aw: Anderer Ansatz. Psychotherapie. [Beitrag #342604 ist eine Antwort auf Beitrag #342432] :: So., 09 August 2015 23:18
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maesi1980
Beiträge: 76 Registriert: Oktober 2013
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Ich bin seit 6 Jahren mehr oder weniger stiller Mitleser dieses Forums. Ich kann dieses Thema gut nachvollziehen. Damals (vor 6 Jahren) war ich 29 und auch ziemlich am Ende (mit NW 4, Tendenz zu NW 5), seit Jahren single und Angst, mit AGA nie eine Freundin zu finden. Ich traute mich kaum mehr, morgends aus dem Haus zu gehen. Fin brachte mir damals Hoffnung. Diese Hoffnung hat mich gerettet, auf jeden Fall bezüglich Haarausfall. Obwohl ich Fin wegen starken NWs (Crash) vor einem Jahr ganz absetzen musste. Über Tattoos kann ich leider nicht mitdiskutieren. Als der Zeitpunkt kam, als ich wieder positiv denken konnte, hatte es dann auch mit der Freundin geklappt. Für mich ist immer noch die Hoffnung auf medinizischen Fortschritt, das was mich am meisten weiterbringt. Und mit 35 J. sehe ich es nun etwas gelassener. Ich hoffe, dass ich es in 5 Jahren noch gelassener sehen kann.
[Aktualisiert am: So., 09 August 2015 23:26]
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Aw: Anderer Ansatz. Psychotherapie. [Beitrag #342607 ist eine Antwort auf Beitrag #342432] :: Mo., 10 August 2015 05:47
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Balle
Beiträge: 1886 Registriert: Januar 2009
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Denkbar wäre ja natürlich Beides, dass das psychische Leiden wegfällt, wenn der optische Makel behoben ist. Aber auch, dass sich dann auf das Nächste versteift wird. Bei letzterem Fall wäre dann wohl schon eine Psychotherapie ratsam.
Ich bin nach wie vor der Meinung, dass einen Haarausfall schwer zu setzen kann/ darf, wenngleich man natürlich Alles in Relation setzen sollte.
Aber egal wird es Einem nicht automatisch mit dem Älterwerden und dem Lebenswandel, wenngleich es in jungen Jahren sicherlich noch extremer sein muss.
Ich nehme derzeit kein Fin mehr, wegen Schmerzen, bin am Abwägen und Beobachten, aber womöglich ist es für immer passe`, damit müsste ich mich abfinden. Aber es ist sehr schwer, seit einiger Zeit fallen nun verstärkt Haare aus und es zieht mich total runter .
Auch wenn ich schon 36 bin, Frau und Kind habe, einen Uniabschluss und in meinem Beruf arbeite, kann ich mich keinesfalls so einfach damit abfinden, sondern verspüre einen hohen Leidensdruck. Da würde auch keine noch so innovative Psychotherapie helfen, da bin ich mir sicher.
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Aw: Anderer Ansatz. Psychotherapie. [Beitrag #342614 ist eine Antwort auf Beitrag #342607] :: Mo., 10 August 2015 10:14
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benutzer81
Beiträge: 6229 Registriert: November 2006
Power Member ***** Top-User
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Ich glaube es kursiert ein grundlegend falsches Bild von einem Therapeuten bzw. einer Therapie. Auch bin ich überrascht mit welcher Selbstverständlichkeit einer Therapie der Nutzen abgesprochen wird.
Wir alle therapieren uns rund um die Uhr selbst. Wenn wir Fehlschläge erleiden, uns Missgeschicke passieren, die Umstände sich überraschend zu unserem Nachteil verändern, haben wir alle gewisse Denk- und Verhaltensstrategien die wir anwenden um mit diesen Dingen entsprechend umzugehen. Hätten wir diese Strategien nicht, würden wir bei jedem noch so kleinen Problem sehr vermutlich in Letargie verfallen und eine handfeste Depression entwickeln. Das ist natürlich Blödsinn. Ein Problem mag uns einige Tage oder Wochen begleiten, wir lernen aber irgendwann damit umzugehen bzw. das Problem selbst zu beheben oder entwickeln eine Strategie um uns mit dem Problem zu arrangieren. Oft ist das Problem hinterher gar kein Problem mehr.
Daher sage ich ja immer - es freut sicherlich keinen Mann wenn er merkt dass er seine Haare verliert. Der überwiegende Teil aber lernt aber damit umzugehen, manchmal schneller, manchmal langsamer.
Jetzt kann es aber auch passieren, dass man sich in eine negative Gedankenschleife hineinmanövriert, aus welcher es sehr schwer wird wieder alleine herauszukommen. Plötzlich funktioniert es mit der Neuausrichtung im Kopf nicht mehr. Die Fähigkeit neue Strategien zu entwickeln scheint verloren. Es wirkt aussichts- und ausweglos. Im Gegenteil, man dreht sich irgendwo im Kreis und mit jeder Wiederholung der Gedankenschleife fühlt man sich immer beschissener - bis man in einer handfesten Depression gefangen ist. Das Problem wird durch die ständige Wiederholung dieser Gedankenschleife derart aufgebläht, dass es alles positive in sämtlichen Lebensbereichen überschattet.
Wenn man im Wald steht, sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. Und genauso verhält es sich mit diesen negativen Endlosschleifen an Gedanken aus denen man selbst nicht mehr herauskommt. Ein Therapeut (Coach oder sonstige Hilfesteller) macht nichts anderes als sich diese Denkgewohnheiten obejektiv anzusehen, um anschließend dem Klienten aufzuzeigen in welchem Denkmuster er gefangen ist. Sie sind Profis im Erkennen dieser Muster. Manchmal reicht es schon aus den Wald wieder zu sehen und das Problem verliert seinen Stellenwert. Oft ist aber Arbeit nötig um diesen Kreis zu druchbrechen. Ein (Verhaltens-)Therapeut erarbeitet zusammen mit dem Klienten neue Wege, aus dieser Negativspirale wieder hauszufinden.
Weder manipuliert er den Klienten noch übt irgendeinen magischen Vodoozauber aus. Er gibt lediglich eine Hilfestellung, damit der Klient wieder die Fähigkeit erlangt sich selbst, sein Leben und sein Problem wieder in einem anderen Licht zu sehen. Oftmals reicht schon die Verschiebung um winzige Nuancen um eine positive Kettenreaktion in Gang zu setzen. Die eigentliche Arbeit leistet hier aber der Klient selbst. Ein Therapeut kann nur dabei helfen.
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