Merkwürdigkeit im Wahlablauf in den Wahllokalen [Beitrag #305426] :: Sa., 07 Juni 2014 21:09
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Trinitas
Beiträge: 823 Registriert: Oktober 2013
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ich muss jetzt mal in die Runde fragen, weil das mich das noch immer beschäftigt.
Mir war das schon lange aufgefallen, auch voriges Jahr, dass zumindest beí uns im Wahllokal sich niemand für den Personalausweis interessiert hat. Mit nur der Wahlbenachrichtigungskarte, unabhängig davon, ob man nun der Typ war, der auf der Karte vermerkt ist oder nicht, war personentechnisch alles bereits geklärt.
Nun kann man aber auch nur mit dem Personalausweis zur Wahl gehen, sofern man 18 Jahre ist und alle bürgerlichen Voraussetzungen erfüllt. Also völlig ohne Karte, das wäre ja auch in Ordnung und muß akzeptiert werden.
Daher meine Frage, ist das nun überall so, dass die persönliche Identität nicht zweifelsfrei geklärt wird?
Eine Kollegin von mir, die als Wahlhelferin in einem anderen Ort war, nahm erstaunt zur Kenntnis, dass die Leiterin richtig schnippig wurde, als Leute ihren Ausweis zeigen wollten. Da kam dann so ein unwirscher Kommentar, wie: " das brauchen wir nicht".
Auch ich hatte mal provokativ und direkt nachgefragt, wie sie denn sicher sein könnten, dass ich wirklich der angegebenen Person entspreche und weiter fragte ich, was ich denn nun mit meiner zweiten anderen Wahlbenachrichtigung machen sollte (die ich natürlich nicht besaß)? Man schaute mich völlig verständnislos an, was ich meinerseits mit Verständnislosigkeit quittierte.
Was wäre also, wenn jemand mit einer fremden Wahlbenachrichtigungskarte so zur Wahl geht, wird also als teilgenommen auf der Wahlliste bestätigt und nun kommt der eigentliche Inhaber mit seinem Perrsonalausweis und will auch wählen. Man würde ihm erstaunt verkünden, dass er ja bereits gewählt habe... Wie auch wollte er das Gegenteil beweisen?
Wie seht ihr das mit der laschen Kontrolle? Kritisch/ Unkritisch... oder wie?
Ich finde das jedenfalls sehr merkwürdig und inkorrekt, da so Manipulationen bzw. massiver Mißbrauch durchaus nicht auszuschließen sind.
[Aktualisiert am: Sa., 07 Juni 2014 21:14]
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Aw: Merkwürdigkeit im Wahlablauf in den Wahllokalen [Beitrag #305440 ist eine Antwort auf Beitrag #305437] :: Sa., 07 Juni 2014 23:26 
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Trinitas
Beiträge: 823 Registriert: Oktober 2013
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wie ein Sparbuch ? In gewisser Weise schon, man spart Regierung an
Aber mal ernsthaft- Europa schickt Wahlbeobachter in Länder (z.B. Ost-Ukraine), um anschließend von "Uregelmäßigkeiten im Wahlablauf" zu berichten, auch in beliebigen anderen Ländern (OSZE-Beobachter etc.).
Ich persönlich habe genügend Phantasie, um mir auf Anhieb mehrere verschiedene Szenarien auszudenken, die mit Sicherheit auch alle funnktionieren würden, um mittels geklauter oder gefälschter Karten mit mehreren Personen eine Wahl zu beeinflussen. Man stelle sich nur einmal vor, was das im Ergebnis wäre, wenn man dies in vielen Städten praktiziert. (immerhin gibt es ja zudem noch genügend Menschen, die nicht zur Wahl gehen, die die Möglichkeiten, unbemerkt deren Identitäten zu benutzen, somit unwahrscheinlich vergrößern).
Ich finde es nahezu unheimlich, dass sämtliche Entscheidungen, die für unser Lamnd getroffen werden, aus solch einer fragilen Wahlstruktur heraus resultieren... und ich finde nicht, dass das lapidar ist. Wirklich, ich finde das nicht. Eine identische Person =eine identische Stimme, so sollte es doch sein.
Ich unterstelle mal den allermeisten Wahlhelfern gute Absichten, obwohl mir auch bekannt ist, dass sich ein großer, vielleicht der größte Teil aus Personen rekrutiert, welche in Stadtverwaltungen beschäftigt sind. Nun ja, das kann man sehen wie man will. Bedeutet etwas oder es bedeutet nichts.
Aber allein das Vorhandensein der realen Möglichkeiten ist merkwürdig und dass man gleichzeitig vor diesem Hintergrund die Korrektheit im Ablauf bei anderen mit Argusaugen beobachtet, ist wie ein schlechter Witz.
Es sollte eine Änderung geben.
Zitat:Hab ne EU Parlament Sitzung gesehen da sagt der Redner die Gesetzte 10033.33 23273.34 3283383.34 müssen angenommen werden. Die Beratenen Kommissionen empfehlen dies. Sie haben keine Unterlagen zu diesen Gesetzen vorliegen aber diese sind eh sehr Technisch. Daher bitte ich Sie dieses Gesetzt anzunehmen.
Habe noch keine EU-Parlamentssitzung gesehen, hört sich aber nach Abnickpolitik an (EU- Demokratur?)
[Aktualisiert am: Sa., 07 Juni 2014 23:47]
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Aw: Merkwürdigkeit im Wahlablauf in den Wahllokalen [Beitrag #305442 ist eine Antwort auf Beitrag #305440] :: Sa., 07 Juni 2014 23:58 
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Knorkell
Beiträge: 7049 Registriert: April 2012
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Trinitas schrieb am Sat, 07 June 2014 23:26wie ein Sparbuch ? In gewisser Weise schon, man spart Regierung an
Aber mal ernsthaft- Europa schickt Wahlbeobachter in Länder (z.B. Ost-Ukraine), um anschließend von "Uregelmäßigkeiten im Wahlablauf" zu berichten, auch in beliebigen anderen Ländern (OSZE-Beobachter etc.).
Ich persönlich habe genügend Phantasie, um mir auf Anhieb mehrere verschiedene Szenarien auszudenken, die mit Sicherheit auch alle funnktionieren würden, um mittels geklauter oder gefälschter Karten mit mehreren Personen eine Wahl zu beeinflussen. Man stelle sich nur einmal vor, was das im Ergebnis wäre, wenn man dies in vielen Städten praktiziert. (immerhin gibt es ja zudem noch genügend Menschen, die nicht zur Wahl gehen, die die Möglichkeiten, unbemerkt deren Identitäten zu benutzen, somit unwahrscheinlich vergrößern).
Ich finde es nahezu unheimlich, dass sämtliche Entscheidungen, die für unser Lamnd getroffen werden, aus solch einer fragilen Wahlstruktur heraus resultieren... und ich finde nicht, dass das lapidar ist. Wirklich, ich finde das nicht. Eine identische Person =eine identische Stimme, so sollte es doch sein.
Ich unterstelle mal den allermeisten Wahlhelfern gute Absichten, obwohl mir auch bekannt ist, dass sich ein großer, vielleicht der größte Teil aus Personen rekrutiert, welche in Stadtverwaltungen beschäftigt sind. Nun ja, das kann man sehen wie man will. Bedeutet etwas oder es bedeutet nichts.
Aber allein das Vorhandensein der realen Möglichkeiten ist merkwürdig und dass man gleichzeitig vor diesem Hintergrund die Korrektheit im Ablauf bei anderen mit Argusaugen beobachtet, ist wie ein schlechter Witz.
Es sollte eine Änderung geben.
Zitat:Hab ne EU Parlament Sitzung gesehen da sagt der Redner die Gesetzte 10033.33 23273.34 3283383.34 müssen angenommen werden. Die Beratenen Kommissionen empfehlen dies. Sie haben keine Unterlagen zu diesen Gesetzen vorliegen aber diese sind eh sehr Technisch. Daher bitte ich Sie dieses Gesetzt anzunehmen.
Habe noch keine EU-Parlamentssitzung gesehen, hört sich aber nach Abnickpolitik an (EU- Demokratur?)
Als hätte das irgendwas mit der EU zu tun. Schon mal nen Gesetzesentwurf in der Hand gehabt? Schon mal den gesamten VErtrag von Lissabon durchgeackert? Ein Haufen Politiker ist nicht mal in der Lage sowas zu lesen und zu verstehen geschweige denn zu Formulieren und für eine anderen Teil greift dann aus Bequemlichkeit sowieso Parteizwang. Das ist ein Problem der Demokratie, wer sich bitten lässt ei nGesetz anzunehmen und das tut weil er den Inhalt ohnehin nicht versteht ist eben selbst schuld.
http://de.wikipedia.org/wiki/Wahlbenachrichtigung
-Ru
-Tretinoin
-Minox
-Himbeerketon
-PO
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Aw: Merkwürdigkeit im Wahlablauf in den Wahllokalen [Beitrag #305478 ist eine Antwort auf Beitrag #305455] :: So., 08 Juni 2014 14:09 
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Trinitas
Beiträge: 823 Registriert: Oktober 2013
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@kimimaro
Zitat:Aber theoretisch könnte man ja auch die Leute die eigentlich nicht wählen gegangen sind auch für die ein Haken machen, also die Wahlhelfer..
Es müssen halt alle mitmachen der ist ja nicht alleine.
Nicht nur theoretisch, auch praktisch. Sag ich doch. So wie ich das immer erlebe, sitzt da ein Männecken_Innen (wir wollen doch politisch korrekt gendern) (oder Frauecken) vor der Liste, nimmt den Zettel und kreuzt auf der Liste ab. Die anderen Wahlhelfer interessiert das gar nicht. Warum sollte es auch...
Aber um das Beispiel von kimiaro mal aufzugreifen: Im Wahllokal durch z.B. korrupte Wahlhelfer auf Stimmzetteln einfach Häkchen machen zu lassen, ohne Zettel, würde etwas schwieriger werden und führt zu nichts, weil letztlich ein Protokoll erstellt wird, in dem die Anzahl der abgegebenen Zettel und ebenso die Anzahl der abgegebenen Stimmen vermerkt sind. Da wäre das Risiko zu hoch.
Aber wenn man das wirklich wollte (betrügen), wer sagt denn, dass man die Stimmenquote nicht an anderer, also an finaler Stelle verändert, nämlich dort, wo alle Stimmenanteile aus den einzelnen Wahlkreisen zusammengeführt werden? Es weiß doch ohnehin kein Wahllokal vom Ergebnis des anderen, noch nicht einmal innerhalb einer Stadt. Wer sollte also hellhörig und stutzig werden?
Aber mein Problem habe ich zuerst immer noch mit der derzeit ausgeübten Praxis der Nichtkontrolle. Damit werden die Beschwörungen der Parteien an die Wähler, möglichst zur Wahl zu gehen, sonst würde man die jeweils anderen Parteien stärken, zum bloßen Zynismus.
P.S. Ich habe übrigens schon vor einiger Zeit an verschiedene Parteien einen Vorschlag gesandt, mit der Bitte, dies per Initiativrecht einzubringen. Dieser Vorschlag sähe vor, die Wahlergebnisse jedes einzelnen Wahllokals natürlich anonymisiert, wie es sich gehört auf einer öffentlichern Plattform und bundesweit zusammengeführt, online zu stellen. Das kann ja auch in Ruhe ein paar Tage oder Wochen nach der jeweiligen Wahl passieren und wäre für jeden interessierten Bürger einsehbar, auch noch Jahre später.
Da ja naturgemäß kein Bürger vom anderen weiß, wie dieser gewählt hat, ist das Ganze wie es derzeitig abläuft, im großen Ergebnis letztlich wie in einer Blackbox, nicht nachvollziehbar.
In jedem Fall ist die Stimmigkeit der Ergebnisse maximal über die eigene lokale Wahl nachvollziehbar. Die Auszählungen im eigenen Wahllokal sind ja immerhin öffentlich! Aber mittels solch einer Online-Plattform würde man zumindest schon mal sehen, ob die Angaben des eigenen Standortes stimmen und man könnten mit viel Zeit und Geduld die sicher gestaffelt dargestellten Ergebnisse im Zweifel selber nachprüfen bzw. nachrechnen.
Natürlich habe ich bislang keine Antworten seitens der Parteien darauf erhalten,
das ist doch Ehrensache.
[Aktualisiert am: So., 08 Juni 2014 22:55]
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Aw: Merkwürdigkeit im Wahlablauf in den Wahllokalen [Beitrag #314379 ist eine Antwort auf Beitrag #305426] :: So., 31 August 2014 13:41 
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Trinitas
Beiträge: 823 Registriert: Oktober 2013
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erinnert ihr euch noch, wie ich bei der letzten Wahl davon schrieb, dass die Identität des Wählers vollkommen schnurz ist? Gut, jetzt habt ihes wieder auf dem Schirm.
Gerade eben kommen wir von der Landtagswahl. Und ich habe das umgesetzt, was ich letztens schon agekündigt hatte. Ich tauschte den Wahlbenachrichtigungsschein gegen den meiner Frau- also vollkommen anderer Name- auch Familienname- anderes Geschlecht.
Den zeigte ich kommentarlos vor. Meine Frau den ihrigen (der ja eigentlich meiner ist), auch.
Die Wahlhelferin studierte meine Karte und meinte dann, das macht meine Kollegin (die betreut den Wahlbezirk, in den meine Adresse fällt). Diese guckte auch wieder, legte ihn weg und gab mir den Wahlzettel. Ebenso bei meiner Frau.
Wir kreuzten an unnd gingen raus. Im Anschluß bin ich nochmal rein und konfrontierte die Frauen mit der Situation- also ich sagte ungefähr: Ist Ihnen eigentlich aufgefallen, dass ich vorhin eine Benachrichtigung einer fremden Person abgegeben habe?
Die schauten mich entgeistert an und fingen an, im Haufen der Benachrichtigungen zu wühlen, zogen eine Karte raus, mit noch einem völlig anderem Namen, und fragten, ob ich der sei, was ich wahrheitsgemäß verneinte. Ich lächelte die Frauen an und ging, ohne aufgehalten zu werden oder sonstige Reaktionen. Das wäre eigentlich eine Gelegenheit gewesen, nach meinem Ausweis zu fragen und die Karten damit abzugleichen. Nichts dergleichen passierte.
Kurz, es ist einfach egal.
[Aktualisiert am: So., 31 August 2014 16:35]
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Aw: Merkwürdigkeit im Wahlablauf in den Wahllokalen [Beitrag #314479 ist eine Antwort auf Beitrag #314474] :: Mo., 01 September 2014 18:51 
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Trinitas
Beiträge: 823 Registriert: Oktober 2013
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@kimimaro
Zitat:Kommst also aus Sachsen,wem hast du gewählt ? Proud
Würde mich mal interessieren.
Ich sag Dir, wen ich nicht gewählt habe und so, wie ich die Entwicklung dieser Parteien seit der Wende beobachtet habe, in ihrer Konfiguration niemals wählen würde- das sind die üblichen Verdächtigen: CDU/ CSU, FDP, SPD, Grüne.
Ich wähle immer oppositionell- um wenigstens ein wenig Demokratie auszuüben, sofern das überhaupt wirklich möglich ist. Links ist schon einmal eine Option. Derzeit.
Obwohl ich da ehrlich auch mittlerweile sehr skeptisch geworden bin.
In meinen Augen ist die Linke zerstritten, geplagt von internen Machtkämpfen, wie die anderen Großen auch, beim großen Running auf die besten Freßplätze.
Was mich am meisten stört, es ist mittlweile eine Partei geworden, die Gefahr läuft, mit ihren Funktionären im System gut angekommen zu sein und sich hier bequehm einzurichten. Ich will nicht wissen, was da intern abgeht- ebenso wenig, wie bei den anderen. (Mir reicht schon, was ich vom "Arbeits"-Leben und der Einstellung gegenüber normalen Menschen von einzelnen Landtagsabgeordneten anderer Parteien erfuhr.)
Vom Reden allein ändert sich auch nichts. Meiner Auffassung nach sollte eine Partei klare Kante zeigen und dazu stehen, auch wenn es Stimmen kostet. Hier ist zuviel taktisches Lavieren im Spiel, eben wie bei allen anderen etablierten. Das nervt.
Ich habe es ja schon mal gesagt- Achtung Knorkell- etwas für Dich: Meiner Meinung nach kann eine Partei niemals glaubwürdig zu allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens ein funktionierendes Konzept haben. Zudem sich die gesellschaftspolitische Lage ja permanent ändert. Deswegen denke ich, dass es viel glaubwürdiger (aber auch anstrengender) wäre, wenn sich Menschen in Parteien zu ganz konkreten Inhalten zusammenfinden und sich diese Parteien nach Erfüllung oder Scheitern dieser konkreten Sachthemen auflösen.
Aber zurück zur Linken. Es ist doch absolut gegensätzlich, einerseits kapitalismuskritisch aufzutreten und andererseits sich mit Sachverhalten arragieren zu wollen, die das Ganze zementieren und Vertreter dessen sind, was man kritisiert. Frei nach dem Motto: Wasch mich, aber mach mich nicht nass.
Ein Wechsel wird ohnehin unbequehm für alle werden, und dass es auf Dauer mit dem derzeitigen gedankenlosen und menschen- und naturverachtenden konsum- und wegwerforientierten Wohllebe so nicht weitergehen kann und wird, sollte jedem klar sein. Dass es so ist, steht jetzt schon fest, abzuwarten ist nur noch der Zeitpunkt.
Da kann man auch ruhig bereits heute ohne Wenn und Aber auch gegen den Zeitgeist
konkret Farbe bekennen.
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