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Erfahrungsbericht nach 7 Jahren Fin [Beitrag #268462] :: Fr., 05 Juli 2013 21:53 Zum vorherigen Beitrag gehen
Hallo,

da die meisten, die sich dem Problem AGA zum ersten Mal stelle müssen, unweigerlich auf Finasterid/Propecia stoßen, will ich hierzu einen Erfahrungsbericht liefern, der über ca. 7 Jahre reicht. Mir hätte das seinerzeit sehr geholfen.

Mir war immer klar, dass mich die AGA eines Tages erwischen würde. Musste mir nur meinen Vater ansehen. Hinten Platte, vorne Geheimratsecken (GHE) bis Höhe hinterm Ohr. Ich selbst hatte schon immer eine recht hohe Stirn und Ansätze von GHE, aber im Tonsurbereich wurde ich das erste Mal auf eine lichte Stelle angesprochen, als ich mir die Schuhe zugebunden hab' und mir dabei jemand auf den Hinterkopf gucken konnte, was sonst selten vorkommt, da ich 1,83 groß bin. Geschockt war ich trotzdem, denn die Sache war mir völlig neu, man guckt sich selbst natürlich erst recht kaum auf den Hinterkopf. Da war ich 26. Für meinen Geschmack viel zu früh. Ich hab' getan, was hier alle tun - stundenlang das Internet durchsuchen. Letztlich bin ich auf Empfehlung eines Freundes, der mir offenbart hat, dass er Propecia nimmt, zum Hautarzt und habe mir das Zeug auch verschreiben lassen. Dieser Freund hatte eigentlich überhaupt keinen Haarausfall, nicht einmal ansatzweise. Sein Vater aber schon. Er hätte mich ruhig früher informieren können. Ich hatte aus zwei Gründen gezögert, mit der Einnahme von Propecia anzufangen: 1. Die erwähnten Nebenwirkungen (Verweiblichung, erektile Dysfunktion) und 2. der Preis. Damals gab es noch keine Generika, und eine Packung des Originals kostete 180 Euro. Heute bietet die Konkurrenz eine Schachtel schon ab 105 Euro an. Ein deutlicher Unterschied.
Was die Nebenwirkungen anbelangt, kann ich in Sachen Potenz und Libido gar keine Einschränkung feststellen. Eher im Gegenteil. Das Einzige, was ich glaube festgestellt zu haben ist die Tatsache, dass ich viel sensibler bin als früher, mir Dinge, die mich sonst kalt lassen, eher zu Herzen nehme und depressive Verstimmungen (die ich schon immer ab und an mal hatte) nun schwerwiegender, langdauernder und hartnäckiger sind.
Ich habe die Pillen nach Anweisung einmal täglich genommen, aber hin und wieder auch mal eine ausgelassen, auch mehrere Tage hintereinander. Von der Wirkung bin ich überzeugt. Die Pillen hemmen das Fortschreiten des Haarausfalls in jedem Fall, denn der Unterschied zwischen damals, als ich mit Finasterid angefangen habe und jetzt ist nicht wirklich groß. Die AGA schreitet also sehr langsam fort, auf Neuwuchs sollte man sich aber nicht einstellen.
Allerdings kann ich sonst mit meinen Haaren recht zufrieden sein. Die sind sehr dick, wären sie eher dünn und fein, würde die lichte Stelle sicher mehr auffallen. So kann ich sie gerade noch so kaschieren, ohne dass das schon blöd aussieht.
Einen Tipp habe ich aber auf jeden Fall: sprecht mit Euerm Friseur. Es kann schon einiges helfen, wenn man mal die Frisur oder den Schnitt wechselt. Es geht nicht darum, kahle oder lichte Stellen auf Krampf zu kaschieren, sondern darum, dass wer unter AGA leidet, nicht auch noch eine ungünstige Frisur haben sollte. Glaubt mir, der Effekt ist größer als alles, was die Drogerie so zu bieten hat.
Was Fin betrifft: fangt so früh wie möglich damit an. AGA lässt sich damit aufhalten, aber eben nicht umkehren.
Versucht habe ich es trotzdem und vor einem guten Jahr zusätzlich ein Minoxidil-Präparat verwendet. Hier habe ich wirklich genau nachgeprüft, ob es wirkt. Und es wirkt auch. In der Tat hatte sich die lichte Stelle am Hinterkopf sichtbar (nicht enorm) verkleinert, war ein kleines bißchen zugewachsen (an den GHE aber keine Wirkung). Das vielfach berichtete Shedding (anfängliche Beschleunigung des Haarausfalls) konnte ich nicht feststellen. Trotzdem konnte ich die Anwendung nicht nach Vorschrift fortsetzen und musste sie dann ganz abbrechen. Das Zeug (Regaine & Co.) hat eine ganz ölige Konsistenz, die das Haar einfach widerlich fettig aussehen lässt und die Aufmerksamkeit nun gerade auf die Problemstelle lenkt. Gleichzeitig ist die Lösung sehr dünnflüssig und läuft einem am ganzen Kopf herunter, versaut das Kopfkissen und so weiter. Dabei soll man es 2 mal täglich anwenden. Das geht aber nicht, wenn man noch unter Leute muss. Wenn es denn dann endlich eingetrocknet ist, hinterläßt es unappetitliche weiße Flusen im Haar, die man auswaschen muss und die wie große Schuppen aussehen. Das hat dazu geführt, dass ich die Anwendungshäufigkeit reduzieren musste. Der Abbruch ist aber auf die Nebenwirkungen zurückzuführen. Abgeschlagenheit, Augenringe, Konzentrationsschwierigkeiten, brennende Augen und auf der behandelten Stelle, dann an allen Stellen, die mit dem Minox in Berührung gekommen waren, später auf dem ganzen Kopf und auch anderswo am Körper ein unerträglicher Juckreiz, auf der behandelten Stelle selbst irrsinnig schlimm, sodass man sich unweigerlich kratzen muss und den Behandlungserfolg gleich wieder zunichte macht. Später zeigten sich zudem linsengroße, feste Pusteln auf der Kopfhaut. Ich bin dann zu einem alkoholarmen Präparat gewechselt, der Effekt war aber derselbe.
Ich kann dennoch jedem zu einem Selbstversuch raten. Die Kombination von Fin und Minox scheint das im Moment wirksamste Konzept zu sein, ich würde aber nicht mit beidem zugleich beginnen, damit man auch weiß, auf welches Präparat die Nebenwirkungen zurückzuführen sind.
Im Moment mache ich also mit Fin weiter und warte auf den großen Durchbruch und das Wundermittel wie wir alle. Ich verwende mehr aus Aberglauben regelmäßig Koffeinshampoos und auch andere Haarwäschen, die eine Haarverdichtung versprechen. Das bringt natürlich auch was. Vor allem wer feines Haar hat, sollte ein dafür geeignete Shampoo benutzen.
Hier noch einmal meine Empfehlungen:

1. Günstigere Frisur
2. Finasterid verschreiben lassen
3. Minoxidil ausprobieren und je nach Nebenwirkungen verwenden oder absetzen
4. ein Shampoo für feines Haar verwenden
5. Seid gepflegt und einigermaßen trainiert. Dann spielen die Haare keine so große Rolle mehr. Für Euch nicht. Und für die Frauen erst recht nicht.
Alles andere ist, denke ich, Humbug. Lasst diese Haargeschichte nicht Euer Leben bestimmen.


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