Das Thema Finasterid und Libidoverlust wirklich nur 2%? [Beitrag #510870] :: Do., 05 September 2024 20:17
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Hallo,
ich habe mich einmal intensiver mit der Nebenwirkung "verringerte Libido" im Zusammenhang mit Finasterid auseinandergesetzt . Also wenn man sich die Studien genauer ansieht oder einfach nur ‚Finasterid Nebenwirkungen‘ googelt, stößt man immer wieder auf die Angabe, dass angeblich nur 1–2 % der Männer, die Finasterid einnehmen, unter Libidoverlust oder einer verminderten Libido leiden. Aber kann das wirklich stimmen? Wie soll diese Zahl realistisch sein, wenn man bedenkt, dass durch Finasterid täglich bis zu 70 % des Sexualhormons DHT gehemmt werden? Zu behaupten, dass nur 1–2 % der Anwender von Libidoproblemen betroffen sind, erscheint mir vollkommen unrealistisch.
Ich könnte verstehen, wenn man sagt, dass etwa 1 % der Männer impotent wird oder unter dem sogenannten Post-Finasterid-Syndrom leidet (falls dieses Syndrom überhaupt existiert). Aber wenn man Finasterid dauerhaft einnimmt, sollte man doch fast zwangsläufig damit rechnen, dass irgendwann eine verminderte Libido auftritt, oder? Ich lese seit Jahren Erfahrungsberichte, sowohl hier als auch auf Reddit, und gefühlt gibt etwa ein Drittel der Männer an, dass sie durch Finasterid eine verringerte Libido haben. Auch auf Sanego, einer Plattform für medizinische Themen, geben etwa 25 % der Nutzer an, dass sie durch Finasterid Libidoverlust erfahren haben.
Es ist ja nicht ungewöhnlich, dass Medikamente hohe Wahrscheinlichkeiten an Nebenwirkungen haben. Zum Beispiel wird bei Antidepressiva oft angegeben, dass bis zu 40 % der Patienten sexuelle Nebenwirkungen haben, oder dass Menschen mit ADHS-Medikamenten oft keinen Appetit mehr verspüren (man redet hier auch von 35-40%). Man sollte auch nicht vergessen, dass Finasterid ursprünglich zur Behandlung einer vergrößerten Prostata entwickelt wurde und die positive Wirkung auf Haarausfall eher eine zufällige ‚Nebenwirkung‘ war. Diese ‚Nebenwirkung‘ tritt ja bei 80–90 % der Männer auf, die Finasterid einnehmen.
Deshalb meine Frage: Glaubt ihr wirklich an diese 1–2 %-Angabe, die in nahezu allen Studien, bei Ärzten und auf Webseiten zu finden ist? Oder würdet ihr, wie ich, die tatsächliche Häufigkeit deutlich höher einschätzen?“
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