Über 20 Jahre Kampf mit dem Haar [Beitrag #295528] :: So., 02 März 2014 09:14
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MikeDdorf
Beiträge: 5 Registriert: September 2012
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Hallo zusammen!
Es ist schon lange her, wo ich das letzte mal hier gepostet habe, habe mich zwar zwischendurch unter neuer mail mal angemeldet, aber geschrieben dürfte ich nichts haben.
Also 10 Jahre dürften es sein.
Hier eine kleine Lebensgeschichte:
Ich werde im Juli 45 und werde trotz meiner nicht mehr so dichten Haare meist um die 10 Jahre jünger geschätzt.
Wie wäre das erst, wenn ich volles Haar hätte, na gut, das ist Spekulation. Vielleicht ist das eine positive Nebenwirkung von Finasterid , gehe aber mal davon aus, dass es mit meiner veganen
Lebensweise und das ich das teilweise meiner Mutter zu verdanken habe, als ich ein Kleinkind war, dachten die Leute immer, das wäre meine Schwester.
Naja, heute sicher nicht mehr
Mit 21 Jahren bemerkte ich, dass ich Geheimratsecken bekommen werde, 2-3 Jahre später vielen sie dann auch am Haaransatz aus.
Schwere Depressionen folgten. Ich kannte noch keine Mittel gegen Haarausfall, ich weiss garnicht, ob es sie Anfang der 90er schon gab.
Also habe ich diverse Haarverpflanzungfirmen gesucht und besucht.
Habe mich in Düsseldorf und Dortmund (oder war es doch Bochum,weiss es nicht mehr) beraten lassen.
In Dortmund hörte ich, dass man auch mit Laser transplantiert, hörte sich für damals natürlich modern an und entschied mich dann hier für eine Haartransplantation.
Es ging schief, die Haare, samt Wurzel vielen, ich denke mal zu 30% wieder aus. Was ich psychisch da durchmachen musste, kann sich jeder vorstellen, Selbstmordgedanken usw.
Ich konnte die Haare samt Wurzel, wieder locker aus meinem Kopf ziehen. Ich musste erfahren, dass die Frau, die mich operiert hatte, dieses zum erstenmal machte. Sie hatte die Haare vor allem nicht versetzt transplantiert, sondern in einer Reihe.
Jeder Laie kann sich denken, dass das unnatürlich aussehen muss. Ich ging nach 2-3 Wochen zum Chef der Firma und beschwerte mich. Seine Antwort war,"Was beschweren sie sich denn ,da sind doch Haare.". Werde das nie vergessen.
Ich suchte nach Rettung, denn ein Leben lang mit Baseballkappe rumzulaufen, wäre nicht mein Ding gewesen.
Ich lernte Dr. Neidel kennen, er selber war geschockt, was die da mit mir angestellt haben.
Er nahm sich die Sache an und transplantierte mir noch mal ein paar tausend Haare.
Als nach 3 Monaten die Haare wieder anfingen zu wachsen, konnte ich zum erstenmal nach 3 Jahren wieder lachen.
Richtig dicht werden sie nie wieder (von neuen medizinischen Errungeschaften, die kommen könnten, mal abgesehen), aber es sah absolut ok aus.
Ich konnte wieder Kurzhaar tragen. Er hat die Haare so verpflanzt, dass die eingereihten Haare aus der Fehloperation, nicht mehr auffallen.
Jetzt suchte ich natürlich nach Wegen, wie man das restliche Haar, vor dem weiterem Ausfall, schützen kann.
Ich fand Regaine 0,2%.
Ich kann mich genau erinnern, kein Shedding, es wirkte sofort, meine Haar wurden noch kräftiger und es wuchsen Neue.
Nach 2-3 Monaten konnte ich sogar wieder eine Gelfrisur tragen. Ich war auf Wolke 7.
"Nie wieder Haarausfall!" Das Zeug wirkte einfach zu gut, dass ich mir weiteren Haarverlust einfach nicht mehr vorstellen konnte.
So genau, weiss ich es leider auch nicht mehr, aber ich schätze, dass ich Regaine, im Alter von 26 bis 32 genommen habe.
Es wäre zu schön gewesen, wenn es ewig gewirkt hätte, aber nach meinem 32 Lebensjahr stellte ich einen Gewöhnungeffekt fest.
Die Wirkung von Regaine lies nach, der Haarausfall begann wieder.
Ich war am verzweifeln und meine schweren Depressionen kamen wieder, ich ging kaum noch aus dem Haus.
Ich setzte Regaine ab, es hatte definitiv seine Wirkung verloren.
Meine letzte Rettung war also Propecia, ne HT kam für mich nicht mehr in Frage.
Ich nahm das Zeug und nach etwa einem Jahr!! erst stabilisierte sich die Situation, die Haare wurden wieder kräftiger.
Es ging mir langsam besser, aber wieder fast 2 Jahre durch Depressionen verloren.
Propecia wirkt definitiv, es hat meinen Haaraufall komplett gestoppt, meine aber ,dass es trotzdem im äußerst langsamen Tempo weniger wird, so langsam, dass ich mir nicht sicher bin.
Zumindest ist es das, was ich zur Zeit bemerke, allerdings frage ich mich, ob es dann auch mit so einer Art "Haarwechsel" zu tun haben könnte. Was ja bei ohnehin lichterem Haar eher auffällt, als bei Leuten mit vollem Haar.
Was mich verwundert, dass mich nie jemand nach meinem Haaransatz gefragt hat, denn ne 100% Natürlichkeit bekommt man einfach nicht hin, alleine schon deshalb, weil die verpflanzten Haare vom Hinterkopf kräftiger sind.
Naja, jetzt kommen auch langsam weisse Strähnen, bin aber trotzdem noch überwiegen dunkelblond, mal sehen, ob ich die Haare mit diesem "men perfect" töne.
Ich muss sagen, das mich diese ganzen Haarprobleme ganz schön geprägt haben und sehr zum Nachteil meiner Lebensqualität beitrugen.
Dass ich bis heute noch keine echte Freundin hatte, ist ne deutliche Aussage denke ich.
Mein Leben ist schon sehr komisch verlaufen, die Zeit verging wie im Fluge und man hat so wenig Zeit, irgendetwas nochmal gut zumachen.
Nebenbei bemerkt, ist mein stressiger Job, den ich seit Jahren jetzt mache, auch sehr von Nachteil, da muss sich etwas ändern, hat aber jetzt dann nichts mit dem Thema zu tun.
Noch zu den Nebenwirkungen von Propecia.
Ehrlich gesagt, ich weiss es nicht
Habe lange Fitness/Kraftraining gemacht und auch joggen gehe ich regelmässig. Von Leistungseinbußen kann ich nichts fesstellen.
Auch von verweiblichung bzw. Brustvergrößerung konnte ich nichts festellen.
Es gibt nur eins, wobei ich mir nicht sicher bin, aber das liegt ja wohl auch daran, dass ich seit Propecia keinen Sex mehr hatte.
Ich war nur einmal, in der zeit, mit einer Frau im Bett, aber da funktionierte es nicht, ich war auch nicht besonders scharf auf sie und Alkohol hatte ich auch getrunken damals, und sie lag nur "da" und war inaktiv
Es wäre wohl zu einem Onenightstand geworden.
Ich wollte einfach nur Sex haben, mehr Erfahrung sammeln.
Tägliche Selbstbefriedigung ist auf jedenfall möglich bei mir
Auch als mich letzte Woche ne sehr hübsche Frau ansprach und dabei ganz nah an mich rankam, habe ich innerlich eine "Geilheit" verspürt und "untenrum" spürte ich was.
Ich hoffe, das ist ein gutes Zeichen dafür, dass noch alles in Ordnung ist.
Allerdings habe ich immer noch öfter Depressionen und dann verliere ich alle Sexgedanken.
Insgesamt bin ich mit meine Haarsituation natürlich nicht zufrieden.
Ich mache nie Fotos von mir, wenn das Licht sehr grell ist, auch in manche Spiegel, schaue ich so rein, dass es passt, nur damit es mir gut geht.
Natürlich sieht man das alls sehr viel schlimmer, als ein Aussenstehender das tun würde.
Mit der Haarsituation, aus der Regainezeit, wäre ich volkommen zufrieden gewesen.
Ich träume natürlich davon, dass ich irgendwann mal tolle Fotos machen kann, mit toller Frisur.
Ob ich das aber noch erleben werde, kann bezweifelt werden.
Die heute Geborenen werden wohl keine Haarprobleme mehr bekommen.
So das wars erstmal
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Aw: Über 20 Jahre Kampf mit dem Haar [Beitrag #295750 ist eine Antwort auf Beitrag #295528] :: Mo., 03 März 2014 22:30
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MatteStattPlatte
Beiträge: 763 Registriert: September 2011 Ort: Schleswig-Holstein
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MikeDdorf schrieb am Sun, 02 March 2014 09:14In Dortmund hörte ich, dass man auch mit Laser transplantiert, hörte sich für damals natürlich modern an und entschied mich dann hier für eine Haartransplantation.
Es ging schief, die Haare, samt Wurzel vielen, ich denke mal zu 30% wieder aus.
Laser ist für eine HT gänzlich ungeeignet, denn damit wird die Haut verbrannt, somit Blutungen gestoppt. Das mag für andere chirurgische Eingriffe gewollt sein, aber nicht bei einer HT. Die transplantierten Grafts brauchen einen guten Anschluß an die Blutversorgung! Schade, das man dich dort schlecht beraten hat
10/2010 = 3200 Grafts FUE - Prohairclinic
10/2011 = 3000 Grafts FUE - Prohairclinic
11/2012 = 1000 Grafts FUE (BHT) - FUE Hairtransplant
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Aw: Über 20 Jahre Kampf mit dem Haar [Beitrag #296722 ist eine Antwort auf Beitrag #295528] :: Do., 13 März 2014 00:44
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HansMaulwurf
Beiträge: 41 Registriert: Februar 2014 Ort: Schwabenland
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Ich kämpfe zwar erst seit ca. 4 Jahren gegen den Haarausfall, aber ich weiss ungefähr wie du dich fühlst.
Man denkt sich, wie schön das Leben doch ohne dieses Problem gewesen wäre bzw. ist.
Und das alles nur wegen irgendeinem Genetischen Fehler...
Dann Fragt man sich auch, wer hat sich das einfallen lassen, das gerade die Haare am Oberkopf ausfallen während die an der Seite fast durchgehend gleich dicht bleiben ...
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Aw: Über 20 Jahre Kampf mit dem Haar [Beitrag #297850 ist eine Antwort auf Beitrag #297841] :: Mo., 24 März 2014 21:10
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Enzym
Beiträge: 22 Registriert: Juli 2013
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Zitat: Man denkt sich, wie schön das Leben doch ohne dieses Problem gewesen wäre bzw. ist.
Und das alles nur wegen irgendeinem Genetischen Fehler...
Ja, das denkt sich ein jeder, und nicht nur auf den Haarausfall bezogen (meine ich) -> auch allgemein aufs Aussehen bezogen.
Jeder normale Mensch, hat sich sicherlich schon einmal vorm Spiegel betrachtet und gedacht "Wäre dies oder jenes bei mir doch nur hübscher, größer, kleiner etc."....Aber das ist leider nun mal so, das sind diese Ohnmachtsgefühle (ich weiß) - das ist einfach eben nur Ungerechtigkeit bzw. (schweres) Schicksal (in Bezug aufs Aussehen, auf die AGA - "Was kann ich eigentlich für mein Aussehen, meinen Haarausfall?").
Aber AGA ist ja jetzt sicherlich kein so großes Schicksal mehr wie in den 90er-Jahren z.B. noch (um dem Ganzen etwas Positives abzugewinnen...) - es gibt ja mittlerweile ein paar Mittelchen: Fin, Dut, Ket, Minox, RU, CB, P4, Haartransplantation...
Und wir Männer müssen uns genauso wie die lieben Frauen nun auch schon mit überzogenen Schönheitsidealen herumschlagen - "Willkommen in der Gleichberechtigung" kann man da nur sagen
"Ein Pharmakon, das keine Nebenwirkungen hat, steht im dringenden Verdacht keine Hauptwirkung zu haben" - Gustav Kuschinsky
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