Intellektuelle (tendenziell) weniger viril? [Beitrag #296149] :: Fr., 07 März 2014 10:13
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OnkelDonald
Beiträge: 813 Registriert: März 2006 Ort: Entenhausen
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Vorweg möchte ich auf den deutlichen Unterschied zwischen "intelligent" und "intellektuell" hinweisen.
Meines Wissens ist Intelligenz eine Eigenheit eines Menschen, die per IQ-Test ermittelt wird und völlig unabhängig von seiner Tätigkeit sein kann. Bergsteiger, HNO-Arzt, Politikerin, Putzfrau, alle können im Prinzip gleich intelligent sein.
Als "Intellektuelle" bezeichnet man hingegen Leute, die in Ihrem Beruf ganz vorrangig mit dem Kopf und ihrer akademischen Bildung arbeiten: Uni-Professoren, Philosophen, Schriftsteller etc. Dazu muss man nicht zwingend besonders intelligent sein, ist aber sicher kein Hinderniss.
Und nun zu meiner Beobachtung:
Irgendwie kommt es mir so vor, dass intellektuelle Männer sehr häufig recht sanfte Gesichtszüge und eine vergleichsweise hohe, zarte Stimme haben. Findet ihr nicht auch?
Einen schroffen, rauhen Typen mit lauter, tiefer, kratziger Stimme könnte ich mir überhaupt nicht als Philosphen oder Professor vorstellen. Dass ihre Stimmen und Körper bis ins Alter hin mehr von körperlicher Arbeit "verschont" bleiben, kann ich irgendwie als Argument nicht gelten lassen. Und dass sie sich zu wenig bewegen und daher bzgl. Sport usw. in ihrer Männlichkeit verkümmern glaube ich auch nicht.
Das fängt ja oft schon im Kindesalter an. Die Leute, die später einen intellektuellen Job ergreifen, sind oft die, die als Kinder schon eher sanft sind, eher kleinlaut lange Sätze bilden, aber in einem Gerangel auf dem Schulhof untergehen... Entwickelt es sich dann eher so, dass sich diese Menschen im Laufe des Lebens ihre "intellektuelle Nische" suchen, oder sind das vielleicht wirklich Eigenschaften (Intellektualität und Unmaskulinität), die genetisch irgendwie zusammenhängen?
Gibt wichtigere Dinge auf der Welt, aber es fällt mir halt immer wieder auf... und da fragt man sich halt
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Aw: Intellektuelle (tendenziell) weniger viril? [Beitrag #296153 ist eine Antwort auf Beitrag #296152] :: Fr., 07 März 2014 11:01
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OnkelDonald
Beiträge: 813 Registriert: März 2006 Ort: Entenhausen
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egal123 schrieb am Fri, 07 March 2014 10:45Diskussionen über Intelligenz finde ich ehrlich gesagt problematisch und auch zu einem gewissen Teil mühselig. Als "vermeintlich" Dummer wird man schnell gemobbt, diskriminiert u. stigmatisiert
Aber bei näherer Betrachtung, was ist eig Intelligenz?
Das Wort Intelligenz ist an sich schon so komplex. Kein Intelligenztest gibt eine 100%ige Aussage darüber ob man nun dumm oder doch intelligent ist.
Viele Menschen verwechseln Intelligenz mit Bildung!
"Aaah der weiß die Hauptstadt von Peru, der muss gescheit/intelligent sein."
In Wirklichkeit ist das aber Bullshit. Bildung korreliert höchstens mit Intelligenz. Man kann als gebildeter Mensch abstrakte Dinge leichter lösen, weil man eben das Handwerk dafür erlernt hat! Also man hat sich weiter gebildet.
Intelligenz ist vergleichbar mit dem Wort Talent im Sport. Es gibt nicht nur die eine Fähigkeit mit der sich Intelligenz oder Talent beschreiben lässt, sondern wenn man so will ist es viel mehr die Summe der Fähigkeiten aus denen sich am Ende das Gesamtbild "Intelligenz" oder "Talent" zusammen setzt.
Sehe ich alles zu 100% genau so. Aber darum ging es ja gar nicht
Also noch mal ganz klar: Es geht mir NICHT um die unterschiedliche Intelligenz von Leuten, sondern um das Tätigkeitsfeld, in dem sie arbeiten.
Zitat:Und nun zum Thema. Deiner Beobachtung kann ich nicht zustimmen
Hhm... aber könnte es nicht zumindest sein, dass der tägliche Umgang in "intellektuellen" Gruppen dieser Menschen daran gewöhnt, ihre Stimme herunterzufahren. Ich interessiere mich eigentlich sehr für die Stimme und ihre Eigenheiten. Mir ist das (subjektiv) mit der unterschiedlichen Stimmlage bisher nicht nur bei Berufsgruppen aufgefallen, sondern auch z.B. bei unterschiedlicher Muttersprache (und auch hier meine ich nicht den angeborenen ethnischen Unterschied). Ich empfinde es so, dass z.B. Briten, Ostfriesen oder auch Chinesen durch ihre gelernte Sprachmelodie eher hoch sprechen, wohingegen der Dialekt, die Sprachmelodie in bestimmten Landstrichen von Bayern und Italien zum tiefen Reden verleitet (bei Italienern natürlich nur, wenn sie gerade nicht temperamentvoll diskutieren^^). <-- Diese Unterschiede sollen jetzt aber NICHT in den Zusammenhang mit "intellektuell" gebracht werden wie im ersten Posting
Hey, is doch off-topic hier, da kann man doch mal über sowas spekulieren, wenn man's interessant findet
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Aw: Intellektuelle (tendenziell) weniger viril? [Beitrag #296154 ist eine Antwort auf Beitrag #296149] :: Fr., 07 März 2014 11:07
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kkoo
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OnkelDonald schrieb am Fri, 07 March 2014 10:13
Irgendwie kommt es mir so vor, dass intellektuelle Männer sehr häufig recht sanfte Gesichtszüge und eine vergleichsweise hohe, zarte Stimme haben. Findet ihr nicht auch?
Einen schroffen, rauhen Typen mit lauter, tiefer, kratziger Stimme könnte ich mir überhaupt nicht als Philosphen oder Professor vorstellen. Dass ihre Stimmen und Körper bis ins Alter hin mehr von körperlicher Arbeit "verschont" bleiben, kann ich irgendwie als Argument nicht gelten lassen. Und dass sie sich zu wenig bewegen und daher bzgl. Sport usw. in ihrer Männlichkeit verkümmern glaube ich auch nicht.
Ich habe viel mit solchen Leuten gearbeitet bzw. bin mit denen befreundet, und kann das nicht bestätigen. Dass die weniger körperlich arbeiten o. seltener Sport machen, sagt nicht allgemein viel aus über ihre Viriliät.
Zitat:
Das fängt ja oft schon im Kindesalter an. Die Leute, die später einen intellektuellen Job ergreifen, sind oft die, die als Kinder schon eher sanft sind, eher kleinlaut lange Sätze bilden, aber in einem Gerangel auf dem Schulhof untergehen... Entwickelt es sich dann eher so, dass sich diese Menschen im Laufe des Lebens ihre "intellektuelle Nische" suchen, oder sind das vielleicht wirklich Eigenschaften (Intellektualität und Unmaskulinität), die genetisch irgendwie zusammenhängen?
Sich die Nische suchen, mag sein. Es gibt ja auch die These, dass im intellektuellen Bereich mehr Triebsublimation stattfindet. Aber ob das signifikant ist, würden nur Statistiken ausweisen...
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Aw: Intellektuelle (tendenziell) weniger viril? [Beitrag #296155 ist eine Antwort auf Beitrag #296149] :: Fr., 07 März 2014 11:11
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Balle
Beiträge: 1886 Registriert: Januar 2009
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Hmh, er hat ja zwischen intellektuell und intelligent unterschieden, von daher ist da nichts Diskriminierendes bei.
Vorweg, ich hab oft genug kernige und virile Ärzte, Lehrer, Ingenieure und Ähnliches erlebt.
Zum Thema, mir ist das jetzt noch nicht aufgefallen, hab aber noch nicht drauf geachtet. Mögliche Theorie, die Jungen, die als Kinder schon etwas zartbesaiteter waren, haben sich eher zurück gezogen und sich mit Literatur, Kunst und Ähnlichem beschäftigt, anstatt draußen rumzutoben .
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Aw: Intellektuelle (tendenziell) weniger viril? [Beitrag #296156 ist eine Antwort auf Beitrag #296153] :: Fr., 07 März 2014 11:12
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kkoo
Beiträge: 4429 Registriert: November 2005
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OnkelDonald schrieb am Fri, 07 March 2014 11:01
Hhm... aber könnte es nicht zumindest sein, dass der tägliche Umgang in "intellektuellen" Gruppen dieser Menschen daran gewöhnt, ihre Stimme herunterzufahren. Ich interessiere mich eigentlich sehr für die Stimme und ihre Eigenheiten.
Das ist sozial bedingt, dass laute polternde Typen als unsensibel gelten und umso eher als dumm. Deswegen poltern Intelletuelle eher nicht. Das sagt aber nichts aus über ihr Stimmvermögen.
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Aw: Intellektuelle (tendenziell) weniger viril? [Beitrag #296157 ist eine Antwort auf Beitrag #296156] :: Fr., 07 März 2014 11:17
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OnkelDonald
Beiträge: 813 Registriert: März 2006 Ort: Entenhausen
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kkoo schrieb am Fri, 07 March 2014 11:12OnkelDonald schrieb am Fri, 07 March 2014 11:01
Hhm... aber könnte es nicht zumindest sein, dass der tägliche Umgang in "intellektuellen" Gruppen dieser Menschen daran gewöhnt, ihre Stimme herunterzufahren. Ich interessiere mich eigentlich sehr für die Stimme und ihre Eigenheiten.
Das ist sozial bedingt, dass laute polternde Typen als unsensibel gelten und umso eher als dumm. Deswegen poltern Intelletuelle eher nicht. Das sagt aber nichts aus über ihr Stimmvermögen.
Das leuchtet ein. Könnte wirklich Hauptursache sein.
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Aw: Intellektuelle (tendenziell) weniger viril? [Beitrag #296164 ist eine Antwort auf Beitrag #296157] :: Fr., 07 März 2014 12:27
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An der im Anfangspost formulierten Beobachtung dürfte durchaus was dran sein und es ist auch ein Forschungsgebiet der Anthropologen. Man braucht auch gar nicht so großartig zwischen intelligent und intellektuell unterscheiden, denn das eine bedingt das andere. Aus der Berufswahl eines Menschen lässt sich viel über die physische und psychische Verfassung eines Menschen ableiten.So hat man über Studien herausgefunden, dass Menschen die den Nachnamen "Schmidt" (abgeleitet vom Beruf "Schmied") tragen, im Durchschnitt dickere Handgelenke besitzen als Menschen, die "Schneider" heißen. Einfach weil in diesen beiden Berufen der Kraftaufwand völlig unterschiedlich ist.
Natürlich darf man dabei nicht den Einzelfall sehen, sondern muss von Durchschnittswerten ausgehen. Deshalb ist es grundsätzlich völlig sinnfrei, wenn man das mit Eigenbeobachtungen zu widerlegen versucht nach dem Motto: "Ich habe aber schon einen Arzt gesehen, der sieht gaaaanz anders aus" usw.
[Aktualisiert am: Fr., 07 März 2014 12:45]
"Der Plural von 'Anekdote' ist nicht 'Evidenz'."
- Alan I. Leshner
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Aw: Intellektuelle (tendenziell) weniger viril? [Beitrag #296177 ist eine Antwort auf Beitrag #296149] :: Fr., 07 März 2014 14:07
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mike.
Beiträge: 8557 Registriert: Juli 2011
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OnkelDonald schrieb am Fri, 07 March 2014 10:13
....Und nun zu meiner Beobachtung:
Irgendwie kommt es mir so vor, dass intellektuelle Männer sehr häufig recht sanfte Gesichtszüge und eine vergleichsweise hohe, zarte Stimme haben. Findet ihr nicht auch?
Einen schroffen, rauhen Typen mit lauter, tiefer, kratziger Stimme könnte ich mir überhaupt nicht als Philosphen oder Professor vorstellen. Dass ihre Stimmen und Körper bis ins Alter hin mehr von körperlicher Arbeit "verschont" bleiben,...
das denke ich mir auch ... androgynere Männer sind eher in Kreativen/akademischen Berufen .... die Aussprache von andogyneren Männer ist idR deutlicher und ähnlich die einer Frau... weniger das grobe sondern eine sauerbere leisere Aussprache...
es liegt bestimmt am E2, Estrogen-Rezeptor oder an der Wirksamkeit der Estrogene an sich ....
[Aktualisiert am: Fr., 07 März 2014 14:09]
Ich gebe Tipps, wie ich selber vorgehen würde... Ich bin kein Arzt und übernehme keine Haftung! Jeder ist für sein handeln selber verantwortlich! Denken dann machen!
Ältere Posts sind teilweise mittlerweile ungültig/mit Vorsicht zu genießen... ich lerne dazu und revidiere mit der Zeit meine Aussagen...
"Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben." - George Bernard Shaw
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Aw: Intellektuelle (tendenziell) weniger viril? [Beitrag #296179 ist eine Antwort auf Beitrag #296149] :: Fr., 07 März 2014 14:13
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Knorkell
Beiträge: 6974 Registriert: April 2012
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Stell mal von zwei optisch ähnlichen Typen mit dem gleichen Abiabschluss einen 20 Jahre auf den Bau und einen 20 Jahre in ne Uni.
Wer hätte gedacht, dass Berufe in denen man sich die Knochen und die Haut kaputt schuftet und wegen Lautstärke und Distanzen viel brüllen muss körperliche Auswirkungen haben...
Gibt auch genug Schreibtischhengste mit zarten Händchen die keine Intellektuellen sind, die arbeiten halt einfach nicht schwer körperlich.
Und wenn man sich mal an Hochschulen und Unis umsieht gibts da nen ganzen Haufen sehr viriler, vollbärtiger, tiefstimmiger und maskuliner Typen...
Ist immer sone Sache mit den subjektiven Eindrücken vor allem wenn Klischees als Prämisse herhalten müssen.
-P4
-Ket
-Minox
-Himbeerketon
-PO
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