traurig [Beitrag #204935] :: Di., 10 Mai 2011 01:13
|
OnkelDonald
Beiträge: 813 Registriert: März 2006 Ort: Entenhausen
|
War heut ein bisschen im Haartransplantations-Forum unterwegs und das nicht ohne Grund. Seit 3,5 Jahren trage ich nun ein Toupet. Vorweg, dass fühlt sich schon 100mal besser an, als meine katastrophal kahle Tonsur, die ich schon mit ca. 24 so kahl hatte (bin jetzt 30). Meinen genauen Status weiß ich derzeit gar nicht, aber ich vermute (nach vergleichen mit anderen Usern), dass man ihn durchaus als NW6 beszeichnen könnte: Hairlinie vorne ist gleichmäßig ca. 2-3 cm zurückgewichen, Oberkopf leicht ausgedünnt, Tonsur KAHL auf kreisrunder Fläche von 7cm Durchmesser (geschätzt) mit einem sehr breitem ausgedünnten Übergang zum Haarkranz.
...welcher (so ist zumindest mein Empfinden) seit Jahren auch sehr rasant dünner wird. Letzteres führe ich aber AUCH auf sehr schlechte Lebensführung zurück. Der Haarausfall ist bei weitem nicht mein einziges Problem (trotzdem ist es mir wichtig, es falls möglich zu beheben). Aufgrund SEHR ERNSTER psychischer Probleme (mein halbes Leben lang) ist der Lebenswandel derzeit katastrophal. Sehr nährstoffarme Ernährung, ganz ganz ganz übler Schlaf-Wach-Rhythmus, und weil ich es nach Jahren Psychiatrie & Co. noch was "machen" will aus meinem Leben, bewältige ich z.Zt. (einigermaßen erfolgreich, aber eben spät) ein Hochschulstudium plus großem Nebenjob, d.h. STRESS. ... auch noch an ganz vielen Ecken und Enden des Privatlebens (jetzt aber bitte nicht den ignoranten Spruch "Ach, vergiss doch dein Haarproblem, du wärst doch mit oder ohne Haare sowieso unglücklich").
Familien-Prognose: Die Brüder meiner Mutter haben im Alter eigentlich allesamt NW5 bis NW7. Mutter und Schwester haben (für Frauen) sehr dünnes Haar.
### Toupet ist okay, aber... ###
Wie gesagt, ich kann mich inzwischen als erfahrener Toupet-Träger bezeichnen, der da auch schon vieles probiert hat und von der Optik her relativ zufrieden ist. ABER: Toupet ist und bleibt Toupet. Es gibt viele Punkte, Abhängigkeit, die ich derzeit wissend in Kauf nehme (wobei die rund 1000€ Kosten im Jahr noch der am ehesten zu verkraftende Punkt ist):
- Mal eben unabhängig und "unkompliziert" 30 Tage verreisen o.ä. im Prinzip nicht denkbar. Oder auch nur mehr als 5 Tage mal GAR nicht an das Toupet denken. Kosmetikköfferchen mit den wichtigsten Dingen (im schlimmsten Fall komplett nachverkleben) müsste immer mit dabei sein.
- Ebenso stets auf tägliche abgestimmte Haarpflege angewiesen.
- Abhängigkeit von der (mehr oder weniger immer schwankenden) Qualität des Lieferanten
- Die definitiv gegebene Gefahr "entlarvt" zu werden. Jederzeit. Ich trag lange Haare. Die bewegen sich im Wind oder bei schnellen spontanen Bewegungen anders als der eigene Haarkranz. Mal ganz zu schweigen von Situation, wo andere Menschen einen unbedarft anfassen. Und auch die Haarlinie lässt sich niemals "perfekt" realisieren, ohne dass man alle paar Stunden nen Spiegel aufsucht um zu kontrollieren oder zu stylen. (Darauf habe ich keinen Bock, weshalb ich mich auf eine Frisur beschränke, bei der man den Haaransatz fast eh nie sieht.)
- Auch die regelmäßige Verpflichtung, seine Haare STETS fehlerlos selbst zu verkleben. Was machbar, aber nicht in JEDER Verfassung und Gemütslage ein Kinderspiel ist.
- Die Ungewissheit, was von den Klebeprodukten auf lange Sicht (z.B. 30 Jahre) über die Haut aufgenommen wird und ins Blut wandert und was es dort verursacht.
-...oder einfach mal so GANZ normal unter die Dusche springen, sich so richtig schön erfrischen, von vorn nach hinten so RICHTIG durch die Haare fahren... (oder selbiges auch, wenn man auf der Stirn schwitzt, oder über was nachdenken muss. Ein bisschen aufpassen muss ich da mit Toupet immer irgendwie)
Vor allem eben diese Abhängigkeit, die fehlende "totale Freiheit". Bei doch so einigen Dingen im Leben muss ich im Hinterkopf behalten, dass ich ja ein Haarteil auf dem Kopf habe, auf dass ich Rücksicht nehmen bzw. um das ich mich kümmern muss. Klingt jetzt vielleicht dramatisch, aber so ist es halt.
Und dennoch: Verglichen mit dem wirklich sehr, sehr, sehr doofen Bild meines Haarstatus ohne Toupet nehme ich das alles bedingungslos in Kauf - gar keine Frage.
### vergangenem nachtrauern (ich weiß, nicht gut ###
Wenn ich nun aber über die Leidensgenossen hier lese, kommen wieder alte traurige Gedanken hoch. Ich war mit 19 Jahren damals (Jahr 1999) bei meinem Allgemeinmediziner, zwei Hautärzten plus einem Universitäts-Professor der Dermatologie, und allen erzählte ich dieselbe Story, dass ich lange im Netz recherchiert hätte und sehr sehr gern Propecia ausprobieren würde. (Damals war ich vielleicht NW2). Alle winkten sofort ab. Nääää, nich in Hormonhaushalt eingreifen. Der Uni-Professor meinte mir allenfalls ein topisches Wässerchen mit Östrogenen anbieten zu können. Aber bloß kein Teufelszeug wie Fin.
Nun ich war jung, autoritätenscheu und mein Selbstvertrauen war schon damals nicht so der Bringer. Also lenkte ich (total enttäuscht) ein und verabschiedete mich von der Propecia-Hoffnung. Wenn ich heute die Berichte von Leuten lese, die ihren Status mit Fin seit 10 Jahren auf NW2 halten oder gar leicht gebessert haben, gehe ich kaputt. Echt.
Bei mir is in der Tonsur jetzt PLATTE. Aber voll. Und Millimeterschnitt hab ich 2 Jahre ausprobiert. Das war nicht ICH, wenn ich da in Spiegel geguckt habe.
### letzten Endes dann doch Transplantation? ###
Ich hoffe, nicht mein Leben lang auf Toupets angewiesen sein zu müssen. Die Verbesserung war enorm, aber wie bereits geschrieben, dauerhafte und ständige (leichtere, aber selten eben auch schwerwiegendere) Einschränkungen. Jetzt lege ich meine Hoffnungen auf die aktuelle Forschung der Haarmultiplikation. Eine "traditionelle" Transplantation kommt bei mir kaum in Frage, weil ich wohl schnurstracks auf NW6 zugehe, sofern ich es nicht schon bin, und die paar Reste umverteilen für viel Geld?? Weiß nich.
### ...und es sprießt an den falschen Stellen! ###
Immer wieder kommt mir da aber AUCH der Gedanke: Bodygrafts. Bin damit auf Brust und Bauch so derbe bestückt, was mich (optisch) schon immer tierisch genervt hat. Würde ich sie nicht als Not-Reserve für einen HT-Donor schonen, hätte ich sie mir wohl schon weglasern lassen. Auf Schultern und Rücken fängt es inzwischen auch an, Hintern ist der reinste Urwald. Das sind Bereiche, wo ich auf Haare echt KOMPLETT verzichten kann, meinen Hintern kriegt bei Tageslicht sowieso niemand zu Gesicht, da kann der ruhig ne Glatze haben, der Arsch!
### Medikamente: Besser spät als nie? ###
Nun frage ich mich ernsthaft, welchen Sinn es nun machen könnte, mit Fin anzufangen? Mein (gefühltes) Haarproblem liegt zu 100% bei der Tonsur. Die paar cm die Vorne fehlen, drauf geschissen erst mal. Die Tonsur ist 100000000000mal schlimmer für mich. Das sieht soooooo scheiße aus!!!
Minox kann ich ja nicht nehmen, während ich permanent ein Haarteil trage. Einfach mal mit Fin anfangen? Kann der Haarkranz dadurch eigentlich auch wieder voller werden? Dort ist die starke diffuse Ausdünnung erst so mit 25 losgegangen, vorher war der immer richtig fett voll. KANN (und wird zumindest teilweise) an meinen extrem schlechten Lebensumständen (Stress, Ernährung, Schlafmangel etc.) liegen, aber jemand mit FETTEM psychischen Knax kriegt das nicht von heut auf morgen geändert.
Ich weiß echt nicht. Ich hatte gehofft, mit dem Akzeptieren, dass ich dann eben ein Toupet trage, wäre der "Kampf" mit dem Haarausfall erst mal vorbei. Aber ich realisiere, auf Dauer (d.h. bis ich 50 bin) ist das nichts für mich, da alle 5 Tage zu verkleben, Bestellungen machen, einschneiden, Pflegemittel, immer achtsam gestylt sein, damit's bloß keinem auffällt. blä-bla-blub!
### Wie geht es nun weiter? ###
Also: Nun doch Fin? Hat die Tonsur irgendwelche realistischen Chancen damit? Wie hoch ist (nach inzwischen 10-jähriger BREITER Erfahrung) das Nebenwirkungs-Risiko? NEM? (Lebenswandel umstellen, ja, sowieso). Geld weiter sparen für richtig gute HT bzw. in paar Jahren HM? (Statt aktuell für Lebensqualität. Hab inzwischen mehrere Tausend Euro zusammen, von denen ich mir auch vielleicht sonst was "gönnen" würde...) Um mal eine Zahl zu nennen: Wenn ich "weiß", dass ich mit einer modernen HT ein sehr gutes Ergebnis erreichen kann, wäre mir dies bis zu 30.000 € und bis zu 3 Sitzungen wert, über einen Zeitraum von 12 Monaten. Aber dann muss es auch GUT sein. Ich bin nicht Krösus, aber diese Summe ist in den nächsten Jahren realistisch verfügbar.
Was können in meinem Fall die Perpektiven sein? Und wenn ja, wann?
[Aktualisiert am: Di., 10 Mai 2011 01:15]
|
Den Beitrag einem Moderator melden
|
|
Aw: traurig [Beitrag #205072 ist eine Antwort auf Beitrag #204935] :: Do., 12 Mai 2011 22:15
|
Exabyte
Beiträge: 69 Registriert: September 2010 Ort: Bern
|
Ich denke nicht, dass Finasterid dir bei deinen Problemen helfen können wird. Neuwuchs ist zwar manchmal möglich, aber du wirst mit Sicherheit kein befriedigendes Ergebniss damit erzielen. Aus meiner Sicht bleibt dir nur übrig, entweder weiter dein Haarteil zu tragen und auf die Haarmultiplikation zu hoffen, oder den Kahlschlag zu wagen.
Aktuelles Regimen:
Finasterid: 1mg Tablette täglich (seit 21.9.2010)
Ketoconazol: 2% Shampoo alle drei Tage
Einigermassen gesunde Ernährung und Hoffnung auf bessere Zeiten.
|
Den Beitrag einem Moderator melden
|
|
Aw: traurig [Beitrag #205073 ist eine Antwort auf Beitrag #205072] :: Do., 12 Mai 2011 22:28
|
OnkelDonald
Beiträge: 813 Registriert: März 2006 Ort: Entenhausen
|
Ich meinte damit mehr, ob es sinnvoll ist, jetzt noch mit Fin anzufangen, um...
1) das vorhandene zu halten (oder ganz gering zu verbessern)
2) das derzeitige ausdünnen des haarkranzes zu unterdrücken
Beides natürlich mit Blick auf bessere Ausgangssituation für eine spätere Transplantation bzw. Haarmultiplikation. (damit ich "in 5 Jahren" (den berühmten 5 Jahren) eher noch NW5 als NW7 bin)
|
Den Beitrag einem Moderator melden
|
|
|
Aw: traurig [Beitrag #219974 ist eine Antwort auf Beitrag #205081] :: Do., 26 Januar 2012 15:51
|
Brosec
Beiträge: 737 Registriert: Juni 2008
|
Also wenn du eine Haartransplantation in betracht ziehst, musst du sowieso Fin nehmen, da kannst du auch jetzt schonmal anfangen.... Wie gesagt auch heute ist mit viel Geld und einem guten Doc sehr viel möglich... Auf Haarmultiplikation warten würde ich abraten, dass dauert bestimmt noch 20-50 Jahre realistisch gesehn.
Im endeffekt hast du 3 Möglichkeiten:
1.Weiter toupee tragen
2.Kahlschlag, wobei du das ja schon versucht hast und nicht zufrieden warst.
3.HT bei einem Top doch (musst mit ca 20000euro rechnen bei NW5-6)
NW 3-4
1,25mg Fin/ 1ml Minox/ 2200 grafts Fue
Aktuell Leicht diffuser NW 1-2
http://alopezie.de/foren/transplant/index.php/t/5228/
|
Den Beitrag einem Moderator melden
|
|
Aw: traurig [Beitrag #224721 ist eine Antwort auf Beitrag #204935] :: Mo., 26 März 2012 17:39
|
Schlaubi
Beiträge: 12 Registriert: März 2012 Ort: kleines Dorf in der Ucker...
|
OnkelDonald schrieb am Tue, 10 May 2011 01:13War heut ein bisschen im Haartransplantations-Forum unterwegs und das nicht ohne Grund. Seit 3,5 Jahren trage ich nun ein Toupet. Vorweg, dass fühlt sich schon 100mal besser an, als meine katastrophal kahle Tonsur, die ich schon mit ca. 24 so kahl hatte (bin jetzt 30). Meinen genauen Status weiß ich derzeit gar nicht, aber ich vermute (nach vergleichen mit anderen Usern), dass man ihn durchaus als NW6 beszeichnen könnte: Hairlinie vorne ist gleichmäßig ca. 2-3 cm zurückgewichen, Oberkopf leicht ausgedünnt, Tonsur KAHL auf kreisrunder Fläche von 7cm Durchmesser (geschätzt) mit einem sehr breitem ausgedünnten Übergang zum Haarkranz.
...welcher (so ist zumindest mein Empfinden) seit Jahren auch sehr rasant dünner wird. Letzteres führe ich aber AUCH auf sehr schlechte Lebensführung zurück. Der Haarausfall ist bei weitem nicht mein einziges Problem (trotzdem ist es mir wichtig, es falls möglich zu beheben). Aufgrund SEHR ERNSTER psychischer Probleme (mein halbes Leben lang) ist der Lebenswandel derzeit katastrophal. Sehr nährstoffarme Ernährung, ganz ganz ganz übler Schlaf-Wach-Rhythmus, und weil ich es nach Jahren Psychiatrie & Co. noch was "machen" will aus meinem Leben, bewältige ich z.Zt. (einigermaßen erfolgreich, aber eben spät) ein Hochschulstudium plus großem Nebenjob, d.h. STRESS. ... auch noch an ganz vielen Ecken und Enden des Privatlebens (jetzt aber bitte nicht den ignoranten Spruch "Ach, vergiss doch dein Haarproblem, du wärst doch mit oder ohne Haare sowieso unglücklich").
Familien-Prognose: Die Brüder meiner Mutter haben im Alter eigentlich allesamt NW5 bis NW7. Mutter und Schwester haben (für Frauen) sehr dünnes Haar.
### Toupet ist okay, aber... ###
Wie gesagt, ich kann mich inzwischen als erfahrener Toupet-Träger bezeichnen, der da auch schon vieles probiert hat und von der Optik her relativ zufrieden ist. ABER: Toupet ist und bleibt Toupet. Es gibt viele Punkte, Abhängigkeit, die ich derzeit wissend in Kauf nehme (wobei die rund 1000€ Kosten im Jahr noch der am ehesten zu verkraftende Punkt ist):
- Mal eben unabhängig und "unkompliziert" 30 Tage verreisen o.ä. im Prinzip nicht denkbar. Oder auch nur mehr als 5 Tage mal GAR nicht an das Toupet denken. Kosmetikköfferchen mit den wichtigsten Dingen (im schlimmsten Fall komplett nachverkleben) müsste immer mit dabei sein.
- Ebenso stets auf tägliche abgestimmte Haarpflege angewiesen.
- Abhängigkeit von der (mehr oder weniger immer schwankenden) Qualität des Lieferanten
- Die definitiv gegebene Gefahr "entlarvt" zu werden. Jederzeit. Ich trag lange Haare. Die bewegen sich im Wind oder bei schnellen spontanen Bewegungen anders als der eigene Haarkranz. Mal ganz zu schweigen von Situation, wo andere Menschen einen unbedarft anfassen. Und auch die Haarlinie lässt sich niemals "perfekt" realisieren, ohne dass man alle paar Stunden nen Spiegel aufsucht um zu kontrollieren oder zu stylen. (Darauf habe ich keinen Bock, weshalb ich mich auf eine Frisur beschränke, bei der man den Haaransatz fast eh nie sieht.)
- Auch die regelmäßige Verpflichtung, seine Haare STETS fehlerlos selbst zu verkleben. Was machbar, aber nicht in JEDER Verfassung und Gemütslage ein Kinderspiel ist.
- Die Ungewissheit, was von den Klebeprodukten auf lange Sicht (z.B. 30 Jahre) über die Haut aufgenommen wird und ins Blut wandert und was es dort verursacht.
-...oder einfach mal so GANZ normal unter die Dusche springen, sich so richtig schön erfrischen, von vorn nach hinten so RICHTIG durch die Haare fahren... (oder selbiges auch, wenn man auf der Stirn schwitzt, oder über was nachdenken muss. Ein bisschen aufpassen muss ich da mit Toupet immer irgendwie)
Vor allem eben diese Abhängigkeit, die fehlende "totale Freiheit". Bei doch so einigen Dingen im Leben muss ich im Hinterkopf behalten, dass ich ja ein Haarteil auf dem Kopf habe, auf dass ich Rücksicht nehmen bzw. um das ich mich kümmern muss. Klingt jetzt vielleicht dramatisch, aber so ist es halt.
Und dennoch: Verglichen mit dem wirklich sehr, sehr, sehr doofen Bild meines Haarstatus ohne Toupet nehme ich das alles bedingungslos in Kauf - gar keine Frage.
### vergangenem nachtrauern (ich weiß, nicht gut ###
Wenn ich nun aber über die Leidensgenossen hier lese, kommen wieder alte traurige Gedanken hoch. Ich war mit 19 Jahren damals (Jahr 1999) bei meinem Allgemeinmediziner, zwei Hautärzten plus einem Universitäts-Professor der Dermatologie, und allen erzählte ich dieselbe Story, dass ich lange im Netz recherchiert hätte und sehr sehr gern Propecia ausprobieren würde. (Damals war ich vielleicht NW2). Alle winkten sofort ab. Nääää, nich in Hormonhaushalt eingreifen. Der Uni-Professor meinte mir allenfalls ein topisches Wässerchen mit Östrogenen anbieten zu können. Aber bloß kein Teufelszeug wie Fin.
Nun ich war jung, autoritätenscheu und mein Selbstvertrauen war schon damals nicht so der Bringer. Also lenkte ich (total enttäuscht) ein und verabschiedete mich von der Propecia-Hoffnung. Wenn ich heute die Berichte von Leuten lese, die ihren Status mit Fin seit 10 Jahren auf NW2 halten oder gar leicht gebessert haben, gehe ich kaputt. Echt.
Bei mir is in der Tonsur jetzt PLATTE. Aber voll. Und Millimeterschnitt hab ich 2 Jahre ausprobiert. Das war nicht ICH, wenn ich da in Spiegel geguckt habe.
### letzten Endes dann doch Transplantation? ###
Ich hoffe, nicht mein Leben lang auf Toupets angewiesen sein zu müssen. Die Verbesserung war enorm, aber wie bereits geschrieben, dauerhafte und ständige (leichtere, aber selten eben auch schwerwiegendere) Einschränkungen. Jetzt lege ich meine Hoffnungen auf die aktuelle Forschung der Haarmultiplikation. Eine "traditionelle" Transplantation kommt bei mir kaum in Frage, weil ich wohl schnurstracks auf NW6 zugehe, sofern ich es nicht schon bin, und die paar Reste umverteilen für viel Geld?? Weiß nich.
### ...und es sprießt an den falschen Stellen! ###
Immer wieder kommt mir da aber AUCH der Gedanke: Bodygrafts. Bin damit auf Brust und Bauch so derbe bestückt, was mich (optisch) schon immer tierisch genervt hat. Würde ich sie nicht als Not-Reserve für einen HT-Donor schonen, hätte ich sie mir wohl schon weglasern lassen. Auf Schultern und Rücken fängt es inzwischen auch an, Hintern ist der reinste Urwald. Das sind Bereiche, wo ich auf Haare echt KOMPLETT verzichten kann, meinen Hintern kriegt bei Tageslicht sowieso niemand zu Gesicht, da kann der ruhig ne Glatze haben, der Arsch!
### Medikamente: Besser spät als nie? ###
Nun frage ich mich ernsthaft, welchen Sinn es nun machen könnte, mit Fin anzufangen? Mein (gefühltes) Haarproblem liegt zu 100% bei der Tonsur. Die paar cm die Vorne fehlen, drauf geschissen erst mal. Die Tonsur ist 100000000000mal schlimmer für mich. Das sieht soooooo scheiße aus!!!
Minox kann ich ja nicht nehmen, während ich permanent ein Haarteil trage. Einfach mal mit Fin anfangen? Kann der Haarkranz dadurch eigentlich auch wieder voller werden? Dort ist die starke diffuse Ausdünnung erst so mit 25 losgegangen, vorher war der immer richtig fett voll. KANN (und wird zumindest teilweise) an meinen extrem schlechten Lebensumständen (Stress, Ernährung, Schlafmangel etc.) liegen, aber jemand mit FETTEM psychischen Knax kriegt das nicht von heut auf morgen geändert.
Ich weiß echt nicht. Ich hatte gehofft, mit dem Akzeptieren, dass ich dann eben ein Toupet trage, wäre der "Kampf" mit dem Haarausfall erst mal vorbei. Aber ich realisiere, auf Dauer (d.h. bis ich 50 bin) ist das nichts für mich, da alle 5 Tage zu verkleben, Bestellungen machen, einschneiden, Pflegemittel, immer achtsam gestylt sein, damit's bloß keinem auffällt. blä-bla-blub!
### Wie geht es nun weiter? ###
Also: Nun doch Fin? Hat die Tonsur irgendwelche realistischen Chancen damit? Wie hoch ist (nach inzwischen 10-jähriger BREITER Erfahrung) das Nebenwirkungs-Risiko? NEM? (Lebenswandel umstellen, ja, sowieso). Geld weiter sparen für richtig gute HT bzw. in paar Jahren HM? (Statt aktuell für Lebensqualität. Hab inzwischen mehrere Tausend Euro zusammen, von denen ich mir auch vielleicht sonst was "gönnen" würde...) Um mal eine Zahl zu nennen: Wenn ich "weiß", dass ich mit einer modernen HT ein sehr gutes Ergebnis erreichen kann, wäre mir dies bis zu 30.000 € und bis zu 3 Sitzungen wert, über einen Zeitraum von 12 Monaten. Aber dann muss es auch GUT sein. Ich bin nicht Krösus, aber diese Summe ist in den nächsten Jahren realistisch verfügbar.
Was können in meinem Fall die Perpektiven sein? Und wenn ja, wann?
Amen Brother. Mir geht es absolut genauso.
Ich habe auch einen Haarstatus bei dem man mit einer OP nicht wirklich was machen kann, für Finasterid ist es zu spät als das auf den Markt kam konnte ich mir es nicht leisten (war Schüler und eine Monats Packung kostete etwa 200Euro).
Mein Toupet liebe ich bestimmt nicht, aber ohne schaue ich wirklich besch....eiden aus, das bin nicht ich.
Tja und es gibt nicht wirklich eine Alternative. Tja dumm gelaufen.
|
Den Beitrag einem Moderator melden
|
|
|
Aw: traurig [Beitrag #286083 ist eine Antwort auf Beitrag #204935] :: Sa., 07 Dezember 2013 04:59
|
OnkelDonald
Beiträge: 813 Registriert: März 2006 Ort: Entenhausen
|
Hallo,
ich schieb das noch mal eben nach oben. Mein Beitrag ist jetzt ja schon 2,5 Jahre her. Gebessert hat sich an meiner Sicht nichts.
Wie in einem anderen Post schon mal erwähnt, hab ich jetzt vielleicht irgendwas an der Leber (vielleicht aber auch nur was harmloses). Aber dass ich seit 6 Jahren permanent Klebestreifen direkt auf der Kopfhaut trage, die auch entsprechend riechen, beunruhigt mich schon. Einschränkung mit Sport etc. sehe ich auch. Nach einer unruhig geschlafenen Nacht kann sich das Haarteil gern auch mal ein bisschen lösen, und dann is nix mit schnell auftstehen, unter die Dusche springen und ab zum ersten Termin des Tages... sondern mal wieder neu verkleben.
Da ich kein Bock habe, JEDEN Tag neu zu verkleben, sondern ca. 5 Tage am Stück trage, sieht es auch nicht jeden Tag optimal aus. Das heißt, ich muss schon auf lange Sicht planen, an welchem Tag ich "besonders gut" aussehen muss (Fotoshooting für die Band, Feierlichkeiten, Öffentlichkeitsarbeit, Dates). Mal eben 3 Wochen zum Camping fahren ist auch nicht so einfach. Und weil durchgeschwitzt die Stylbarkeit des Haarteils schlechter ist als ohne Schwitzen, sinkt auch die Motivation, gesunden Sport zu machen... in der Summe schränkt das ein.
Das fieseste von allem - sehe ich genau wie vor 2,5 Jahren - ist, dass ich als schüchterner 19-Jähriger mich bereits im Netz ausführlich zu Fin erkundigt hatte (damals hatte ich NW1) und sich zwei Ärzte (einmal ein Professor für Dermatologie am Uni-Klinikum und zweitens mein langjähriger Hausarzt) weigerten, mir Fin zu verschreiben (sie kannten es noch nicht wirklich)... es sei zu riskant... nun als Alternative: zuerst Rückzug wegen Glatze, extremste Depressionen und körperliche Folgen, nun die permanente Aussetzung von Klebestoffen... birgt eben AUCH ein Risiko. Was sollte ich denn damals 1999 (Internet noch nicht so verbreitet wie heute) groß tun, nachdem meine beiden medizinischen Top-Anlaufstellen mir klipp und klar gesagt haben: Fin gibt's nich, finden Sie sich mit Ihrer Glatze ab, falls sie eine kriegen.
...und nur wenige Jahre später kriegt jeder Hinz und Kunz Fin praktisch hinterhergeworfen.
Thema Transplantation: Ich bin ja nicht nur NW5 (oder NW6), sondern mein potentieller Donor-Bereich ist RICHTIG SCHLECHT. Da hat mir ein bekannter HT-Spezialist ganz klar gesagt, dass ich da keine Chance hab, irgendwas zu ernten.
Kahlschlag will ich aber auch nicht. Ich fühl mich total verarscht von der Situation. Würd am liebsten die Zeit 12 Jahre zurückdrehen und Fin nehmen. Wäre 100mal leichter (und effektiver) als das Gehampel mit dem Toupt jetzt. Klar, mein Toupet sieht dann auch nicht nach NW0 aus, sondern NW1... aber lieber würde ich mit echten Haaren und NW2-3 rumrennen und mir den Wind (Orkan) da durch pusten lassen.
Scheiße alles!
|
Den Beitrag einem Moderator melden
|
|
|
Aw: traurig [Beitrag #286145 ist eine Antwort auf Beitrag #286083] :: Sa., 07 Dezember 2013 21:56
|
MatteStattPlatte
Beiträge: 769 Registriert: September 2011 Ort: Schleswig-Holstein
|
OnkelDonald schrieb am Sat, 07 December 2013 04:59Thema Transplantation: Ich bin ja nicht nur NW5 (oder NW6), sondern mein potentieller Donor-Bereich ist RICHTIG SCHLECHT. Da hat mir ein bekannter HT-Spezialist ganz klar gesagt, dass ich da keine Chance hab, irgendwas zu ernten.
Ich würde das Thema HT noch nicht ganz begraben. Du schreibst sehr viele Körperhaare zu haben und mit deinem möglichen Einsatz von 30T Euro kannst Du die Tonsur mit 8000-10000 Bodygrafts beflanzen. Da geht schon was! Von der Haardichte bist Du mit deinem Haarteil natürlich verwöhnt, diese Haardichte wird man nicht erreichen können. Dafür sind es dann aber die eigenen Haare. Wie sieht dein Haarstatus im Moment aus. Anbei mal 2 Bilder wie es bei mir war, ich denke das es bei dir auch so aussehen könnte?
-
Anhang: IMAG0005.JPG
(Größe: 334.09KB, 569 mal heruntergeladen)
10/2010 = 3200 Grafts FUE - Prohairclinic
10/2011 = 3000 Grafts FUE - Prohairclinic
11/2012 = 1000 Grafts FUE (BHT) - FUE Hairtransplant
|
Den Beitrag einem Moderator melden
|
|
|
|
|
|
|
Aw: traurig [Beitrag #287161 ist eine Antwort auf Beitrag #204935] :: So., 15 Dezember 2013 21:54
|
Haircules
Beiträge: 179 Registriert: Juli 2012
|
Hei - ich finde auch, dass ne Tonsur nicht prickelnd aussieht, außer Mann trägt Vollbart dazu.
Alternativ würde ich dir raten einfach alles abzurasieren. Du gewinnst mehr, als du verlierst:
Du kannst unbeschwert Sport machen, du hast nicht immer einen Klebestreisen auf dem Kopf und hast das Thema im Alltag fast ganz aus dem Kopf.
NW 5
Topicals:
- VoltarenGel: 24/05/2013 - 09/2013; 1-2/Tag. Ohne Wirkung
- Cet: 09/2012 - 01/2013; 1-2/Tag. Ohne Wirkung
- Regaine Minox: 07/2010 - dato; 1/Tag. Sehr gute Wirkung in den ersten beiden Jahren, danach wieder Haarausfall
- KetShampoo: 07/2010 - dato; sehr selten. Wirkung unbekannt
|
Den Beitrag einem Moderator melden
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Aw: traurig [Beitrag #287200 ist eine Antwort auf Beitrag #287186] :: Mo., 16 Dezember 2013 09:42
|
mike.
Beiträge: 8556 Registriert: Juli 2011
Power Member ***** Top-User
|
Stefan84 schrieb am Mon, 16 December 2013 06:34Wie gesagt, der massive Ausfall begann erst im Sommer! Davor waren sie deutlich dichter und länger! Aber davon muss ich mich wohl schweren Herzens verabschieden und mich jetzt wohl überwinden und den Gang zum Friseur antreten! Wie kurz würdet ihr mir denn raten?
P4-Creme, Minox, NEMs
Ich gebe Tipps, wie ich selber vorgehen würde... Ich bin kein Arzt und übernehme keine Haftung! Jeder ist für sein handeln selber verantwortlich! Denken dann machen!
Ältere Posts sind teilweise mittlerweile ungültig/mit Vorsicht zu genießen... ich lerne dazu und revidiere mit der Zeit meine Aussagen...
"Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben." - George Bernard Shaw
|
Den Beitrag einem Moderator melden
|
|
|
|
Aw: traurig [Beitrag #287836 ist eine Antwort auf Beitrag #287767] :: Do., 19 Dezember 2013 21:38
|
OnkelDonald
Beiträge: 813 Registriert: März 2006 Ort: Entenhausen
|
Christian23 schrieb am Thu, 19 December 2013 14:33Hi, hab letztens im TV gesehen das es eine Möglichkeit gibt sich 4 Knöpfe unter die Kopfhaut zu Transplantieren. Das würde dann das lästige verkleben überflüssig machen. Dort kann man dann einfach sein Haarteil festklipsen
?????
|
Den Beitrag einem Moderator melden
|
|
Aw: traurig [Beitrag #287852 ist eine Antwort auf Beitrag #287767] :: Fr., 20 Dezember 2013 00:37
|
2coolSand
Beiträge: 25 Registriert: Dezember 2013 Ort: Leverkusen
|
Christian23 schrieb am Thu, 19 December 2013 14:33Hi, hab letztens im TV gesehen das es eine Möglichkeit gibt sich 4 Knöpfe unter die Kopfhaut zu Transplantieren. Das würde dann das lästige verkleben überflüssig machen. Dort kann man dann einfach sein Haarteil festklipsen und es hält Bombenfest!
Das klingt irgendwie abartig..
|
Den Beitrag einem Moderator melden
|
|
|
|
|
Aw: traurig [Beitrag #287903 ist eine Antwort auf Beitrag #287767] :: Fr., 20 Dezember 2013 12:50
|
MatteStattPlatte
Beiträge: 769 Registriert: September 2011 Ort: Schleswig-Holstein
|
Christian23 schrieb am Thu, 19 December 2013 14:33Hi, hab letztens im TV gesehen das es eine Möglichkeit gibt sich 4 Knöpfe unter die Kopfhaut zu Transplantieren. Das würde dann das lästige verkleben überflüssig machen. Dort kann man dann einfach sein Haarteil festklipsen und es hält Bombenfest!
Die Knöpfe werden sicherlich in den Schädelknochen gebohrt, damit Du dir beim Lösen der Druckknöpfe nicht die Kopfhaut mit runterreißt. Eine Alternative könnte es sein dir Magnete unter die Kopfhaut zu implantieren. Macht mittlerweile jedes Pircingstudio. Wird natürlich nicht so halten wie die Knöpfe, dafür ist die Haut geschlossen und es gibt kein zusätzliches Einfallstor für Infekte.
http://magnetimplantat.de/
10/2010 = 3200 Grafts FUE - Prohairclinic
10/2011 = 3000 Grafts FUE - Prohairclinic
11/2012 = 1000 Grafts FUE (BHT) - FUE Hairtransplant
|
Den Beitrag einem Moderator melden
|
|