Gast
5aR-Hemmer: Metaanalyse / Review von Studien zwischen 1992-2012 bzgl. NWs [Beitrag #266573] :: Mo., 17 Juni 2013 17:07
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eine Metananalyse von vorrangig randomisierten, placebokontrollierten Studien (insgesamt >60.000 Probanden) bzgl. der Nebenwirkungen von 5aR-Hemmern.
Trost, Saitz, and Hellstrom (2013). Side effects of 5-alpha reductase inhibitors: A comprehensive review. Sex Med Rev, 1, 24-41.
http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/smrj.3/abstract?deniedAccessCustomisedMessage=&userIsAuthenticated=false
Abstract
Introduction.
5α-reductase inhibitors (5ARI) include finasteride and dutasteride, and are commonly prescribed in the treatment of benign prostatic hyperplasia and androgenic alopecia. 5ARIs are associated with several known adverse effects (AEs), with varying reported prevalence rates.
Aim.
The aim was to review and summarize findings from published literature detailing AEs associated with 5ARI use. A secondary aim was to review potential mechanisms of action, which may account for these observed and reported AEs.
Methods.
A PubMed search was conducted on articles published from 1992 to 2012, which reported AEs with 5ARIs. Priority was given to randomized, placebo-controlled trials. Studies investigating potential mechanisms of action for 5ARIs were included for review.
Main Outcome Measures.
AE data reported from available trials were summarized and reviewed.
Results.
Reported AEs with 5ARIs include sexual dysfunction, infertility, mood disorders, gynecomastia, high-grade prostate cancer, breast cancer, and cardiovascular morbidity/risk factors, although their true association, prevalence, causality, and clinical significance remain unclear. A pooled summary of all randomized, placebo-controlled trials evaluating 5ARIs (N = 62,827) revealed slightly increased rates over placebo for decreased libido (1.5%), erectile dysfunction (ED) (1.6%), ejaculatory dysfunction (EjD) (3.4%), and gynecomastia (1.3%). The limited data available on the impact of 5ARIs on mood disorders demonstrate statistically significant (although clinically minimal) differences in rates of depression and/or anxiety. Similarly, there are limited reports of reversible, diminished fertility among susceptible individuals. Post-marketing surveillance reports have questioned the actual prevalence of AEs associated with 5ARI use and suggest the possibility of persistent symptoms after drug discontinuation. Well-designed studies evaluating these reports are needed.
Conclusions.
5ARIs are associated with slightly increased rates of decreased libido, ED, EjD, gynecomastia, depression, and/or anxiety. Further studies directed at identifying prevalence rates and persistence of symptoms beyond drug discontinuation are required to assess causality.
[Aktualisiert am: Mo., 17 Juni 2013 17:15] vom Moderator
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Aw: 5aR-Hemmer: Metaanalyse / Review von Studien zwischen 1992-2012 bzgl. NWs [Beitrag #266593 ist eine Antwort auf Beitrag #266573] :: Mo., 17 Juni 2013 18:26
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komme bisher leider auch nicht an die Studie im Volltext ran und kann daher nur das Abstract wiedergeben:
- die bekannten NWs (bzgl Libido, ED, Gynäkomastie etc.) liegen leicht über Placebo
- NWs bzgl. Stimmung sind zwar statistisch signifikant (d.h. über Zufall), aber die Effektgröße ist klinisch wenig relevant
- es gibt Berichte über reversibel geminderte Fertilität bei dafür "anfälligen Individuen" (leider keine Info zur stat. Signifikanz bzw. kein Vergleich zur Infertilitätsrate in der Normalbevölkerung)
- die Berichte von möglichen, persistierenden NWs müssen durch Studien mit gutem Design (bisher waren die Studien halt kacke) evaluiert werden
interessant zu wissen wäre, wie oft verschiedene NW-Symptome bei einzelnen Personen gehäuft vorkommen (d.h. Streuung der Symptome), so dass man von einem Syndrom, ob nun reversibel oder nicht, sprechen kann.
[Aktualisiert am: Mo., 17 Juni 2013 18:29] vom Moderator
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Gast
Aw: 5aR-Hemmer: Metaanalyse / Review von Studien zwischen 1992-2012 bzgl. NWs [Beitrag #266600 ist eine Antwort auf Beitrag #266598] :: Mo., 17 Juni 2013 18:43
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nein, so ist es nicht:
- die Fin-NWs sind über Zufall häufiger (d.h. statistisch signifikant) als in der Placebogruppe, aber selten (was man hier manchmal für Mutmaßungen über die "tatsächliche Häufigkeit" von Fin-NWs liest, verschlägt einem nicht selten die Sprache)
- bzgl. PFS: bisher gibt's keine methodisch guten Studien (bisher nur Anekdoten o. Korrelationsstudien, aber halt keine Studien, die eine Kausalschluss erlauben); hier wäre die Studie im Volltext bzw. ihre "Discussion" aufschlussreich.
außerdem: Im Abstract wird allg. lediglich von 5aR-Hemmern gesprochen, also kein Unterschied zw. Fin und Dut gemacht => sollte unter "Methods" erwähnt werden. Wenn nicht, dann unsauber! Sollte nämlich auch separat diskutiert werden.
[Aktualisiert am: Mo., 17 Juni 2013 18:47] vom Moderator
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Aw: 5aR-Hemmer: Metaanalyse / Review von Studien zwischen 1992-2012 bzgl. NWs [Beitrag #266602 ist eine Antwort auf Beitrag #266600] :: Mo., 17 Juni 2013 18:47
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Knorkell
Beiträge: 6948 Registriert: April 2012
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tysa schrieb am Mon, 17 June 2013 18:43nein, so ist es nicht:
- die Fin-NWs sind über Zufall häufiger (d.h. statistisch signifikant) als in der Placebogruppe, aber selten (was man hier manchmal für Mutmaßungen über die "tatsächliche Häufigkeit" von Fin-NWs liest, verschlägt einem nicht selten die Sprache)
- bzgl. PFS: bisher gibt's keine methodisch guten Studien (bisher nur Anekdoten o. Korrelationsstudien, aber halt keine Studien, die eine Kausalschluss erlauben); hier wäre die Studie im Volltext bzw. ihre "Discussion" aufschlussreich.
Ja, dass sie statistisch signifikant sind wussten wir aber doch schon oder? Oder bedeutet das es sind jetzt auch statistisch weitaus mehr als ca. 3%?
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Aw: 5aR-Hemmer: Metaanalyse / Review von Studien zwischen 1992-2012 bzgl. NWs [Beitrag #266612 ist eine Antwort auf Beitrag #266610] :: Mo., 17 Juni 2013 19:22
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Knorkell
Beiträge: 6948 Registriert: April 2012
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tysa schrieb am Mon, 17 June 2013 19:12
Zitat:Oder bedeutet das es sind jetzt auch statistisch weitaus mehr als ca. 3%?
???
die genauen Zahlen (decreased libido, 1.5%; erectile dysfunction (ED), 1.6%; ejaculatory dysfunction (EjD), 3.4%; and gynecomastia , 1.3%) sollten nicht die absoluten Prozente, sondern die Differenz zw. Experimental- und Placebogruppe sein.
Laut Wikipedia gab es bei der 1mg Dosierung 0,1-1% NW`s. Meiner Meinung evtl. doch etwas untertrieben. Wie kann ich das jetzt verstehen, soll das jetzt heißen Fin hat doch häufiger NW`s als erwartet wenn auch immer noch selten?
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Aw: 5aR-Hemmer: Metaanalyse / Review von Studien zwischen 1992-2012 bzgl. NWs [Beitrag #266616 ist eine Antwort auf Beitrag #266573] :: Mo., 17 Juni 2013 19:41
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naja, das ist der Mist am Abstract, weil's nur die Zusammenfassung und nicht der Volltext ist.
Prinzipiell wurden Studien bzgl. BPH (die sollten die normal-klinische Dosis von 5mg verwendet haben) und AGA (1mg; sollten außerdem weniger Studien als zu BPH sein) ausgewählt. Weiterhin wird im Abstract nicht zwischen Fin und Dut unterschieden.
Deshalb nicht zu sehr an den konkreten Zahlen hochziehen: Für's AGA-Forum sind die Daten bzgl. Fin 1mg relevant. In den Zahlen hängen aber 5mg und Dut mit drinn.
=> Methods (evtl. wurden die Studien nach bestimmten Kriterien gewichtet?), Results (Unterschiede 5mg/1mg, Unterschiede Fin/Dut) und Discussion im Volltext organisieren
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Aw: 5aR-Hemmer: Metaanalyse / Review von Studien zwischen 1992-2012 bzgl. NWs [Beitrag #268185 ist eine Antwort auf Beitrag #268182] :: Mi., 03 Juli 2013 17:58
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mike.
Beiträge: 8548 Registriert: Juli 2011
Power Member ***** Top-User
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Emtec schrieb am Wed, 03 July 2013 17:47cursor schrieb am Mon, 17 June 2013 18:59Also wenn ich das so lese, komm ich schon fast auf die Idee auch Fin zu nutzen. Zumindest mal probieren und schauen, wie es mit den NWs aussieht. Hatte bis jetzt nur etwas Angst vor irreversiblem PFS...
I know that feeling, bro.
Geht mir grade genau so. Seit Jahren bewege ich mich was mein Haarproblem angeht ständig im Kreis und frag mich (wirklich !) jeden Tag aufs Neue ob ich es denn mal mit Finasterid versuchen soll oder nicht. Das nervt. Die Angst vor PFS hat mich bisher immer davon abgehalten - aber die letzten 2 Metastudien, die tysa in den vergangenen 2 Wochen gepostet hat (vielen Dank auch von mir an dieser Stelle! Sachlichkeit sucht man hier im Forum häufig vergebens) nehmen der Angst schon ein bisschen den Wind aus den Segeln.
bei angst..im zweifel .... nicht anfangen
Ich gebe Tipps, wie ich selber vorgehen würde... Ich bin kein Arzt und übernehme keine Haftung! Jeder ist für sein handeln selber verantwortlich! Denken dann machen!
Ältere Posts sind teilweise mittlerweile ungültig/mit Vorsicht zu genießen... ich lerne dazu und revidiere mit der Zeit meine Aussagen...
"Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben." - George Bernard Shaw
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