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Htrans oder Haarteil? pro + contra [Beitrag #207044] :: Mi., 22 Juni 2011 19:42
Ich habe in diesem Forum lange Zeit wertvolle Infos und Eindrücke
geschnorrt. Jetzt ist es an der Zeit, meine Erfahrungen weiterzugeben, damit vielleicht der eine oder andere davon profitieren kann.
Ich gebe hier nur subjektive Erlebnisse und Meinungen weiter,
die nicht allgemeingültig sein müssen.
Ich bekam mit 20 Jahren kreisrunden Haarausfall. Das war in den
späten 80ern. Eine Zeit also, wo Haare einen elementaren Bestandteil des Selbstbildes ausmachten. Mein Hausarzt, den ich
sofort konsultierte, strich sich sein volles Haupthaar aus der Stirn und meinte, da könne man nichts machen, man kenne die Ursache nicht, und im übrigen wüchsen die Haare manchmal nach.
Dann verschrieb er mir eine (völlig wirkungslose) durchblutungsfördernde Tinktur zum auftragen.
Wirksame Medikamente wie heute vielleicht Propecia gab es damals nicht. Probierte dann Alpezin, Merz-Spezial Dragees und einige
dubiose Mittel aus Zeitschriften-Anzeigen (Ihr wisst schon: vorher Glatzkopf, nachher Chewbacca das ganze mit "Fotobeweis".
Leute spart euch das Geld!
Perücken sahen zu dieser Zeit noch aus, als wäre
ein Biber auf deinen Kopf gekrochen und dort verstorben.
Kein Tornado, keine nukleare Kettenreaktion brachte eins der
im Toupet verarbeiteten Haare dazu sich zu bewegen.

Nun hatte ich das Glück, dass mein Oberkopf nur gelichtet
war, mir also eine Vollglatze erspart blieb. Ich hatte noch eine Stirnlinie. Schwacher Trost für einen verzweifelten Jugendlichen. Nun gibt es Männer mit entsprechender Kopfform,
die mit Glatze klasse aussehen (z.B. Bruce Willis). Ich aber habe
ein dreieckiges Gesicht, was eine glatzige Stirn überdimensional
erscheinen lässt. Da ich durch die Zeit immer recht hübsche Mädels hatte, sah die Umwelt das ganze wohl weniger negativ.
Dieser gelichtete Status hat sich bis heute gehalten.
Da Haartransplantationen in den letzten Jahren eingermaßen
erschwinglich geworden sind, bin ich durch googeln auf dieses Forum gestoßen.
Nach Berichten von optisch vermurksten Htrans (zu tiefer Stirnansatz, ungleichmäßige Dichte, sichtbare Narben) aber auch
von guten Htrans durch einige wenige Könner, stieß ich auf eine Klinik in Prag, die mit extrem dünnen Nadeln arbeitet, was die Narbenbildung verhindert, die Heilung beschleunigt, der natürlichen Optik dient. Und das ganze bezahlbar. Ich konsultiere also die Klinik. Machte alles einen
professionellen, kompetenten Eindruck auf mich. Der Arzt, die Klinik, die Fallbeispiele. Ich sage, dass ich zwischen € 3000 bis
5000 ausgeben will. Der Arzt macht mir ein Angebot: 1800 Grafts für € 5000. Also rund € 3 pro Graft. Das ist günstig, normal beginnt die Preisliste bei € 5 pro Graft, nach oben keine Grenze. Nun besteht ein Graft aus 1-3 Haaren. Nun frage ich mich, wie hoch ist die optische Wirkung von 5400 Haaren (vielleicht auch nur 1800) zusätzlich? Auf dem ganzen Oberkopf verteilt...
Hinzu kommen die Auflagen:
Ab 4 Wochen vor der OP kein Vitamin E
Ab 1 Woche vor Op kein Vitamin C
Einen verbindlichen Allergietest vom Hausarzt mitbringen
Am Tag der OP kein schwarzer Tee, kein Mineralwasser, keine Zitrusgetränke
Die Op dauert vormittags 4 Stunden (Haarentnahme), nachmittags 4 Stunden (Haarverpflanzung) je 900 Grafts.
Am nächsten Tag die gleiche Prozedur für die weiteren 900 Grafts. Und die ganze Zeit unter Lokalanästhesie.
Nach der OP 1 Woche Antibiotika-Einnahme, sowie 1 Monat ein Medikament, damit die vorhandenen Haare nicht durch Transplantations-Schock ausfallen. 1 Monat keinen Sport.
Sind 1800-5400 Haare zu einem Geamtpreis von € 3000 bis vielleicht (bei teuren Ärzten) € 12000,- diesen Aufwand wert??
Was ist, wenn ich an einen Murkser gerate, oder der Arzt einen
schlechten Tag hat? Es gibt im Netz Bilder von vermurksten Htrans bzw nicht zu kaschierenden Narben.
Grauenvoll!
Wenn ich mir dagegen die heutigen Haarteile anschaue. Nahezu unsichtbarer Haaransatz mit individueller Haardichte. Ich glaube hier ist der optische Wert höher. Wahrscheinlich in der Gesamtkosten-Rechnung aber nicht billiger.
Sollte sich mein Haarstatus also verschlechtern, gibts für mich nur 1 Lösung. Wie gesagt, das sind meine subjektiven Erkenntnisse. Jemand anders sieht dies vielleicht aus einer anderen Sicht. Letztlich ist es aber doch so, daß im Gegensatz zu
vergangenen Zeiten die Thematik Haarausfall an Dramatik verloren hat. Viele Jugendliche rasieren sich heute freiwillig eine Glatze
und lieben es. Nicht vergleichbar mit den 60er oder 70ern, wo ein
Jugendlicher seine Langhaar-Frisur gegen den erheblichen Widerstand von Eltern und Gesellschaft erkämpfen musste. Für ihn war sein Haar sein Statussymbol. Eine Katastrophe, wenn er es verlor. Und damals gab es keine Gegenmaßnahmen. Medikamente wirkungslos, Toupets grauuuuuenvoll, Htrans nur für Millionäre.
Auch heute mag Haarausfall für Kids tragisch sein. Aber man kann
aktiv was tun: Streuhaar, wirksame Medikamnente zur Verlangsamung, bezahlbare/natürlich wirkende Toupets -und mit etwas Glück und dem richtigen Arzt eine erfolgreiche Htrans. Auch hier gibt es Fortschritte. Also Kopf hoch....


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