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survival-tipps für Kassenpatienten gesucht!! [Beitrag #101299] :: Sa., 08 Dezember 2007 00:08 Zum nächsten Beitrag gehen
hi!
aus dem "Hautarzt in Wien"-Fred habe ich die Anregung mitgenommen, mich auf Arztbesuche mal besser vorzubereiten. Ich hab da kaum Erfahrung, weil die Zipperlein mich erst seit kurzem zum Patienten gemacht haben. Bin also eine willenlose Schachfigur weil ich die Spielregeln nicht kenne. Ich tue was mir gesagt wird. Oder besser gesagt, ich befolge die noch ungeschriebenen "Murphys Laws" für Patienten. Komme also nicht zum Zug.
Meine Erfahrung ist, dass der Budgetzwang überall zuschlägt. z.B. wollte ich vom Facharzt etwas verschrieben haben. Der sagt mir ganz offen, dass sein Budget leider nichts mehr hergibt. Er würde aber dem Hausarzt einen Brief schreiben. Da könne ich mir dann das Rezept holen. Beim Hausarzt ist oft Theater an der Anmeldung. Da bekommt einer nur eine kleine Packung verschrieben und macht einen Aufstand und so weiter. Man fühlt sich auf einmal als Bittsteller beim Hausarzt. Ich bin auf einmal der schwarze Peter und der Hausarzt als Endstation kann nicht mehr weiterschieben. Vom Kopf her weiss ich natürlich, dass ich "falsch" fühle und als langjähriger gesunder Beitragszahler eigentlich empört sein müsste!
Wenn ich um einen Termin beim Facharzt bitte, kam jetzt schon zweimal ganz ungeschminkt als allererste Frage: welche Krankenkasse? danach wurde der Tonfall merklich unfreundlicher!
Schamlos! Freud sagt das Verschwinden der Scham ist der Anfang vom Wahnsinn!
Kostspielige Untersuchungen werden vermieden, sobald der Arzt das soeben noch vor sich selbst verantworten kann. Ich hab so ein sich-durchringen-müssen mal live erlebt. Ja - nein -blabla -lieber doch - jetz noch nicht - wenns in 2wochen blabla.
Das Standardprogramm wird natürlich immer noch routinemässig durchgezogen. Aber vieles was kurzem noch normal war, ist auf einmal zum Luxus umdefiniert worden. Viele Medikamente, Untersuchungen, Massagen usw. Auch Obergrenzen für einige Untersuchungen. Nur einmal im Quartal oder maximal einmal im Jahr. Vieles ist nicht im Leistungskatalog.z.B: Für eine Spritze Hyaluronsäure muss man 40€ zahlen!

Wobei es in einigen Bereiche noch wie in der guten alten Zeit zugeht und wo man mit Behandlungsvorschlägen überschüttet wird. Nicht ganz - aber fast. In der guten alten Zeit war die Hälfte meiner Verwandschaft alle 2 Jahre auf Kur. Dafür gibts heute Akupunktur auf Krankenschein Laughing
Morgen dann wahrscheinlich voodoo. Nur das Huhn muss man selber mitbringen.


Eine Frage zum System. Wird der Hausarzt durch Überweisungen finanziell belastet? Wenn ja, dann unter welchen Umständen? Schadet ihm eine ergebnislose Überweisung auf eine andere Weise?
Leidet sein Ruf als "Diagnostiker"? Macht die Krankenkasse Druck?
Gibt es strenge Vorschriften für die Überweisung zu "kostspieligen" Fachärzten?
Kann man zu allen Fachärzten ohne Überweisung gehen, wenn man die 10€ Praxisgebühr bezahlt? Macht die Krankenkasse da irgendwann mal Ärger?
Wieviel zahlt man bei den verschiedenen Ärzten als Selbstzahler?
Jeder der Erfahrung damit hat, bitte posten! Oder Privatpatienten die eine Rechnung bekommen. Ich würde gerne mal wissen, was es mich kosten würde, wenn ich die Warteschlange als Selbstzahler etwas abkürzen möchte. Mich interessieren die Preise für einen normalen Arzttermin und für verschiedene Laboruntersuchungen. Als Kassenpatient hat man leider überhaupt kein feeling für die Kosten und weiss nicht wo sich die finanziellen Minenfelder befinden.
Vielleicht gibt es ja im internet irgendwo eine infoseite mit Gebührenordnungen?






Meine Fehl-Interpretation von angie65s Tipp im "Hautarzt in Wien"-Fred hat mich zu weiteren Überlegungen inspiriert. Ich habs so verstanden, dass man schlau sein muss, damit man kriegt was man will. Dazu bedarf es einer strategischen Kommunikation, bei der man nur etwas thematisiert, von dem man glaubt, dass der betreffende Arzt in meinem Sinne reagiert. Also auf kein mitfühlendes Verständnis erhoffen, sondern für den jeweiligen Arzt gewichtige Argumente bringen. Bei Untersuchungen zum Haarausfall nicht das Selbstvertrauen ansprechen, sondern die Befürchtung krank zu sein.
Das "Symptom", was es auch sei, kommt in der Familie und Verwandschaft nicht vor und ist auch in der überschaubaren Familiengeschichte unbekannt. Damit wird es zu einem potenziellen Signal für etwas "Ernstes", was entsprechend gewürdigt werden muss. Selbst wenn es aus ärztlicher Sicht nur in der Einbildung existiert. So jemand lässt sich nur mit dem grossen Hokuspokus beruhigen.

Ob das funktioniert, hängt wohl auch vom schauspielerischen Talent ab. Kann man zumindestens mal ausprobieren, wenn ein Mißverstehen vorprogrammiert ist.
Also wenn beim Symptom "Haarausfall" der Arzt ein Cordhosentragender selbstbewusster Glatzkopf ist.


Ein anderen Tipp, den ich im web gefunden habe, ist etwas kostspieliger. Ist auch eine ganz andere Strategie. Man geht zu mehreren Ärzten und bezahlt überall 10€ Praxisgebühr. Wenn der Arzt nicht "mitspielt" sagt man sofort wieder tschüß. Ausser Spesen nix gewesen. Bei irgendeinem Arzt läuft alles dann wie von selbst. Womit dann Zeit und Geld für die Suche doch eine gute Investition sind.

Die Ärzte pflegen in bezug auf die Behandlungsbedürftigkeit der verschiedenen Leiden ja ihre jeweiligen Vorlieben. Jemand der sehr schmerzempfindlich ist, wird als Arzt mit grösster Selbstverständlichkeit der Schmerztherapie einen hohen Stellenwert geben. Dementsprechend sieht die Verschreibungspraxis aus. Der Nächste verschreibt keine starken Schmerzmittel, aber alles andere. Der nächste keine Schlafmittel, aber alles andere. Wieder andere haben eine Fin-verschreibungs-Allergie. Fast immer wird die medikamentöse Therapie durchs Lebensalter mitbestimmt. Medikamente die für junge Patienten Tabu sind, werden an Alte wie Bonbons verteilt.
Wie sind da die Erfahrungen? Sind die Verschreibungshemmungen fachspezifisch?

Fürs Ärztehopping sollte man die Anonymität einer Großstadt wählen, wenn man in der Provinz lebt. Gerüchteweise tauschen sich in vielen Kleinstädten die Ärzte am Stammtisch einmal im Monat über Problemfälle oder Auffälliges aus. Obs stimmt weiss ich nicht. Hab die Warnung aber schon öfter im web gefunden. Wenn man schon "erwartet" wird, braucht man sich nicht zu wundern, wenn es kein happy-end gibt. Das Drehbuch wurde schon unter grossem Gelächter woanders geschrieben.

Tipp zum Hopping. Man kann versuchen schon bei der Terminabmachung die Trefferwahrscheinlichkeit zu erhöhen, indem man sich von der Arzthelferin beraten lässt und die Erfolgsaussichten beurteilen lässt. Sie weiss ganz gut, welche Leiden vom Arzt wie ernst genommen werden.



Wer hat noch gute Tipps?
Wer kennt gute (Insider)Foren?
Wie kommt man an die Adresse von Ärzten mit ähnlichem "Wertesystem"(=Problembewußtsein)?
Wie kommt man an die Adresse von Ärzten die viele privatversicherte Patienten haben?
Bekommen Privatversicherte Empfehlungen von ihrer Versicherung?
Sind Ärzte in Problemvierteln zu empfehlen? - Hier natürlich nur für Privatrezepte.

Wann zahlt die Kasse, auch wenn sie nicht müsste? Wie muss man eine Kostenübernahme begründen?

Wie kommt am besten an ein proscar-Rezept?
Wie vorgehen, wenn man sich den grossen Hormonstatus bestimmen lassen will?



Ich bitte um Nachsicht für die vielen naiven Fragen.



mfg
KK

















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Re: survival-tipps für Kassenpatienten gesucht!! [Beitrag #101304 ist eine Antwort auf Beitrag #101299] :: Sa., 08 Dezember 2007 02:53 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Lange Rede, kurzer Sinn... Wink ....wieviel Du Dir selber wert bist (an zeitlichem Aufwand und finanziell), kannst eigentlich nur Du entscheiden....man MUSS gar nichts, man kann sich selbstverständlich mit der Diagnose AGA anfreunden und die Dinge seinen Lauf nehmen lassen.

Wer das nicht möchte oder kann, der wird Zeit finden müssen, sich einzulesen und sich zu informieren - und der wird auch Mittel und Wege finden, die Dinge, die er/sie für wichtig hält, abklären zu lassen.

Und falls Du das Kriegsbeil ausgegraben haben solltest.....ich habe nicht die Absicht, mich darauf einzulassen. Es war ein gut gemeinter, aber auch ernst gemeinter Rat von mir in besagtem Fred, der Dich dazu inspiriert hat, diesen Thread zu eröffnen. Und zwar aus eigener, bitterer Erfahrung: wer nur darauf herumreitet, dass der Haarausfall belastend ist, der wird nunmal nur selten Verständnis erhalten bei Ärzten. Der wird mit 0-8-15-Ratschlägen und dem deutlichen Wink mit dem Zaunpfahl, dass Haarausfall psychosomatisch bedingt sein kann, nach Hause geschickt. Haarausfall ist keine Krankheit, sondern lediglich ein kosmetisches Problem. Trotzdem kann eine Erkrankung oder Störung dahinter stecken oder das Problem verschärfen ( "triggern" Smile ). KANN - muss nicht. Das gilt vermutlich bei Frauen noch deutlich mehr als bei Männern - beides mal eben so zu vergleichen, käme wahrscheinlich Äpfeln mit Birnen vergleichen gleich. Ich kenne mich mit männlichem Haarausfall nicht sooo gut aus, deswegen halte ich mich da zurück mit Ratschlägen - bei Frauen allerdings habe ich mich reichlich eingelesen und auch gewisse Erfahrungswerte. Aber wenn Du einen tollen Rat für uns hast - wir sind immer für gute Ideen offen....schließlich wollen wir doch alle nur unsere Haare so lange wie möglich über die Zeit retten... Dead




Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muss man vor allem ein Schaf sein.

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Re: survival-tipps für Kassenpatienten gesucht!! [Beitrag #101319 ist eine Antwort auf Beitrag #101304] :: Sa., 08 Dezember 2007 10:25 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Das in dem anderen Fred war ein Mißverständnis. Ich hab mich durch die vielen postings durchgeackert und dann einfach gepostet. Ich bin dabei einfach davon ausgegangen, dass hier nur Männer posten. Weiss auch nicht wie ich darauf komme. Dein Nickname und Schreibstil kamen mir schon etwas feminin vor, was ich aber auch im Sinne meiner falschen Prämisse gedeutet habe. Wobei sich das alles nur auf einer gedankenlosen halbbewussten Gefühlsebene abspielte.
Alles was sich gut durch Dummheit erklären lässt, sollte man sich auch so erklären. Damit liegt man zu 99% richtig. Ist auf jeden Fall meine Erfahrung. Womit ich mich auch für deine Verärgerung entschuldigen möchte.

Mir gehts in diesem thread auch nicht nur um Haarausfall, sondern ganz allgemein um etwas mehr Durchblick als "Patient". An der Länge des postings sieht man ja, dass mir das gerade etwas auf den Nägeln brennt.

Gruß
KK


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Re: survival-tipps für Kassenpatienten gesucht!! [Beitrag #101334 ist eine Antwort auf Beitrag #101319] :: Sa., 08 Dezember 2007 12:18 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Oki - Thema durch. Smile

Es kann Dir aber niemand DEN Tipp geben, wie man ein mündiger Patient wird. Ein wenig hat es auch mit der Einstellung zu tun. Die Patienten heute sind durch die Informationsmöglichkeiten per Internet kritischer geworden und übernehmen selber Verantwortung für sich und mögliche Untersuchungen und Therapien. Damit kann sich nicht jeder Arzt abfinden. Es gibt aber durchaus welche, die bereit sind, mit ihren Patienten gemeinsam zu überlegen, was gemacht wird und was keinen Sinn hat.

Vor 10 Jahren habe ich mich nicht noch abkanzeln lassen, wenn einem Herrn Doktor nicht gefiel, dass ich etwas genauer nachfragte. Heute würde ich aufstehen und gehen. Man kann den Arzt wechseln, ohne die Krankenkasse um Erlaubnis zu bitten. Schließlich ist man auch dort Kunde. Natürlich müssen alle Bemühungen in einem vernünftigen Rahmen bleiben. Soll heißen - man sollte schon irgendwann einen Arzt finden, bei dem man sich gut aufgehoben fühlt und dem man dann auch zugesteht, dass er mehr weiß, als man selber. Ärztehopping um jeden Preis bringt einen auch nicht weiter.

Zu einigen Fachärzten kann man ohne Überweisung gehen, zu anderen nicht. So ein Gang zum Facharzt muss ja auch irgendeinen Sinn machen. Wenn bei Dir beispielsweise noch nie die Schilddrüse vernünftig abgeklärt wurde und Du aufgrund von Beschwerden den berechtigten Wunsch hast, das mal machen zu lassen - dann wird sich doch auch der Hausarzt nicht dagegen verwehren - wenn es eben der Arzt des Vertrauens ist. Wenn nicht - würde ich erstmal den wechseln. Ich hätte auch kein Problem damit, etwas zu tricksen. Indem ich beispielsweise den ersten Gang in einem Quartal nicht zum Hausarzt mache, sondern zum HNO, Gyn - und mir dann von dort aus eine Überweisung ausstellen lasse zu dem Facharzt, zu dem ich möchte.

Wie schon gesagt - es führen viele Wege nach Rom.

Und so schlimm ist man als Kassenpatient auch wieder nicht dran. Wenn man einen Arzt gefunden hat, der es gut meint mit einem und bei dem man sich gut beraten fühlt, ist vieles möglich, wenn man vernünftig begründen kann, weshalb man dieses oder jenes gerne mal gemacht haben möchte. Und sich den Arzt zu suchen, ist das gute Recht eines jeden Patienten, der eben schließlich auch Kunde ist und nicht Bittsteller.

Ich habe inzwischen einen Arzt, der darum weiß, dass ich mich selber informiere und selber weiß, was ich will und was ich nicht will - der kommt damit klar, erklärt mir vernünftig, warum er etwas macht oder eben nicht macht - und damit kann ich gut leben. Ich würde mich aber nie wieder irgendwo wie ein [zensiert] behandeln lassen.




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Re: survival-tipps für Kassenpatienten gesucht!! [Beitrag #101532 ist eine Antwort auf Beitrag #101334] :: Mo., 10 Dezember 2007 00:29 Zum vorherigen Beitrag gehen
Zitat:

Indem ich beispielsweise den ersten Gang in einem Quartal nicht zum Hausarzt mache, sondern zum HNO, Gyn - und mir dann von dort aus eine Überweisung ausstellen lasse zu dem Facharzt, zu dem ich möchte.




Guter Tipp! Hab ich letztens erst beim Orthopäden mitgekriegt, wie eine Frau die 10€ bezahlt hat und sich sofort Überweisungen zum Hausarzt und noch einem anderen Arzt hat geben lassen.
Leider hapert es bei mir manchmal mit der Informationsverarbeitung. Deswegen konnte ich keine Lehre draus ziehen. Hab mich gewundert und gestaunt. Aber wie ich diese Info für mich "verwerten" kann, darauf bin ich leider nicht gekommen! Aber das wird mir jetzt eine Lehre sein! Das jegliches Erstauntsein mir ab sofort ein Anlass sein wird, um zu analysieren wie ich mir die für mich neue und deswegen "erstaunliche" Information nützlich machen kann.











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