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Aw: Haartransplantation Geheimratsecken blondes Haar ca. 2.500 Grafts Dr. Ayoub Focus Hairtrans Ratingen [Beitrag #172545 ist eine Antwort auf Beitrag #167617] :: PM, 20.34.2024 14:34
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Hallo Leute,
hier nun wie versprochen mein Bericht über den Tag der OP.
Ich habe diesen Bericht in den letzten Tagen verfasst und immer wieder erweitert und / oder verbessert, ihn jetzt für gut befunden und veröffentlicht.
Bilder vom OP-Tag folgen. Vorab seht Ihr ja schon Post-OP-Bilder. Hiervon folgen in den nächsten Wochen und Monaten weitere.
17. Dezember 2024
Die Nacht war um 2:00 Uhr morgens zuende. Die Anfahrt betrug ca. 240 km / 3 Stunden. Am Tag der OP (nach der OP) darf man nicht selbst fahren. Ich wurde von einem sehr guten Freund nach Ratingen gefahren (Schlaf auf Hinfahrt möglich). Dieser musste sich in Ratingen dann 12 Stunden "vergnügen" und mich wieder 3 Stunden nach Hause chauffieren! An dieser Stelle nochmal tausend Dank! Ich wollte nicht im Hotel übernachten (Hotel Bergischer Hof direkt gegenüber, ebenso das Parkhaus). Die Rückfahrt war bei nachlassener Betäubung und sportlichem Fahrwerk des Golf VII GTI´s nicht optimal. Grundsätzlich bin ich aber glücklich darüber gewesen, dass ich zu Hause schlafen konnte und nur eine eintägige OP hatte.
Ganz klare Kleidungsempfehlung: Jogginghose und nur Oberbekleidung, die sich komplett aufknöpfen lässt oder einen Reißverschluss hat. Somit muss man nach der OP nichts über den Kopf ziehen.
Um 7:15 Uhr in Ratingen angekommen und ins noch leere Parkhaus gefahren. In der Klinik brannte schon Licht – wollte aber noch nicht stören (man soll ja zwischen 8:00 Uhr und 8:15 Uhr in der Klinik sein). Also noch eine öffentliche Toilette aufgesucht um die Blase nach der langen Fahr zu entleeren...
Grundsätzlich habe ich ab 2:00 Uhr reichlich gegessen (Müsli, Eier, Apfel) sowie während der Fahrt (Brot usw.) und getrunken (Wasser), um den Tag bis zum Nachmittag (Essensbestellung) gut zu überstehen.
Um 7:50 Uhr war die Aufregung nicht weniger als schon den ganzen Morgen (Nachteil wenn man nicht bis 7:00 Uhr im Hotelbett liegen kann) und die Tage davor. Ich klingelte und wurde von zwei sehr netten Assistentinnen in Empfang genommen und gebeten, wohl auch weil ich zu früh dran war, noch im Wartezimmer Platz zu nehmen.
Grundsätzlich sei hier angemerkt, dass es wie immer beschrieben sehr sachlich und nüchtern zugeht. Ich wusste das vorher und somit war das auch kein Problem für mich. Das die Räumlichkeiten "schöner" und "nobler" sein könnten, finde ich nicht so entscheidend. Die OP selbst und das Ergebnis sind entscheidend!
Ziemlich pünktlich ging es zum Dr. Ayoub (oder erst zum Umziehen? Ich weiß es gar nicht mehr genau. Die folgenden Bilder zeigen es ja...). Es wurde wie vor jedem Eingriff besprochen, was gemacht werden soll (FUE-Haartransplantation, usw.), welche Risiken es gibt (Nerven, die durchtrennt werden und sich ggf. erst nach Monaten wieder zusammen finden oder auch Nekrosen - welche nach Aussage von Dr. Ayoub dort bisher nie vorkamen) und der Papierkram (Unterschriften).
Dann wurde die Haarline eingezeichnet (freihand, Vergleich mit den Bildern des Beratungsgespächs, Lineal und "Lasergerät". Über die Linie lässt sich am Tag der OP nicht wirklich viel verhandeln, da es z.B. bei einer geringeren Höhe zu einem höheren Bedarf an Grafts kommt. Grundsätzlich gefielen mir die Ergebnisse von Dr. Ayoub nach 12 Monaten allesamt sehr gut. Ich habe mich hier auf dessen Expertise verlassen. Außerdem wird der Donor (Spenderbereich) eingezeichnet. Dann werden viele Fotos geschossen (Top-Model-Feeling) und ab in den Raum (Oberkörper frei und OP-Hemd an), in dem die Haare rasiert und gewaschen werden. Glücklicherweise sieht man sich selbst nirgends, was ich psychologisch sehr gut finde. Ich glaube dann wurden wieder Fotos gemacht (die Fotos werden es zeigen).
Dann wurde es ernst. Ab in den OP (ca. 9:00 Uhr). Sieht eher aus wie beim Zahnarzt als wie in einem Klinik-OP. Das fand ich psychologisch auch gut. Aber es ist ja auch "nur" eine Haartransplantation und keine des Herzens....
Die Liege ist grundsätzlich gemütlich und modern (u.a. elektrische Verstellmöglichkeiten). Auf dem Bauch liegend geht es los. Die Betäubung fand ich fast revolutionär. Ich dachte ein vibrierender Igelball fährt den gesamten Donorbereich entlang, zwischendrin kurze und nicht wirklich schmerzende Piekse (googlet mal "Schmerzreduzierung durch Gegenreizung" und "reduziertes Schmerzempfinden durch vibrotaktile Geräte"). Dann habe ich gespannt auf das Herzrasen gewartet, das hier so oft beschrieben wird. Bei mir kam relativ schnell ein stärkeres Klopfen für ca. 3 – 5 Minuten, das jedoch überhaupt nicht unangenehm war. Die Betäubung wirkte schnell und hielt bis zum Ende der Entnahme. Lediglich zwei- oder dreimal bat ich um Nachbetäubung, an Stellen, bei denen die erste Betäubung nicht perfekt anschlug. Es war auch kein unangenehmes Gefühl wie es z.B. beim Zahnarzt der Fall ist, wenn man denkt Lippe oder Kiefer gehören nicht zum eignen Körper. Das höchste der Gefühle an Schmerz war mal ein Ziehen, als würde mann sich ein Haar mit der Pinzette zupfen.
Die "Bohrungen" erfolgen wie immer mit dem Puncher und einzig und allein durch Dr. Ayoub. Beim ersten Bohren überkam mich ein richtiges Glücksgefühl, dass es endlich wieder "volles" Haar gibt. Das Gefühl hielt auch fast den ganzen Tag über an...
Die Entnahme erfolgt insgesamt über vielleicht knapp 3 Stunden. Das Herausnehmen wurde zu ca. 40 % von Dr. Ayoub und zu ca. 60 % von einer Assistentin (augenscheinlich sehr erfahren) übernommen. Eine (zwei) Assistentin(nen) sitzen an der Arbeitsfläche und sortieren fleißig nach 1er, 2er, 3er, 4er und 5er Grafts. Das ist bei gut 2.000 Grafts eine Menge Arbeit.
Während der Entnahme wurde stets gesprüht (Wasser aus Sprühflasche ?). Auch die entnommenen Grafts wurden regelmäßig besprüht (akustische Wahrnehmung). Grundsätzlich sind die Augen während der Entnahme und auch während des Einsetzens abgedeckt (halbtransparenter, dünner Mull zum Schutz. Sehr angenehm, da die Umgebung weniger hell und grell erscheint und es auch eine Art Privatsphäre und Behaglichkeit verleiht).
Es muss hier stillgehalten werden. Wenn man sich mal Strecken möchte oder eine Nachbetäubung vorgenommen werden soll, kurz anmerken. Auch sehr tiefes Einatmen ist störend. Ich habe auch zwei- oder dreimal an dem Tag "Ärger" vom Doktor bekommen.
Es kam auch während der Entnahme eine dritte Assistentin, die aber später leider aus gesundheitlichen Gründen wieder gehen musste, weshalb die ganze Prozedur wohl auch länger dauerte als gedacht.
Ich wollte auch bei der Entnahme Musik hören. Kopfhörer seien störend, sagte der Doktor. Daraufhin nahm er sein Handy und ließ die ganze Zeit Radio laufen (war für alle ganz cool).
Jetzt (gegen ca. 12:00 Uhr) kam endlich die heiß ersehnte Rückenlage. Hier kamen jetzt meine InEar-Kopfhörer nebst Handy zum Einsatz. Ich hörte den ganzen Tag meinen geliebten Radiosender in einem Ohr!
Dr. Ayoub erklärte kurz, dass jetzt Spritzen in die Augenbrauen kämen und wie er das anstellt. Zwei links, zwei rechts, ganz leichter Pieks und wieder wie morgens 3 – 5 Minuten ein etwas stärkerer Herzschlag. Dann kommen die Betäubungen in den Empfängerbereich, die man nicht mehr spürt, da die Betäubung von den Augenbrauen her bereits einsetzt.
Jetzt wieder stillhalten! Der Doktor setzt die Schlitze zu 100 % selbst (in vielen Haarfabriken werden die Grafts einfach so in die Kopfhaut gesetzt. Durch die Schlitze kann der Doktor alle Grafts schön ausrichten, um natürliche Wuchsrichtungen zu gestalten). Das dauerte vielleicht eine Stunde. Dann wurden schon Grafts eingesetzt. Haarlinie 100 % von Dr. Ayoub. Insgesamt würde ich auf ca. 50 % Dr. Ayoub und 50 % Assistenin tippen (vielleicht auch 60 % / 40 % - schwer zu sagen). Teilweise wurden die Grafts auch parallel durch den Doktor und die Assistentin gesetzt. Der Doktor kontrolliert aber auch regelmäßig die Arbeiten der Assistentinnen.
Nach einer guten Stunde (gegen 14:00/15:00 Uhr) frug der Arzt, was ich gerne essen würde. Ich nahm eine Pizza mit Champignons, der Arzt einen Burger... Als das Essen nach ca. 30 Minuten kam, aßen wir alle. Ich alleine im Wartezimmer (weshalb manche hier alleine essen und manche in Gesellschaft kann ich nicht sagen. Ich denke aber nicht, dass es persönliche Gründe hat – hoffe ich zumindest ).
Nach ca. 20 Minuten ging es wieder auf die Liege. Es wurden alle Grafts verpflanzt. Beim Verpflanzen wurde auch ständig gesprüht (Wasser aus Sprühflasche ?). Gegen Ende der Prozedur frug der Arzt die Assistentinnen immer mal wieder nach der noch verfügbaren Menge an 2er und 3er Grafts und setzte offensichtlich weitere Schlitze um diese unterzubekommen.
Dr. Ayoub sagte am Ende auch, dass ich wenig 1er Grafts hätte (ca. 60 – 100 ?) und er deshalb gut ca. 100 (?) 2er Grafts halbieren musste und somit etwa 300 (?) 1er Grafts zur Verfügung standen. Ich hatte wohl eine ganze Anzahl 5er Grafts. Ich schließe für mich daraus, dass das gut für die spätere Dichte ist, da ja deutlich mehr Haare pro Quadratzentimeter gepflanzt werden. Die Assistentin prüfte zum Ende noch einmal alle Grafts auf den richtigen Sitz.
Gegen 18:00 Uhr klingelte mein Chauffeur und frug nach der Länge der OP (er machte sich schon Sorgen). Um ca. 19:30/20:00 Uhr waren wir fertig. Zum Ende war es echt zäh. Das Liegen ist irgendwann nicht mehr gemütlich.
Zum Schluss wurden wieder Fotos geschossen. Außerdem eine kurze Besprechung über das weitere Vorgehen in den nächsten Tagen und Wochen. Dazu gab es die Medikamente, Panthenolspray und das Nackenkissen. Schließlich wurde der Verband angelegt. Dabei korrigierte der Arzt offensichtlich noch einmal in der Haarlinie. Ich glaube der liebe Herr Doktor muss für sich immer ein perfektes Ergebnis erzielen. Das finde ich sehr geil!!! Man soll in den ersten Tagen auch keine Anstrengung ausführen, um den Sitz der Grafts nicht zu beeinflussen (selbst Strecken im Bett sollte vermieden werden).
Zur transplantierten Haardichte kann ich (noch) keine qualifizierte Aussage tätigen. Damals war die Rede von "mittlerer Dichte" also 40 Grafts / Quadratzentimeter. Interessant finde ich noch (erklärte Dr. Ayoub morgens vor der OP), dass Flüssigkeit unter die Haut injiziert wird, um aus einem Quadratzentimeter eine größere Fläche zu machen, in die dann wiederum sauber die vielen Schlitze gesetzt werden können.
Fazit: Super happy, ich sehe aus wie ein Uhu nach dem Waldbrand, keinerlei Schmerzen, keinerlei Taubheitsgefühle oder sonst etwas negatives (bisher). Ich arbeite erst wieder ab dem 6. Januar (gut 3 Wochen Erholung). Dann wohl mit Kurzhaarschnitt (Rasur auf dem ganzen Kopf und langsam alle wieder lang wachsen lassen), da mein Plan, die Haare oben lang zu lassen, nicht aufgegangen ist. Dafür ist der Haaransatz einfach zu weit hinten nach der Rasur. Wenn das Ergebnis in 12 Monaten mit den anderen von Dr. Ayoub hier im Forum mithalten kann, bin ich begeistert!
Ich rauche auch seit über 6 Wochen nicht mehr (nach 22 Jahren) und brauche es auch gar nicht (netter Nebeneffekt).
Allen, die Ihren persönlichen Beitrag hier veröffentlicht haben oder auch nur ihre Kommentare abgaben, danke ich von Herzen! Das ist genau das, was man bei der Planung und zur Beruhigung in den Tagen vor der OP braucht – DANKE!!!!
Medikation vor der OP:
- 1 Schmerzmittel Ibu 400 akut
- 1/2 Antibiotikum Doxycyclin 200
- 1/2 Beruhigungsmittel (Sorte weiß ich nicht mehr)
Medikation während der OP:
- keine (auf Nachfrage habe ich zum Ende noch einmal Schmerzmittel
bekommen, da ich nicht mehr nachbetäubenlassen wollte und an die
Rückfahrt gedacht habe)
Medikation nach der OP:
- abends, die nächsten zwei Tage morgens und abends, am dritten Tag
morgens jeweils 1/2 Antibiotikum Doxycyclin 200 (gesamt 6 x 1/2 Tablette)
- abends und am nächsten Morgen jeweils 1 Schmerzmittel Paracetamol 500
- am ersten Tag nach der OP abends sowie am Tag darauf morgens und
abends und am dritten Tag morgens jeweils 1 Schmerzmittel Ibu 400 akut
Nackenkissen (meine Empfehlung): https://www.amazon.de/dp/B076ZSKN9D?ref=ppx_yo2ov_dt_b_fed_asin_title
Nachsorge:
Das Panthenolspray sowie das Sebamed Shampoo, die ich auf der ersten Seite gepostet habe, sind korrekt!
Hier im Forum wurde Thermalwasser und/oder Kochsalzlösung für das stündliche Besprühen der transplantierten Fläche empfohlen. Beides habe ich mir von Dr. Ayoub absichern lassen. Ich sprüche seit dem Morgen nach der OP (außer ich schlafe) regelmäßig alle 30 – 60 Minuten Kochsalzlösung.
Ich würde mich über sämtliche Anteilnahme freuen!
Liebe Grüße und Euch allen frohe Weihnachten!
PS: Gerade den Verband abgemacht – der Donor sieht echt gut aus! Bilder folgen!!!
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Aw: Haartransplantation Geheimratsecken blondes Haar ca. 2.500 Grafts Dr. Ayoub Focus Hairtrans Ratingen [Beitrag #172569 ist eine Antwort auf Beitrag #167617] :: PM, 21.5.2024 14:05
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Danke - ja das war es! Ich kann Dir sagen wie es in drei Wochen aussieht.... Komplett rasiert! Hauptsache die Rötung ist dann weg.
Heute Rückmeldung von Dr. Ayoub per WhatsApp erhalten. Seine Aussage war, dass es sehr gut aussieht.
Die Flüssigkeit während der OP, die ständig (gefühlt literweise) gesprüht wurde, war Kochsalzlösung. Ich hatte gelesen, dass das ständige Sprühen Blutgerinnung und Krustenbildung verhindert / verringert.
Zum Punch: Laut Dr. Ayoub 0.85 mm mit 0,9 mm Außendurchmesser (Spezialanfertigung).
Anbei aktuelle Fotos nach der zweiten Panthenol-Behandlung und anschließender Ausspülung nach 4 Tagen (ca. 90 Stunden).
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