HTjon
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Liebes Forum,
hiermit berichte ich von meiner Haar-OP bei Dr. Feriduni am 08.09.2020. Es wurden insgesamt 3.782 Follikel gesetzt. Ich hoffe, dass der Bericht den ein oder anderen helfen wird. Ich freue mich natürlich über Kommentare über die Bilder, die ich regelmäßig posten werde.
1. Auswahl Feriduni und Vorgespräche
2. Anfahrt & Hotel
3. Schritt 1: Persönliches Vorgespräch in der Klinik
4. Schritt 2: Die OP
5. Schritt 3: Nachkontrolle und Nachbehandlung
6. Heilungsverlauf
7. Zusammenfassung
1. Auswahl Feriduni und Vorgespräche
Haarausfall habe ich seit dem 20. Lebensjahr. Jetzt, mit 31, wurde es mir dann irgendwann zu viel und ich habe mich intensiv mit dem Thema Haartransplantation beschäftigt. Von dem initialen Entschluss eine OP durchführen zu wollen und dem eigentlichen OP-Termin vergingen fünf Monate – es ging also relativ schnell.
Angefangen habe ich indem ich viele Erfahrungsberichte in Foren durchgelesen habe. (Deswegen schreibe ich auch diesen Erfahrungsbericht, um „Danke!“ zu sagen. 😊) Und irgendwie habe ich mich dann von Anfang an auf Feriduni eingeschossen. Dessen Ergebnisse haben mich am meisten überzeugt. Hinzu kommt, dass ich einfach kein einziges schlechtes Ergebnis von Feriduni finden konnte. Es gibt sicherlich noch andere gute Kliniken, aber ich habe mich wiegesagt relativ zeitig festgelegt.
Wie man das von den meisten Kliniken kennt, bietet auch Feriduni ein Kontaktformular auf dessen Homepage an, wo man Bilder bereitstellen und eine mögliches OP-Szenario anfragen kann. Das daraufhin mir zugeschickte vorläufige Angebot war mehr als zufriedenstellend. Also habe ich nach dem nächsten Schritt gefragt, was ein persönliches Gespräch mit Feriduni war. Corona bedingt war das allerdings ein Zoom-Meeting. Hier hat Feriduni durch seine professionelle, empathische und optimistische Art aber mein volles Vertrauen gewonnen und ich wollte unbedingt eine Haar-OP durchführen lassen. Also einen freien OP-Termin rausgesucht, zwei Wochen Urlaub genommen und alles gebucht.
Wenngleich meine Vorfreude stieg, war die größte Unsicherheit, dass Feriduni mich nie persönlich „begutachten“ konnte, sondern nur über eine Webcam. Naja, no risk no fun.
2. Anfahrt & Hotel
Die günstige und schnellste Anreiseoption war mich ein innerdeutscher Flug nach Düsseldorf und von dort aus weiter mit einem Mietwagen nach Hasselt (ca. 1,5h Autofahrt). In Hasselt habe ich im HasHotel übernachtet, welches für Feriduni-Patienten gesonderte Konditionen anbietet. Das HasHotel kann ich absolut empfehlen. Achtet aber darauf, dass ihr im neu errichteten Gebäudekomplex nächtigt. Die Zimmer sind riesig, modern und stylisch.
Kosten für Flüge, Mietwagen, Sprit, Hotel: ca. 900€
Das sind allerdings die Kosten für zwei Personen, da meine Freundin mich begleitet hat und ich dafür alle Kosten übernommen habe. Wenn ich allein gereist wäre hätten sich die Kosten um ca. 350€ reduziert.
3. Schritt 1: Persönliches Vorgespräch in der Klinik
Am Tag vor der OP war ich dann das erste Mal in der Klinik und hatte ein persönliches Gespräch mit Dr. Feriduni. Dort gingen wir im Prinzip nochmal alle Daten & Fakten des Vorgesprächs durch und mein Kopf wurde das erste Mal so richtig vermessen (Dimensionen & Spenderanalyse).
Mir wurde attestiert, dass ich ein sehr guter Kandidat für eine Haar-OP bin. Da mein Haarausfall aber noch nicht abgeschlossen ist, muss ich mich auf eine, wenn nicht sogar zwei weitere OPs im Laufe meines Lebens einstellen. Das wusste ich allerdings schon vorher, bzw. nach meinem Zoom-Meeting. Mein Donor gibt aber 13.000 Follikel her, was laut Feriduni weit über Durchschnitt ist. Glück gehabt.
Als letztes wurde dann noch die Haar-Linie eingezeichnet. Feriduni fragte mich zwar ständig nach meinen Wünschen, aber letztendlich habe ich ihm freie Hand gelassen. Er berücksichtigt für die Haarlinie im Prinzip alles: Anzahl Grafts im Spender für weitere OPs; die generelle Gesichtsform sowie persönliche Wünsche.
Als die Haarlinie dann fertig und ich mehr als zufrieden war, hat Feriduni mich gefragt, ob ich die Haarlinie nicht bis zum nächsten Tag einfach drauf lassen könnte. Normalerweise wird die Linie am OP-Tag erneut gezeichnet, aber Feriduni meinte, dass er sie nicht besser machen könnte. Und wir würden am OP-Tag selbst Zeit sparen. Also habe ich eingewilligt und ich bin den Rest des Tages mit einer Linie auf dem Kopf rumgelaufen. 😊
Für die morgige OP sind 3.500 Grafts geplant. Aber mir wurde auch gesagt, dass der Bedarf an Grafts während der OP sich nochmal ändern kann.
4. Schritt 2: Die OP
7:30 Uhr ging’s los. 07:20 Uhr wurde ich auf Feridunis Kosten von einem Taxi am HasHotel abgeholt. In der Klinik angekommen wurde mir ein persönlicher Raum zugewiesen, wo ich mich umziehen konnte. Es wurde mir dann noch kurz erklärt, was heute alles passieren wird und dann ging es auch schon los.
Als erstes wurden meine Haare abrasiert. Ein kurzer Blick danach in Spiegel und ich dachte mir: „Damn, sieht eigentlich ganz gut aus mit 1mm.“ Egal, ich freue mich trotzdem. Ich habe dann auf dem OP-Stuhl Platz genommen und es wurden mir die Betäubungsspritzen gesetzt. Absolut schmerzfrei. Da war fast das Setzen der Kanüle in meine Armbeuge für die Kochsalzlösung schmerzhafter. Die Betäubung wirkte schon nach wenigen Sekunden und ich musste mich umdrehen für die Entnahme der Grafts.
Es folgte der mit Abstand anstrengendster Teil für mich als Patienten. Ca. 4 Stunden lag ich auf der OP-Liege auf dem Bauch und durfte mich nicht bewegen. Am Anfang ist das alles easy, aber nach ein paar Stunden verkrampft man und man verspürt einen unglaublichen Druck auf der Lunge. Aber man wusste ja, auf was man sich einlässt. Von daher alles halb so schlimm. Die Entnahme der Grafts erfolgte durch zwei OP-Hilfen und einer dritten OP-Hilfe, die sich um das Zählen gekümmert hat. Insgesamt 3.670 Grafts wurden mir in diesem Schritt entnommen.
Danach erfolgte das Setzen der Slices durch Dr. Feriduni. Ab jetzt saß ich bequem auf dem OP-Stuhl. Mir wurde angeboten Netflix zu gucken, was ich auch wenige Minuten getan habe. Ich habe den Fernseher aber dann wieder ausgeschaltet. Irgendwie hatte ich überhaupt keine Lust und ich glaube das mir verabreichte Beruhigungsmittel hat so langsam reingekickt und ich habe angefangen mich zu entspannen und habe gedöst. Die Grafts werden über den kompletten vorderen Bereich gesetzt, also auch dort, wo ich noch Haare hatte. Dr. Feriduni meinte, dass diese Haare den Look anfangs noch unterstützen werden, aber wenn die im Laufe der Zeit weiter ausfallen sollten, ich immer noch einen natürlichen Look haben werde.
Als nächstes haben die OP-Hilfen die anfangs entnommenen Grafts wieder in die davor gesetzten Slices gesetzt. Alles unspektakulär. Man sitzt einfach da und macht nichts anderes als warten. Man sieht ja nicht, was da oben passiert. Als alle Grafts eingesetzt wurden, hat Dr. Feriduni nach der Kontrolle entschieden, dass er nochmal weitere 120 Grafts benötigt. Also habe ich alle vorher genannten Schritte nochmal im Schnelldurchgang durchlaufen, bis das gewünschte Endergebnis erreicht wurde.
Die ganze OP hat ca. acht Stunden gedauert. Dr. Feriduni meinte, dass 3.782 Grafts für einen Tag sehr viel sind und dass das in der Klinik nicht allzu oft vorkommt. Das liege auch daran, dass wir ohne jegliche Komplikationen und ohne Pause durchgearbeitet haben. (Eine Pause wurde mir angeboten, habe ich aber dankend abgelehnt.)
Die OP-Schwestern und Dr. Feriduni selbst waren von meinem Ergebnis begeistert. Wobei man natürlich nicht sagen kann, ob die das zu jedem Patienten sagen oder ob das wirklich stimmte. Ich hatte jedenfalls nicht den Eindruck, dass mir etwas vorgespielt wurde. Meinem Laienblick zufolge bin ich nach der OP jedenfalls auch ganz zufrieden.
Dann wurden noch Post-OP Bilder geschossen und ich durfte endlich erschöpft, aber happy auf Feridunis Kosten mit dem Taxi zurück ins Hotel fahren.
5. Schritt 3: Nachkontrolle und Nachbehandlung
Am nächsten Tag fuhr ich erneut in die Klinik zur Nachkontrolle und zum Waschen. Das hat alles eine OP-Hilfe durchgeführt. Leider habe ich in der ersten Nacht an meinen Kopf gekratzt, weswegen ich genau ein Follikel verloren habe. Naja, ein Follikel lässt sich verkraften denke ich. Aber damit wurde ich sensibilisiert, dass ich wahnsinnig aufpassen muss. Deswegen habe ich mich fortan nachts mit einem Bademantelgürtel „gefesselt“, um nicht wieder unbeabsichtigt meine transplantierten Grafts zu berühren.
Ansonsten wurde mir bestätigt, dass alles sehr gut aussieht. Dann wurde mir nochmal im Detail erklärt, wie ich die mir überreichten Pflegeprodukte verwenden soll. Dies beinhaltete ein Spray, welches man regelmäßig auftragen soll, eine Lotion zum Einweichen der Krusten sowie ein Öl gegen den Juckreiz im Spenderbereich. Außerdem war noch ein Shampoo für die erste Zeit enthalten und ein Kühlkissen für die Schwellungen. Medikamente waren ebenfalls drin, die nach ca. zwei Wochen aufgebraucht waren.
Außerdem habe ich eine App für mein Handy bekommen, wo jeden Tag angezeigt wird, wie ich meine Haare zu pflegen habe. Sehr hilfreich. Außerdem zeigt die App tagesaktuell über ein Ampelsystem an, was verboten und was erlaubt ist (waagerecht schlafen, Sport, Sex, Kopfbedeckung usw.).
Danach trat ich meine Rückreise an. Übrigens komplett ohne Kopfbedeckung. Mir war wichtiger keine Schäden anzurichten, als komisch angeguckt zu werden. Wobei letzteres eigentlich nicht passiert ist.
6. Heilungsverlauf
• Tag 0: Keine Schmerzen. Nur ein großes Druckgefühl um den Kopf. Ich habe mir pro forma eine Schmerztablette gegönnt, um gut schlafen zu können.
• Tag 1: Außer dem nicht schmerzhaften, aber merkwürdigen Druckgefühl am Kopf merke ich rein gar nichts.
• Tag 13: Ich löse die komplette Kruste ab, nachdem ich meinen Kopf eine halbe Stunde zuvor mit Lotion in Frischhaltefolie eingeweicht habe. Die Rötung am transplantierten Bereich hält sich echt in Grenzen. Das war meine größte Sorge.
• Tag 14: Es fühlt sich an, als ob alles verheilt ist. Von jetzt an spüre ich nur noch ein Taubheitsgefühl am transplantierten Bereich, was aber nach und nach weniger wird. Aber selbst heute (Tag 35) ist immer noch ein Taubheitsgefühl zu spüren.
• Tag 15: Morgen gehe ich wieder zur Arbeit. Nach Rücksprache mit Dr. Feriduni darf ich meine Haare im Spender- und im Empfangsbereich mit einer Haarschneidemaschine vorsichtig auf 1mm trimmen. Das habe ich auch getan. Der Look auf 1mm gefällt mir eigentlich ganz gut.
Bis heute trage ich meine Haare auf 1mm. Bisher ist niemanden aufgefallen, dass ich eine Haartransplantation hatte. Das wäre prinzipiell nicht schlimm gewesen, aber das ist natürlich ganz angenehm, wenn das auf Arbeit überhaupt nicht auffällt. Alle haben nur gedacht, dass ich meine Haare abrasiert habe.
Mein Plan ist jetzt sechs Monate postoperativ meine Haare auf 1mm zu tragen und ab dann wachsen zu lassen.
7. Zusammenfassung
Ich bin komplett zufrieden, wie alles gelaufen ist. Natürlich kann ich keine Vergleiche machen, aber ich wüsste nicht, was anders oder besser hätte laufen sollen. Und da ich erst 1 Monat post-OP bin, kann ich auch nichts dazu sagen, wie zufrieden ich mit dem Endergebnis bin. Aber ich bin vorsichtig optimistisch. Vielen Dank an Dr. Feriduni und sein ganzes Team! Sollte das Ergebnis gut werden, werde ich ohne große Überlegungen auch meine weiteren OPs bei Dr. Feriduni durchführen lassen.
Dr. Feriduni und sein Team agieren sehr professionell. Dabei sei gesagt, dass Dr. Feriduni natürlich der Chef in seiner Klinik ist, er aber auf Augenhöhe zu seinen Gehilfen auftritt. Diese machen den Job teilweise schon über 20 Jahre und ich habe mich zu jedem Zeitpunkt gut aufgehoben gefühlt. Für mich machte das überhaupt nichts aus, dass Feriduni nicht alles selbst gemacht hat. (Was bei dieser Anzahl an Grafts sowieso nicht möglich gewesen wäre.)
Im Anhang sind Bilder meines Status vor der OP.
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