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4.148 Grafts, HLC Ankara, Dr. Cengiz + Dr. Umut [Beitrag #143386] :: PM, 20.46.2019 21:46 Zum vorherigen Beitrag gehen
Liebe Leidensgenossen,

nach nun 8 Wochen mein erster Erfahrungsbericht zu meiner Haartransplantation bei HLC in Ankara.

Wieso ich mich fuer HLC entschieden habe koennt ihr in meiner User Vorstellung finden.

Ich schreibe hier einfach mal meine Erinnerungen runter.
Weitere Details und Bilder findet ihr aufgrund der Beschraenkung der Dateigroesse hier:
https://dl.dropboxusercontent.com/s/9meb2r8495jnqzi/HLC%20Ankara%20-%204148%20Grafts.pdf

Insgesamt hat alles reibungslos geklappt.

Angereist bin ich von Frankfurt ueber Istanbul. Der neue Flughafen in Istanbul ist riesig. Ich musste rennen um den Anschluss zu erreichen. Insgesamt scheint Turkish Airlines hier noch etwas Probleme zu haben.
Als ich in Ankara angekommen bin wurde ich vom Fahrer eingesammelt und zur Klinik gebracht. Glaube die Fahrt war der gefaehrlichste Teil des ganzen Unterfangens. Die Fahrweise und der Verkehr sind in Ankara doch anders Wink.

Die erste Nacht wurde ich im Hotel untergebracht. Das Hotel war ok. Nur das WiFi war mies. Am naechsten Tag wurde ich morgens um 08:15 von Engin, meinem deutschsprachigen Ansprechpartner, am Hotel abgeholt und ich konnte ins Patientenapartment umziehen.

09:00 Uhr ging die Voruntersuchung los: Zugang gelegt, Blut abgenommen etc. Mein langärmeliges Hemd hat am Zugang gestoert, weshalb ich von Engin noch ein Polo Hemd bekommen habe.

Kurz darauf ging es zur Besprechung.
Hier haben tatsaechlich alle dran teilgenommen: 4 Ärzte, diverse Assistentinen und zwei, die ich nicht ganz zuordenen konnte.
Es wurde der Donor vermessen (es ging alles so routiniert schnell, dass ich nicht genau gesehen habe wie dieser vermessen wurde. Mehrere Ärzte haben sich teilweise parallel meinen Status angeguckt). Hauptansprechpartner war aber Dr. Özgür (sowohl gutes Deutsch als auch Englisch).
Nach der Einschaetzung wurde der Kopf rasiert und es ging an das Haarlinien Design. Bis dahin lief alles zackig routiniert ab, beim Haarliniendesign wurde aber alles sehr ruhig und Zeit spielte keine Rolle mehr.
Ich habe zunaechst eine sehr konservative Haarlinie vorgeschlagen. Diese haben wir diskutiert und uns im Endeffekt fuer etwas vollere Geheimratsecken entschieden. Dies erforderte 500 Grafts mehr, wuerde aber nach Aussage von Herrn Dr. Özgür noch einiges zur Einrahmung des Gesichtes beitragen.

Allgemein kam bei der Vermessung meines Kopfes und Einzeichnen der Flaeche raus, dass ich fuer die Haarlinie 4250 Grafts brauche. Relativ viel. Liegt einfach daran, dass ich einen sehr grossen Kopf habe Sad. Naja, dafuer ist mein Donor Bereich auch etwas groesser.

Das Einzeichnen der Haarlinie hat insgesamt am meisten Zeit in Anspruch genommen. Diese wurde sicher 10 mal korrigiert (alles durch Dr. Özgür, jedoch noch Ruecksprache mit allen Beteiligten).

Als diese perfekt war ging es auch direkt in den Behandlungraum. Dr. Cengiz hat am ersten Tag meine Behandlung uebernommen. Dr. Cengiz hat eine super ruhige Persoenlichkeit. Jede Bewegung scheint langsam und gut ueberlegt zu sein. Sein Englisch ist ok. Habe mich in guten Haenden gefuehlt. Ueber den Zugang gab es ein Beruhigungsmittel und von der Entnahme im Donor habe ich nichts gespuehrt. Lediglich war es etwas unangenehm lange mit dem Kopf nach unten auf der Liege zu liegen (der Druck im Gesicht).

Es wurde entnommen und eingesetzt und dann war auch schon die erste Mittagspause. Leckeres tuerkisches Essen.
Auch in der Klinik gibt es einen gut gefuellten Kuehlschrank. Habe relativ viel Suesskram gegessen und getrunken, da ich (wahrscheinlich durch das Beruhigungsmittel) mich etwas wackelig auf den Beinen gefuehlt habe.

Dann ging es weiter. Am 2. Tag hat zwischendurch einmal Dr. Cengiz mit Dr. Umut getauscht, weil es bei einem anderen Patienten, einem Repair Fall, wohl etwas Probleme gab. Habe mich aber auch bei Dr. Umut in sehr guten Haenden gefuehlt. Am 3. Tag hat wieder Dr. Cengiz behandelt.

Dies hat sich also 3 Tage mit insgesamt 6 Sesssions wiederholt. Schmerzhaft waren lediglich die Betaeubungen im Frontbereich der Haarlinie. Umso weiter es nach hinten ging, umso weniger schlimm war es. Am 3. Tag hatte man schon fast eine Routine, jegliche Aufregung war weg.

Bin auch immerwieder laenger eingeschlafen. Insbesondere beim Einsetzen. Sonst habe ich Hoerbuch gehoert, weshalb mir eigentlich nicht langweilig wurde.

Kann uebrigens auch nur bestaetigen, dass die Patienten WG super ist. Ist genial sich nach den Eingriffen austauschen zu koennen. Schlafen konnte ich allerdings nicht gut: Habe aber schliesslich auch immer ein paar Stunden bei der Behandlung geschlafen Very Happy. Aber man hat halt auch viel Angst durch falsches liegen etwas kaputt zu machen - trotz Nackenkissen.

Am Ende des letzten Behandlugstag gab es noch ein Abschlussgespraech mit dem behandelnden Arzt und detaillierte Anweiungen, wie man sich in der naechsten Zeit verhalten soll.
Am darauf folgendem Sonntag kam dann Morgens der Verband ab und es wurde noch einmal final das Ergebnis bewertet (hierzu kommt auch am Sonntag ein Arzt rein. An dem Tag hatte Dr. Umut Dienst) und danach ging es schon zurueck zum Flughafen.

Es ging ueber Istanbul nach Hannover.
Nach Istanbul wurde ich auf Business upgegraded und der Flug war problemlos. Von Istanbul nach Hannover in Eco war es aber sehr unangenehm. Der Flug war komplett voll und ich habe nicht den Notausgang Fensterplatz bekommen, den ich mir dazu gebucht habe. Hatte also einen Platz am Gang. Als ein Herr vom Fensterplatz raus wollte hat er mir leider nicht vorher bescheid gesagt und hat versucht ueber mich rueber zu klettern.
In dem Moment hatte ich echt Panik, dass er an meinen Kopf stoesst. Habe ihn mit Haenden und Fuessen von mir gehalten. Naechstes mal wuerde ich mir wahrscheinlich von Anfang an die Business Class goennen, um solche Situationen zu vermeiden.

Habe uebrigens keine Cap getragen. Man wird schon etwas angeguckt, aber zumindest Erwachsene versuchen es hoefflich zu ignorieren. Lediglich zwei Kinder waren schonungslos offen:
"MMaaaaama, was hat der Mann mit seinem Kopf???". War den Muettern aber unangenehmer als mir:
"Der Mann hat einen Sonnenbrand" war dann glaube ich die Erklaerung.

Back in Germany hatte ich dann eine Woche Urlaub zum erholen. Die sind meiner Ansicht nach auch noetig, da man viel mit sich selbst beschaeftigt ist und versucht nichts falsch zu machen (man wird teilweise echt paranoid).

Nach sieben Tagen hatte ich dann direkt einen Langstreckenflug. War im nachhinein etwas frueh. Wuerde naechstes mal zumindest 10 Tage abwarten, bis die Grafts relativ safe sind. Habe mich auch leider am Vordersitz einmal gestossen, als dieser unvermittelt zurueck ging.

Erst nachdem dann die Kruste runter war, wurde ich etwas ruhiger.

Jetzt befinde ich mich in der duckly ugling Phase und uebe mich in Geduld. Ich werde weiter entsprechend updaten.

Bei Rueckfragen meldet euch einfach.

Beste Gruesse!

[Aktualisiert am: Sa., 20 Juli 2019 23:39]


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