Also ich war gestern bei meiner Hautärztin, ein-zwei Fragen über mein Vater und Großvätern gestellt, kurz auf meine Haare geguckt und meinte ich hätte erblich bedingten Haarausfall ( war mir selbst aber schon vorher klar )
Sie hat mir, wie ihr auch schon, zwei Möglichkeiten genannt, einmal Fin und einmal Minox. Sie hat mir allerdings Fin empholen, da es von der Anwendung sowie von den Ergebnissen besser für mich wäre. Eine 1mg Tablette pro Tag und das ein Lebenlang, dann würde das schon wieder alles klappen. Ich wollte allerdings keine Tablette nehmen, da ich totalen Schiss davor habe, was für Nebenwirkungen es auslösen kann. Sie hat mich allerdings beruhigt, da nicht viel passieren könnte von der 1mg Tablette. Sie meinte auch, das man die Nebenwirkungen von der 5mg Tablette einfach übernommen hätte und daher das Risiko noch einmal weniger wäre. Stimmt das? Bin ziemlich irretiert und kein Stück weiter. Irgendwo beruhigt es, wenn man vom Arzt hört, das man bis jetzt keine Negativen Auswirkungen davon bei Patienten gesehen hat, bei denen es verschrieben wurden... Auf der anderen Seite die ganzen Kommentare in verschiedensten Foren gegen die Nebenwirkungen... Vielleicht könnt ihr ja weiterhelfen.

Also erstens würde ich mir einen guten Dermatologen suchen, der den Eindruck macht, dass bei ihm das Thema Alopezie - Effluvium mit einer gewissen Mindestpatientenzahl in seinem Behandlungskanon vertreten ist. Finasterid nimmt man nicht "ein Leben lang". Die Wirkung ist nur begrenzt auf die Dauer der Einnahme. Allerdings sind schon im Beipackzettel die Hinweise deutlich, dass eingehende Studien einen Behandlungserfolg für diesen Anwendungsbreich nur bis zu einem bestimmten Lebensjahr (ich glaube das 50. o.ä.) verspricht. Je nach Einzelfall variiert das. So etwas steht natürlich nicht im Beipackzettel der 5mg-Dosis, da diese ursprünglich zur Behandlung der Prostata vorgesehen ist, und schon gar nicht in irgendwelchen indischen Importprodukten.

Minoxidil hat eine andere Wirkungsart und kann i.Ü. parallel genommen werden. Ich bin kein Freund von dieser Lösung, sei es Schaum, Gel oder Flüssigkeit. Ich habe das wohl am längsten von den meisten Usern hier genommen, seit ca. 1993 (damals noch in Eigenzusammensetzung der Apotheke) und denke, dass die Nachteile die Vorteile aufwiegen.

Anyway, die propagierten Nebenwirkungen von Fin sind auch keine Massenerscheinung! Hierzu möge man bitte auch einmal die Packungsbeilagve lesen! Dort heisst es: "Gelegentlich haben Männer verminderte Lust auf Geschlechtsverkehr oder Schwierigkeiten bei der Erektion. Eine kleinere Anzahl von Männern kann eine Abnahme des Ejakulatvolumens bemerken (dies scheint jedoch der normalen Geschlechtsfunktion nicht entgegenzuwirken."

Es gibt eindeutige Begriffsparameter in der Medizin, die eine statistische Häufigkeitsverteilung wiedergeben. Nämlich:
Sehr häufig: mehr als 1 Behandelter von 10
Häufig: 1 bis 10 Behandelte von 100
Gelegentlich: 1 bis 10 Behandelte von 1.000
Selten: 1 bis 10 Behandelte von 10.000
Sehr selten: weniger als 1 Behandelter von 10.000

Vulgo: Die Wahrscheinlichkeit ist doch relativ gering, dass dein Pillermann schlapp macht. Hier im Forum entsteht aber aufgrund einer unterschiedlich gewichteten Wortmeldung durchaus der Eindruck als würden diese Nebenwirkungen nahezu dauernd und bei jedem auftreten. Man sollte schon bedenken, dass sich hier nur ein Nukleus der angemeldeten User zu Wort meldet (mancher vielleicht mit der dreifachen Lautstärke) und diese wiederum nur ein Nukleus der Betroffenen sind!

Für kritische Bemerkungen meiner Worte befragen Sie bitte den Arzt oder Apotheker!