Erfahrungsbericht Dr. Pekiner HT FUE - 3607 Grafts - Juli 2021 [Beitrag #157703] :: PM, 27.3.2021 16:03 
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slape
Beiträge: 8 Registriert: August 2011
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Hallo zusammen,
wie viele andere auch bin ich ein stiller Leser dieses Forums und habe auch sehr durch Erfahrungsberichte profitiert. Daher möchte ich der Community etwas zurückgeben und meine Erfahrungen mit Dr. Kaan Pekiner vom 15.07. – 18.07. in Ankara mit euch teilen.
Background:
- Alter: 40 Jahre
- Schleichender Haarausfall seit über 10 Jahren und leider noch nicht wirklich gestoppt.
- Medikamente: keine, weder Finasterid noch Minoxidil. Grund: vor ca. 5 Jahren habe ich eine Zeit lang Finasterid eingenommen, aber aufgrund der Nebenwirkungen schnell wieder abgesetzt. Minox ist mir zu umständlich. Jeden Tag zwei Mal etwas auf die Haare aufzutragen geht bei mir gar nicht.
Auswahl des Arztes:
Nach langer Recherche, sowohl hier in diesem Forum, als auch auf anderen Plattformen habe ich für mich einige KO-Kriterien aufgestellt, die bei der Arztwahl erfüllt sein müssen. Kriterien sind folgende gewesen:
- Es wird nur die FUE Methode angewandt und dabei kein (!) Mikromotor eingesetzt.
- Der Arzt macht alle relevanten Schritte selbst. Nur der Arzt selber entnimmt die Grafts und setzt sie auch ein! Ein Assistent macht Assistenzaufgaben und nicht mehr!
- Ansprechpartner bzgl. Haarlinie, OP-Ablauf etc. direkt vor und während der OP ist jeweils nur ein Arzt und keine Heerschar von Ärzten und/oder Assistenten. Viele Köche verderben ja bekanntlich den Brei.
- Belastbare Referenzen müssen vorhanden sein. D.h. der Arzt muss nachweisbar Erfahrung in seinem Handwerk haben und konstant gute Ergebnisse liefern.
Letztendlich habe ich die Liste auf drei Ärzte / Kliniken reduziert:
- Dr. Keser
- Dr. Kaan Pekiner
- HLC
Da ich nur einen Arzt als Ansprechpartner für alles haben wollte und im Vorhinein auch wissen wollte welcher Arzt mich behandelt habe ich die HLC Klinik wieder ausgeschlossen und Dr. Keser sowie Dr. Pekiner kontaktiert. Von Dr. Keser bzw. seiner Kontaktperson hatte ich trotz mehrmaligem Versuch Kontakt aufzubauen leider keine Rückmeldung erhalten (das bekannte Problem bei ihm). Die Kontaktperson (Mehmet) von Dr. Pekiner hat sich zeitnah bei mir zurückgemeldet und war sehr freundlich und zuvorkommend. Er hat direkt nach weiteren Bildern gefragt, damit der Arzt eine bessere Einschätzung meiner Haarsituation vornehmen kann.
Terminplanung und Anreise:
Ich wurde von Mehmet direkt nach meinem Wunschtermin für die HT gefragt. Ich habe zwei Zeiträume angegeben, die auch sehr sportlich von mir gewählt waren. Ich hatte im Juni meine Anfrage für eine HT gestellt und den Juli oder August als Wunsch angegeben. Ehrlich gesagt hätte ich nicht damit gerechnet so kurzfristig einen Termin zu erhalten und habe mich innerlich auf nächstes Jahr für die HT eingestellt. Das es dann doch einen Termin für den 15.07.-18.07. gab lag sehr wahrscheinlich daran, dass ab dem 19.07. für vier Tage nationaler Feiertag in der Türkei war.
Um Anreise und Unterkunft habe ich mich jeweils selbst gekümmert. Da ich noch einige Einkäufe erledigen und ein paar Tage für mich haben wollte, bin ich bereists am 12.07. angereist. Zu den OP Terminen bin ich dann jeweils selbst in die Klinik gefahren.
Planung - OP
Am 15.07. ging es um 13 Uhr los. Nach einem kurzen kennenlernen hat Dr. Pekiner meine Haare und den Donor begutachtet, anschließend wurde die Haarlinie gezeichnet. Da der Haarausfall bei mir noch nicht vollständig gestoppt ist haben wir uns für die Front auf eine defensive Haarlinie mit 50 Grafts pro cm^2 verständigt. Für die Tonsur haben wir uns überlegt, dass eine Dichte von ca. 30 grafts pro cm^2 ausreichend ist. Dazu muss ich sagen, dass meine eigenen Wünsche und Vorstellungen immer im Vordergrund standen und Dr. Pekiner zu keiner Zeit versucht hat mir irgendetwas ein- oder auszureden. Dann ging es auch schon los. Haare abrasiert, auf den Bauch legen und den Donor betäuben. Ich habe hier und in anderen Foren viel über die Betäubungsspritzen gelesen. Ich persönlich habe es nur als ein leichtes bis mittleres Brennen empfunden, also schon noch weit von Schmerzen entfernt. Das gilt sowohl für die Spritzen in die Spenderbereiche, als auch für die Empfängerbereiche. Grundsätzlich hatte ich über die ganze Zeit hinweg keinerlei Schmerzen, weder während noch nach den OP-Tagen. Dazu muss gesagt werden, dass ich eher der Typ schmerzunempfindlich bin.
Nach dem ersten Tag wurden 455 Grafts entnommen und direkt in die Front verpflanzt. Der Kopf wird am Ende eines Tages jeweils komplett verbunden. Zu Hause hatte ich ein Nackenstützkissen mit dem ich geschlafen hatte. Ich musste nur aufpassen mich nicht auf die verpflanzten Grafts zu legen.
Am nächsten Tag ging es um ca. 8 Uhr los. Abnehmen des Verbandes, wieder auf den Bauch legen, Betäubung des Spenderbereichs und Entnahme der Grafts. Dieses Mal hat die Entnahme ein wenig länger gedauert. Bin sogar eingeschlafen. Nach der Entnahme dann auf den Rücken legen, Betäubung der Empfängerbereiche und direkt einsetzen der Grafts. Anschließend gab es eine Mittagspause mit Verpflegung. Auch hier wurde ich immer wieder gefragt, ob ich Schmerzen habe und wie ich mich fühle. Anschließend begann die zweite Session. Gleicher Ablauf. Aber dieses Mal musste ich mich auf die Seite legen, sowohl bei der Entnahme, als auch beim Einsetzen. Das lange auf der Seite liegen ist ja ebenfalls ein Thema in einigen Foren. Für mich war das absolut kein Problem. Auch hier bin ich sogar eingeschlafen. Nach dem zweiten OP Tag wieder Verband auf den Kopf. Ich habe auch Schmerztabletten mitbekommen, falls ich in der Nacht schmerzen haben sollte. Für mich war jedoch alles schmerzfrei. Die Nacht habe ich mit dem Nackenkissen auch gut geschlafen.
Tag drei gleicher Ablauf. Anmerkung: Zu Beginn hatten wir mit Dr. Pekiner besprochen, dass wir evtl. Barthaare nutzen können, um meinen Donor zu schonen. Nach den ersten beiden Tagen haben wir uns aber aufgrund meines durchschnittlichen Hair Counts von über 2.5 Haaren per Graft darauf verständigt, dass wir keine Barthaare nutzen. Die vielen Multigrafts sollten in der Tonsur für eine entsprechende Dichte sorgen.
Tag 4 ging nur einen halben Tag. Es wurden einige Nacharbeiten in der Tonsur und der Front durchgeführt. Anschließend gab es für den Rückflug ein Verband nur für den Donorbereich, den ich bei Ankunft in Deutschland selber abnehmen konnte. Front und Tonsur wurden nicht verbunden. Es folgte ein Abschlussgespräch mit Anweisungen für die nächsten Tage und Wochen. Ich habe Medikamente, Spray, Lotion und ein Merkblatt mit Anweisungen erhalten.
Fazit
Während der ganzen Zeit war das gesamte Team daran interessiert mir den Aufenthalt und die OP so angenehm wie möglich zu machen. Ich wurde während der OP ständig gefragt ob ich Schmerzen habe, nach der OP beim Anlegen der Verbandes hat mich der Assistent ebenfalls gefragt ob es mir gut geht und ich schmerzen habe. Ich habe mich gut umsorgt gefühlt und hatte während der OP und danach keinerlei Schmerzen. Die Atmosphäre war insgesamt sehr angenehm. Handwerklich ist so weit ich es mitbekommen habe alles einwandfrei verlaufen.
Zum Thema Schwellungen: Ich habe nach den jeweiligen OP Tagen jeweils Medikamente gegen die Schwellungen bekommen, die ich auch direkt eingenommen habe. Lediglich an meinem Ober- und Hinterkopf (Empfänger- und Spenderbereich) sowie minimal an der Stirn waren Schwellungen erkennbar. Im Gesicht selbst oder an der Augenpartie war absolut nichts zu sehen.
Aktuell bin ich 9 Tage post OP. Die Krusten sind bereits alle abgefallen, lediglich Rötungen sind noch zu sehen. Neu eingepflanzte Haare wachsen sogar fleißig mit. Ich nehme das als gutes Zeichen und hoffe das meine Ugly duckling Phase nicht allzu schlimm wird. Ich werde euch auf dem laufenden halten!
Viele Grüße
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