Erfahrungsbericht Prohairclinic, Belgien [Beitrag #144059] :: PM, 26.57.2019 22:57
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senor123
Beiträge: 6 Registriert: Oktober 2018
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Hallo
Ich möchte mit euch meine Erfahrungen mit der Prohairclinic in Belgien teilen bei denen ich vor ca. einem Monat eine Haartransplantation machen ließ. Ich weiß, dass es viele „Leidensgenossen" gibt die vor derselben Entscheidung stehen vor der ich vor kurzem stand, also möchte ich ein bisschen informieren und euch auch über die Entwicklung NACH der Transplantation berichten. Ich beabsichtige euch an dieser Stelle ca. 1-2 x pro Monat auf dem Laufenden zu halten und kann auch gerne Fragen (entweder als Antworten auf den Thread) oder als Private Nachrichten zu beantworten. Falls ich einmal nicht sofort antworten sollte, bitte um Nachsicht. Ich werde mein bestes versuchen
Meine Haarsituation ist so dass ich in Summe ca. 5000 bis 6000 Grafts brauche, d.h. die gesamte Behandlung auf (mindestens) zwei Teile aufgeteilt werden muss. Das war mir auch von Beginn an klar. Nachdem dieses Thema für mich einige Jahre aus dem Fokus geraten war, hatte ich mich seit dem letzten Jahr wieder vermehrt damit beschäftigt, da der richtige Zeitpunkt gekommen zu sein schien (Haarausfall hatte sich stabilisiert und ich hatte das nötige Kleingeld auf der Seite Alter Anfang 40).
Kurz zur Entscheidungsfindung:
Meine Vorabrecherchen brachten mich zu drei Instituten, einem in Ungarn, einem weiteren in den Niederlanden und zu guter letzt der Prohairclinic. Ich hatte mich vorab schon im Internet informiert und wusste welche Fragen zu klären waren. Nachdem die ersten zwei Termine aus verschiedenen Gründen nicht zur Gänze zufrieden stellend waren, fühlte ich mich beim Gespräch mit Bart nach kurzer Zeit gleich sehr wohl. Meine Fragen wurden zu meiner vollen Zufriedenheit beantwortet und ich erhielt sehr bald nach dem Termin ein Angebot. Es war auch möglich beim Beratungsgespräch Sabine kennen zu lernen, die die Behandlungen bei der PHC leitet.
Die Tatsache dass es nur eine Ärztin im Team gibt und die Arbeit von einem Spezialistenteam durchgeführt wird, hat mich überhaupt nicht beunruhigt. Mir ist viel lieber ich werde von einem Team von Spezialisten behandelt, die diese Tätigkeit Tag für Tag machen, als von einem Arzt, der das vielleicht nur 1x im Jahr macht.
Nach dem Beratungstermin flog ich wieder nach Hause und das lange Hin- und Her der Entscheidungsfindung hatte begonnen (nachdem ich schon früher eine HT bei einem anderen Institut hatte, die überhaupt nicht zu meiner Zufriedenheit verlief, hatte ich mir die Entscheidung bewusst NICHT leicht gemacht). Die Tatsache dass ich aber von der PHC eine Liste mit gefühlt 100 Namen erhielt, die als Referenzen dienen sollten, hatte mir aber die Entscheidung erleichtert. Ich kontaktierte tatsächlich einen der dort aufgeführten Kunden im Januar 2019 und entschied mich dann im Mai 2019 endgültig für einen Termin im Juli 2019 Umfang ca. 2500 Grafts.
Die Behandlungssumme war überwiesen, der Flug und das Hotel gebucht und dann ging es auch schon los. Man erreicht Heist-op-den-Berg sehr gut per Zug vom Flughafen Brüssel aus und die Dame aus dem Hotel war so nett und holte mich vom Bahnhof ab. In der Woche zuvor gab es ein Belgien eine Hitzewelle von bis zu 40°, also war ich froh dass diese bei meiner Ankunft vorbei war und mich knapp 20 25° erwarteten.
Am Behandlungstag wurde ich von Bart begrüßt, der gleich meine Nervosität bemerkte und versuchte mich zu beruhigen, indem er den genauen Ablauf (nochmals) erläuterte. Die Behandlung wurde auf zwei Tage aufgeteilt und der Rückflug war am zweiten Tag um 20 Uhr. Nach meiner Ankunft vor Ort folgte eine genaue Besprechung über die Anordnung der zu transplantierenden Haare („Design der Haarlinie"), und der „Vermessung" des „Zielbereichs". Ich musste den üblichen Papierkram durchlesen und unterzeichnen und bekam dann einige Tabletten (Beruhigungs- und Schmerzmittel). Alles wurde genau erklärt, damit man wirklich nichts falsch machen kann. Leider hatte ich statt des vorgeschriebenen Hemds ein T-Shirt also mussten wir kurzfristig nach dem ersten Tag ein Hemd besorgen. Einer der sehr netten Damen aus dem Behandlungsteam übernahm das für mich.
Nach der Besprechung wurden Photos gemacht und die Haare auch schon abrasiert. Dann war es soweit. Es wird den einen oder anderen vielleicht verwundern aber die Behandlung an sich war weit weniger unangenehm als befürchtet. Durch die Spritzen spürt man eigentlich so gut wie nichts. Auch hier hatte ich die ärgsten Befürchtungen, da meine erste HT (vor 13 Jahren in einem anderen Institut) mich das Fürchten gelehrt hatte.
Ich habe über das Behandlungsteam nur das allerbeste zu berichten. Man merkt dass es ein eingespieltes Team ist und alle agieren sehr ruhig, konzentriert und sorgsam. Die Kommunikation war kein Problem, ein Gemisch aus Deutsch und Englisch. Ich wurde immer informiert was gerade passiert und zu den Zeiten als ich am Rücken lag, war es möglich Netflix zu schauen Zur Mittagszeit gab es gratis Verpflegung
Nach dem Ende der Behandlung (endete ca. um 16 oder 17 Uhr) wurde ich von einer der Damen ins Hotel gebracht und ging relativ bald zu Bett. Man erhält ein steriles Tuch als Schlafunterlage welches einfach über das Kopfkissen gelegt wird. Ich hatte ganz normalen Schlaf, ohne irgendwelche Komplikationen.
Nachdem sich der zweite Tage nicht sonderlich vom ersten unterschied, möchte ich gleich bis zum Ende des zweiten Tags springen (ca. 14 oder 15 Uhr). Ich bekam ein Informationsblatt welches genaue Informationen über den ersten Monat nach der Behandlung enthielt (do's und don'ts ), incl. eine Growth Lotion (Spray) und ein Growth Shampoo (welches ab dem 7. Tag verwendet werden durfte) und noch ein paar Schmerzmittel. In Summe wurden es dann knapp über 2600 Grafts - die extra Grafts wurden nicht verrechnet.
Bart war so nett und brachte mich danach zum Bahnhof. Eine weitere große Sorge für mich war wie der Flug wohl sein würde, da man sofort sehen konnte dass ich eine HT hatte. Ich spielte mit dem Gedanken ein Bandana zu tragen, aber da dies verboten ist, habe ich mich dagegen entschieden. Die gute Nachricht: es war allen anderen Passagieren vollkommen egal. Ich hatte mir komplett unnötigerweise Sorgen gemacht.
Ich war wieder zuhause angekommen und konnte mich nun ausruhen, da ich wohlweislich 3 Wochen Urlaub genommen hatte. Es wurde mir von verschiedenen Seiten gesagt, dass die ersten zwei Wochen hart werden würden. Die gute Nachricht: nach etwas mehr als einer Woche war der Spuk größtenteils vorbei und ich konnte wieder mein normales Leben weiterführen. Allerdings hatte es die erste Woche wirklich in sich, und da möchte ich auch wirklich nichts beschönigen. Aufgrund der Narkose schleppt man das ganze Betäubungsmittel mit sich rum und das drückt wirklich aufs Gemüt. Wahrscheinlich ist es das beste während dieser Zeit alle Spiegel zu verhängen und es war wirklich so dass das gewohnte Leben stillsteht, zumindest war es bei mir so. Ich habe mich aber durchgebissen und es wurde mit jedem Tag etwas besser. Natürlich können Schwellungen immer auftreten, egal für welche Klinik man sich entscheidet. Sie sind auch nicht schmerzhaft aber doch sehr lästig. Wie gesagt, nach knapp 7 Tagen waren sie dann auch wieder weg.
Eine weitere meiner Sorgen war wie es aussehen würde wenn dann die transplantierten Haare ausfallen. Würde man sofort sehen, dass ich eine HT hatte? Die sehr erfreuliche Nachricht: nein! Absolut nicht; die vorhandenen Originalhaare blieben dort wo sie waren (zumindest die meisten, habe sie nicht nachgezählt )
Es ist jetzt knapp einen Monat her und ich bin soweit mit meiner Entscheidung absolut zufrieden. Bin gespannt wie es weitergeht.
LG
senor123
PS im Anhang ein Photo nach 10 Tagen
[Aktualisiert am: Mo., 26 August 2019 23:10]
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