1500 Grafts Haarlinie und Schläfen bei Keser [Beitrag #116828] :: PM, 6.13.2016 21:13
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nimab
Beiträge: 31 Registriert: Oktober 2013
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Hi ich bin 28 Jahre alt und hatte im Dezember 2015 eine HT bei Keser. Vorab, ich bin mit seiner Arbeit ziemlich zufrieden. Er hat für 1500 Grafts sehr viel verändert, aber das lag zum Teil auch an meinem sehr vielen Multigrafts. 60 Prozent meiner Grafts waren 3er,4er,5er,6er und ich war in Kesers ganzer Arbeitserfahrung sein erster Siebenergraft ☺☺☺ (hab davon nen Foto).
Wo ich mich aber auch verpflichtet fühle, es euch mitzuteilen, ist , dass ich Keser als sehr desinteressierte, unhöfliche, nicht einfühlende und sogar respektlose Person empfand. Für mich waren die drei Operationstage der pure Horror. Aber das lag auch daran, dass es mir privat auch nicht gut ging und ich psychisch nicht grad der fitteste war. Aber gerade deswegen fühle ich mich verpflichtet, damit die anderen nicht gerade Stabilsten sich darauf einstellen können. Ich habe während meiner Zeit in Ankara einen weiteren Klienten als Freund gewonnen, der heute zufällig zu Besuch hier ist, und welcher die OP bei Keser als nicht schlimm empfand. WIE GESAGT, DAS IST KEINE ANTIWERBUNG. DAS ERGEBNISS IST KLASSE.
Keser entnimmt pro Tag nur 500 Grafts. Er ist selber Perfektionist und in Geldsachen sehr ehrlich. Zuerst waren 2000 Grafts geplant und ich habe 7000 Euro am ersten Tag bezahlt. Zum Schluss meinte er selber, dass 1500 reichen und gab mir 1750 Euro wieder. Bei meinem Kumpel von der Zeit in Ankara hat er Ihm sogar das ganze Geld wiedergegeben, weil Keser nicht zufrieden war, die Grafts waren zu schwach. Das Ergebnis empfand mein Kumpel trotzdem als sehr gut und war dann eben nochmal letzten Dezember für einen kleinen Eingriff bei ihm. Er macht alles absolut alleine und sehr gewissenhaft. Beim Einsetzen macht er nicht erstmal alle Slits, sondern macht ein Loch und setzt direkt ein Graft ein.
Nun was hat es für mich so unangenehm gemacht. Wir haben uns beim ersten Mal am Tag der 1. Op gesehen. Er kam 30 Min zu spät. Als er reinkam hat er mich erstmal 5 Minuten nicht beachtet,obwohl ich neben ihm stand und mit der Helferin auf Türkisch geredet ( er kann kein Englisch) und mir dann ohne Augenkontakt die Hand kurz geschüttelt und ist erstmal wieder weg in seinem Zimmer gewesen für 20 Minuten. Allein da habe ich mich für 7000 Euro sehr schlecht behandelt gefühlt. Meine Freunde von mir wurden bei einer 1500 Eurotransplantation in Istanbul wie Könige behandelt. Nun gut irgendwann war ich dann im Zimmer. Er schaut sich meinen Donor an und gibt keine Einschätzung. Erst nach mehrmaligen Nachfragen meinte er 4000! Aber mein Donor wurde schon mal auf mindestens 6000 geschätzt. Ich habe gemerkt, dass er sehr risikoscheu ist und nur optimale Fälle annimmt.
Dann hat er mir per Hand eine Haarlinie eingezeichnet, mit der ich schon zufrieden war, aber trotzdem gab es absolut kein Gespräch, wo man zusammen einen Kaffee trinkt seine Erwartungen erklärt und zusammen einen gemeinsamen Nenner findet, weil gerade die Haarlinie für immer bleibt. Die Planung dauerte 2 Minuten ohne einen direkten Austausch!! Ich hatte nicht das Selbstvertrauen weiter nachzuhacken, da ich mich überhaupt nicht willkommen gefühlt habe. Spätestens nach der Rasur und Dusche hatte ich mich gefühlt, wie im Knast.
Dann verschwand er wieder für 20 Minuten, ich glaube er war beten und ich nahm schon auf dem Op-Tisch platz. Als er rein kam, ging es sofort los. Das sehr Unangenehme war, dass er sich über Gott und die Welt auf türkisch mit seinen Helferin unterhalten hat und ich sogesagt nur ein lebloser Pullover war, den man nähen muss. Ich lag mit dem Kopf nach unten und wusste nicht, wann die Spritze kommt. Drei Minuten später setze die erste Spritze an, ich habe mich extrem verkrampft und etschreckt, da ich schon Schiss hatte vor den Betäubungen im Kopf. FAZIT: wäre es ein Arzt gewesen, der mir erklärt, wann, wo eine Spritze gesetzt werde, wären die Spritzen nicht problematisch gewesen. Aber so war es Horror.
Ich mache Kampfsport und wurde wegen Cuts oft genäht. Normalerweise tastet ein Arzt nochmal die Stellen ab, ob wirklich alles betäubt ist, leider nicht bei Keser, er hat direkt angefangen. Wieder vollkommen ohne Erklärung. Ich wusste nie, was er getade macht. Wäre es dabei geblieben, wäre es nur sehr unangenehm gewesen. Zum Horror wurde es, als ich Schmerzen beim Entnehmen gespürt habe und als ich ihn darauf hingewiesen habe, hat er nur "üfff yaa" gesagt und anstatt nachzuspritzen hat er woanders weiter entnommen. Nach 5 Minuten hat er wieder an besagter Stelle entnommen und dann einmal KOMPLETT OHNE BETÄUBUNG GESTANZT!! Das war ein schrecklicher Schmerz und ich hatte so panische Angst, dass ich vollkommen verkrampft da lag und nur gehofft habe, dass dieser Schmerz nicht nochmal kommt. 500 Grafts am Tag dauerten bei mir nur insgesamt 2.5 Stunden, da man die Grafts sehr leicht entnehmen konnte bei mir. Als der erste Tag fertig war, wurde ich nur mit Ibos nachhause gefahren ohne irgendeine Erklärung. Ich hatte extreme Kopfschmerzen und habe höchstens 3 Stunden geschlafen. Der nächste Tag war der Schlimmste. Ich war schwach und emotionslos ging es los. Genau wie am ersten Tag. Kein Lächeln beim Hallo sagen. Es war ein pures Dejavu, Schmerz gefühlt, nicht nachgespritzt und komplett ohne Betäubung entnommen. Wieder eine komische "Üff yaa" Bemerkung aber kein Sorry. Ich verkrampfte wieder und wir mussten 2 Stunden pause machen nach der Entnahme, weil mir schwindelig war und ich so Angst vor diesem Schmerz hatte. Sogar Keser hat gemerkt, dass es mir schlecht ging und ich habe schon überlegt das ganze abzubrechen, aber das war unmöglich, da eine Seite schon operiert wurde. Ab da hat es Keser dann gecheckt, und ich habe für die nächsten 1.5 Op-Tage keine Schmerzen mehr außer die Spritzen gespührt. Trotzdem hatte ich durchgehend Angst und es waren Horrortage, weil ich ein gebranntes Kind war. Als ich alle 1500 Grafts hinter mir hatte. Gab er mir nur einen englischen Zettel in die Hand, wie ich mich ab jetzt vethalten soll. Nicht mal ein deutschsprachiger Zettel, da die meisten seiner Klienten Deutsche sind. Am letzten Tag nochmal Nachuntersuchung und Wäsche. Er wusste nicht, dass ich etwas Türkisch verstehe und als sich der Dolmetscher mit ihm über meine harte Zeit während der Op untethielt, meinte er nur "allemagne" typisch deutsch, die halten wenig aus. Das hat mich ziemlich getroffen, da es unser Abschied war. Gott sei dank war mein Bruder dabei und hat mich untetstützt.
Bitte: Dies ist keine Antiwerbung. Ich habe lange überlegt, ob ich nur die Vorher- Nacherbilder
poste, aber ich will es einfach objektiv mit Pro und Contra erklären. Service und ein Zuhause Gefühl kriegt ihr für das viele Geld nicht, aber höchstwahrscheinlich ein gutes bis ausgezeichnetes Resultat. Wie gesagt ich kenne auch zwei persönlich, die alles als harmlos empfanden. Aber ich werde mich bei Keser definitiv nicht nochmal operieren lassen. Mit einem anderen Arzt hätte ich die Tage locker überstanden, da die Spritzen aushaltbar sind.
Ich werde sämtliche Bilder spätestens morgen hochladen.
Peace
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Aw: 1500 Grafts Haarlinie und Schläfen bei Keser [Beitrag #116884 ist eine Antwort auf Beitrag #116828] :: PM, 7.9.2016 17:09
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Sehr interessanter Erfahrungsbericht!
Tut mir leid zu hören, wenn die OP so abgelaufen ist. Liest man ja nicht das erste Mal, dass Keser die Spritze anscheinend nur äußerst ungerne benutzt. Er scheint regelrechte Angst vor der Spritze zu haben. Auch den Part mit seiner Assistentin hat man hier schon häufiger gelesen.
Das Ergebnis aber gefällt mir wirklich sehr gut, so wie ich das aus der Ferne beurteilen kann! Könntest du vielleicht noch etwas bessere Bilder (näher dran) hochladen?
Wenigstens entschädigt das Endresultat dann doch für die unangenehme OP-Erfahrung.
Danke fürs Teilen deiner gesammelten Eindrücke.
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Aw: 1500 Grafts Haarlinie und Schläfen bei Keser [Beitrag #116984 ist eine Antwort auf Beitrag #116828] :: AM, 10.53.2016 00:53
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nimab
Beiträge: 31 Registriert: Oktober 2013
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Ja ich gebe dir Recht, dass das Ergebnis das wichtigste ist. Wie gesagt, dieser Artikel geht eher an die psychisch nicht so starken. Ich würde die Erfahrung für kein Resultat der Welt in der damaligen Verfassung nochmal machen. Ich glaube, mir ist mit dem Bericht trotzdem gelungen zu betonen, dass Keser das Wichtigste sehr oft mit sehr guter Note absolviert, nämlich das Resultat. Trotzdem kenne ich andere Docs, die genauso gut sind und einem mehr Freundlichkeit entgegen bringen und man nicht Angst hat nach einer weiteren Betäubungsspritze zu fragen. Da werde ich in Zukunft lieber nen Euro mehr pro Graft zahlen. Wenn man fitt ist in der Birne und man mitten im Leben ist und es voll und ganz genießt, dann kann euch auch kein Keser umhauen Ich finde die Spritzen nicht mal schlimm, die haben sich für mich nicht anders angefühlt wie an anderen Stellen. Nur das ganze drumrumm war einfach schrecklich für mich.
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