Erfahrungsbericht Dr. Harun Samiloğlu / KOZAMET / 2007 Grafts OHNE Rasur [Beitrag #157241] :: PM, 16.11.2021 22:11
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Daten:
2007 Grafts
FUE, unrasiert im Spender- und im Donorbereich
OP Tag: 04.06.2021
34 Jahre alt
Ziel: Beibehaltung der Haarlinie, Auffüllen mit ca. 2000 Grafts am Oberkopf
Eins vorab: Die Anzahl der Grafts habe ich bewusst so entschieden. Mir ist klar, dass sie nicht ausreichen um eine vollständige Verdichtung hinzubekommen. Wenn sich alles gut entwickelt, ziehe ich in 1-2 Jahren eine zweite HT in Betracht.
Hallo zusammen,
aufgrund eines über die letzten Jahre langsam aber stetig fortschreitenden Haarausfalls beschäftigte ich mich bereits ebenso lang mit einer möglichen Haartransplantation. Ich hatte schon immer recht hohe Geheimratsecken. Mir war von Anfang an klar, dass ich diese nicht verändern will, sondern lediglich den Oberkopf verdichten wollte. Mir war wichtig, bei der ersten HT nicht gleich alles Pulver (= Donor) zu verschießen, sondern erst einmal eine Verbesserung erzielen und eventuell – falls ich zufrieden bin – in 1-2 Jahren nochmal nachzulegen. Ebenso wichtig war mir, dass die Haartransplantation ohne jegliche Rasur erfolgt. Gelegentliche und nicht sonderlich akribisch betriebene Recherchen hatten da aber lange kein Ergebnis gebracht, das mich angesprochen hätte. Der Wunsch nach einer HT war immer da, aber die Bedenken und Unsicherheit hielten mich einfach lange Zeit davon ab. Über die Recherche eines Freundes bin ich dann auf Özdemir Soğukdağ und Dr. Harun gestoßen.
Özdemir nahm sich in der Klärung von Fragen (auch zu Rahmenbedingungen wie Impfungen / Masken des Docs und der Angestellten) vorab sehr viel Zeit und bewies Geduld und Erfahrung bei der Beantwortung dieser. Auch Leute, die es sehr genau wissen wollen fühlen sich bei ihm gut aufgehoben. Für eine vollständige Verdichtung wurden anhand meiner vorab geschickten Bilder 3000-3500 Grafts in Aussicht gestellt. Für deren Transplantation hätte Dr. Harun, der sowohl Entnahme als auch Anlegen der Kanäle ausschließlich selbst macht, jedoch zwei Tage gebraucht. Grund: Ohne Rasur dauert es einfach verständlicherweise deutlich länger. Für mich war jedoch von Beginn an klar, dass ich nur einen ersten Teil transplantiert bekommen wollte, sodass eine Größe von 2000 Grafts als Ziel vereinbart wurden, was sich in einem Tag schaffen lässt. Also wurde der 4.6.2021 als Termin für die HT vereinbart.
Ich hatte Eigenanreise und selbst ein Hotel gebucht. Von diesem wurde ich am OP-Tag um 08:30 Uhr abgeholt. Nach einem Kaffee zusammen mit Özdemir wurden die Haare durch Dr. Harun untersucht und Prio-Zonen angezeichnet. Meine bisherige Haarlinie sollte wie besprochen bestehen bleiben. Nach einer kurzen Blutentnahme ging es in den OP-Raum. Dort wurde dann gleich mit der Betäubung durch Evran, den Neffen von Dr. Harun begonnen. Er spricht etwas besser Englisch als die beiden Assistentinnen, sodass eine kurze Unterhaltung möglich war. Unzählige Spritzen wurden unter die Kopfhaut zuerst im Donorbereich gegeben. Nur hin und wieder habe ich Schmerz gespürt. Etwas unangenehm – aber aushaltbar – ist lediglich das Gefühl der Flüssigkeit unter der Haut. Insgesamt war die Betäubung wesentlich weniger schlimm als vorher ausgemalt.
Nach ca. einer Stunde ging es dann auch los mit der Entnahme der Grafts, die Dr. Harun selbst durchführt. Zuerst lag ich für die ersten ca. 1000 Grafts auf dem Bauch – dabei war auch das Hören von Podcasts / Schauen einer Netflix Serie möglich (ich habe Bluetooth In-Ear Kopfhörer, für diese Art OP echt zu empfehlen). Schmerz verspürte ich während der gesamten Zeit keinen. Lediglich das Geräusch des Entnahmegeräts begleitet einen die ganze Zeit dabei. Danach folgte die Entnahme von je 500 Grafts von hinten links und von hinten rechts, jeweils auf der Seite liegend. Insgesamt dauerte die Entnahme bei mir ca. 4 Stunden, sodass es etwas nach 14 Uhr ein recht leckeres Mittagessen zusammen mit Özdemir gab, der tagsüber zwar nicht selbst vor Ort, aber erreichbar war. Es gab einmal ein Verständigungsproblem mit dem Team vor Ort, das über einen kurzen Whatsapp Anruf bei Özdemir schnell geklärt werden konnte.
Danach wurde der Empfangsbereich betäubt bevor das Anlegen der Kanäle kam – wieder durchgeführt von Dr. Harun. Das ging vergleichsweise schnell. Nach ca. einer Stunde war alles erledigt. Hier hatte ich leichte Schmerzen ganz vorne oben in der Mitte, die auch über mehrere Spritzen nicht weg gingen – habe jedoch gelesen, dass das wohl häufiger in diesem Bereich vorkommen soll. Die Schmerzen hielten sich jedoch in Grenzen, da es eher so zu beschreiben ist als wenn jemand an einem Haar zieht. Soweit ich es jetzt – 6 Tage nach der OP – beurteilen kann, wurden die Kanäle akribisch in Richtung der im Umkreis bereits vorhandenen Haare gestochen.
Das Einsetzen der Grafts wurde durchgeführt von den Assistentinnen und von Evran durchgeführt. Dabei ist natürlich besonders wichtig, dass man sich möglichst wenig bewegt. Nach 7 Stunden liegend (mir nur kurzen Unterbrechungen) hat sich das dann zugegebenermaßen schon etwas gezogen. Dabei ist es auch nicht mehr möglich, auf dem Handy irgendwelche Serien anzuschauen. Ich war schon glücklich, dass ich zumindest am Anfang auf dem Bauch liegend etwas Ablenkung hatte. Am Ende bin ich aber doch mit der Zeit zufrieden, da ich mich auf einen längeren OP-Tag eingestellt hatte und die Zeit doch recht schnell verging. Wünschenswert wäre natürlich, wenn man sich mit dem OP-Team etwas mehr unterhalten könnte. Deren Englisch-Kenntnisse reichen dafür allerdings leider nicht aus. Andererseits ist das auch sicher nicht das Wichtigste, sondern die Qualität ihrer Arbeit und mit der bin ich soweit ich das bisher beurteilen kann auf jeden Fall zufrieden. Um 19:30 Uhr war ich wieder von Özdemir ins Hotel gebracht worden.
Nach einem üppigen Abendessen auf dem Zimmer nahm ich meine Medikamente (Antibiotikum + Schmerzmittel) ein und konnte in der ersten Nacht auf meinem Nackenkissen überraschend gut schlafen. Am nächsten Tag ging es zur Kontrolle und ersten Haarwäsche des Donor-Bereichs. Dabei spürte ich glücklicherweise nur ein leichtes Ziehen. Ebenso wurden die Lotion und das Shampoo für die Nachbehandlung in den folgenden Tagen mitgegeben. Dr. Harun zeigte mir dann auch wie ich am besten mein mitgebrachtes Baseball-Cap im Fall der Fälle anziehen und auch wieder abnehmen kann. Das hatte ich mir aber eh erst für ein paar Tage nach der OP vorgenommen. Ein weiterer Tag mit viel Ruhe im Hotel ging vergleichsweise schnell vorbei, bevor es dann am 06.06.2021 wieder zurück nach Deutschland ging.
Bisher kann ich mich nicht beklagen, was Schmerzen in den Tagen nach der OP angeht. Die Schwellungen hielten sich jedoch bei mir etwas länger als üblich. Durch das konsequente Tragen des Stirnbands und viele Liegen konnte ich vermeiden, dass zu viel davon in die Augenpartie lief, für die ersten drei Tage sah der Kopf insgesamt aber doch recht deformiert aus. Das hat sich glücklicherweise (5. nach der OP) mittlerweile vollständig gegeben.
Die ersten drei sanften Haarwäschen sind mittlerweile geschafft. Der Schorf beginnt, sich ganz gut zu lösen und das Bestandshaar wirkt langsam auch wieder etwas kräftiger, sodass ich recht zuversichtlich bin, dass ich mich in ein paar Tagen wieder zeigen kann, ohne dass selbst aus der Nähe etwas von der HT bemerkt wird.
Zwischenfazit:
Mit der Betreuung durch Özdemir Soğukdağ vor und nach der OP bin ich sehr zufrieden. Mit der Durchführung der OP durch Dr. Harun und sein Team und dem bisherigen Verlauf bisher ebenso. Ich war ein bisschen geschockt von der blauen medizinischen Farbe und dem doch sehr dünn erscheinenden Bestandshaar (nass, klebend, strapaziert) direkt nach der OP. Das hat sich aber mittlerweile nach ein paar Haarwäschen gelegt und ich bin zuversichtlich, dass das Ergebnis langfristig gut sein wird. Falls ja, ziehe ich eine zweite HT bei Dr. Harun in Betracht, um den Oberkopf weiter zu verdichten. 12 Tage nach meiner OP war ich heute das erste Mal wieder vor Ort in der Arbeit. Ich denke nicht, dass irgendjemand etwas bemerkt hat. Top!
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