2964 Grafts bei Dr. Demirsoy / 07. April 2017 / 44 Jahre, Norwood 4-5 [Beitrag #124460] :: PM, 8.48.2017 21:48
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_Mario
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Nach meiner Vorstellung mit der Entstehungsgeschichte unter https://www.alopezie.de/foren/transplant/index.php/m/118906/#msg_118906
folgt nun der Bericht über meine HT-OP!
Ich habe mir die Entscheidung selbst bis zum Schluß nicht leicht gemacht und hoffe immer noch, das Richtige getan zu haben, sagen kann man es erst in einigen Wochen.
Wer den Vorbericht nicht lesen will, hier meine "Eckdaten"
- Alter: 44
- Norwood 4, angehender NW5
- Minox erstmals 2009, Fin seit Dez. 2016
- merklich beginnende GHE seit ca. 24
Die OP erfolgte am 07.04.2017 in Istanbul bei Dr. Demirsoy und seinem Team.
Der exakte Ablauf wurde von Vorgängern schon einige Male geschildert, meine Erfahrungen decken sich damit. Es war über Health Travels alles top organisiert (Leider konnte Hr. Weber nicht anwesend sein, mit dem ich zuvor in der Beratungsphase telefonisch Kontakt hatte), das Team (der Doc, sein Assistent Muzaffer und zwei Krankenschwestern) wirkte ruhig und eingespielt, die Räumlichkeiten und das ganze Drumherum sehr professionell.
Das gab mir viel Kraft und nahm Nervosität, die ich doch - so kurz davor - verspürte.
Wer Details wissen will, einfach fragen, gerne auch per PN.
Ich steige gleich beim Wichtigsten ein - der Planung.
Dr. Demirsoys Assistent Muzaffer (ein sehr sympathischer, kompetenter, ruhiger Mensch), der mich auch zuvor vom Hotel abgeholt hat, übersetzte zwischen mir und Dr. Demirsoy, der aber auch ein paar kleine Brocken Englisch spricht.
Anhand der von mir geschickten Bilder und des darauffolgenden Angebots waren ursprünglich 3.500 bis 4.000 Grafts geplant. Wir sahen uns gemeinsam Bilder von mir in verschiedenen Altersstufen sowie meiner beiden Großväter an.
Die erste Ernüchterung folgte, als Dr. Demirsoy nach eingehender Begutachtung meiner Donorsituation meinte, er werde wohl nur ca. 3.000 Grafts entnehmen, aus folgenden Gründen:
- mein Donor scheint relativ licht zu sein (z. B. über den Ohren)
- ich beharrte darauf, auch in Zukunft die Haare kurz tragen zu wollen
- meine Haare sind dünn und die Safe-Zone relativ klein und er wollte nicht riskieren, dass mein Donor komplett zerpflückt wird.
Zudem meinte er, auch mit 3.000 Grafts ein gutes Ergebnis erzielen zu können und man hätte dann zukünftig auch noch Reserven, falls der Haarausfall trotz meines Alters noch deutlich verschlechtern würde; man könne dann außerdem auch besser einschätzen, wie mein Donor das Ganze verkraftet hat.
Anbei gleich mal die ersten Pics mit dem Einzeichnen der Haarlinie und der Safe Zone.
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Aw: 2964 Grafts bei Dr. Demirsoy / 07. April 2017 / 44 Jahre, Norwood 4-5 [Beitrag #124463 ist eine Antwort auf Beitrag #124460] :: PM, 8.19.2017 22:19
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_Mario
Beiträge: 803 Registriert: October 2016
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Wie gesagt, die genaue Prozedur erspare ich euch. Nur soviel: die Schmerzen sind absolut erträglich, eigentlich hat man während der OP kaum welche. Die Spritzen habe ich mir schlimmer vorgestellt, auch das lange Liegen in der selben Position.
Die Graftsentnahme mit dem monotonen Geräusch des Mikromotor war fast schon entspannend.
Etwas Kopfkino hatte ich lediglich bei dem Geräusch, dass es macht, wenn die Schlitze für die Grafts gesetzt werden. Irgendwie wie Zwiebelschneiden
Während der Entnahme kristallisierte sich schon heraus dass meine Kopfhaut keine Probleme bei der Entnahme macht und die Grafts sehr gut sind, d. h. sehr viele 2er, auch 3er und 4er, trotz dünnem Haar, was darauf offenbar keinen Einfluß hat. Das hörte sich schon wieder ermutigender für mich an
Hier nun Pics direkt nach der Verpflanzung der Grafts.
Am Ende ist man dann aber schon froh, wenns vorbei ist, bei den angestrebten 4.000 Grafts wären wir noch ca. 2 Stunden länger beschäftigt gewesen.
So dauerte die Prozedur übrigens inklusive Planung, Pausen, Mittagessen von ca. 09:00 bis 18:00 Uhr.
[Aktualisiert am: Sat, 08 April 2017 22:21]
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Aw: 2964 Grafts bei Dr. Demirsoy / 07. April 2017 / 44 Jahre, Norwood 4-5 [Beitrag #124464 ist eine Antwort auf Beitrag #124460] :: PM, 8.45.2017 22:45
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_Mario
Beiträge: 803 Registriert: October 2016
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TAG 1 POST-OP:
Bilder nach erster Waschung und Begutachtung von Dr. Demirsoy, welcher mehrmals "very good" sagte. Er war begeistert von der gewählten Haarlinie, meinte sie passe sehr gut zu mir (das könnt ihr anhand der beschnittenen Fotos nicht so beurteilen) und meinem Alter.
Zu den "nur" 3.000 Grafts meinte er, er finde die Anzahl ausreichend, da es sich nicht um eine Riesenfläche handele, die bepflanzt wurde; er nannte es "small corridor", da meine Seiten doch (noch) relativ weit nach oben reichen, die Haarlinie nicht nach unten gezogen und recht konservativ gehalten wurde.
Er sei sich sicher, dass - eine gute Performance beim Anwuchs vorausgesetzt - es ein sehr gutes Ergebnis wird.
Schwellungen halten sich (bis jetzt) absolut in Grenzen, sind kaum merkbar. Die erste Nacht hatte ich sehr starke Kopfschmerzen, aber ich hatte per WhatsApp mit Hr. Weber Kontakt und der riet mir, den Kopfverband vorne durchzuschneiden, um etwas Druck vom kopf zu nehmen. Das half - im Gegensatz zu den 3 Schmerztabletten. Um ca. 1:30 Uhr morgens wachte ich wegen Hundegebells auf und merkte, dass ich zum einen das Bett komplett durchgeschwitzt hatte, zum anderen aber die Schmerzen weg waren.
Mit dem vielgepriesenen Nackenhörnchen konnte ich übrigens gar nicht schlafen, ich nahm einfach das normale, schmale Kissen des Hotels, 2x mit Handtuch umwickelt (und trotzdem durchgeblutet) und legte mich zur Sicherheit mit dem Kopf ans freie Fußende. Hab dann ganz gut bis in die früh durchgeschlafen, rechts und links jeweils ein weiteres Kissen, um nicht aus Versehen auf die Seite zu rollen.
Mein Donor blutet noch hie und da, aber nix tragisches.
An dieser Stelle will ich auch noch anmerken, dass Dr. Demirsoy ebenfalls ein ganz sympathischer, nahbarer Mensch ist.
Nun könnte ihr mal euren Senf dazu geben, ich melde mich nach ein paar Tagen wieder mit aktuellen Fotos!
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Aw: 2964 Grafts bei Dr. Demirsoy / 07. April 2017 / 44 Jahre, Norwood 4-5 [Beitrag #124575 ist eine Antwort auf Beitrag #124460] :: PM, 14.45.2017 15:45
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_Mario
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TAG 7 POST-OP:
Schwellungen sind komplett verschwunden, Krusten im Spenderbereich auch fast alle, ein paar Bereiche reagieren noch etwas sensibel auf Berührung, ansonsten bin ich da sehr zufrieden mit dem Heilungsverlauf.
Im Empfängerbereich rechts oben hatte ich ein paar kleine, gelbliche Flächen (Eiter?), die ich penibelst nach den Anweisungen von Hr. Weber mit Jod und Antibiotikacreme behandelt habe und die heute scheinbar verschwunden sind.
Hr. Weber steht fast rund um die Uhr per WhatsApp zur Verfügung, antwortet recht zeitnah und gibt mir die Anweisungen von Dr. Demirsoy, der sich meine von Hr. Weber weitergeleiteten Fotos ansieht, weiter.
Durch diesen kleinen Zwischenfall konnte ich heute nicht - wie sonst am 7. Tag Post-OP vorgesehen - unter die Dusche zum Krusten einweichen, sondern bedeckte nur den Kopf mit einem nassen Waschlappen, ohne die Problembereiche zu berühren.
Dadurch fielen heute nicht ganz so viele Krusten ab, aber ein paar weniger sind es schon.
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Aw: 2964 Grafts bei Dr. Demirsoy / 07. April 2017 / 44 Jahre, Norwood 4-5 [Beitrag #124627 ist eine Antwort auf Beitrag #124608] :: PM, 16.34.2017 21:34
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_Mario
Beiträge: 803 Registriert: October 2016
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Mein "Problembereich" war lt. Dr. Demirsoy eine bakterielle Infektion, die ich mittlerweile wieder überwunden habe.
Hier nochmal eine Nahaufnahme von heute morgen, man sieht noch die geröteten Bereiche, die ich weiterhin mit Jod behandle.
Bleibt zu hoffen, dass das Intermezzo keinen negativen Einfluss auf den gewünschten Erfolg haben wird.
Bin heute Tag 9 Post-OP, morgen gibt's wieder ein richtiges Update 👍
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Anhang: IMG_4066.JPG
(Größe: 721.46KB, 1152 mal heruntergeladen)
1. HT: FUE 2964 Grafts / Dr. Demirsoy, 07.04.2017
https://www.alopezie.de/foren/transplant/index.php/t/10785/
2. HT: FUE 2132 Grafts / Dr. Demirsoy, 26.04.2018
https://www.alopezie.de/foren/transplant/index.php/m/133687/#msg_133687
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Aw: 2964 Grafts bei Dr. Demirsoy / 07. April 2017 / 44 Jahre, Norwood 4-5 [Beitrag #124808 ist eine Antwort auf Beitrag #124460] :: PM, 22.10.2017 15:10
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_Mario
Beiträge: 803 Registriert: October 2016
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TAG 15 POST-OP:
Krusten sind seit ca. Tag 11 komplett ab, muss meine "Problemstelle" vorne rechts aber immer noch mit Antibiotika-Creme behandeln, so ganz 100% vorüber ist das Thema noch nicht.
Neue und bestehende Haare wachsen (noch)
Bin gespannt wie hart mich Shedding und Shockloss treffen werden...
Rötungen halten sich einigermaßen in Grenzen, ist eher so ein leichtes Rosa über den ganzen transplantierten Bereich, vorne am Haaransatz etwas intensiver (vermutlich wegen höher gesetzter Dichte). Will im Empfängerbereich nicht zu viel Zeug drauf schmieren, aber ab und zu Aloe Vera Gel am Haaransatz oder Bepanthol Lotion auf der ganzen Fläche (v. a. in der Tonsur, da juckt am meisten) habe ich schon verwendet, scheint der Haut nicht zu schaden. Vorne am Haaransatz habe ich heute etwas Honig (!) hingeschmiert, die Rötungen schienen dort echt zurück zu gehen.
Spenderbereich verheilt auch gut, ab und zu juckt's, aber insgesamt kein großes Thema. Schmiere immer wieder mal abwechselnd Aloe Vera Gel, Bepanthol Lotion und eine Wund- u. Heilsalbe drauf. Und Heilerde.
Die Haare sind noch so kurz / wenig dicht, dass man bei genauem Hinsehen die Rötungen erkennen kann, aber nicht extrem auffällig.
Ich habe sowohl im Spender- als auch im Empfängerbereich noch taube Stellen, am heftigsten am Oberkopf, vorderes Drittel.
Ansonsten nimmt das "normale" Leben wieder Fahrt auf, wieder etwas mit Sport begonnen, kann wieder (immer noch vorsichtig!) T-Shirts anziehen, nehme mit Baseball-Cap am sozialen Leben teil etc.
Montag geht's wieder in die Arbeit
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Aw: 2964 Grafts bei Dr. Demirsoy / 07. April 2017 / 44 Jahre, Norwood 4-5 [Beitrag #125201 ist eine Antwort auf Beitrag #125038] :: PM, 5.15.2017 17:15
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_Mario
Beiträge: 803 Registriert: October 2016
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TAG 28 POST-OP
(1 MONAT)
Fast alle transplantierten Haare weg.
Native Haare im Empfängerbereich wegen Shockloss ca. 50% weg.
Spenderbereich ebenfalls Shockloss, fällt aber nicht mehr so stark auf.
Rötungen eher rosa, scheinen ETWAS leichter zu werden, aber immer noch auffällig.
Insgesamt äußerst bescheidene Phase. Hab jetzt quasi eine Halbglatze mit Haarkranz - man kann sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass das mal was wird (was man aber natürlich inständig hofft).
Durchhalten!
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Aw: 2964 Grafts bei Dr. Demirsoy / 07. April 2017 / 44 Jahre, Norwood 4-5 [Beitrag #125204 ist eine Antwort auf Beitrag #125203] :: PM, 5.5.2017 18:05
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_Mario
Beiträge: 803 Registriert: October 2016
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schubidu21 schrieb am Fri, 05 May 2017 17:39Der einzige Unterschied ist, dass ich wohl vom Schockloss verschont bleibe, wenn dann höchstens minimal am Haaransatz der alten Haare. Ich wünsche dir, dass das so bleibt
Ich habe bereits vor einer Woche (also nach 3 Wochen Post-OP) fast alle Haare verloren. Hatte aber auch nicht mehr ganz so viele wie du und v. a. der kleine Streifen vorne ist/war schon sehr miniaturisiert. Kann sein, dass da gar nichts mehr großartig kommt.
Es gibt ja Gerüchte, dass wenn man schneller verliert, das Wachstum früher beginnt, aber ehrlich gesagt klammere ich mich nicht mehr an solche Strohhalme. Es dauert einfach seine Zeit und wenn der Neuwuchs beginnt wird das wohl unbeschreiblich
schubidu21 schrieb am Fri, 05 May 2017 17:39Hast du gegen die Rötungen schon Heilerde probiert und falls ja, hat es bei dir etwas gebracht? Verpasse mir ca. jeden 2. bis 3. Tag eine Packung auf Empfänger- und Spenderbereich. Hab schon das Gefühl, dass es etwas wirkt. Zumindest ist die Rötung etwas leichter geworden - kann natürlich aber auch sein, dass es ohne Heilerde auch so wäre
Ich lass es ca. 1 Stunde drauf und es ist angenehm kühl.
Schaden tuts nicht, wirkt ja gegen Entzündungen.
Nehme außerdem Ibuprofen 1x 400mg am Tag für die nächsten 2 Wochen, weil die Rötung ist ja nichts anderes als eine Entzündung und Ibu wirkt entzündungshemmend.
Außerdem Aloe Vera Gel.
Zumindest von erwähnenswärtem Jucken bleibe ich bisher verschont, ab und zu im Spenderbereich und anfangs in der Tonsur, aber nie wirklich schlimm.
Habe aber immer noch einen tauben Oberkopf, vielleicht spür ich's auch einfach nicht
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