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Kann es noch was anderes sein? [Beitrag #29002] :: Thu, 04 August 2011 15:06 Zum vorherigen Beitrag gehen
Hallo!

Ich habe mich hier angemeldet, weil ich mir irgendwie etwas Hoffnung erwarte. Mal habe ich diese Hoffnung ganz von alleine, mal bin ich total verzweifelt. Ich denke, die Verzweiflung können alle Frauen/ Mädchen mit Haarausfall sehr gut nachvollziehen. Also Hallo erst mal an alle, es tut doch ganz gut zu wissen, dass man nicht alleine ist. Es wird jetzt wahrscheinlich ein sehr langer Text - schon mal Sorry dafür.

Jetzt zu mir:
Ich bin 26 Jahre alt und habe Morbus Basedow - eine Schilddrüsenautoimmunerkrankung, die zu einer Schilddrüsenüberfunktion führt. Außerdem habe ich PCO, allerdings sahen nach Aussage meines Frauenarztes die Hormonwerte nie richtig schlimm aus.

Ich hatte immer mal wieder ein klein wenig Haarausfall, als ich die Pille noch nicht genommen habe, aber es war nie wirklich dramatisch und ging wieder schnell weg (ca. 1-2 Monate später), wenn ich die Pille genommen habe. Im Dezember letzten Jahres hatte ich wieder etwas Haarausfall. Die Pille habe ich zur der Zeit schon ca. 1 Jahr nicht mehr genommen, weil ich ehrlich gesagt andere Sorgen hatte. Da ich Haarausfall aber doch sehr belastend finde, bin ich Ende Dezember noch zum Frauenarzt und habe seit Januar wieder die Pille genommen. Seit Februar/ Anfang März war mein Haarausfall komplett weg.

Ich war zufrieden.

Im Februar kam mein Hausarzt dann spontan auf die Idee, dass jetzt mal Schluss ist mit Schilddrüsenhemmern ist und eine definitive Therapie für meine Schilddrüse her müsste. Das klingt jetzt vielleicht so salopp daher gesagt, aber genau so hat sich die Situation auch dargestellt. Mein Hausarzt meinte, ich bräuchte keine Angst vor einer Radiojodtherapie haben, die wäre völlig unbedenklich und ich habe mir einfach keine großen Gedanken gemacht - wie gesagt - ich hatte einfach andere Sorgen.

Kurz zur Erklärung:
Die Radiojodtherapie soll die Schilddrüse zerstören. Man schluckt eine Kapsel mit radioaktivem Jod, das reichert sich in der Schilddrüse an und zerstört diese. Allerdings passiert das (leider!) nicht von heute auf morgen, sondern ist ein Prozess, der sich über mehrere Monate erstreckt. Die Schilddrüse verabschiedet sich leider also völlig unkontrolliert und schleichend.

Am 22. März habe ich dann die Kapsel geschluckt. Genau 2 Monate später fing der (für mich) absolute Horrorhaarausfall an. 300-400 Haare täglich und das ohne Haarewaschen.

Leider habe ich meinem Hausarzt immer noch vertraut, was sich jetzt im Nachhinein als Fehler rausgestellt hat. Er bestimmte immer nur einen Schilddrüsenwert (TSH), der für meine Krankheit so ziemlich der unwichtigste Wert überhaupt ist. Ich habe mich informiert und bin Mitte Juni das erste Mal bei einem Schilddrüsenspezialisten gewesen. Dort stellte sich raus, dass mein ft4 Wert (einer der beiden wichtigen Schilddrüsenwerte) schon relativ weit unten wäre. Er meinte, er wollte nur 2-3 Wochen abwarten, wie es sich entwickelt (unter anderem, weil der andere Wert noch ziemlich hoch war) und dann schauen, wie es ist. Mitte Juli stand ich wieder auf der Matte - Haarausfall unverändert schlimm und es wurden neue Werte gemacht, auch Ferritin, verschiedene Vitamine und die Androgene. Der ft4 war jetzt fast ganz unten. (11, Normwerte von 10-25). Alle anderen Werte wären in der Norm, bzw. SHBG ist aufgrund der Pille erhöht gewesen, was normal wäre. Der Endo meinte, ich sollte jetzt auf jeden Fall mit Thyroxin anfangen, dann würde der Haarausfall besser werden.

Jetzt nehme ich seit genau 3 Wochen Thyroxin. Erst eine Woche lang 50 mcg und seit 2 Wochen 75 mcg.
Vor ca. einer Woche habe ich Neuwuchs am Scheitel entlang festgestellt, den ich bei meinem Mann z.B. nicht sehe. (Musste gleich gegenprüfen.) Egal, wo ich die Haare scheitle, sehe ich viele, ca. 5 mm lange Babyhaare. Ich habe mich so gefreut.

Meine Haare fallen allerdings weiterhin unverändert aus. Die ganze Wohnung ist voller Haare und ich habe einfach nach wie vor Angst. Meine Haare sind sehr dünn geworden, mein Seitenscheitel breiter. Ich weiß, dass ich mir nach 3 Wochen eigentlich noch nicht die größten Hoffnungen machen kann, aber irgendwie hatte ich gehofft, dass es einfach aufhört. Für Außenstehende ist mein Problem noch nicht wirklich zu erkennen. Ich hatte vorher schöne, dicke Haare. Jetzt sind sie halt dünn.
Sie fallen überall gleich viel aus - am Oberkopf, an den Seiten über den Ohren und auch im Nacken kann ich sie mir einfach so rausziehen.

Nun meine eigentliche Frage: Ich habe bisher nicht verstanden, ob nur bei diesem gefürchteten erblichen Haarausfall die Haare nur am Oberkopf bzw. teilweise auch den Seiten ausfallen oder auch bei anderen Störungen der Sexualhormone. Die Haare fallen wie gesagt im Nacken und am Hinterkopf genauso - ist es da eher wahrscheinlich, dass es wirklich die Schilddrüse ist und die ganze Misere mit der richtigen Einstellung wieder verschwindet?

Alle - Endo, Dermatologe und Frauenarzt haben gemeint, dass es von der Schilddrüse kommt. Es passt zeitlich auch so gut und der Neuwuchs lässt mich auch hoffen, aber bei den 100en von Haaren, die täglich gehen und beim Blick in den Spiegel, kann ich gegen meine Panik einfach nichts machen.

Ich hoffe, dass mir hier jemand meine Frage speziell zu den Sexualhormonen beantworten kann und ich einfach ein bisschen Hoffnung bekomme.

Der enorm lange Text tut mir sehr Leid und ich bin jedem dankbar, der sich das durchliest.

Viele Grüße,
Sanra.

[Aktualisiert am: Thu, 04 August 2011 15:14]


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