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Erfahrungsbericht Bellargo Haarverdichtung [Beitrag #11375] :: Mi., 07 März 2007 20:31 Zum vorherigen Beitrag gehen
Hallo ihr Lieben,

wollte auch mal was Positives ins Formun schreiben, nämlich meine Erfahrungen mit Haarverdichtungen. Vielleicht kann ich so ja einigen helfen.

Die Vorgeschichte:
Vor knapp 2 Jahren habe ich beschlossen, wenigstens äußerlich etwas gegen meinen Haarausfall zu unternehmen. Habe einige Systeme ausprobiert. Mein Rat: Finger weg von allem, was mit kleben, löten usw. zu tun hat. Das schädigt definitiv den eigenen Haaren. Am übelsten war ein System, dass 5 Strähnen gleichzeitig anklebt. Alles war verwurschelt, hing aneinander und beim rausmachen hab ich viele eigene Haare gelassen!
Außerdem war das Klima in den Friseursalon oft nicht so toll für mich. Da bei diese ganzen Klebeversionen oft nur von Frauen/Mädels benutz werden, die mehr Länge haben wollen, also kein Haarausfall haben. Die Friseure waren mit mir oft völlig überfordert und konnten meine Fragen nicht beantworten.
Nach all dem Hickhack bin ich dann auf das Bellargo-System gestossen und hatte das erste Mal das Gefühl, dass sich da wirklich jemand Gedanken gemacht hat. Außerdem wird das System eher von Friseuren verwendet, die sich mit Haarausfall auskennen und auch oft ein angebundenes Perückenstudio haben.
Das war vor 1 1/2 Jahren. Seitdem bin ich zufrieden damit und dem äußeren Schein nach wieder eine "normale" Frau.

Das Bellargo-System im Überblick:
Es werden einzelne Eigenhaar-Strähnen genommen und darauf ein Knoten nahe an der Kopfhaut gemacht. Darüber kommt eine Hülse aus gummiartigem Kunststoff. In diese Hülle wird die Fremdhaar-Strähne eingeführt und das ganze mittels Wärme (sieht aus wie ein kleines Kreppeisen) verschlossen. Die Hüllen gibt es in verschiedenen Farben (je nach hellem oder dunklem Haar).
Alle 3 Monate ist es ratsam, das Ganze neu befestigen zu lassen, da es ja mit rauswächst.

Die Haarsträhnen:
Das Fremdhaar ist in der Regel europäisches Echthaar, das noch nie behandelt wurde (also keine Aufhellung, keine Färbungen etc). Das Ergebnis ist entsprechend natürlich. Hab auch mal indisches Haar ausprobiert, das ist aber zu dick und fiel bei mir auf. Die Strähnen gibt es außerdem in vielen Farbnuancen und wenn's mal nicht original passt, können die Strähnen vor der Einarbeitung getönt/gefärbt werden. Die Strähnen gibt es in zwei verschiedenen "Dicken". Ich hab die dünnere Version, da ich schon sehr wenig Eigenhaar habe und die dicken Strähnen auffallen würden.
Dadurch, dass die Strähnen einzeln eingearbeitet werden, gibt es kein Durcheinander, kein Zusammenhängen von mehreren Strähnen, also kein Ziepen.

Schäden fürs Eigenhaar?
Also, ich kann bisher keine Schäden feststellen. Meine eigenen Haare sind nicht abgebrochen oder ausgerissen. Die Stelle, an der der Knoten bei Neubefestigung wieder aufgemacht wird, fühlt sich zuerst etwas kruselig an (wie bei einer Dauerwelle), ist aber nach dem nächsten Haarewaschen verschwunden.

Kosten und Dauer:
Das Neubefestigen dauert schon so 2 Stunden. Wird ja Strähne für Strähne gemacht.
Kosten sind natürlich auch nicht ohne, da es sich um eurpäisches Haar handelt. Pro Strähne zahle ich knappe 10 €, bei meinen momentanen 40 Strähnen also 400€. Dafür halten die Strähnen mind. 1 Jahr (darauf gibt's auch Garantie). Pro Wiederbefestigung zahle ich knappe 70 € inklusive Schnitt. Wenn ich das alo rechne sind das pro Jahr ungefähr 4 Mal Befestigung = 280€, macht zusammen mit den 400€ für die Haare 680€. Hört sich erst mal viel an, aber das ist es mir wert. Außerdem kommen viele angeblich billige Systeme auch wieder teuer raus, weil man die Haare da oft nur einmal verwenden kann und sie jedes Mal neu bezahlen muss.

Wie fühlt es sich an?
Die erste Zeit musste ich mich daran gewöhnen. Man kann sich eben nicht mehr einfach so durch die Haare fahren! Das dauert eine Zeit, aber man gewöhnt sich wirklich daran.
Ebenfalls gewöhnungsbedürftig: Man sollte sich die Haare nicht mehr kopfüber waschen. Aber auch das hat man nach einer Weile verinnerlicht.
Was mir gar nicht schwer gefallen ist, war, beim Kämmen vorsichtig zu sein. Das war ich eh schon wegen dem Haarausfall. Man kann die Bürste nur nicht mehr am Ansatz ansetzen, sondern ein Stück weiter unten.
Nach jeder Befestigung spürt man es 1-2 Tage wieder. Meist jedoch nur, wenn man abends schlafen geht und den Kopf hinlegt. Dann ziept es ein wenig. Spätestens am 3. Tag fühlt es sich für mich inzwischen so an, als ob da gar nichts wäre.

Tips:
- Erkundigen, ob das Eigen-Deckhaar noch zum Verdecken ausreicht.
- Niemals alle Strähnen auf einmal raus und dann erst wieder rein. Das ist nicht gut für die Psyche! Besser eine Strähne raus und dann gleich wieder rein usw.
- Nicht die Strähne an dem gleichen Eigenhaar wieder befestigen, sondern immer ein Stück nebendran. So trägt man zur Schonung des Eigenhaars bei.
- In der Garantie steht, dass man nicht chemisch behandeln sollte. Da ich aber erste graue Haare habe, färbe ich meine Haare ganz normal. Ich achte nur ein bißchen drauf, dass ich nicht gerade viel Färbemittel auf die Hülsen auftrage. Klappt einwandfrei.

So, das war sehr ausführlich. Ich hoffe, ich kann einigen damit helfen. Für mich war es eine gute Entscheidung, denn es geht mir psychisch auch wieder viel besser. Ich denke nur noch selten an meinen Haarausfall und ich kann mich ganz normal in der Gesellschaft bewegen. Zwar wird mein Haar immernoch von Jahr zu Jahr weniger (typische Ausfallphase im Herbst), aber ich hoffe, dass mein Deckhaar das noch lange mitmacht. Und wenn nicht mehr, dann muss ich eben eine andere Lösung finden.

Macht's gut, lasst euch nicht zu sehr runterziehen, genießt euer Leben!


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