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Frage an Claudio1 [Beitrag #9704] :: Mo., 13 November 2006 15:40 Zum nächsten Beitrag gehen
Hallo,

ich hätte eine Frage zu dem Ergebnis meiner gynäkologischen bzw. endokrinologischen Untersuchung.

Vielleicht haben Sie die Zeit, kurz über meine Werte zu schauen und die Ergebnisse zu beurteilen. Das wäre wirklich sehr nett.

Zunächst zu meiner Person:

Ich bin 24 Jahre alt, weiblich, keine Kinder, noch nie die Pille genommen und habe starken Haarausfall im Scheitelbereich. Fingerbreite Lichtung am Oberkopf bisher. Mehr zu meiner Geschichte und meinen Werten erfahren Sie unter folgenden Links:

(allgemeine Blutwerte, auch v.a. Schilddrüse, womit ich 2003 Probleme hatte)

http://www.alopezie.de/foren/frauen/index.php/m/1388/130/0// /4cad8f8b7c7fc94317ceea7f1bad1170/#msg_1388

weitere Infos zum Verlauf dieses Jahr:
http://www.alopezie.de/foren/frauen/index.php/m/1309/130/0// /4cad8f8b7c7fc94317ceea7f1bad1170/#msg_1309

Ein Besuch bei der Frauenärztin im Frühjahr ergab folgendes Ergebnis. Die Blutentnahme erfolgte am 5. Zyklustag und meine Periode ist relativ regelmäßig (Es liegen immer zwischen 22 und 30 Tage zwischen den Blutungen):

Östradiol (LIA)          ---- 75 pg/ml    ---- Norm: 11 - 165
LH (LIA)                 ---- 3.4 mlU/ml  ---- Norm: 1 - 19
FSH (LIA)                ---- 7.1 mIU/ml  ---- Norm: 1.6 - 11
Androstendion i.S. (EIA) ---- 4.3 ng/ml   ---- Norm: 0.4 - 3.4
DHEAS (LIA)              ---- 300 myg/dl  ---- Norm: 80 - 390
SHBG                     ---- 40.2 nmol/l ---- Norm: 26 - 110
Prolactin (LIA)          ---- 24.2 ng/ml  ---- Norm: 1.8 - 29.2
17-OH-Progesteron        ---- 1.1 ng/ml   ---- Norm: 0.4 - 1.02
fr. Testosteron i.S.
(RIA)                    ---- 2.3 ng/l    ---- Norm: <2.57
Cortisol i.S. 7-9 Uhr    
(RIA)                    ---- 23.2 myg/dl ---- Norm: 4.3 - 22.4


Ich musste die Frauenärztin zu der Untersuchung überlegen und sie
war selbst erstaunt, dass das Androstendion zu hoch war.
Empfohlen hat sie mir bisher nur die Diane35 zu nehmen, was ich
aber durch Lesen in diesem Forum nicht gemacht habe, weil ich
Angst habe vor Nebenwirkungen und Verschlimmerung des jetzigen
Zustands.

Im Juni hatte ich einen Termin beim Endokrinologen. Er hat mich
aber nur zu meinen bisherigen Untersuchungen befragt und machte
ausschließlich einen ACTH-Test, der zu folgendem Ergebnis führte
(Auszug aus dem Brief an meinen Hausarzt):

DIAGNOSEN: 
Effluvium
Transiente ovarielle Hyperandrogenämie ohne sicheren
Krankheitswert

ANAMNESE:
01.06.06 Haarausfall. Ferritin unauffällig, TSH Anfang des Jahres
unauffällig, im Labor in der frühen Follikelphase gering erhöhtes
Androstendion bei ansonsten unauffälligen Befunden, Cortisol
leicht erhöht. Frage nach weiterführender Diagnostik, es sei vom
Labor ein OGT und ACTH-Test empfohlen worden. Weitere Anamnese
siehe unten. Gewicht in den letzten 5-6 Jahren um 15kg gestiegen,
jetzt durch Stress (Beziehungsprobleme) 6kg abgenommen. Patientin
offensichtlich durch Haarausfall maximal irritiert, intensiver
Wunsch nach Suche der Ursache, einerseits mit einer Behandlung
von lokaler Seite z.B. mit Regaine oder einem Kontrazeptivum
nicht gewünscht, somit generell Frage nach Sinnhaftigkeit der
Diagnostik.

BEFUND:
01.06.06 klinischer Aspekt euthyreot. Mutmaßlich diffuse Lichtung
des Haupthaares, keine umschriebene Alopezie, keine sichere
androgenetische Betonung. Kein Hirsutismus. Keine Akanthosis
nigricans.

LABOR:
Größe=173cm; Gewicht=67kg
Labor 8. Zyklustag.

LH                  = 11 IU/l
FSH                 = 11 IU/l
Östradiol,17-beta   = 21 ng/l
Testosteron         = 0.7 ug/l (Norm: 0.06-0.82)
SHBG                = 69 nmol/l (Norm: 20-122)
Testo/SHBG = FAI    = 1.0 kA (Norm: 0.1-2)
Androstendion       = 1.9 ug/l (Norm: 0.74-2.84)
DHEA-S              = 3.4 mg/l (Norm: 0.7-3.8) 


ACTH-TEST: Injektion von 250 myg ACTH

    |Cortisol i.S[myg/l]|17-alpha-OH-Prog.[myg/l]|DHEA-S[mg/l]
--------------------------------------------------------------
0'  |         284       |            0,48        | 
60' |         345       |            2,8         | 

BEURTEILUNG:
Unauffälliger ACTH-Test.

17-Hydroxy-Progesteron= 0.48 ug/l 
(Norm: Foll.-Phase 0.2-2.0 ug/l; Luteal-Phase 1.0-4.0 ug/l)

Insulin       = 7.4 mIU/l (Norm: 2.6-25)
HOMA-Score    = 1.6 kA (Norm: <2.5)
Glucose Serum = 90mg/dl (Norm: 60-110)

ZUSAMMENFASSUNG UND BEURTEILUNG:
Unauffälliger endokriner Befund bezogen auf die Fragestellung.
Die erhöhten Cortisol-Spiegel werden als stressbedingt
interpretiert, klinisch besteht kein Cushingoid. Bei erhöhtem
Sicherheitsbedarf kann dies gegebenenfalls durch einen
ergänzenden Dexamethason-Hemmtest abgesichert werden.
Insbesondere finden sich auch kein Anhalt für eine
Insulin-Resistenz oder 1 AGS.
Weitere Vorgehensweise richtet sich nach dermatologischer oder
gynäkologischer Maßgabe. Therapeutische Optionen aus
internistischer Sicht: Kontrazeptivum oder lokale Therapie.



Symptome, die ich dem Endokrinologen schilderte::

Allgemeines Befinden:

-	Antriebslosigkeit, depressive Stimmung
-	ständige Müdigkeit trotz ausreichend Schlaf
-	seit ein paar Monaten häufiger Gliederschmerzen
-	Kurzatmigkeit
-	oft erhöhter Ruhepuls bei normalem, manchmal zu niedrigem
        Blutdruck
-	schnelles Schwitzen

Auffälliges:

-	gelegentlich Stechen im äußeren Rippenbereich und
        Brustkorb
-	in extremen Stresssituationen hatte ich 2-3x erhöhte
        Temperatur, 1x sogar Fieber (aber nicht
        krankheitsbedingt)
-	ab und zu Schluckbeschwerden ohne Erklärung, z.B. nach 
        Sonnenbad, oder einfach, wenn ich auf dem Rücken liege
-	extrem weiße Haut, extreme Blässe

Haut & Haar:

-	Haarausfall (bestimmt schon über 3 Jahre, kann ich nicht
        genau sagen); 
-	trockene Haut (ohne Creme vor allem an Armen und Beinen
        sehr trocken)
-	seit ein paar Monaten vermehrter Haarwuchs an Oberlippe;
        Beine (Ober- und Unterschenkel) und Arme auch behaarter
        als vor ein paar Jahren




Vielleicht können Sie ja an den Werten irgendetwas erkennen oder mir Empfehlungen geben, wie ich weiter vorgehen soll. Ich habe jetzt 1 Jahr seit meiner Diagnose nichts weiteres unternommen als Stress zu reduzieren (weil mir Stress immer körperlich zu schaffen macht und mit Sicherheit nicht zu unterschätzen ist), mich gesünder zu ernähren und einen B-Komplex + Biotin zu nehmen. Mein Haarausfall hat sich dadurch in keinster Weise verändert. Vielleicht sollte ich noch bestimmte Dinge untersuchen lassen? Ich traue mich an keine Pille - auch vor allem, weil ich gelesen habe, was Sie und andere (z.B. tino) dazu geschrieben haben. Und Regaine ist auch etwas, wo ich immer noch zweifle...

Vielleicht können Sie mir helfen, ich würde mich wirklich sehr freuen! Ein Bild vom Oberkopf vom Juli hab ich hier noch angehängt, eins von heute im nächsten Post.

Liebe Grüße,
-Katharina

[Aktualisiert am: Mo., 13 November 2006 15:51]


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Re: Frage an Claudio1 [Beitrag #9705 ist eine Antwort auf Beitrag #9704] :: Mo., 13 November 2006 15:52 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Hier ein Bild von meinem Oberkopf von heute (13.11.06).


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Re: Frage an Claudio1 [Beitrag #9714 ist eine Antwort auf Beitrag #9704] :: Di., 14 November 2006 10:22 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Hallo Katharina,

ich habe geraden deinen Eintrag gelesen. Mir platzt gerade echt der Kragen. Zitat:

"Patientin offensichtlich durch Haarausfall maximal irritiert, intensiver Wunsch nach Suche der Ursache, einerseits mit einer Behandlung von lokaler Seite z.B. mit Regaine oder einem Kontrazeptivum nicht gewünscht, somit generell Frage nach Sinnhaftigkeit der Diagnostik."

So ein Blödmann. Thumbs Down Twisted Evil

Nee is klar. Es gibt nun mal Menschen, die sich nicht alles auf dem Kopf schmieren oder schlucken, in der Hoffnung, dass dadurch der Haarausfall weggeht, ohne überhaupt zu wissen, was die Ursache des Haarausfalls ist.

Wenn die Haare rieseln und mehr und mehr lichte Stellen zu sehen sind, kostet es schon viel Kraft und Mut, sich nicht doch irgendein Mittelchen auf den Kopf zu schmieren oder die Diane zu schlucken. Denn eines ist klar, mit Regaine wird der Haarausfall nur künstlich aufgehalten, die Ursache bleibt jedoch unerkannt.

Ich wünsche Dir viel Kraft und alles Gute und vor allem ein Happy End.

PS: Mein Oberkopf sah übrigens ähnlich aus, nur stärker in der Ponygegend ausgedüngt





Mupfel

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Re: Frage an Claudio1 [Beitrag #9719 ist eine Antwort auf Beitrag #9714] :: Di., 14 November 2006 21:24 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Hallo,

danke für die lieben Worte.
Ich mag dieses Forum, weil man unter "Gleichgesinnten" ist und sich einfach verstanden fühlt.

An manchen Tagen macht mir der Haarausfall gar nichts aus. Aber andererseits merke ich, dass ich mangels Selbstbewusstsein und aus Angst immer mehr Verhaltensweisen zeige, die mir überhaupt nicht gefallen.

Beispielsweise mag ich an der Uni nicht mehr in Hörsälen mit abgestuften Sitzreihen sitzen. Ich setze mich immer ganz nach hinten, damit nicht die 100 Leute hinter mir auf meinen Oberkopf gucken können. Eigentlich weiß ich selbst, dass das albern ist - aber ich fühle mich ständig beobachtet und angestarrt.

Ich kann jedenfalls den Scheitel nicht noch weiter zur Seite verlagern als momentan. Als müsste ich tätig werden und irgendetwas schlucken oder auftragen.

Du sagst, dass dein Oberkopf auch so aussah, wie sieht er denn jetzt aus? Ist es schlimmer geworden oder hat sich irgendetwas verbessert? Und was hast du bisher getan?

Liebe Grüße,
-Katharina






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Re: Frage an Claudio1 [Beitrag #9727 ist eine Antwort auf Beitrag #9719] :: Mi., 15 November 2006 08:00 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Hi,

bei mir wachsen die Haare wieder,da ich die Ursache gefunden habe. Wenn du meinen Eintrag "Kopfhautschmerzen sind weg, Haare wachsen wieder" liest, brauche ich hier nicht noch einmal alles schreiben.
Es ist wirklich unglaublich, wie sehr die eigenen Haare den Spaß am Leben verderben können, wenn man bedenkt, dass es ja eigentlich nur Hornfäden sind. Ich kenne dein Verhalten nur zu gut aus eigener Erfahrung. Ständig hängt man vorm Spiegel, alles, aber auch alles was man macht wird davon abhängig macht, ob die anderen, wenn man es macht, etwas vom Haarausfall merken könnten. Ging ich einkaufen und ein Mensch schaute mich an, dachte ich gleich: Klasse, der merkt auch schon, dass ich Haarausfall habe.

Zum Glück gab es auch Tage, da machte es mir nicht so viel aus. Aber die Tage, wo ich drunter gelitten habe, kamen immer wieder.

Passt man nicht auf, beherrscht der Haarausfall das ganze Leben.
Ein Teufelskreis, für den man viel Kraft braucht, um da rauszukommen.

Ich habe mir damals vorgenommen, alle Untersuchungen, die es gibt, machen zu lassen. Einige hätte ich mir sparen können, z.B. Tricho-Scan, Haarmineralanalyse. Die Enttäuschung nach jeder Untersuchung, wenn nichts gefunden wurde, was auf Haarausfall hätte hindeuten können, zog mich immer mehr runter. Irgendwann sagte ich mir: Gut, du läßt alles durchchecken, was zu Haarausfall führen kann, doch du tust es nur, damit du dir nicht selber nicht irgendwann vorwerfen mußt, hättest du doch mal... Ich ließ die Untersuchungen danach alle ohne Erwartungen machen und die Enttäuschung blieb mir zum großen Teil erspart. Ich habe versucht, eine Checkliste so gut wie es geht nüchtern abzuarbeiten. Ist nicht ganz einfach, aber es geht.

Mir hat das Internet sehr geholfen und eigentlich bin auch nur so auf die Ursache meines Haarausfalls gestoßen. Ärzte haben - zumindest was den Haarausfall betrifft - überhaupt keine Ahnung, geben es leider nur nicht zu und doktern lieber selbst mit Pillchen und Mittelchen rum.

Lass dich nicht entmuntigen, aber vergiß auch nicht, dein Leben zu leben.




Mupfel

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Re: @ Katherina [Beitrag #9729 ist eine Antwort auf Beitrag #9705] :: Mi., 15 November 2006 10:01 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen

Hallo Katherina,

ich weiß nicht, ob Du in der Zwischenzeit etwas wegen der SD unternommen hast. Falls nicht, kann ich Dir wirklich nur ans Herz legen, das zu tun. Es kann zwar sehr stressig sein, hier einen vernünftigen Arzt zu finden, aber es zahlt sich aus.

Du verschenkst so viel Zeit u. kommst nicht weiter. Je länger Du wartest, desto schlechter wird es mit der Einstellung der SD-Hormone u. auch mit der Nährstoffbilanz, die durch eine UF aus dem Ruder laufen kann.

Du hattest doch vor einiger Zeit schon Antikörper über der Norm, folglich würde ich bei der SD ansetzen u. nicht locker lassen, bis ein richtiger Befund von einem SD-Experten vorliegt. Meist klärt sich dann auch ein evtl. vorhandenes Problem mit den Geschlechtshormonen.

LG strike


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Re: @ Katherina [Beitrag #9732 ist eine Antwort auf Beitrag #9729] :: Mi., 15 November 2006 10:38 Zum vorherigen Beitrag gehen
Ich habe im Internet mal gelesen, dass der Richtwert bei TPO von 60 auf 35 runtergesetzt wurde. Ich schau mal, ob ich die Internetseite wiederfinde. Der Richtwert TSH wurde ja auch von 4,5 auf 2,5 gesenkt.
Demzufolge wäre dein Wert (64) ja fast doppelt so hoch.




Mupfel

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