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Noch mal zu dem leidigen Thema „Pille“. Brauche dringend Euren Rat. [Beitrag #6551] :: Di., 08 August 2006 14:53 Zum nächsten Beitrag gehen
Hallo,
ich bin 30 Jahre alt und nehme seit 7 Jahren die Pille, mind. 6 Jahre davon aufgrund meines Haarschwunds die Marke Diane 35. Ich vertrage sie auch ganz gut, d.h. ich habe nicht zugenommen und auch keine Migräne. Aber ich leide oft an Launen (depressiven Verstimmungen) und meine Libido lässt etwas zu wünschen übrig. Dies kann aber auch zum Teil an anderen Sachen liegen Smug . Seit ca. 7 Monaten bin ich auf Cyproderm umgestiegen. Sie ist laut meinem Ex-Frauenarzt im Grunde genommen das gleiche Substrat, nur günstiger.
Nachdem ich hier im Forum einiges über die Pille gelesen und den Beipackzettel genauer angeschaut habe (ich weiß, das ist ein wenig spät geschehen), habe ich mir in den Kopf gesetzt die Pille abzusetzen und bin zu einer endokrinologisch angehauchten Frauärztin gegangen. Die gute Frau hat mir aber davon abgeraten. Ihr Argumente waren wie folgt:
1.) Die Pille ist die beste (der einzige sichere Weg) Anti-Baby Maßnahme. Jahrelang mit Pille zu leben ist letztendlich viel gesünder als eine Abtreibung. Also bevor ich eine klare Vorstellung habe, wie ich verhüten will, nicht absetzen!!
2.) Ich vertrüge die Pille gut und gehöre nicht zu der Risikogruppe (Raucherinnen und Co.). Aber dass die Pille die Krebsgefahr erhöhe, darauf folgte Achselzucken. (aus ihrer Gestik habe ich herausgelesen, dass es nicht so sicher ist).
3.) Wenn ich die Pille absetze, besteht eine sehr sehr große Gefahr, dass ich einen starken Haarausfallschub bekomme (mit meinem derzeitigen Haarstatus kann ich mir das nicht wirklich leisten), und sonst vielleicht noch andere schlimme Sachen (ich hatte in der Zeit vor der Pille einen sehr unregelmäßigen Zyklus und starke Bauchschmerzen während der Tage).
Auch wollte sie mir keinen „Ausschleichweg“ über die rätselhafte E2 ermöglichen. Nicht in meinem (jungen) Alter! E2 sind angeblich keine Lustbonbons Rolling Eyes .
So weit, so schlecht.
Ihr Angebot lautete folgendermaßen: Wenn ich schon plötzlich so abenteuerlustig und pillenphobisch geworden bin, kann ich es mit „Yasmin“ - eine weniger dosierte Pille - versuchen. Und ta-ta! Im September kommt „Yasminette“ auf den Markt, brandneu und noch viel weniger dosiert als „Yasmin“. Wenn es gut läuft, kann ich immer noch überlegen, ob ich bei Yasminette bleibe oder ganz rausschleiche. Bis dahin kann ich auch über die Verhüttung in Ruhe nachdenken.
Nun überlege ich mir ob dieser „Umweg“ noch schlimmer wird, als das Auf- Ein- Mal-Aufhören und bis zum „Sieg“ ausHaaren Pistole . Andersherum muss mein Körper sich so zusagen 3 Mal umstellen und dann kriege ich 3mal Haarausfallschub und Co.
Macht es überhaupt einen großen Unterschied, ob man eine stark oder wenig dosierte Pille nimmt?
Also muss mich bald entscheiden, ob ich bei Cyproderm bleibe oder die Jasmin kaufe.
Was sagt ihr dazu?
P:S: Lieber Dogbert, ich weiß, dass Du Dich gut mit den Fragen zur Pille auskennst und da sehr kritisch bist. Deswegen würde ich mich auch über Deine Antwort sehr freuen.


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Re: Noch mal zu dem leidigen Thema „Pille“. Brauche dringend Euren Rat. [Beitrag #6552 ist eine Antwort auf Beitrag #6551] :: Di., 08 August 2006 15:41 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Hallo Elena,

bin zwar nicht Dagobert Wink aber möchte dir trotzdem etwas zu deinen Gedanken bezügl. der Pille schreiben.
Die Argumente deiner Frauenärztin, die Pille nicht abzusetzen, finde ich schwach und dümmlich.
Zitat:

1.) Die Pille ist die beste (der einzige sichere Weg) Anti-Baby Maßnahme. Jahrelang mit Pille zu leben ist letztendlich viel gesünder als eine Abtreibung. Also bevor ich eine klare Vorstellung habe, wie ich verhüten will, nicht absetzen!!


Eine Abtreibung in Relation zu einer jahrelangen Pilleneinnahme zu setzen passt irgendwie nicht. Dead Sind zwei völlig unterschiedliche paar Schuhe und es wäre genauso dümmlich, als wenn sie behaupten würde, eine einzige Schwangerschaft auszutragen wäre ungesünder als die jahrelange Pilleneinnahme. Konsequenterweise müßte diese Frauenärztin das dann ja auch behaupten. Was passiert im Körper der Frau bei einem Schwangerschaftsabbruch und was passiert im Körper einer Frau die jahrelang die Pille nimmt? Das hat ja beides völlig unterschiedliche Auswirkungen! Das einmalige Ereignis eines Schwangerschaftsabbruches im Frühstadium einer Schwangerschaft, der mechanisch (nicht hormonell) vorgenommen wird, hat ganz sicher keine gravierenderen Folgen als die jahrelange Verhütung mit der Pille. Das kann mir keiner erzählen. Das ist in meinen Augen pure Angstmeierei.

Man kann sehr wohl auch ganz und gar ohne Pille/Hormone verhüten. Du bist ja nicht mehr 15 sondern erwachsen und mündig genug, dir gemeinsam mit deinem Partner andere Wege der Verhütung zu überlegen ohne auf die Pille angewiesen zu sein. Ich finde es sehr gut von dir, das du dich mit den Nebenwirkungen und gesundheitlichen Risiken der Pille kritisch auseinandersetzt und dies mit deiner Ärztin erörtert hast. Ich finde es eigentlich bedauerlich, das sie deine Wünschen/Bedenken so wenig ernst nimmt und sie mit abstrusen Argumenten zerschlagen hat. Die Frauenärzte allesamt sind scheinbar immer noch wild hinterher, so viele Pillenschachteln wie möglich an die Frau zu bringen um von ihren Pharmareferenten dafür recht schön gebauchpinselt zu werden!! Um deine Gesundheit sorgt sie sich definitiv weniger als um ihre Spesen.

Was deine Haare betrifft: Gäbe es andere Möglichkeiten, nach Absetzen der Pille dem möglicherweise eintretenden Haarausfall entgegenzuwirken? Zum Beispiel mit Minoxidil?

Aus meiner Sicht kann ich dir nur sagen, das ich heilfroh bin, die Pille schon seit Jahren nicht mehr zu nehmen. Ich habe mich körperlich immer sehr unwohl gefühlt mit der Pille, hatte Migräne und ebenfalls eine stark verminderte Libido. Instinktiv wußte ich immer, das die Pille mir nicht gut tut. Es geht mir viel besser ohne Hormone und seien wir doch ehrlich: Eines Tages muß man sie ja doch absetzen weil man zu alt dafür wird und steht irgendwann doch wieder vor der Frage: Und was wird nun aus meinen Haaren?

Das die Pille sogar haarschädlich sein kann, vielleicht sogar DER Auslöser schlechthin für weiblichen Haarausfall ist, habe ich mittlerweile so oft gelesen und halte es durchaus für vorstellbar. Wenn du absetzen willst, dann setz ab und sei konsequent in deinen Entscheidungen. Eine Legitimation von deiner Frauenärztin brauchst du für diesen Schritt ganz bestimmt nicht! Lass dich nicht ins Boxhorn jagen von ihr! Einen "Riesenfehler", wie du vielleicht vermutest, wirst du damit nicht machen, eher deinem Körper eine Belastung abnehmen und einen Gefallen tun, denn der ist seit 7 Jahren quasi Dauerschwanger.

Liebe Grüße Gaby

[Aktualisiert am: Di., 08 August 2006 15:47]




http://www.bilder-hochladen.net/files/29kd-n.gif

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Re: Noch mal zu dem leidigen Thema „Pille“. Brauche dringend Euren Rat. [Beitrag #6553 ist eine Antwort auf Beitrag #6551] :: Di., 08 August 2006 16:02 Zum vorherigen Beitrag gehen
Hallo Elena,

grundsätzlich muß man dazu sagen, daß die Pille natürlich ein Milliardengeschäft mit riesigen Margen ist. So schnell und gut verdient man kaum woanders. Ich kenne so einige Ärzte, die plötzlich aus allen Wolken fallen, wenn jemand auf die Idee kommt, die Pille abzusetzen.

Fairerweise muß man dazu sagen, daß die Pille für noch nicht entbundene Frauen die praktisch einzige Alternative ist. Ich will mich da jetzt nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Vielleicht gibt es inzwischen wirklich vergleichbare Alternativen für diese Betroffenen. Spätestens nach der ersten Entbindung sollte man in jedem Falle auf eine Alternative setzen (Spirale etc.) Es gibt noch andere und bessere Präparate (Intrauterinsystem (IUS)). Mit Sicherheit ist die Pille vom gesundheitlichen Standpunkt und bezogen auf ihre langfristigen Folgewirkungen die schlechteste Alternative. Und nebenbei bemerkt: sie gilt auch nicht mehr als das sicherste Präparat.

Was im Übrigen viele auch nicht wissen, auch wenn das jetzt nicht dsa zentrale Thema ist: entbundene Frauen tun sich mit Wechseljahrbeschwerden leichter (sofern sie überhaupt welche haben). Die Ursache ist eine Hormonumstellung während der Schwangerschaft, die lebenslang anhält.

Ok, zurück zum Thema:
Hier im Forum wird die Pille mehr oder weniger auch gegen Haarausfall genommen. Man macht im Prinzip nichts anderes als den Teufel mit dem Beelzebub auszutreiben. Darüber wurde früher (alts Forum) jedoch oft genug geschrieben. Grundsätzlich halte ich von der Pille aus mittlerweile bekannten Gründen gar nichts. Ein paar hast Du, Elena, selbst aufgeführt. Den Haarausfall wird man in den meisten Fällen für eine zeitlang so oder so nach Absetzen der Pille bekommen.

Ich zitere hier mal aus dem Netdoktor:

"Ob die mehrjährige Einnahme der Pille krebsfördernd wirkt, konnte trotz intensiver Forschung bis heute nicht eindeutig erwiesen werden. Es gibt Hinweise auf erhöhte Risiken von Gebärmutterhalskrebs und Leberkrebs. Insgesamt werden die Risiken aber als sehr gering eingeschätzt. Neueste Studien geben sogar Hinweise darauf, dass die Pille vor Eierstockkrebs und Gebärmutterkrebs schützen könnte."

Ich persönlich wage hier beim besten Willen nicht zu sagen, wie das zu bewerten ist. Mir reichen schon die anderen Nebenwirkungen. Generell kann ich jeder Frau raten, die Pille bei der erstbesten Gelegenheit, wo es keine Rechtfertigung zur Einnahme gibt (i. d. R. nach der ersten Entbindung) abzusetzen und ein Alternativprodukt wie z. B. IUS zu nehmen. Die Verantwortung kann ich natürlich niemanden abnehmen.

Zum Thema ein Link, der anschaulich auf das Auftreten von Mangelerscheinungen und Risiken hinweist, speziell was Dinge wie Vitamin B6, die Folgen von Folsäuremangel etc. betrifft:

http://www.switamin.com/index2.php?seite=das_hilft_bei_detai l.php&detail=6




Liebe Grüße
Dogbert

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