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Perückentagebuch [Beitrag #45205] :: So., 21 Juli 2013 21:31 Zum nächsten Beitrag gehen
Hallo Ihr,

ich wollte eigentlich im Haarersatzforum schreiben, aber da lässt man mich irgendwie nicht rein. Falls doch, kann dieses Thema gerne verschoben werden.

Zu mir kann ich jede Menge erzählen, aber wer will das schon alles wissen, deswegen halte ich mich kurz und knapp:

Ich sollte wohl als Kind eine Riesin werden, damals in den 60/70ern ein echtes Phänomen, was bei mir dazu führte, immer die Größte zu sein unter allen anderen. Da dies meinen Knochen, besonders meinem Rücken nicht so wirklich gut bekam, gab es damals tolle Hormonwachstumsstopper. Diese haben dafür gesorgt, dass ich mit 11 Jahren schon meine erste Menstruation hatte, aber gleichzeitig alles andere wie auch meine Schilddrüse aus dem Takt kamen. So hat man mich zwar erfolgreich von den erwarteten 1,85 cm immerhin noch auf Modelmaß 1,78 cm (geplant waren eigentlich 1,75 cm) heruntergestoppt. Meinen Elltern wurde es irgendwann unheimlich mit dieser Therapie, deswegen wurde damit aufgehört als ich bei 1,78 cm war. Das Ganze war noch unerforschtes Land und ich war eine Testperson. Aus einem einstmals schlanken Mädchen mit turbodicken Haaren wurde ein dickes Mädchen mit Haarverlust und sich lichtenden Scheitel. Seit meinem 11. Lebensjahr nehme ich schon Schilddrüsenhormone, ohne einen wirklichen Erfolg gesehen zu haben und keiner konnte sich den Haarverlust erklären. Da ich eben extrem viele Haare hatte, war es dann auch erst einmal nicht so schlimm bis zu meiner zweiten Schwangerschaft mit 29 Jahren. Danach ging es steil bergab und wurde immer schlimmer im Laufe der Zeit, so dass ich alle chemischen wie naturheilkundlichen Versuche auf diesem Weg zu mehr Haar sehr unzufrieden hinter mich gebracht habe. Viele Ärzte begleiteten mich mit Floskeln oder auch Gemeinheiten, bis ich irgendwann einfach resigniert habe und mich meinem Schicksal ergeben wollte. Ich verkürze meinen Leidensweg über die diversen Haarstudios mit ihrer extrem schlechten Beratung und dem geldgierigen Blick, den Versuchen von Brennesseltee über Heilerde bis Mönchspfeffer, die ewigen Bewegungen zum Haar mit den Händen, die niemals ruhen konnten, solange sie noch etwas versuchten zu vertünchen. Extensions im viel zu dünnen Haar und die Frage eines Mannes, warum sich denn meine Haare so seltsam anfühlen, alles, alles habe ich durch. Und nun habe ich mir den ultimativen Ruck gegeben, ich traue mich! Meine erste Perücke und ich wollen Euch mal so einen Eindruck vom täglichen Sein vermitteln, denn genau das fehlte mir die ganze Zeit auf meiner einjährigen Suche nach Informationen. Entweder war alles supi oder alles doof - aber wie geht es mir mit der Entscheidung, wie fühlt es sich an, wie ist das erste Mal. Darüber würde ich Euch gerne etwas erzählen, wenn es Euch interessiert.




50 Jahre, 2 erwachsene Kinder, Vegetarierin,
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Aw: Perückentagebuch [Beitrag #45221 ist eine Antwort auf Beitrag #45205] :: Mo., 22 Juli 2013 17:58 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Hallo narit,


ich würde mich sehr über ausführliche Berichterstattungen bzgl. Deiner Perücke freuen. Nod


LG


Jolina




Mitte 50, AGA seit 25 Jahren . Massnahmen: , Ell Cranell,, Minox 5 %; gesunde Ernährung, Nichtraucher, wenig Alk, Cyclo -Progynova, , 1 Esslöffel Leinöl pro Tag. Die Dinge, die ich NICHT ändern kann, so annehmen, wie sie sind.!!!!!!!!!

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Aw: Perückentagebuch [Beitrag #45222 ist eine Antwort auf Beitrag #45205] :: Mo., 22 Juli 2013 18:20 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Ich habe mir eine Perücke mit einem Monofilament vorne für einen natürlichen Scheitel egal wo man ihn haben möchte und Tressen hinten mit hitzeresistenter Faser bestellt. Als sie dann kam, war ich wahnsinnig aufgeregt und auch sehr erstaunt, wie leicht so eine Perücke in der Hand wiegt. Nachdem ich sie dann aufgesetzt hatte, habe ich nach einiger Zeit des Hin und Herfrisierens gemerkt, dass die vorderen Haarsträhnen einfach zu lang sind. Ich bin eine klassische Ponyträgerin und die langen Strähnen vorne passten gar nicht zu mir. Auch hinten passte es mir nicht so wirklich, die Perücke rutschte immer hoch, wenn ich den Kopf in den Nacken gelegt habe.

Also habe ich erst einmal in einem Laden für Friseurbedarf für jedermann angerufen und gefragt, ob sie Clipse vorrätig haben. Hatten sie, darauf hin habe ich einmal die ganze Stadt durchqueren müssen, um an die Clipse zu kommen. Ich wollte aber unbedingt selber sehen, wie gross die sind und wie sie funktionieren. Da war das Internet nicht sehr hilfreich. Ich habe sie dann auch bekommen und mir hinten zwei mittlere eingenäht und an den Seiten zwei kleine. Man drückt sie auf und versucht Haare so zu erwischen, dass es nach dem Zumachen nicht zu sehr ziept, aber immer noch genügend Halt gibt. Das ist gar nicht so einfach und ich musste ganz schön herumprobieren.

Dann habe ich eigentlich erst zum Friseur gewollt, aber die haben gesagt, sie hätten keine Erfahrung mit Perücken. Ich könnte zwar vorbeischauen, aber ob sie mir helfen können, wüssten sie nicht. Da ich nicht ungeschickt im Umgang mit einer Haarschere bin, habe ich mich entschlossen, die paar Strähnen selber zu kürzen. Erst ganz vorsichtig, denn ich habe ja viel im Internet über das Schneiden von Kunsthaar gelesen. Alles in allem konnte ich es aber genauso einfach wie Echthaar schneiden und das Ergebnis ist wirklich gut geworden. Danach bin ich erstmal in einen Drogeriemarkt und habe meine Resthaarfarbe an die der Perückenfarbe angepasst. Gerade hinten waren die Haare von mir doch etwas dunkler, deswegen habe ich sie um zwei Haarnuancen aufgehellt.

Ich habe nämlich einen Trick für mich gefunden, um gerade den hinten so unnatürlich aussehenden Perückenverlauf mit den abstehenden Haaren zu verändern, indem ich meine Eigenhaare hinten herausziehe und auch den Seiten und oben an der Stirn Babyhaare nachahme. Das sieht so sehr viel natürlicher aus, als wenn alle Haare unter der Perücke verschwinden. Wichtig ist natürlich gerade hinten Vertraute daraufsehen zu lassen, ob es noch echt wirkt. Aber inzwischen habe ich den Dreh schon ganz gut raus. Mein absolutes Highlight war es, mir eine Sonnenbrille zu kaufen und sie oben ins Haar der Perücke zu stecken und sie blieb da!!! Bei meinen Resthaaren war das absolut nicht mehr drin.

Dann habe ich geübt, wie ich die Brille wieder abnehmen muss zum Aufsetzen und wie ich sie wieder zurückstecke, denn das kann ich nicht ganz so machen, wie ich es bei meinen eigenen Haaren gemacht hätte. Da hätte ich sie einfach nach oben geschoben, so aber nehme ich sie ab und stecke sie ganz lässig ob in die Haare. Sieht sogar richtig cool aus. Ich habe erst vor dem Spiegel geübt und dann habe ich die Augen geschlossen und es blind gemacht. Danach konnte ich immer im Spiegel sehen, wie meine Frisur denn nach dem Auf- und Absetzen so aussieht. Sie sah gut aus.

Danach habe ich mir einen Fön genommen und habe mir mit Kaltluft von allen Seiten die Haare herum gepustet, also ein Windimitat gemacht. Und siehe da, es hat es ausgehalten und es sah natürlich auch nach dem Gebläse aus. Davor hatte ich nämlich die grösste Angst, ob ich danach wie ein Wischmop aussehe. Nein, alles war wieder an seinem Platz bzw. konnte ich mit ein paar Handgriffen wieder in Position bringen, wie ich es auch mit meinen Haaren hätte machen müssen. Wichtig finde ich es dabei immer, dies auch mit geschlossenen Augen zu machen, denn wenn ich draussen bin, gibt es ja keinen Spiegel an jeder Ecke zur Kontrolle. So habe ich mir ein Gefühl für die Perückensträhnen erarbeitet.

Bei meinem letzten Versuch hat aber leider die Frisur versagt, aber das war auch ein extremes Experiment: Headbangen! Davon kann ich nur abraten, danach sah ich wie explodiert aus und das konnte ich auch nur vor dem Spiegel wieder ins Lot bringen. Ganz schlecht auf einem Festival!!! Cool




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Aw: Perückentagebuch [Beitrag #45226 ist eine Antwort auf Beitrag #45222] :: Di., 23 Juli 2013 08:34 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Hallo narit,
das ist wirklich ein sehr interessanter und toll zu lesender Einblick in deine Perückengeschichte. Wie lange trägst du sie schon und hast du wirklich so wenig Eigenhaar, dass du zur Perücke greifen musstest?
Gruß Wuschel




HA stetig seit 01/2010; Lichtung: Seiten u. Oberkopf
___________________________________________
aktuell:
Regaine 2% seit 01/15 u. unregelmäßig Gynokadin-Gel

abgesetzt:
Fin 1 Jahr (2013), 5mg/tgl., reduziert auf 2,5 mg/tgl, dann alle 2-3 Tage
Gynokadin 10/12 - 08/13
Utrogest 02/13 - 07/13
LT seit 03/13 - 10/13

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Aw: Perückentagebuch [Beitrag #45227 ist eine Antwort auf Beitrag #45226] :: Di., 23 Juli 2013 18:49 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Hallo Wuschel63,

vielen Dank! Ich hatte gestern eigentlich noch einen weitergehenden Bericht geschrieben und plötzlich war das Dokument erloschen und alles war weg, weil ich keine Kopie gemacht hatte. Das war schon ärgerlich! Aber egal, schreib ich's eben noch mal.

Ich habe die Perücke vor zwei Wochen bekommen und habe sie erst mal nur zu Hause täglich ca. eine Stunde lang getragen. Meine Freundin wollte unbedingt gucken, aber da war ich dann doch noch nicht bereit zu. Ich wollte mich! erst mal mit dem Umgang vertraut machen und auch ein Gefühl dafür bekommen. Also nicht ständig dran herumfummeln und unsicher sein, ob alles noch so liegt.

Ja, ich habe inzwischen - wohl auch durch die Wechseljahre - bis auf den Hinterkopf schon sehr wenige Haare. Also der gesamte Oberkopfbereich und auch die Seitenbereiche sind extrem ausgedünnt. So sehr, dass ich mir schon ein paar Mal einen Sonnenbrand eingefangen habe. Als ich meine Freundin gefragt habe, ob ich mich trauen soll, eine Perücke zu bestellen, hat sie nur ja, unbedingt! gesagt. Ich schätze ihre ehrliche Meinung sehr, denn sie kennt mich schon seit zwanzig Jahren.

Haarverdichtung konnte ich mir aufgrund der Kosten nicht leisten, außerdem hatte ich Angst, dass ich beim Befestigen zu viel Eigenhaar lassen muss. Da ich schon mal Extensions hatte, weiß ich, wie schrecklich solch ein Verlust bei so wenig Eigenhaar ist.

LG
narit




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Aw: Perückentagebuch [Beitrag #45228 ist eine Antwort auf Beitrag #45205] :: Di., 23 Juli 2013 21:01 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Sommer und Perücke, das geht erst einmal echt schwer zusammen! Dachte ich auf jeden Fall, als ich mir am letzten Samstag den ultimativen Stoss zum Outdoortraining gab. Zwei Wochen in der Bude waren nun ausgereizt. Also habe ich mich auf meinen ersten Einkauf meines Lebens mit Perücke vorbereitet. Durch das Üben zu Hause war ich erstaunlich schnell fertig, Perücke auf, Position bestimmen, frisieren, Clipse plazieren und zuklappen lassen, dann Haare hinter die Ohren schieben wie damals bei meiner einzig wahren Lieblingsfrisur von vor über 15 Jahren. Sonnenbrille ins Haar schieben. Von allen Seiten gucken, nochmal von allen Seiten gucken, vor ein Familienmitglied treten und nochmal gucken lassen und sich ein Go geben lassen.

Ach, geschminkt habe ich mich aber auch noch, aber mit Perücke, denn irgendwie ist es mir jetzt nicht mehr egal, wie ich aussehe. Ich habe auch extrem wenig Augenbrauen und nicht wirklich viele Wimpern, also erst einmal Betonung auf die Augen gelegt. Wirkt gleich viel besser! So also ein Go bekommen, nochmal vor den Spiegel, alles unverändert geblieben in den zwei Minuten, dann mit feuchten Händen den Schlüssel und Rucksack geschnappt und durchs Treppenhaus runter vor die Haustür. Kein Nachbar, okay! Mantra aufsagen: "Es ist egal, ob Du nun eine Perücke trägst, denn es sieht wirklich 1000mal besser aus als Deine paar Fusseln mit glänzender Kopfhaut. Nichts kann schlimmer sein als das vorher!" Dann habe ich mich auf mein Fahrrad geschwungen und bin zum Einkaufsladen gefahren, in dem man mich schon seit sieben Jahren kennt. Auf dem Weg dahin habe ich mich toll gefühlt, Luft an meinen Haaren, sie bewegen sich im Fahrtwind, streichen über meine Haut. Das ist toll, dieses Gefühl. Keiner hat irgendwie komisch geguckt, ich habe gelächelt, die Leute haben zurückgelächelt.

Sommer, Sonne, Blauer Himmel, Gute Laune! Das Einzige beim Fahrradfahren, was mir Angst gemacht hat, waren tiefer hängende Zweige, wo ich mich dann übertrieben geduckt habe mit dem Horrorszenario vor Augen, die Perücke hängt da oben in irgendeinem Ast. Total bekloppt und völlig daneben, aber solche doofen Gedanken gehören einfach auch dazu.

Ganz lässig mein Fahrrad abgestellt und mir durch die Ponyfransen gefahren, bevor ich auf die Eingangstür zuging, wo ich mein Spiegelbild - gottseidank - noch einmal sehen konnte. Alles war gut, die Frisur liegt immer noch! Keine seltsamen Reaktionen der Menschen um mich herum, eher freundlicher, weil ja auch ich mich freundlicher fühlte so mit nun meinen tollen Haaren. An der Kasse sass die Kassierin, die mich schon sehr oft bedient hat, aber auch bei ihr keine Reaktion. Warum auch, soll sie mir vor allen Leuten sagen, wow, das war eine gute Entscheidung? Also alles ganz easy. Nach Hause zurückgeradelt und Einkäufe nach oben gebracht, wieder keinem Nachbar begegnet. Okay, dann eben nicht, war ja auch so schon erstmal ein erster Schritt.

Zuhause habe ich erst einmal in den Spiegel geschaut und dann meine Perücke wieder abgesetzt und war erst einmal erstaunt, meine eigenen Haare waren pitschnass geschwitzt. Die Frisur sah aber immer noch genauso aus, wie ich aus dem Haus gegangen bin. Respekt! Ich muss dazu sagen, dass ich gerade mehr über die Kopfhaut schwitze als unter den Achseln, die sind dann noch trocken, während meine Haare wie geduscht sind. Daraufhin habe ich erstmal die Montur von innen mit Zewa abgetupft und dann zum austrocknen auf den Perückenständer zurückgehängt.

Ich habe ja bewusst mir die Zeit für die erste Perücke in meinen dreiwöchigen Urlaub gelegt und war dann schon etwas verzagt, wie ich das dann soviele Stunden auf der Arbeit aushalten soll. Aber während ich die Perücke aufhatte, habe ich wirklich nichts davon gespürt. Das einzige, was mich noch nervt, ist so dieses Ringgefühl um den Kopf, das habe ich auch noch lange, nachdem ich die Perücke wieder abgesetzt habe. Sie sitzt nicht zu eng, ich habe keine Einschnitte, es ist nur dieses Gefühl. Aber ich kann mir vorstellen, mich auch daran gewöhnen zu können.

Was ich mir noch beibringen muss, ist damit genauso normal umzugehen, als wenn es meine eigenen Haare wären. Da ich ständig an meinen Haaren schon fast manisch herumgefummelt habe, sie also immer so haben wollte, dass nach meiner Einbildung keiner was merkt, ist es jetzt natürlich mit weniger Handbewegungen getan, indem man sich lässig die Ponyfransen wegstreicht oder einfach mal über die Haare streicht, um sie zu glätten. Nach dieser langen Zeit habe ich das echt verlernt, aber ich bin ja nicht doof, sondern schaue mir andere Frauen an, wie die mit ihren Haaren umgehen. Natürliche Handgriffe ins Haar, das will ich wieder lernen.




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Aw: Perückentagebuch [Beitrag #45230 ist eine Antwort auf Beitrag #45228] :: Di., 23 Juli 2013 22:26 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Hallo Narit,
Ich finde deine Art wie du mit der Perücke und überhaupt der gesamten Situation umgehst spitzenmaessig. Du strahlst so viel positive Energie aus.

Das wollte ich nur mal gesagt haben.
Liebste grüsse
Raubtochter




seit April 2013
-Attempta Rationpharm (Diane)
-Minoxidil 5% alle 2 Tage seit Ende Dezember 2013

Minoxildil schleichend abgesetzt in 3 Monatsschritten, 1-3. Monat: 2mal täglich, 4-6: 1mal täglich, 7-9.: alle 2 Tage
seit Juni 2013
-Biotin und Vitamin B12 Tabletten
-Eiseninfusionen 8 Stück
-Zink Tabletten

Umstellung vom Halben Veganer
zum bewussten Fleischkonsum.^^

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Aw: Perückentagebuch [Beitrag #45231 ist eine Antwort auf Beitrag #45205] :: Mi., 24 Juli 2013 00:28 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Halllo Raubtochter,

vielen Dank für Dein tolles Feedback. Aber ich stehe dabei wirklich noch am Anfang, also ich habe mich noch nicht unter Freunde, Bekannte und Arbeitskollegen getraut, sondern erst einmal das Ding für mich versucht alleine klar zu kriegen.

Was ich mir noch nicht vorstellen kann, ist:

Einen kompletten Tag damit herumzulaufen, also gerade nicht bei über 30 Grad, vielleicht hätte ich damit besser im Winter anfangen sollen, da habe ich nämlich echt erbärmlich gerade auch auf dem Kopf gefroren, denn Mützen tragen sah einfach nur scheisse aus wegen mangelnder Fülle..

Ich werde morgen die erste Waschung vornehmen und bin dann mal echt auf das Ergebnis danach gespannt. Bis jetzt roch die Perücke noch wirklich echt erstaunlich gut, aber ich habe doch schon arg darunter geschwitzt. Wie wirkt es sich auf Dauer aus?

Da ist noch ganz viel, was ich erst einmal herausfinden muss, deswegen habe ich es auch als Tagebuch angelegt. Denn wie lange hält die Perücke bei täglichen Gebrauch, juckt es weiterhin an manchen Tagen schier unerträglich oder gewöhne ich mich daran. Wie klappt es mit den Arbeitskollegen, Freunden und Bekannten? Bei einigen habe ich ja schon geflüstert, dass sich bei mir was ändert, wie werden die Reaktionen in Echtzeit sein?

Das werde ich alles so ehrlich ich kann berichten, aber im Moment bin ich noch im Selbstfindungsmodus und ganz am Anfang. Und yeap, der war bisher ganz positiv! Wink

LG

Narit




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Aw: Perückentagebuch [Beitrag #45245 ist eine Antwort auf Beitrag #45205] :: Mi., 24 Juli 2013 21:34 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Ich werde süchtig nach meiner Perücke! Die Vorstellung, ohne vor die Tür zu gehen, ist inzwischen immer weniger vorstellbar. Meine eigenen Haare freuen sich - glaube ich auf jeden Fall - nicht mehr täglich von mir malträtiert zu werden mit Haarschaum und Heißluftcurl, um aus dem Nichts noch ein wenig zu machen.

Ich habe immer alle Haare nach vorne gestylt und habe mich von hinten einfach ignoriert, aber als ich mich mal im Fernsehen nach einer Reportage sehen musste, war ich einfach nur noch geschockt. Die Aufnahmen waren bei einer Aktion im Freien entstanden und die haben mich unter anderem auch etwas erhöht von weitem gefilmt, so mit richtig feinen Blick auf meinen lichten Oberkopf. Solche Blickperspektiven hat man ja selber nicht vor dem Spiegel und ich habe mich schon lange geweigert, mich in jeglicher Form ablichten zu lassen. Aber da konnte ich leider nicht flüchten und von vorne direkt auf mein Gesicht gefilmt, konnte ich sogar noch gerade aushalten. Aber danach war mir klar, es muss sich einfach was ändern.

Gerade da ich doch auch mit der Öffentlichkeit zu tun habe und mir auch echt doof vorkomme, bei jedem Foto zu sagen, aber bitte ohne mich. Zuletzt war ich auf Veranstaltungen, die mit Livecam ins Internet übertragen wurden, wo ich ja schlecht den Filmenden anschnauzen konnte, dass er bitte eine Reihe weiterfilmen soll. Das Ganze konnte ich mir dann auch noch auf einer Riesenleinwand ansehen, es war einfach grausam.

Manchmal könnte ich mir echt in den Hintern beissen, dass ich so lange damit gewartet habe. Wieviel Leidensdruck hätte ich mir doch ersparen können und besonders auch wieviel Lebenszeit, die ich im Badezimmer verbracht habe, um danach doch wieder frustriert zu sein, weil es eben doch nicht das ist, wie ich eigentlich gerne aussehen möchte. Die schlimmste Zeit habe ich immer beim Friseur hinter mich gebracht. Die haben sich ja wirklich alle Mühe gegeben, aber das Ergebnis war eben immer dasselbe. Aus wenig Haaren kann man einfach nicht viele Haare zaubern.

Auf jeden Fall ist für mich die Frage geklärt, ob mit oder ohne Perücke weiterleben. Ich werde definitiv darauf nicht mehr verzichten, ich werde es auf Dauer nicht mit Kunsthaar aushalten, sondern auf Echthaar gehen. Ich bin da ja sehr umtriebig, was das Internet angeht und habe da so inzwischen sogar die Vorstellung, mir vielleicht sogar meine eigene Perücke zu knüpfen. Im Internet kann man ja anscheinend auch lernen, wie man Bomben baut, warum sollte man nicht lernen, wie man eine Perücke knüpft. Einen Haarspender hätte ich auch schon, also warum nicht?

Aber das sind jetzt erst einmal noch Fantasien, aber welcher Mensch hat keine Träume? Ich weiß, ganz schön verrückt.

Ich habe heute die erste Waschung meiner Perücke vollzogen und muss sagen, geht ganz einfach. Ich hatte ja das Glück, als Extra Shampoo, Balsam und Conditioner umsonst dabei zu bekommen. Sie trocknet gerade so auf dem Perückenständer vor sich hin, ich glaube, sie hat es überlebt. Ich war ja auch wirklich ganz zärtlich mit ihr. Sie hat sogar ihre eigene Plastikschüssel bekommen, da ich keinen Bock hatte, dass im Waschbecken zu erledigen. Ach übrigens, ich habe die Perücke komplett von der Krankenkasse bezahlt bekommen, weil ich es mir sonst hätte gar nicht leisten können, deswegen auch meine Fantasien in Richtung Echthaarperücke selbst gemacht, weil ich schlichtweg die Kohle nicht dafür übrig habe. Vielleicht mache ich ja mal ein Praktikum bei einer Maskenbildnerin oder so?




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Aw: Perückentagebuch [Beitrag #45274 ist eine Antwort auf Beitrag #45205] :: Do., 25 Juli 2013 23:33 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Ich hab ja Urlaub, aber mir ist es im Moment einfach viel zu warm, um den nächsten Schritt zu gehen und mich zu präsentieren. Das hat gar nichts mit der Perücke zu tun, da fühle ich mich immer noch richtig gutl mit. Aber ich schwitze, Schminken auch nicht gerade der Hit bei den Temperaturen, also eier ich immer noch so vor mich her.

Seltsam finde ich, dass ich einfach keine Nachbarn treffe, die sind irgendwie alle verschwunden. Auch sonst auf Einkaufstour treffe ich keinen, der mich einfach mal nur so kennt. Nächste Woche gebe ich mir den ultimativen Ruck und werde mich mit Leuten treffen, die mich kennen. Ach, es ist echt doof, wie schwer solche Schritte sind. So bin ich mir ja schon sehr sicher im Umgang, die Handgriffe sitzen und auch nach der ersten Wäsche hat sich nichts an der Frisur verändert. Riecht nun sehr exclusiv nach Friseurbesuch, solche Gerüche kenne ich von meinen Alverde Shampoos nicht. Also wenn ich ein Mann wäre, würde ich es schon sehr angenehm finden, an meinen Perückenhaaren zu schnuppern. Twisted Evil

Ich meine, Männer sind da ja sowieso relativ blind für die Feinheiten und wage zu behaupten, ein Mann, der mich nicht vorher schon kennt, merkt da erstmal nix. Damit meine ich aber noch die einfachen Begegnungen ohne zuviel Intensität. Aber das wird vielleicht ja auch noch in meinen Erfahrungspool einfliessen, wenn ich mich dann endlich aus der Deckung traue. Meine Fresse, ich bin gerade wirklich feige, aber jetzt mal in echt, das Wetter ist doch auch nicht gerade ein Pluspunkt. Die Vorstellung, damit in einem Fluss oder See zu schwimmen, sind noch meilenweit weg.

Im Moment bin ich immer froh, wenn ich meine auf drei Stunden täglich ausgedehnten Tragezeiten geschafft habe, kein Jucken mehr, also auch kein doofes Kratzen mehr. Das Ringgefühl lässt nach, ist aber immer noch da. Ich bin das erste Mal heute mit meinem Curl dran gegangen, weil mich die hinten nach außen stehenden Haare tierisch genervt haben. Hat ganz gut funktioniert, aber ist wirklich nur geeignet für kleine Veränderungen. Die vielbeschriebenen Möglichkeiten des Haarstylings bei hitzeresistenten Haar würde ich lieber nicht wagen, da es schon einfach aufgrund der Montur schlichtweg sehr schwierig ist. Ich habe übrigens eine Kurzhaarperücke, die Haare hinten könnten aber wirklich noch einen Tick kürzer sein. Aber erstmal warte ich auf das vielfach beschriebene Verfilzen hinten, dann kann ich ja immer noch kürzen. Bisher ist nämlich alles noch fein und lässt sich gut frisieren.





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Aw: Perückentagebuch [Beitrag #45276 ist eine Antwort auf Beitrag #45205] :: Fr., 26 Juli 2013 18:03 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
So, jetzt ist es ultimativ. Ich habe mir heute meine eigenen Haare zurückgeschnitten, also vor allem hinten. Da waren sie ja noch "relativ" lang und nun habe ich die Haare so kurz geschnitten, damit ich sie nicht mehr hinten mit Clipsen hochstecken muss. Macht es insgesamt einfacher und vermeidet natürlich auch den Zug auf die eigenen Haarwurzeln.

Aber damit habe ich mich auf die Perücke festgelegt, da ich ohne nun wirklich sehr kahl aussehe. Oder was ich mir sowieso nur eingebildet habe, ist dann jetzt eben auch noch weg. Sah sowieso doof aus, vorne und an den Seiten fast nichts und hinten volle Matte. Ich bin sogar überzeugt, meine eigenen Haare richtig erleichtert seufzen zu hören, weil ich mich nicht mehr ständig mit ihnen beschäftige. Auch das ewige Herumgefummele hat aufgehört, jetzt wasche ich sie nur noch und lasse sie lufttrocknen, fertig.

Ich habe so einen Tickgriff gehabt, ich habe mir immer vorne in die Haare gegriffen und sie so herumgewuselt, dann hab ich mir immer in die Seiten gegriffen und die Haare von unten nach oben geschoben, als wenn das was bringen würde. Kann ich mir jetzt abgewöhnen! Ich streiche mir jetzt lieber meine Perückenhaare hinter die Ohren und puste mir Ponysträhnen aus dem Gesicht!




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Aw: Perückentagebuch [Beitrag #45277 ist eine Antwort auf Beitrag #45276] :: Fr., 26 Juli 2013 18:23 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Ich finde es sehr erfrischend, deine Beiträge zu lesen!

Bitte weiter so!

Toll, dass du nun so mutig warst und auf eine Perücke umgestiegen bist.

Ich bin gespannt, wie deine Freunde reagieren!

Liebe Grüße, Binne


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Aw: Perückentagebuch [Beitrag #45278 ist eine Antwort auf Beitrag #45205] :: Fr., 26 Juli 2013 22:31 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Hallo liebe Narit,

bitte mache weiter mit deinem Tagebuch... Es ist so schön deine Texte zu lesen.. Es fühlt sich an wie ein tolles Buch wenn auch nur mit wenigen Seiten.

Ich lese wirklich sehr gerne deine Berichte Smile

Auch von mir ein GO Wink

Liebe Grüße

Alena


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Aw: Perückentagebuch [Beitrag #45294 ist eine Antwort auf Beitrag #45277] :: So., 28 Juli 2013 01:09 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Hallo Binne,

vielen lieben Dank dafür. Das macht Mut, denn so ein Seelenstriptease mit Perücke ist ja nicht unbedingt jedermanns Sache. Aber ich schreib weiter, versprochen!

LG

Narit




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Aw: Perückentagebuch [Beitrag #45295 ist eine Antwort auf Beitrag #45278] :: So., 28 Juli 2013 01:13 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Hallo hoffnungslos84,

das finde ich wunderschön, wie Du das für Dich beschrieben hast. So hatte ich das selber gar nicht gesehen. Vielen lieben Dank für Deine tollen Zeilen, ich schreibe definitiv weiter. Wird ja erst auch noch spannend, noch ist ja mehr der Ich kann, aber ich muss ja nicht wirklich Modus eingeschaltet.

LG

Narit




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Aw: Perückentagebuch [Beitrag #45296 ist eine Antwort auf Beitrag #45205] :: So., 28 Juli 2013 01:49 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Heute habe ich mal wieder experimentiert. Ich habe gezündelt. Mich hat einfach mal interessiert, wie sich hitzeresistente Faser im Vergleich zu Echthaar verhält, wenn man es denn anzündet. Die hitzeresistente Faser hat gewonnen, die hat nach meinem Test definitiv länger gebraucht, um abzufackeln und hat auch sogar noch besser dabei gerochen.

Ich hab mir ja schließlich was dabei gedacht, als ich mich dafür entschieden habe. Also so ein bisschen auf jeden Fall, denn ich bin ein typisches Verbrennungskind, wo es möglich ist, sich zu verbrennen, da bin ich dabei. Das wäre aber nun einfach ganz schlecht, wenn ich so tolpatschigerweise meine Perücke in Flammen versetzen würde, weil ich eine Kerze oder so anzünden wollte. Ich habe mir dabei echt bei manchen Gelegenheiten schon meine Wimpern und Augenbrauen und auch einige Haare oben abgeflemmt. Auch Backofen und Bügeleisen bergen bei mir Potentiale, sich da zu verbrennen, wo kein anderer Mensch darauf kommen würde. Meine schlimmste Verbrennung hatte ich am Backofen, da habe ich mir eine Verbrennung eingehandelt, die war schon ech krass. Naja, deswegen habe ich diese Aspekte mit einbezogen, weil es heißt ja, weg von Spülmaschinen, Bachöfen, heißen Herdplatten mit dampfenden Kochtöpfen darauf.

Jetzt mal ehrlich, ist schon geil, dass wir gerade jede Menge Hightechmüll inklusive irgendwelcher Menschen über unseren Köpfen herumschweben haben, aber sie sind niemals auf die Idee gekommen, die ultimative Faser für Haarersatz zu testen, die selbst im Weltraum noch perfekt die Form behält und sich automatisch via GPS an die aktuellen klimatischen Bedingungen der Region anpasst. Was machen die Männekens da eigentlich schon seit Jahrzehnten, ich habe davon noch nichts gespürt, oder habe ich was verpasst?

Heute trotz tropischen Bedingungen über sechs Stunden plus den Borussiasieg gegen die Bayern überstanden! Das war schon ein Extremtest mit Jubel und Umarmungen und wilden Herumgehüpfe durch den Raum. She made it, ist nun also auch ein BVB Fan erprobte....Kloppi geht ja schließlich auch mit gutem Beispiel voran, wenn auch einen Ticken Exklusiver als unsereiner es sich leisten kann. .






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Aw: Perückentagebuch [Beitrag #45320 ist eine Antwort auf Beitrag #45205] :: Mo., 29 Juli 2013 19:06 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Gestern hatte ich meiner Perücke frei gegeben nach der aufregenden Nacht. Naja, ich hatte auch einen leichten Kater, der mich so ein wenig trantütig durch die Gegend schlurfen ließ, da hätte auch Perücke kein besseres Bild abgegeben. Aber nach dem WIR dann Europameisterinnen geworden sind, war mein Kater dann auch nur noch wohlig am schnurren.

Immerhin habe ich inzwischen schon zwei Nachbarinnen, den Freund meiner Freundin und auch noch eine weitere Verkäuferin, die mich auch schon lange kennt, getroffen. Die Reaktionen sind neutral, ein leicht erstauntes Blinzeln vielleicht, aber ansonsten alles völlig normal. Hatte heute auch noch Stress mit einem Typen, der meinte mit über 100 kmh über einen Einkaufsparkplatz preschen zu müssen. Dem habe ich eine Ansage gemacht von wegen Rücksichtslosigkeit und eine Gefahr für kleine Kinder. Er war natürlich auch ein typischer Proll mit Satzbauweise unter der Gürtellinie und meinte, dass ich doofe Kuh (schlimmere Variante davon, aber mag ich hier nicht schreiben) mich doch um meine eigenen Dinge kümmern soll usw.! ABER er hat nicht gesagt, ich SCH....Perückenträgerin soll mich mal vom Acker machen! Smile Alles Schlechte hat manchmal auch trotzdem noch einen kleinen guten Kern.

Allerdings hatte ich heute irgendwie keinen guten Tag mit meiner Perücke, irgendwie war sie vielleicht sauer, weil ich sie gestern vernachlässigt habe. Auf jeden Fall hat sie sich heute ein bisschen gesträubt und herumgezickt, so dass ich mich nicht wirklich so richtig wohl gefühlt habe. Ich werde ihr gleich mal wieder einen Badetag gönnen, vielleicht klappt es dann morgen wieder mit uns beiden.





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Aw: Perückentagebuch [Beitrag #45322 ist eine Antwort auf Beitrag #45320] :: Mo., 29 Juli 2013 21:16 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Zitat:
Allerdings hatte ich heute irgendwie keinen guten Tag mit meiner Perücke, irgendwie war sie vielleicht sauer, weil ich sie gestern vernachlässigt habe. Auf jeden Fall hat sie sich heute ein bisschen gesträubt und herumgezickt

Narit, deine Beiträge sind zum Totlachen Laughing Applaus. Da vergisst man wenigstens kurzfristig mal den Sch.... Haarausfall und amüsiert sich einfach nur.
LG Wuschel




HA stetig seit 01/2010; Lichtung: Seiten u. Oberkopf
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Aw: Perückentagebuch [Beitrag #45355 ist eine Antwort auf Beitrag #45205] :: Di., 30 Juli 2013 20:57 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Hallo Wuschel63,

das freut mich sehr, wenn es Dich wenigstens kurzfristig ablenken kann. Ich möchte auch hier mal an dieser Stelle betonen, dass ich mir auch hier die Leidensgeschichten von vielen durchgelesen habe und viele haben mich auch zutiefst betroffen gemacht wie die von Jürgen z. B., der sich hat "tätowieren" lassen, um nach mehr Haaren auszusehen und damit voll ins Klo gegriffen hat. Solche Geschichten machen mich wirklich traurig genauso wie der Leidensdruck, den hier viele täglich jede Minute, Stunde haben. Manche könnten inzwischen schon als Haarspezialisten wahrscheinlich mehr bewirken als mancher Hautarzt, das Wissen erschlägt mich geradezu, aber ich habe da vollen Respekt vor.

Wir sind ja auch alle in verschiedenen Stadien des Haarausfalls bzw. auch mit unterschiedlichen Erkrankungen hier unterwegs, deswegen ist die Akzeptanz des Haarausfalls für jeden von uns auch sehr unterschiedlich. Ich persönlich habe es inzwischen satt, meine Zeit bei Ärzten und in Apotheken als auch vor dem Spiegel zu verschwenden. Den Leidensweg der verschiedenen Therapien wie Diane35, Östrogenhaltige Tinktur auf die Kopfhaut, Mönchspfeffer, El Cranell kenne ich auch, sie haben mich persönlich auch nicht weitergebracht wie Bachblüten, Brennesselblätterkuren, Biotin, Heilerde, Zink, Eisen, Kieselerde und auch noch so viel mehr. Wahrscheinlich hätte ich dieses Forum schon vor zwanzig Jahren gebraucht, um wirklich gute Tipps zu bekommen. Aber ich habe nun mit allem abgeschlossen und damit meine ich ja auch nur mich, für Euch alle auf der Suche nach der Lösung habe ich einen Riesenrespekt. Aber ich kann nicht mehr, deswegen ist es irgendwie eine Heilung, sich nicht mehr mit dem Problem zu beschäftigen, sondern endlich mal nur mit dem "Wie style ich mir heute meine "unechten" Haare" zu beschäftigen und wie kommt es bei meinen Leuten an.

Wir reden ja bei mir auch von einem Leidensweg, der mit 14 Jahren begann und nun mit 50 Jahren bei der Perücke endet, die mir nun endlich mal nach all den Jahren der Unsicherheit endlich mal ein Gefühl von Normalität vermittelt, dass ich schon verloren geglaubt habe.

Kurz und knapp: Nach all dem Warten auf ein haarfüllendes Ergebnis ist es mir nun lieber, ohne Warten ein sofortiges Ergebnis innerhalb weniger Minuten zu sehen.

LG

narit





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Aw: Perückentagebuch [Beitrag #45356 ist eine Antwort auf Beitrag #45205] :: Di., 30 Juli 2013 21:10 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Narit Du bist eine so starke Frau und ich finde Du strahlst so viel positives aus, es ist der richtige Weg für Dich, definitiv , denn es scheint Du hast irgendwie Deinen Frieden mit Deinen Haaren geschlossen. Finde ich toll! Ich stehe ja erst am Anfang, habe seit gut 2,5 Jahren dieses Problem und kann dadurch daß ich mal so uneendlich viele dicke Haare hatte nur einen etwas lichteren Scheitel sehen und viele kurze Haare zwischen den langen. Aber die Angst sitzt mir im Nacken, da meine Mutter mit 40 so gut wie kein Oberhaar mehr hatte und ich sicherlich ihre Gene diesbezüglich in mir trage.

LG Susan




40 Jahre, HA seit 2011 beginnend mit einer Schwangerschaft. 3Kinder, HA nur in der letzten Schwangerschaft.
Biotin und Eisen vom Gyn. verordnet, Blutwerte soweit ok.
Trichogramm in Ordnung, seit 16.08. Pantovigar.

Pantovigar nach 2 Monaten erfolglos abgesetzt, Endokrinologe stellte Vit D Mangel, Jod Mangel und Folsäuremangel fest.
Derzeit: Top-D 2000 und Care s verordnet.....

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Aw: Perückentagebuch [Beitrag #45368 ist eine Antwort auf Beitrag #45356] :: Mi., 31 Juli 2013 22:07 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Liebe Susan,

vielen lieben Dank. Ich kann so schwer Komplimente annehmen, aber es rutscht so schön runter und zaubert mir ein fettes Smilen ins Gesicht. Ich glaube, wir sind alle miteinander gut füreinander - jeder mit seinem Erfahrungsschatz. Ich bin auf jeden Fall sehr froh, mich hier angemeldet zu haben. Ich habe schon eine Menge gelernt und bei meiner nächsten Schilddrüsenuntersuchung kommt mir mein Doc auch nicht mehr so einfach davon, ich habe ja auch immer einen Zettel mit meinen Werten bekommen, aber es hat mir nichts gesagt. Nun habe ich doch schon durch dieses Forum sehr viel dazu gelernt.

LG

narit




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Aw: Perückentagebuch [Beitrag #45369 ist eine Antwort auf Beitrag #45205] :: Mi., 31 Juli 2013 22:54 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Juhuu, das erste positive Feedback ist heute bei mir eingegangen! Hach, das ist so schön. Der Freund meiner Freundin hatte mich ja gesehen. Ich habe ja so getan, als wenn ich schon immer so ausgesehen hätte und er hat sich nicht getraut, mich direkt darauf anzusprechen. So sind wir miteinander etwas verlegen umgegangen, aber ich hab ja meine Freundin und da hab ich heute mal so telefonisch nachgehorcht. So schön, er fand es nicht nur gut, er fand es sogar fantastisch! Jajaja, kleines Freudentänzchen durch die Bude. Natürlich war ich extrem nervig und habe gesagt, nee, dass muss er ja nicht sagen, damit er mich bloss nicht verletzt, ich bestehe auf die ehrlichste Wahrheit ever. Aber kein Zurück, er hätte nicht gedacht, dass es so natürlich aussieht. Ich wusste ja gar nicht vor unserem Treffen, ob meine Freundin ihn überhaupt schon eingeweiht hat, die kann ja in vielen Dingen schweigen wie ein Grab, deswegen war die Verunsicherung bei unserem Zusammentreffen auch so gross. Ist ja auch schwierig, so ein Thema.

Aber nun freu ich mich einfach und finde es voll toll. Jetzt kann ja jeder sagen ,was soll der arme Kerl auch sonst sagen. Das habe ich mir auch so gedacht, aber das glaube ich nicht bei ihm. Er ist so eine ehrliche Haut und meine Freundin ebenso, die hätte sich dann eher herausgeredet, bevor sie mir eine unehrliche Meinung weitergegeben hätte bzw. mir auch einfach knallhart die Wahrheit gesagt. Aber sie hat mich ja schließlich noch nicht gesehen, dann wird es echt spannend.

Meine Perücke steht mir ja auch, sie ist identisch mit einer Frisur, die ich vor 12 Jahren mal hatte und der ich immer hinterhergeheult habe, weil kein Friseur es mit meinem Haarstatus mehr so hinbekommen konnte. Was ich ja besonders toll daran finde, sind die Dreifachsträhnchen wie damals, aber auch der Haaransatz sieht so aus, wie ein Friseur Strähnchen färben würde, mit ein bisschen Distanz von der Kopfhaut.

Da ich mir keinen externen Urlaub aus finanziellen Gründen leisten kann, dient mein interner Urlaub in erster Linie immer dafür Klar Schiff zu bekommen und ein paar unbedingt nötige Wohnungsreinigungstorturen (ich hasse Hausarbeit) und Renovierungen durchzuführen, zu denen ich sonst einfach nicht komme bzw. mich unter dem Stressaspekt gerne vor drücke. Aber ich habe nun schon den Humor dabei, wie ich ohne Perücke schweißgebadet fensterputzend da auf der Leiter stehe mit lichtem Haar, das sich unvorteilhaft nass an meine Kopfform anschmiegt und dann gehe ich aus dem Haus so vollgestylt und geschminkt, die Haare sehen aus wie gerade vom Friseur gekommen.

Meine Hündin hat übrigens auch schon so ein bisschen den Bogen raus mit mir, wenn ich ohne herumlaufe, ist langweilig, wenn ich Perücke trage, geht es (vielleicht auch für sie) los zu unendlich spannenden Dingen. So ein Border Collie Mix Max ist ja auch nicht doof und checkt alles zu ihren Vorteilen ab. Aber das erste Mal mit Perücke war auch klasse, sie hat mich so angeguckt, aber dann mich einfach nicht weiter beachtet. Nun hat sie es schon gecheckt, dass sie sozusagen nun zwei Frauchen hat, ein doofes, das so blöde Sachen wie Staubsauger anstellen macht und ein nettes, das nach draussen geht. Very Happy






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Aw: Perückentagebuch [Beitrag #45371 ist eine Antwort auf Beitrag #45205] :: Mi., 31 Juli 2013 23:26 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Musste grad wirklich schmunzeln, denn unser Schnauzer Mix freut sich auch immer wenn ich so anfange meine Sachen einzupacken und die Kids ziehen sich so langsam an, wird er ganz raschelig Laughing Könnte ich mir bei dem auch vorstellen, daß er sowas schnell raus hat. Hunde sind eben doch nicht ganz so blöd wie sie manchmal gucken...ggg

Und schön daß Du ein Kompliment bekommen hast. Warts ab, irgendwann ist das alles ganz und gar normal für Dich...und für alle anderen auch.

Heute habe ich rund 80 Haare verloren...ist ja an sich ganz okay, aber morgen ist Waschtag...HORROR...




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Aw: Perückentagebuch [Beitrag #45373 ist eine Antwort auf Beitrag #45371] :: Do., 01 August 2013 00:03 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Liebe Susan,

ich habe da sehr viel Mitleid mit Dir und kann mir vorstellen, was für ein Horror das für Dich sein muss. Ich hatte das seltsamerweise nie, meine Haare sind einfach nicht mehr nachgewachsen, aber auch niemals in extremer Menge ausgefallen. In der ersten Schwangerschaft hatte ich sogar mal wieder richtig volles Haar, aber ich habe nur gemerkt, dass es nach der Schwangerschaft wieder weniger wurde, ohne einen richtigen Haarverlust zu sehen. Ein Hautarzt hat mir ja mal netterweise auf den Kopf geguckt und gesagt: Da ist alles tot, da wächst nichts mehr, aber hier haben Sie ein Rezept für Elcranell. Vielleicht hilft das ja noch, dass Sie wenigstens den Rest behalten können. Ja, wie soll ich das Scheißgefühl danach beschreiben? Ich gehe auf jeden Fall inzwischen nur noch gerne zu einem Internisten und zu meinen Zahnarzt, bei allen anderen kostet es mich eine echte Überwindung wie jetzt für das Perückenrezept. Da wurde auch nur auf meinen Kopf geguckt, ja alles klar, Rezept ausgestellt und tschüss.

LG

narit




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Aw: Perückentagebuch [Beitrag #45374 ist eine Antwort auf Beitrag #45205] :: Do., 01 August 2013 08:03 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Was mich immer noch etwas beruhigt, ist daß sehr viel Neuwuchs da ist. Sieht zwar unglaublich blöd aus überall kurze Haare zwischen den langen, aber immerhin wachsen welche nach. Andersherum bestätigt mir das aber auch, daß ich mir den Haarausfall nicht einbilde, denn selbst meine Frisörin fragt ständig wieso ich so viele kurze Haare dazwischen habe. Aber leider fallen sie noch weiterhin aus. An Waschtagen mehr und überall diese Haare. Gestern zog meine Tochter beim Essen ein langes Haar aus ihrem Mund, dabei mache ich mir die schon immer zusammen und trotzdem fliegen die überall rum. Ob in der Windel meine Jüngsten oder im Essen...irgendwo finde ich immer welche.
Nunja ich bin ja noch gar nicht ausreichend untersucht worden. Die Gyn. hat mich eher abgewimmelt, so nach dem Motto, sie haben doch noch Haare und der Hausarzt war auch überfordert mit dem Thema und hat völlig unsinnige Sachen im Blut untersucht und mir eine Überweisung zum Hautarzt gegeben. Der erste HA verschrieb mir Regaine, ohne mir überhaupt mal auf den Kopf zu gucken oder mich in irgendeiner Form zu untersuchen. Erblich bla bla...vielleicht hätte ich nicht erwähnen sollen daß meine Mutter das auch hat. Naja nun habe ich heute einen neuen Termin bei einer neuen Ärztin und diesmal lasse ich mich nicht abwimmeln, dafür weiß ich jetzt dank dieses tollen Forums viel zu gut bescheid. Ich weiß welche Werte aussagekräftig sind und worauf ich achten muß und daß ein TSH Wert allgemein null Aussagekraft hat...nene die kann mir nichts erzählen.

Das ist natürlich hart Narit, was Dir der Arzt gesagt hat, aber andersherum ist es auch gut zu wissen woran man ist. Ich wäre über so viel Ehrlichkeit froh, auch wenn man das mit Sicherheit sehr viel behutsamer sagen kann. Immerhin sind es unsere Haare über die wir reden und die haben nunmal für uns Frauen einen großen Stellenwert. Ich hatte mit der Tatsache daß ich einen nicht mehr so schönen Bauch nach 3 Schwangerschaften hab, oder auch meine Brust nach 3 gestillten Kids hässlich ist überhaupt keine Probleme. Das sieht niemand, ich kann all meine Problemzonen schön verschwinden lassen, aber die Haare???? Da schaut wirklich jeder drauf. Gut daß ich 180cm groß bin Laughing




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Aw: Perückentagebuch [Beitrag #45398 ist eine Antwort auf Beitrag #45205] :: Fr., 02 August 2013 22:37 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Was war mir heute heiß!!! Und genau heute haben wir auch noch renovierungsbedingt ein ganzes sogenanntes Jugendzimmer zusammengekloppt und über vier Etagen nach unten geschleppt. Ich hatte mir heute extra einen Turban gewickelt, da ich mir nicht meine Perücke bei einer solch schweißtreibenden Arbeit versauen wollte. Meine direkte Nachbarin meinte dann auch ein bisschen süffisant: "Ach heute mit Turban unterwegs?!" Gestern hatte sie mich ja noch mit Perücke gesehen und so getan, als wenn sie nichts merken würde. Aber egal, sie ist eine ganz Nette, die mir nichts Böses will.

Nachdem wir das mit den gefühlten 1 Million Stufen geschafft hatten, habe ich mich erst mal aufs Sofa geklatscht und meinen Turban abgewickelt, der eine extreme Feuchtigkeitsstufe hatte. Dann war ich duschen und habe mir echt meine Perücke aufgesetzt, um zum Recyclinghof und danach zu meiner Freundin zu fahren, um den Hänger wieder abzustellen. So hat sie mich nun zum ersten Mal zu Gesicht bekommen, weil den Hänger hatte ja ihr Freund alleine vorbeigebracht (nur um es nicht zu verwirrend zu machen Question ). Erst hat sie sich gefreut und gesagt, da sind ja ganz viele Haare. Nachdem sie mich so ungefähr eine halbe Stunde vor ihren Augen hatte, meinte sie, es sähe für sie aus, als wäre es schon immer so gewesen.

Ich merke aber schon bei mir selber, dass ich zwar selbstbewusst wirke - denke ich zumindest - aber dann doch extrem schüchtern mit der Situation umgehe. Also nicht so "Here I am, take it or leave it", sondern eher so normal wie möglich agierend, aber innerlich doch ängstlich zitternd auf den Zuspruch warte.

Es ist ja sowohl für mich wie auch für die anderen erst einmal ungewohnt, man sollte ihnen schon Zeit lassen, sich daran zu gewöhnen. Bei neutralen Personen mag es - für mich war es bisher so - entsprechend einfacher sein. Aber jemand, der Dich schon sehr lange kennt, schaut ja doch anders darauf. Wenn ich es rückgängig machen könnte, würde ich mich doch lieber das nächste Mal erst einmal ganz alleine mit ihr treffen, um sie solche Sachen wie sieht der Scheitel natürlich aus usw. zu befragen. Da leider noch mein Sohn und ihr Freund dabei waren, ist es jetzt erst einmal liegen geblieben. Uns war heute eh allen viel zu heiss für tiefe Gespräche und ich war dann auch froh, wo ich dann zu Hause wieder oben ohne sein konnte. Es ist ja gar nicht so, dass mir unter der Perücke wärmer ist, es ist einfach die Angst, dass sie mir zu schnell kaputt geht. Ich hatte allerdings heute im Laufe des Tages wohl schon alles ausgeschwitzt, so dass meine eigenen Haare sogar noch relativ trocken waren.

Einen Punkt habe ich auch immer noch, mir fehlt es einfach, mich zu stylen. Also einfach mit der Heißluftbürste durch die Haare zu gehen und sie zu formen bzw. zu ändern. Irgendwie sehe ich doch mehr oder weniger immer gleich aus und statt mich damit zufrieden zu geben, wenigstens nicht mehr so scheisse wie vorher auszusehen, bin ich undankbares Wesen schon wieder damit unzufrieden, mir an solch heißen Tagen eben dann nicht die Haare hochstecken zu können oder mir einfach nur einen blöden Zopf flechten zu können. Ich weiß, das ist Jammern auf ganz hohen Niveau und ich hau mir jetzt auch mal ganz kräftig auf die Finger. Aber ich habe ja versprochen, ehrlich zu sein.




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Aw: Perückentagebuch [Beitrag #45403 ist eine Antwort auf Beitrag #45205] :: Sa., 03 August 2013 10:59 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Ich kann Dich total gut verstehen Narit, selbst ich, die noch genug eigene Haare habe, kann ja aufgrund der vielen kurzen Haare und dem sich lichtenden Scheitel nicht mehr alles so problemlos tragen. Früher habe ich einfach einen Pferdeschwanz gemacht und sah gut aus....
So heißes Wetter mag man ja als HA Opfer sowiso nicht mehr.
Ist schon alles nicht so einfach...




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Aw: Perückentagebuch [Beitrag #45408 ist eine Antwort auf Beitrag #45403] :: Sa., 03 August 2013 12:24 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Hi,

Schon lange bin ich Stiller Leser und ganz ehrlich...ich finde Super wie du darüber berichtest! ich kann nur von mir sprechen, aber mir nimmst du was haarersatz angeht ein bisschen Angst! Ich freue mich schon auf deine nächsten Berichte...

Lg sarah


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Aw: Perückentagebuch [Beitrag #45413 ist eine Antwort auf Beitrag #45205] :: Sa., 03 August 2013 23:02 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Oh Mann, mein achtsamer Nachbar hat wieder zugeschlagen. Ich habe ja unerwähnterweise übers Wochenende ein Auto geliehen bekommen, um noch die Reste zu entsorgen und Neues in die Wohnung zu schleppen. Zack, hatte ich wieder einen Zettel an der Windschutzscheibe, da wünscht er mir jedes Mal den Stillstand auf der Autobahn bei Sturm und Regen, weil ich seiner Meinung nicht so gerade geparkt habe, wie es nach guten deutschen Zentimetermaß doch üblich ist. Welche Probleme dieser Mensch hat? Zuwenig Haare auf dem Kopf und Frührentner? Vielleicht sollte ich ihm mal einen Link zu diesem Forum geben, ach nee, besser nicht, der Mensch ist einfach nur einem wahnsinnigen Kontrollzwang unterworfen. Aber auch er hat nichts zu meiner neuen Haarfrisur geschrieben, also dass er mir als Perückenträgerin das Hinwegwehen bei 120 kmh im Cabrio oder so wünscht. Geht doch, auch mein grösster Feind hält die Klappe und DER lässt wirklich nichts aus. Ist ja so eine Art selbsternannter Hausmeister, der gerne seine Pamphlete auf gelben Papier an die Pinnwand dieses Hauses tackert und leider nicht merkt, dass ihn keiner mehr ernst nimmt.

Ich weiß ja auch nicht, ich komme anscheinend aber irgendwie besser in der Nachbarschaft mit Perücke an, von einmal quatschen alle (bis auf den einen) mit mir, aber nicht über meine Perücke, sondern über alles mögliche innerhalb der Nachbarschaft. Vielleicht wirke ich ja nicht mehr so verbiestert, wie vorher bzw. gehe ja nun auch mehr zu Zeiten raus, wo ich früher einfach keinen Bock drauf hatte. Totaler Sonnenschein, meine Glatze spiegelt = Nein! Die Sonne geht unter, es wird Nacht = Ja, aber ganz schnell und sprich mich ja nicht an!

Ohne Perücke sagt mein Sohn auch oft zu mir: Guck doch nicht so böse! Dabei war ich nur konzentriert etwas am bedenken! Mit Perücke krieg ich das jetzt nicht mehr zu hören, da die Tragezeiten sich aber immer noch nicht über einen kompletten Tag bewegen, naja, sehe ich mal böse aus und mal nett. Ich habe ja jetzt noch eine Woche Urlaub, aber langsam geht es doch auch wieder in der Birne ab. Arbeitsstelle, manche Tage sind 10 Stunden lang, schaffe ich das? Aber ich hole mich wieder runter, zurzeit ist ja so eine Art Semesterferien, der eine Kollege wird dann im Urlaub sein, wenn ich wiederkomme, unser "Chef" ist auch erst mal noch nicht am Start, der ganze Laden ist noch für drei Wochen ausgestorben, so dass ich wirklich erst einmal nur einem Kollegen gegenüber treten muss plus der Dame am Empfang plus plus....aaaargh! Ja, ich habe Schiss vor diesem Moment, aber ich ziehe das durch. Übrigens sind meine zwei Kollegen beide auch Glatzenträger und ich habe mir schon den Spruch zurechtgelegt: "Naja, ich hab einfach keinen Bock mehr auf die 3 Glatzen laufen nebeneinander durch die Halle her Geschichte" Wer jetzt geschockt ist, kein Problem, wir teilen gegenseitig immer schon hart aus, haben uns aber auch wirklich sehr gerne.

In diesem Punkt krieg ich vielleicht ein paar Sprüche, die aber nicht gemein gemeint sind. Komisch wird es erst, wenn alle anderen dann aus ihren diversen Urlauben wieder auftauchen werden. Ist manchmal schon doof, anonym sein zu wollen, aber auf der anderen Seite auch nicht hier ehrlich erzählen zu können, wie heftig die Begegnungen sein werden oder können so in einer gewissen Öffentlichkeit. Vielleicht oute ich mich ja noch auf Dauer, aber jetzt mag ich es einfach noch nicht! Und nein, meine beiden Kollegen leiden auch unter einem ganz normalen Haarverlust, sind also keine Nazis.

Den Punkt habe ich ja noch gar nicht erwähnt, aber für Männer kann es sogar noch schlimmer sein, weil sie von manchen Menschen automatisch in die Naziszene verschoben werden, obwohl sie damit gar nichts zu tun haben, sondern einfach nur eine Konsequenz aus ihrem Leiden gezogen haben, nämlich komplett abzurasieren. Da haben wir Frauen es doch vielleicht manchmal einfacher, weil wir werden nur bemitleidet, aber bestimmt nicht mit einer politischen Gesinnung in Verbindung gebracht. Wollte ich nur mal gesagt haben.




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Aw: Perückentagebuch [Beitrag #45422 ist eine Antwort auf Beitrag #45205] :: So., 04 August 2013 21:52 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Wie meinst Du das mit den 10 Std? Meinst Du das Tragen wird nach gewisser Zeit unangenehm? Du schaffst das Narit, da bin ich mir sicher und irgendwann ist Deine Perücke ein Teil von Dir.
Wir alle hier haben uns das ja nicht ausgesucht, sondern es ist eben unser Päckchen was wir zu tragen haben, mal mehr, mal weniger schwer. Aber Fakt ist, die meisten Leute interessiert das nicht die Bohne.
Ich kann mich daran erinnern daß meine Schwester eine Freundin während der Studienzeit hatte, die ein Hairweaving hatte. Ich kannte sie vorher mit wenig Haaren und als meine Schwester mal so nebenbei erwähnte daß XY jetzt ein Haarteil trägt, haben wir alle gesagt:" Gut, würde ich auch machen"
Ich habe nie wieder darüber nachgedacht, weil es mir egal war. Ich glaube wir denken alle viel zu viel darüber nach, was andere über uns denken.Dabei zählt doch bloß das innere. Niemand wird was blödes denken Narit, Du schaffts das schon...Augen zu und durch, wird für alle schnell zur Normalität und dann kräht kein Hahn mehr danach. Ich schicke Dir ne Große Portion Mut, den ich wahrscheinlich selbst nicht hätte, da ich mir leider auch immer viel zu sehr einen Kopf mache.




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Aw: Perückentagebuch [Beitrag #45436 ist eine Antwort auf Beitrag #45422] :: Mo., 05 August 2013 21:05 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Ja, es wird irgendwann unangenehm. Ich hab ja versprochen, ehrlich zu berichten und heute habe ich acht Stunden lang meine Perücke getragen, nach vier Stunden wollte ich sie am liebsten abnehmen, nach sechs Stunden hatte ich Kopfschmerzen und das Ringgefühl auf dem Kopf wurde immer stärker. Ich war heute auch den ganzen Tag in Aktion, bin hin und her gefahren, zwischenzeitlich auch mit dem Fahrrad unterwegs gewesen, dann wieder ins Auto gestiegen, es war heiß und wenn man schwitzt, hat man ja auch feuchte Hände und die Haare fühlten sich nur noch unecht - also hart und strohig - an. Ich habe auch das Gefühl, sie wird grösser, ich hab da doch immer mehr Luft zwischen meinem Kopf und den Tressen hinten. Man sieht es nicht, aber man fühlt es. Ich war heute das erste Mal so richtig glücklich, mir die Perücke vom Kopf machen zu können und durch meine eigenen Haare zu wuseln.

Jetzt wo ich hier sitze und schreibe, ist das Ringgefühl immer noch nicht weg und ich habe immer noch leichte Kopfschmerzen. Ich glaube, Tressen - wenn auch nur an den Seiten und hinten - sind definitv nicht gut. Am Hinterkopf habe ich Perückenhaare, die sich nach innen verlagern, die habe ich schon mit einer Häkelnadel wieder nach aussen gezogen. Auch mit den Clipsen ist es nicht so einfach, weil sich da gerne Haare drin verheddern. Also muss man sich schon die Zeit nehmen, auch hinten eine genaue Kontrolle vorzunehmen. Heute haben die Haare das erste Mal so unnatürlich abgestanden, dass ich jetzt darüber nachdenke, sie zu kürzen. Da sie ja heatresistant sind, habe ich sie jetzt schon mehrfach nach innen gedreht, nutzt aber nichts, sie stehen irgendwann wieder hinten ab. Da hilft meiner Meinung nach nur noch kürzen.

Kurz und knapp, kein so richtig guter Tag für uns beide. Im Winter würden wir uns bestimmt besser verstehen, aber ab 34 Grad gehen wir lieber nicht so lange zusammen. Nur wird das evtl. irgendwann schwierig, wenn ich mir in irgendeiner endlos langen Sitzung die Perücke absetze und mir wild durch meine verbliebenen Haare wusele, weil ich einfach durch bin. Wäre aber auch eine Option, die Sitzung zu verkürzen, um früher nach Hause zu kommen. Naja, ich übertreibe jetzt gerade auch ein bisschen, denn die Räume sind ja klimatisiert und ich sitze ja eh nur doof rum und gucke schlau und mache mir ein paar extrem wichtige Notizen. Wink

Aber ich würde mit meiner Perücke auf jeden Fall lieber in kühleren Regionen urlauben als mich damit auf heißen Wüstensand zu begeben. Wie verhält sich eigentlich Perücke zu Meerluft? Das würde mich ja wirklich interessieren, die Bedingungen sind da ja schon extremer als so im Flachland. Würde ich ja gerne selber herausfinden, leider ist mein Budget nicht kompatibel zu meinen Wünschen.




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Aw: Perückentagebuch [Beitrag #45444 ist eine Antwort auf Beitrag #45205] :: Mo., 05 August 2013 23:42 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Oh man, ja kann ich mir vorstellen bei dem Wetter kann man ja nichtmal die Eigenen Haare im Nacken haben. Vielleicht verliert sich das mit dem Ringgefühl irgendwann, wie bei einem Brillenträger. Ich kann keine Brille auf der Nase haben, mein Mann merkt seine nicht mehr, ich trage aber auch nur ab und an mal eine Sonnenbrille.
Wieviele Haare genau hast Du eigentlich noch? Wäre vielleicht eine permantente Lösung eher was für Dich? So wie das verkleben oder Weaving? Ich denke mir so ein Weaving spürt man sicher weniger????
Ist natürlich auch eine Kostenfrage. Wie ist das denn bei der verklebten Version? Schwitzt man da nicht auch drunter? Würde mich wirklich sehr interressieren.




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Aw: Perückentagebuch [Beitrag #45474 ist eine Antwort auf Beitrag #45444] :: Di., 06 August 2013 21:23 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Hallo Susan,

vorne sind sie extrem ausgedünnt, dass ich schon lange das Wort Pony nicht mehr in den Mund nehmen konnte, es ist eigentlich der komplette Oberkopf extrem licht, also auch nur sehr feine Haare und seit ca. zwei Jahren lichten sich nun auch die Seiten extrem. Vorher hatte ich zwar oben schon seit vielen Jahren wenig Haare, konnte es aber duch die dichten Haare an Seite und Hinterkopf noch relativ gut vertuschen. Das geht nun gar nicht mehr. Ich habe ja schon im Haarersatzforum berichtet, welche miesen Erfahrungen ich in Haarstudios gemacht habe und das ich das Geld einfach nicht dafür übrig habe. Ich bin nur mit einer 20 Stunden Stelle beschäftigt und habe noch einen Sohn im Studium, den ich mitfinanziere, da ist das Geld nicht so locker. Aber auch als ich noch Vollzeit mit einem Tariflohn gearbeitet habe, hätte ich es mir nicht leisten können. Als Alleinerziehende ist man immer am Ende der Geldkette, besonders wenn man niemals einen Cent Unterhalt erhalten hat. Für die Banken ist man ein Risiko, weil wenn man als Alleinverdienerin ausfällt, gibt es ja keine Ausweichmöglichkeiten mehr. Reiche Verwandschaft tummelt sich auch nicht um mich herum, so bleibt es eben bei den Dingen, die mir die Krankenkasse erstattet. Einzige Option für mich wäre noch etwas mit Echthaar aus China zu beziehen, aber das ist ein anderes Ding.

LG

narit




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Aw: Perückentagebuch [Beitrag #45475 ist eine Antwort auf Beitrag #45205] :: Di., 06 August 2013 21:47 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Meine Perücke hatte heute frei, keinen Bock darauf. Ich bin aber auch in der Situation, das Enträumen und Renovieren natürlich keine guten Voraussetzungen für eine Verträglichkeit sind. Ich meine jetzt mal ehrlich, wer streicht mit einer Kunsthaarperücke schon Wände, wie macht man das, wenn es nicht auffallen soll? Ich sehe es zurzeit immer nur als eine Teillösung, aber ich kann es für mich nicht so sehen, wie aufstehen und Zähneputzen. Also aufstehen, Perücke auf, Zähne putzen.

Mir haben aber heute die ganze Zeit die eigenen Haare gejuckt, so dass ich irgendwann vor dem Spiegel stand und nach Pilzbefall am Suchen war. Ist aber nichts, alles wie immer, auch keine Läuse oder sonstiges Ungeziefer. Es juckt aber trotzdem. Ich wasche meine eigenen Haare jeden Tag und lasse sie an der Luft trocknen. Vielleicht bekommt mir das Shampoo nicht, ich weiß es nicht. Ich werde mal wieder zu Babyshampoo wechseln. Wenn es juckt, dann heilt es, hat meine Oma immer gesagt. Ich sehe allerdings keine neuen Haare sprießen. Alles weiterhin tot. Nur das ich jetzt ständig am Herumkratzen bin und ich natürlich dadurch den ganzen Tag in der Hütte war, weil ich ja ohne nicht mehr vor die Tür gehen will, auch als Gewöhnungseffekt für die Nachbarschaft..

Vielleicht kommen meine Haare ja auch damit nicht klar, dass ich mich nicht mehr um sie kümmere. Waschen, Luftrocknen, Fertig. Ich beobachte mal das Phänomen weiter.





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Aw: Perückentagebuch [Beitrag #45479 ist eine Antwort auf Beitrag #45205] :: Di., 06 August 2013 22:36 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Ja das ist ne sauteure Sache so ein Weaving, aber zahlt die Kasse sowas nicht? Zumindest bezuschusst sie es doch oder?
Ich geb Dir Recht, so eine Perrücke ist eben eher was für "Ich geh weg und will schön aussehen", so richtig alltagstauglich ist es wohl nicht.
Wie sieht es mit einer verklebten aus?


Hier bei uns in der Nähe gibt es einen Frisör, die Frisörmeisterin des Ladens ist selbst von kreisrundem Haarausfall betroffen und trägt eine Perücke. Sie berät Kunden und sucht die Haare selbst mit ihnen aus, passt sie genau an. Die Kunden schreiben auf ihrer Seite wie einfühlsam und lieb sie dort behandelt wurden und daß sie mit ihrer Perücke alles machen können und endlich wieder ein lebenswertes Leben haben.Sie selbst sagt eben sie kennt ja den Leidensweg und weiß worauf es beim Zweithaar ankommt. Somit hat sie ihren Beruf und ihre Erfahrungen vermischt...
Vielleicht wäre das mal eine Adresse für Dich? Vielleicht ist ein extra angepasstes Haarteil dann doch bessser? Ich weiß ja nicht woher Du kommst, aber wenn es sich lohnt würde ich auch weit fahren.
Wenn Du magst schicke ich Dir mal den Link des Studios. Meine Frisörin hat dahin gewechselt, daher kam ich drauf. Ich hab immer gedacht, wenn ich mal Zweithaar brauche, gehe ich da hin.

LG Susan




40 Jahre, HA seit 2011 beginnend mit einer Schwangerschaft. 3Kinder, HA nur in der letzten Schwangerschaft.
Biotin und Eisen vom Gyn. verordnet, Blutwerte soweit ok.
Trichogramm in Ordnung, seit 16.08. Pantovigar.

Pantovigar nach 2 Monaten erfolglos abgesetzt, Endokrinologe stellte Vit D Mangel, Jod Mangel und Folsäuremangel fest.
Derzeit: Top-D 2000 und Care s verordnet.....

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Aw: Perückentagebuch [Beitrag #45481 ist eine Antwort auf Beitrag #45479] :: Di., 06 August 2013 23:03 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Nein, meine Kasse zahlt 348 Euro pro Jahr und damit bin ich durch die jetzt erhaltene Perücke für ein Jahr fertig damit. Ja, da kann man sich schon fragen, ob das bei den Milliardenüberschüssen gerechtfertigt ist, besonders weil es ja noch viele Nachfolgeerkrankungen durch Haarausfall gibt wie Depressionen, Übergewicht, Bulemie usw., was ja therapeutisch wiederum bezahlt wird. Nur beim evtl. Erstauslöser wird gespart, einfach krank für mich! Männer kriegen überhaupt keinen Zuschuss, da haut man sich echt vor dem Kopf!




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Aw: Perückentagebuch [Beitrag #45482 ist eine Antwort auf Beitrag #45205] :: Di., 06 August 2013 23:52 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Ne oder???? Das ist ja echt ein Witz. Naja ist von Kasse zu Kasse verschieden denke ich. Aber ich finde es schon sehr schlimm wenn sich jemand mit einem Haarteil anfreunden muß, was nicht 100% sitz. Bei uns im Krankenhaus unten ist ein Haarstudio für Zweithaar, die haben da so ne Aktion. Also sie bitten die Reichen, die sich 3 mal im Jahr ein neues Haarteil gönnen darum, im Schrank liegende Haarteile zu spenden und diese werden dann für Patienten genutzt die sich sowas nicht leisten können...finde ich toll, aber im Grunde sind die Kassen dafür zuständig. Keine Frau möchte ohne Haare rumlaufen.....
Aber so ist es ja nicht nur mit Haarteilen....




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Aw: Perückentagebuch [Beitrag #45483 ist eine Antwort auf Beitrag #45482] :: Mi., 07 August 2013 00:46 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Ich finde, Du hast es sehr gut auf den Punkt gebracht. Es ist eine reine Almosenwirtschaft, so wird es ja in vielen Bereichen schon als völlig normal angesehen und sogar als wohltätig begutachtet. So hat jeder Mensch seine spezielle Kopfform, da wird einer Armen der abgelegte auf Mass angefertigte Fiffi einer Reichen, die es sich ja leisten kann, auf den Kopf getackert. Nimm, und sei zufrieden, dass Du überhaupt was auf dem Kopf hast. Ist doch wohl genauso wie bei den vermeintlich wohltätigen Tafeln, wo eine gewisse Anzahl an armen Menschen sich mit den Lebensmitteln eindecken können, welche andere nicht mehr essen möchten. Demnächst gibt es wahrscheinlich noch Krabbeltische für abgelegten Zahnersatz und Brillen. Wie war das noch im Grundgesetz: Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.




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Aw: Perückentagebuch [Beitrag #45487 ist eine Antwort auf Beitrag #45205] :: Mi., 07 August 2013 10:03 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
ggg, musste grad echt lachen, ein Grabbeltisch für Zahnersatz....
Ja ist schon traurig, ich könnte mir sowas alles auch nicht leisten, da wir 3 Kinder haben und mein Mann noch Alleinverdiener ist.
Vorerst ist an Arbeiten nicht zu denken...aber die Gründe will ich hier auch nicht auflisten.
Ich hoffe dieser Horror hat irgendwann ein Ende...heute morgen nach dem Kämmen hatte ich schon wieder Panik.....ich denke ich wäre gelassener, wenn ich wüsste daß ich im Falle eines Falles von der Kasse unterstützt würde, aber so hofft man ja daß man so lange wie möglich um das alles herumkommt.
Dabei würden die Kassen ne Menge Geld an Psychologen sparen wenn sie den betroffenen Menschen einfach mal entsprechend helfen würden....




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Aw: Perückentagebuch [Beitrag #45498 ist eine Antwort auf Beitrag #45205] :: Mi., 07 August 2013 22:31 Zum vorherigen Beitrag gehenZum vorherigen Beitrag gehen
Ach, ich würde gerne positiv berichten wie toll mein Leben nun mit Perücke ist. Aber es funzt nicht so mehr wirklich zwischen uns, was anfangs in der ersten Verliebtheit so natürlich wirkte, wird von mir immer mehr in Frage gestellt. Die Euphorie ist leider weg und wie sehr sich auch meine Psyche sich anstrengt, mir immer wieder zu sagen, alles ist besser als vorher, gibt es trotzdem Gründe, es nicht wirklich besser zu empfinden.

Einfach auch dadurch, dass es heute morgen um viel zu früh (ich habe URLAUB!!!) an der Haustür klingelte und ich gerade noch im Aufstehmodus war und natürlich nicht mal eben schnell die Haare über mich stülpen kann, um dann perfekt gestylt die Türe mit einem strahlenden Lächeln zu öffnen. Ist dem Menschen wahrscheinlich eh schnurtz gewesen, aber mir ist es einfach nicht egal mal mit oder ohne gesehen zu werden. Die Frisierbarkeit hat sich meiner Meinung nach auch geändert, ich habe ja als Badetag einmal die Woche und das ist heute - also immer Mittwochs. So tropft sie wieder auf ihrem Ständer vor sich hin, ich weiß, das ist doof, sie kann ja nichts dafür. Sie versucht ja ihr Bestes, aber mir fehlt einfach das Gefühl dafür, ich war echt so doof und habe geglaubt, morgens auf und abends zum Schlafengehen wieder ab. Aber da sind so viele Dinge, zu denen das einfach nicht passt, sich also Perücke als quasi eine Außerirdische präsentiert wie z. B. beim Kochen und Backen. Hört sich zwar bescheuert an, aber wenn ich Essen mit Freunden koche, will ich nicht ständig darüber nachdenken, wie ich meinen Kopf von der Hitze fernhalte. Ich liebe Kochen und Backen, aber mit ist es unmöglich, weil ich einfach kein Typ dafür bin, ständig aufzupassen.

Hmmh, ich höre mich wirklich ganz schön negativ an, merke ich ja auch selber. Aber das ist Echtzeit, ich fühle mich am Tag X nach dem ersten Aufsetzen einfach nicht mehr so toll, wie ich mich am Anfang gefühlt habe. Liegt wahrscheinlich auch bei mir da oben im Hirn begründet, denn mir wurde schon von vielen Menschen gesagt, dass ich mir viel zu viel Gedanken mache. Naja, ich habe noch vier Tage, bevor ich mich wieder zur Arbeit begeben muss. Ich werde definitv hinten die Haare kürzen, dieses ewige nach Aussen stehende nervt mich einfach tierisch. Vielleicht wird es dann ja besser, ich gebe die Hoffnung nicht auf. Morgen mehr, sie tropft ja noch so vor sich hin.




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