Hoffnungsschimmer [Beitrag #22131] :: Fr., 16 Oktober 2009 21:44 
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HA-Anja
Beiträge: 8 Registriert: Oktober 2009
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Hallo liebe Leidensgenossinen,
ich lese hier schon einige Monate mal mehr mal weniger intensiv mit, habe mich aber bisher noch nicht zu Wort gemeldet. Aufgrund verschiedener Diskussionen zum Thema Pille usw. habe ich mich entschlossen, nun doch mal diesen kalten und verregneten ABend zu nutzen, und meine Geschichte hier aufzuschreiben. Vielleicht kann ich ja der einen oder anderen von Euch noch ein wenig Hoffnung machen.
Bei mir ging es vor etwa 3,5 Jahren nach einem schweren persönlichen Schock los (bin jetzt 40 Jahre alt) mit dem Haarausfall. Eigentlich fiel mir nur auf, dass ständig überall Haare lagen, auf dem Schreibtisch, auf der Tastatur, auf dem Fußboden, auf dem Kopfkissen.... Nun ja, habe mich informiert und in Erfahrung gebracht, dass so ein Schock zu HA führen kann. Aber ich war sicher, dass das nach ner Weile wieder aufhören würde. Nach dem Motto: was von alleine kommt, geht auch von alleine 
War aber leider nicht so. Das Leben ging weiter und ich habe das Phänomen HA irgendwie ignoriert. Bis die Haare langsam aber sicher merklich immer dünner wurden. Damals habe ich noch nicht gezählt.
Dann kam im Sommer 2008 ein weiteres extremes Schockerlebnis und der HA wurde noch schlimmer. Ständig stand ich in Wolken von fallenden Haaren. Abends habe ich rund um meinen Schreibtischstuhl heimlich die Haare zusammengekratzt und entsorgt, weil die dunkeln Schatten auf dem Teppich echt verräterisch waren. Das war auch der Moment, an dem ich mein erstes Erlebnis mit einer Hautärztin wg. HA hatte. Einmal angesehen, "das ist anlagebedingt", " aber Sie werden schon keine Glatze bekommen", "Sie können ja Regain oder Ell Cranell in der Apotheke kaufen". Das wars!
Also hab ich das Thema erst mal wieder verdrängt und mir eingebildet, dass Ell Cranell streckenweise helfen würde. Vor Regain hatte ich zu viel Angst wg. shedding.
Aber mit der Zeit war es nicht mehr zu ignorieren, die Kopfheut begann durchzuscheinen, die Fusseln auf dem Kopf wurden immer dünner. Sowohl auf dem Scheitel als auch am Hinterkopf und an den Seiten. Es wuchs auch einfach nix mehr nach. In den "Geheimratsecken" gab es nur noch dünne Flusen, die man so einfach mit 2 Fingern herausziehen konnte.
Meine Panik wurde größer, das Selbstbewußtsein immer kleiner. Da war ich so bei ca 100-200 Haaren pro Tag, je nachdem, ob ich am Abend noch durch Bürsten manuell nachgeholfen habe und wie die Hormone waren. Am Anfang eines Zyklus, also nach den Tagen war der HA meist recht schlimm, ließ dann aber in der 2. oder 3. Woche etwas nach. Während der Tage war meist nicht viel. Ich muss vielleicht dazu sagen, dass ich etwa 15 Jahre keine Pille genommen habe.
Dann habe ich so ein Svensson Institut aufgesucht und mich beraten lassen. Für ein halbes Jahr wöchentliche Kopfmassage mit Vakuumpeeling und einer Geheimtinktut wollten die 2000 (!!) Euro  haben, ohne eine einzige Frage nach der möglichen Ursache für den HA zu stellen. Notwendige Pflegeprodukte kosten natürlich extra. Habe ich dann dankend abgelehnt.
Ein neuer Versuch bei einem anderen Hautarzt ergab: Ergebnisse des Trichoscans echt übel aber normale Blutwerte, normale Hormonwerte, Schilddrüse unauffällig. Trotzdem hat er mir die Pille Valette (wollte eigentlich keine Pille, aber mein Leidensdruck war groß genug) und Androcur (ne 1/4 also 2,5 mg pro Tag 14 Tage lang) verschrieben.
Der erste Monat war der Horror, ich bekam Pickel im Gesicht (hatte sonst nie welche), dazu einen riesigen Busen und mir gingen die Haare nun büschelweise aus (200-300 am Tag, manchmal mehr) . Jeden Tag staubsaugen, sonst wird man depressiv . In der Zeit hab ich viel geheult und war drauf und dran, die Medis wieder abzusetzten. Habe aber durchgehalten. War ja nu eh alles egal, auf dem Kopf war ja eh nicht mehr viel.
Im 2. Monat stellte sich wieder die bekannte Ausfallrate von 100-200 ein, also keine echte Verbesserung gegenüber der Zeit vor Valette + Androcur. Die Pickel verschwanden langsam, der Busen blieb. So ging es die nächsten Monate. Im 4 Monat war von heute auf morgen Schluss mit HA, Ausfallraten auch an Waschtagen von 20-50 Haaren, es wachsen jede Menge neue Haare, der Flaum in den Geheimratsecken bekommt langsam wieder Ähnlichkeit mit echten Haaren und meine Laune steigt proportional zum Volumen  obwohl ich in der Zeit etwa 3,5 kg zugenommen habe.
Bin jetzt im Monat 6 nach Beginn der Medis und es hält bisher. Es sprießt weiter, Haare wachsen, die Kopfhaut leuchtet kaum noch durch (oben am Scheitel noch ein bischen, ist aber besser geworden) und das Gefühl, am Abend die Spange aus der Frisur zu nehmen, ohne die Hände voller Haare zu haben, ist echt schön.
Ich geb zu, ist ein bisschen lang geworden, aber vielleicht kann mein Bericht der einen oder anderen von euch ein wenig Mut machen. Für mich scheint es ein probates Mittel zu sein, auch wenn die Anfangszeit echt hart war. Ich hoffe einfach, dass es bei mir so bleibt 
Best wishes!
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Re: Hoffnungsschimmer [Beitrag #22132 ist eine Antwort auf Beitrag #22131] :: Fr., 16 Oktober 2009 23:45 
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Gaby
Beiträge: 733 Registriert: November 2005 Ort: 1000 Seelen Gemeinde in N...
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Hallo Anja,
gerne lese ich Überschriften mit dem Wortlaut "Hoffnungsschimmer". Das zieht gleich mein ganzes Interesse an. Wenn sich hinter dem vermeintlichen "Hoffnungsschimmer" dann aber ganz lapidar Pille + Androcur verbirgt, dann bin ich, zugegebenermaßen echt wieder mal ziemlich enttäuscht.  Diese Standard Pillenkombi ist leider NICHT des Weisheits letzter Schluß und der Gesundheit zuträglich auf Dauer ganz, ganz sicher auch nicht. Das Gegenteil ist der Fall. Du bist jetzt 40. Schon in wenigen Jahren mußt du die Hormone aufgrund deines Alters und der dann drohenden Nebenwirkungen wieder absetzen. Und was kommt dann? Es freut mich ja für dich, dass du momentan etwas Ruhe mit deinen Haaren hast, aber im Grunde sehe ich deine Maßnahme eher als Problemverlagerung.
Die Frauen im Forum, die mit Androcur begannen, mußten meistens die Dosis an Cyproteronacetat im laufe der Jahre immer weiter nach oben schrauben. Es gibt wohl so etwas wie einen Gewöhnungseffekt.
LG Gaby
[Aktualisiert am: Fr., 16 Oktober 2009 23:46]
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Re: Hoffnungsschimmer [Beitrag #22134 ist eine Antwort auf Beitrag #22132] :: Sa., 17 Oktober 2009 09:03
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HA-Anja
Beiträge: 8 Registriert: Oktober 2009
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Hallo Gaby,
tut mir Leid, wenn Dich mein Artikel enttäuscht hat, aber ich habe halt nur meinen Hoffnungsschimmer und kein Wundermittel vorgestellt. Für mich ist diese Kombination offensichtlich der richtige Weg und wenn ich davon früher gewusst hätte, hätte ich mir vielleicht einige miese Monate oder Jahre sparen können. Im Forum habe ich zu der Kombination jedenfalls nicht viel, und wenn, dann kaum echte Informationen gefunden. Wie es weitergeht und ob ich die Dosis erhöhen muss, werde ich in Zukunft im Selbstversuch austesten müssen.
Du hast sicher Recht, wenn Du sagst, dass mit den Medikamenten das Problem nur verschoben wird. Aber ist das nicht bei den anderen Mitteln und Tinkturen genau das gleiche? Wenn ich mir diese verzweifelten Diskussionen über die nachlassende Wirkung von Minox durchlese und erfahre, dass nach Absetzen des Mittels die Haare auch sofort wieder ausfallen, dann macht es doch keinen großen Unterschied. Und mit Nebenwirkungen muss man leider bei allen Medikamenten rechnen. Allerdings sind die psychischen Nebenwirkungen von unbehandeltem und fortschreitendem Haarausfall bei mir und bei anderen offensichtlich auch recht heftig, sonst wäre dieses Forum ja überflüssig.
Vielleicht hast Du Dich mit Deinem Status arrangiert. Ich leider nicht. Ich bin berufstätig und habe Kundenkontakt und da gehört neben einem netten Lächeln auch ein optischer Eindruck und ein gewisses Selbstbewusstsein zum Auftreten dazu. Und deshalb bin ich für jedes Jahr, in dem ich noch meine eigenen Haare habe und eine einigermaßen anständige Frisur hinbekomme, dankbar. Als Rentner kann ich die Medies ja dann absetzen und mich mit dünnen Haaren und einem schicken Strohhut in den Garten setzten 
Ich habe lange in diesem Forum gelesen und gesehen, dass es viel mehr Fragen als Antworten gibt. Deshalb habe ich mal meine HA-Karriere etwas ausführlicher beschrieben. Sicherlich kann mein Weg nicht die allgemeine Lösung für alle sein, aber die ein oder andere hat mit der Medikamention vielleicht auch Erfolg und denen wollte ich Mut machen.
Best wishes!
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Hoffnungsschimmer...ganz sicher nicht! [Beitrag #22142 ist eine Antwort auf Beitrag #22134] :: Sa., 17 Oktober 2009 13:52
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Gaby
Beiträge: 733 Registriert: November 2005 Ort: 1000 Seelen Gemeinde in N...
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Hallo Anja,
ein Beitrag mit der Überschrift "Hoffnungsschimmer" wird bestimmt sehr häufig angeklickt. Ich habe deshalb auch bewußt auf deinen Beitrag reagiert, weil ich die Vorstellung beängstigend finde, dass womöglich uninformierte, verzweifelte Frauen nun übereilt zur Pille in Kombination mit Androcur greifen. "Diese Kombi hat ja schließlich der Anja auch so toll geholfen...  kann man ja hier lesen." Die Medaille hat aber eine nicht ganz unerhebliche Kehrseite, die hier aber gänzlich unerwähnt bleibt, dennoch nicht verschwiegen werden sollte. Und das betrifft das breite Nebenwirkungsspektrum von deinem Hormon-Cocktail.
Ich persönlich finde es ist schooooon ein gewaltiger Unterschied, ob man sich Tinkturen auf den Kopf schmiert oder Hormon-Hämmer reinpfeift, die nachweislich Organe schädigen. Sind das die Haare denn wirklich wert? Welche Risiken ist frau bereit zu tragen für ein paar Haare mehr auf dem Kopf? Davon ab gibt es auch eine Studie die belegt, dass topisches Minoxidil wirksamer ist bei Androgenetischer Alopezie als die Pille.
Du hattest Angst vor dem Shedding unter Regaine. Siehst du, das ist immer das, was ich in diesem Zusammenhang nicht so ganz verstehe. Weil es so außerordentlich kurzfristig gedacht ist.
Da wird lieber zu Hormonbomben gegriffen. Was die aber mit deinem Körper (von innen!!) machen, ist dann scheinbar weniger erheblich. Hauptsache die Haare fallen nicht aus und man kann seinen Kunden noch fesch gegenübertreten.
In diesem Forum haben viele Frauen die Pille (oft die Diane, die den gleichen Wirkstoff enthält) aus Angst vor den gesundheitlichen Risiken oder bereits eingetretenen Nebenwirkungen (z.B. schwere Beine, Migräne, Libidoverlsut, Leberschäden, Herz,- Kreislaufprobleme) abgesetzt. Du nimmst zusätzlich zur Pille sogar noch ein weiteres Hormonpräparat. Hat dich dein Arzt dahingehend eigentlich vernünftig aufgeklärt?
Das Forum ist nicht überflüssig, da es ein paar mehr Aspekte beleuchtet als nur die medikamentöse Seite. Androcur ist sicher nicht die befriedigende Antwort.
Ein Neurodermitis-Forum würde man auch nicht schliessen, nur weil es Kortison gibt. Aber auch Kortison ist eben nicht immer (und schon gar nicht auf Dauer!)die Antwort.
| Zitat: |
Im Forum habe ich zu der Kombination jedenfalls nicht viel, und wenn, dann kaum echte Informationen gefunden.
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Wirklich nicht? Dann gib mal über die Forensuche das Wort "Androcur" ein - Seitenweise findest du dort Berichte.
Anja, ich glaube, da hast du aber nicht lange gesucht.
LG Gaby
*ich bin übrigens 41 - komme ganz ohne Hormone aus und sitze ohne Strohhut gemütlich und attraktiv in meinem Garten.*  
[Aktualisiert am: Sa., 17 Oktober 2009 13:56]
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Re: Hoffnungsschimmer...ganz sicher nicht! [Beitrag #22144 ist eine Antwort auf Beitrag #22142] :: Sa., 17 Oktober 2009 14:44
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Tina66
Beiträge: 34 Registriert: September 2009
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Am Anfang meines Haarausfalls habe ich auch Andocur und die Diane35 verschrieben bekommen ,beide Mittel habe ich wieder abgesetzt wie schon erwähnt wurde hatte auch ich ein Busen der größe XXL bekommen der auch noch schmerzte...ne das wollte ich nicht auf Dauer haben.Meine Haare sind für mich ganz wichtig würde vieles dafür ausprobieren aber Hormone werde ich nicht meht schlucken da bleibe ich dann doch bei Regaine obwohl ich auch damit nicht 100%tig zufrieden bin.
Der Haarausfall wird nur verlangsamt aber nicht vollkommen gestoppt außerdem sind die Haare die mir nachwachsen nicht so wie früher,die Stellen wachsen zwar einigermaßen zu aber die Haare selber erreichen nur eine länge von ungefähr 3m....echt toll .
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Re: Hoffnungsschimmer...ganz sicher nicht! [Beitrag #22148 ist eine Antwort auf Beitrag #22144] :: Sa., 17 Oktober 2009 15:27
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Iras
Beiträge: 184 Registriert: Januar 2006
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Hallo, ich habe ja auch die Kombi Diane und Androcur als der Weisheit letzter Schluss verschrieben bekommen. Unter der Androcureinnahme hatte ich dann solch erschreckende Leberwerte, dass ich es wieder ausgeschlichen habe. Mein Haarausfall ist trotz Pille und Androcur und Regaine immer weiter fortgeschritten, und das Absetzen von Androcur hat dies weder positiv noch negativ beeinflusst. Nun wäre ich natürlich auch gerne die Diane los, aber ich habe noch nicht den nötigen Mut gefunden. Es ist illusorisch zu glauben, dass man Hormonpräparate bis ins "Rentenalter" nehmen kann. Ich schiebe es halt auch immer wieder vor mir her, aber was mache ich, wenn ich z.B. eine Thrombose bekomme, dann muss ich ja auch von jetzt auf gleich absetzen...
Viele Grüße von Iras
@Tina 66, also ich würde alles für meine alte Haarpracht tun, aber 3m Länge würden mich auch irgendwie erschrecken... 
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