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Re: Was macht man, wenn...? [Beitrag #7418 ist eine Antwort auf Beitrag #7417] :: Di., 12 September 2006 13:06
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Claudi
Beiträge: 971 Registriert: Januar 2006 Ort: NRW
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Hallo Gaby,
ich würde so vorgehen:
Wenn ich super zufrieden mit ihm als Arzt bin, würde ich weiter hingehen, aber möglichst jeglichen näheren privaten Kontakt versuchen zu meiden. Ist ja schon ein komisches Gefühl.
Wenn ich das Gefühl hätte, dass ein anderer Arzt ihn problemlos ersetzen kann, weil er nicht "DER Arzt" ist, würde ich wechseln.
Er besaß zwei Kämme. Für jedes Haar einen.
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Re: Was macht man, wenn...? [Beitrag #7421 ist eine Antwort auf Beitrag #7418] :: Di., 12 September 2006 14:27
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Gaby
Beiträge: 733 Registriert: November 2005 Ort: 1000 Seelen Gemeinde in N...
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Hallo Claudit!
Klingt gut und vernünftig und ich werde mal drüber nachdenken. Mein allererster Impuls war: "Zu dem kann ich ja niiiiie wieder hin". Mein Mann hat nur gelacht und gesagt, "steh da doch drüber". Aber das ist natürlich nicht so einfach, schließlich kennt der auch meine ganze HA-Geschichte, die hier sonst in der Provinz wirklich niiiiemand sonst kennt. Nicht das ich glaube, das er das nicht für sich behalten wird, aber er ist jetzt eben ganz unfreiwillig zu einer Person aus meinem näheren Umfeld geworden. Meine Tochter hat sich sogar schon mit seiner verabredet. Und wenn ich meine dann dort abhole, wird er mich vielleicht an die nächste Krebsvorsorge erinnern? Oder: "Hallo, na, was macht die Blasenentzündung?" Komische Vorstellung das alles. Das Problem ist eben auch, das ich viel weitere Wege auf mich nehmen müsste, wenn ich wechseln wollte.
Gaby
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Re: Was macht man, wenn...? [Beitrag #7422 ist eine Antwort auf Beitrag #7421] :: Di., 12 September 2006 19:14
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lienchen
Beiträge: 68 Registriert: Januar 2006
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Hallo Gaby,
also ich würde mir da nicht so viele Gedanken machen. Der hat
so viele Patienten und bekommt täglich Unmengen von Problemen
geschildert, da interessiert ihn dein Problem bestimmt nicht auch noch in seiner Freizeit (bitte nicht falsch verstehen).
Im Gegenteil, der ist bestimmt froh in seiner Freizeit über etwas anderes zu reden.
Sage das, weil ich mit meinem Gynäkologen befreundet bin (durch meinen Mann u. seine Frau). Zuerst war das auch komisch für mich, aber wir sind schon öfters auch zu viert essen gegangen und da ist nie!!! ein Wort über irgendetwas gefallen, was im Behandlungszimmer besprochen wurde, schließlich darf er das ja auch gar nicht. Er kennt auch meine ganze Geschichte und es wäre mir auch peinlich, wenn er mich außerhalb der Praxis darauf ansprechen würde.
Gruß lienchen
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Re: Was macht man, wenn...? [Beitrag #7428 ist eine Antwort auf Beitrag #7422] :: Di., 12 September 2006 20:48
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Dogbert
Beiträge: 441 Registriert: März 2006 Ort: Berlin
Senior Member
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Ihr müßt das wirklich lockerer sehen. Ärzte sind auch nur Menschen und die interessiert es privat nicht die Bohne, was sie den ganzen Tag beruflich schon machen müssen.
Ein nettes Beispiel:
Unser Nachbar ist der Chef einer chirurgischen Abteilung und operiert selbst. Wenn man am Tage die Verantwortung für 20 und mehr chirurgische Eingriffe, Nachsorge, Komplikationen etc. trägt, hat man privat keine Lust, darüber auch noch zu quatschen.
Oder ein anderes Beispiel:
Ein guter Bekannter ist Friseur und wir sind ab und wann mal seine Kunden. Da wir zusammen auch im Urlaub fuhren, kennen wir uns auch über seine Tätigkeit hinaus. Meint ihr, der käme privat auf die Idee, uns mal die Haare nachzuschneiden oder überhaupt nur ein Wort über dem Haarstatus zu verlieren? Der will Spaß haben, Bier trinken, was weiß ich.
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Re: Was macht man, wenn...? [Beitrag #7429 ist eine Antwort auf Beitrag #7428] :: Di., 12 September 2006 21:29
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Gaby
Beiträge: 733 Registriert: November 2005 Ort: 1000 Seelen Gemeinde in N...
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@Dagobert und Lienchen: Danke für eure Antworten. Ich denke aber schon, das es ein Unterschied ist, ob da nun mein Zahnarzt, mein Internist oder mein Augenarzt gesessen hätte. All das hätte mich belustigt bis erfreut. Aber ein G Y N Ä K O L O G E...herrje, das ist doch ein wenig intimer und ... irgendwie...ganz, ganz komisch. Das ist mir einfach peinlich . Ich bin gewiss nicht verklemmt, aber in diesem Punkt...da verquickt sich etwas, was auf den ersten Blick jedenfalls überhaupt nicht zusammen geht in meinem Kopf. Aber ich werde mich in Coolness üben, möchte nämlich eigentlich wirklich ungerne wechseln.
Lienchen, bin beeindruckt, das du sogar mit deinem Gynäkologen befreundet bist. Sowas geht?
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Re: Was macht man, wenn...? [Beitrag #7433 ist eine Antwort auf Beitrag #7428] :: Di., 12 September 2006 21:54
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Angie65
Beiträge: 600 Registriert: März 2006 Ort: egal oder ?
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Hätte Dich das ähnlich nachdenklich gemacht, wenn es ein Zahnarzt oder Internist gewesen wäre ? Ich glaube, man muss sich davon lösen, sich was dabei zu denken, dass dieser jemand einen wirklich sehr intim kennt und dazu noch die Krankengeschichte. Also mich würde es nicht belasten, ich würde mir einfach denken, das ist sein Job - und es gibt sicher größere Herausforderungen in seinem Alltag, als gerade Dich zu behandeln.... Wenn Du nun bei der Bank arbeitest, weisst Du ja vielleicht auch recht intime und unangenehme Dinge über manche Menschen - das ist nunmal der Job - und privat ist eben privat. Ich würd mir da gar keine Gedanken machen. Wenn er sich von sich aus irgendwie blöd verhält, kannst Du ja immer noch wechseln und Dich zurückziehen.
Lg
Angie
Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muss man vor allem ein Schaf sein.
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Re: Was macht man, wenn...? [Beitrag #7438 ist eine Antwort auf Beitrag #7433] :: Mi., 13 September 2006 01:23
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Mona
Beiträge: 637 Registriert: März 2006
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Hallo Gaby
Das würde ich vom Gefühl abhängig machen - erstmal abwarten, ob sich das einspielt und Du in ihm dann *nur den Vater* siehst, wenn ihr privat zusammentrefft... Wenn sich Dein *Unwohlsein* in seiner Gegenwart außerhalb der Praxis nicht legt - dann ist es doch immer noch früh genug, einen anderen Arzt zu suchen, denke ich... Gib` Euch doch noch ein bissl Zeit zum Gewöhnen ?!?
Habe da auch ein Beispiel:
Unsere Steuerberaterin ist eine wirklich nette und patente Frau, aber nun hat sie angefangen, mit der Frau meines Chefs Karten zu spielen !!! Da es an meiner Arbeitsstelle sehr persönlich und privat zugeht (Kollegen, Chef, seine Frau, die Söhne) und ich diese Steuerberaterin dort bei meinem Chef zuhause auch ab und an treffe, wenn ich den Dienstwagen wegbringe, kommen mir nun arge Zweifel... Nicht, dass wir Millionen zu verheimlichen hätten , nein, aber SIE alleine weiß um mein Haarteil Bescheid, dazu noch eine befreundete Kollegin, aber sonst niemand, auch nicht mein Chef samt Familie.
Da das nicht direkt zu ihrem Beruf gehört, bin ich nicht sicher, ob sie das an einem feucht-fröhlichen Kartenspielabend möglicherweise unbeabsichtigt herausplaudert - also nee, da komme ich mir auch komisch vor. Abgesehen davon, dass sie ja auch alle unsere Daten und unseren finanziellen Hintergrund kennt - aber gut, das darf sie nicht sagen und ich unterstelle ihr das auch nicht - ein leichtes Unbehagen macht sich trotzdem breit. Ich werde das mal aussitzen, schauen wir, wie es weitergeht und bei wem wir die nächste Steuererklärung machen lassen - samt Einreichung der dann neuen Haarteil-Rechnung.
Wir haben ja noch ein halbes Jahr Zeit, um uns zu entscheiden...
Grüße von Mona
Viele Grüße,
Mona
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Team Alopezie.de
mona@alopezie.de
05741-9096906
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Re: Was macht man, wenn...? [Beitrag #7439 ist eine Antwort auf Beitrag #7429] :: Mi., 13 September 2006 01:48
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Dogbert
Beiträge: 441 Registriert: März 2006 Ort: Berlin
Senior Member
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Gaby, das ist aber wirklich Dein ganz persönliches Problem. Du siehst in dem Mann nicht den Menschen, sondern einen Gynäkologen, und das noch in seiner Freizeit. Stelle Dir das mal umgekehrt vor: Du bist Urologin und er einer Deiner Patienten. Mir würde echt die Galle hochkommen, wenn ich in meiner Freizeit durch einen Patientin als Privatperson noch an das Berufliche erinnert werden würde. Meinst Du, diese Leute denken den ganzen Tag an nichts anderes als an irgendwelche Patienten? Du bist eine von 1000 oder mehr.
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Re: Was macht man, wenn...? [Beitrag #7501 ist eine Antwort auf Beitrag #7438] :: Fr., 15 September 2006 14:21
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Katja
Beiträge: 239 Registriert: März 2006 Ort: Nürnberg
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Also das mit der Steuerberaterin und der Chefin finde ich deutlich bedenklicher. Aber ist doch toll, wenn scheinbar keinem Menschen dein Haarteil auffällt, oder?
Also beim Gyn finde ich das zwar komisch - aber eigentlich nicht so schlimm.
Der ist doch Arzt und darf nicht petzen. Außerdem sieht der in seiner Praxis bestimmt noch viel bösere Sachen als so ein olles Haarproblem.
Vor Kurzem saß ich bei meinem mit so einer uralten Omi im Wartezimmer, die auch schon angezogen nicht so dolle gerochen hat. Da hat mir der Gyn dann doch ein bisschen leid getan....
Regaine 2% 2-mal täglich
Thyronajod 125 mg
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Re: Was macht man, wenn...? [Beitrag #7502 ist eine Antwort auf Beitrag #7501] :: Fr., 15 September 2006 14:31
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Dogbert
Beiträge: 441 Registriert: März 2006 Ort: Berlin
Senior Member
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Ob Zahnarzt, Gyn, Arzt allgemein, Psychologe, Psychotherapuet, Anwalt. was weiß ich..... das sind alles Leute, die im Beruf nunmal mit Menschen zu tun haben und unterliegen der Schweigepflicht. Unabhängig davon sollt man den mehr oder weniger intimen Kontakt nicht überbewerten, sondern einfach froh sein, daß es Leute gibt, die sowas überhaupt untersuchen, ganz speziell bezogen auf Gynäkologen. Meine Ex war Gynäkologin bzw. mußte auf diesem Gebiet approbieren. Sie hat auch schnell dafür gesorgt, sich einen anderen Fachbereich zu suchen. Glaubt ihr wirklich, daß es einem Gynäkologen oder Urologen (egal ob Mann oder Frau) so viel Spaß macht, da "unten" rumzufummeln? Das sind für Arzt und Patient nicht immer angenehme Untersuchungen, die sehr viel Feingefühl erfordern.
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Re: Was macht man, wenn...? [Beitrag #7504 ist eine Antwort auf Beitrag #7502] :: Fr., 15 September 2006 15:18
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Gaby
Beiträge: 733 Registriert: November 2005 Ort: 1000 Seelen Gemeinde in N...
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Zitat: | Glaubt ihr wirklich, daß es einem Gynäkologen oder Urologen (egal ob Mann oder Frau) so viel Spaß macht, da "unten" rumzufummeln?
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Wie kommst du darauf? Das hat doch so gar keiner gemeint. Meine Scham bezieht sich mit Sicherheit nicht darauf, das ich nun denke, Holla, der Doc ist scharf auf mich und wenn er mich sieht, denkt an das letzte mal Brustabtasten Ich fühle mich auch nicht "als was besonderes" und ich weiß auch, das ich eine von 1000 anderen Patientinnen bin (weil das auch schon mal erwähnt wurde).Es geht doch um was gaaaaanz anderes. Ich möchte einfach das gewisse "Augenmerk" nicht auf mich lenken. Ich möchte eine von vielen anonymen Patientinnen bleiben.
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