Glatze schneiden als "radikaler" Schritt [Beitrag #55743] :: Fr., 24 Mai 2019 07:53
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Naana
Beiträge: 2 Registriert: Mai 2019
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Hallo zusammen,
mich würde interessieren was andere Frauen mit diffusem, anlagebedingtem...Haarausfall von dem Schritt halten sich einfach die Haare komplett zu entfernen. Habt ihr das in Erwägung gezogen? Oder durchgezogen? In meinem Umfeld stoße ich mit diesen 'Wunsch' auf viel Unverständnis. Mich macht es aber so fertig beim Duschen regelmäßig büschelweise Haare ausfallen zu sehen, überall hab ich Haare, im Waschbecken, Boden, ich könnte jeden Tag staubsaugen...Es ist nicht einfach nur super nervig, ich verzweifle regelmäßig dabei mir selbst dabei zuzuschauen wie sich die Haarsituation zuspitzt. Ich würde mir von dem radikalen Schritt erhoffen etwas Kontrolle über das was auf meinem Kopf passiert zu gewinnen (wer keine Haare hat, hat auch keinen Haarausfall). Außerdem finde ich den Gedanken einfach schrecklich mich irgendwann im Spiegel anzuschauen und nur noch dünne Fuselhaare zu haben. Da fände ich es würdevoller dem Elend ein Ende gesetzt zu haben. Andererseits schreckt mich der Gedanke an eine Glatze natürlich auch ab. Klar kann man dann auch mit Zweithaar oder Tüchern was machen aber es ist natürlich schon ein großer Schritt und ich weiß nicht wie mein Umfeld damit umgehen könnte.
Mich würde interessieren was ihr über das Thema denkt.
Viele Grüße
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Aw: Glatze schneiden als "radikaler" Schritt [Beitrag #55745 ist eine Antwort auf Beitrag #55743] :: So., 26 Mai 2019 16:15
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Skorpion
Beiträge: 1 Registriert: November 2012
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Eine Glatze rasieren ist schon ziemlich radikal, aber ich denke es kommt auf den Haarzustand an. Wie viele Haare hast du denn noch, also kann man die Kopfhaut schon deutlich sehen oder stören dich nur die vielen ausgefallenen Haare? Oder fällt anderen schon auf, dass deine Haare dünner geworden sind?
Ich hatte früher auch oft Phasen in denen ich mir am liebsten eine Glatze rasiert hätte. Aber nicht weil die Haare büschelweise ausfielen, sondern weil sie extrem dünn geworden sind. Jetzt denke ich eigentlich nicht mehr daran, mir die Haare zu rasieren. Sie sind jetzt max. kinnlang und ich habe mir so dunkles Puder für die Kopfhaut gekauft und Keratinschütthaar, und damit lässt es sich einigermaßen kaschieren.
Falls die Haare mal so dünn werden sollten, dass nur noch ein dünner Flaum vorhanden ist, würde ich sie wahrscheinlich auch rasieren und mir dann eine Perücke besorgen.
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Aw: Glatze schneiden als "radikaler" Schritt [Beitrag #55754 ist eine Antwort auf Beitrag #55743] :: Mi., 05 Juni 2019 18:55
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Pechmarie
Beiträge: 194 Registriert: Juli 2011
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Hallo,
also ich kann den Wunsch nach einer Glatze als endgültigen Schritt sehr gut verstehen. Ich bin selbst seit ca. 3,5 Jahren Perückenträgerin, da ich den Zustand meiner eigenen Haare nicht länger hinnehmen wollte. Nun sehe ich das Elend trotzdem Abend für Abend und war auch schon oft am Überlegen.
Ich habe die androgenetiscche Alopezie, und es hat nichts von all dem geholfen, was ich mir jemals auf den Kopf schmierte oder eingenommen habe.
Mittlerweile ist mein Haaransatz etwa in der Mitte des Oberkopfes, und es ist schon hart, dieses Elend tagtäglich zu sehen, wenn man die Perücke abnimmt (und bei diesem Wetter nimmt man sie gerne ab . Auch zu Hause trage ich daher eine Kopfbedeckung die ich aus dem Perückenladen habe, teilweise sogar nachts im Bett. Ich frage mich die ganze Zeit schon was ich mache, sollte ich einmal ins Krankenhaus müssen.
Eine Glatze hatte ich auch schon vor vielen vielen Jahren nach einer schweren Krankheit. Damals wusste ich aber, dass die Haare nachkommen, daher war es nicht so arg.
Was ist schlimmer? Glatze oder dieser unsägliche Haarzustand - das ist wirklich eine schwere Entscheidung. Ich glaube, mit der Glatze ginge man nicht unter Menschen als Frau - ganz einfach, weil es unüblich ist. Allerdings stört es mich auch sehr, dass mir viele Leute auf den Kopf starren, denn ich bin sicher, dass man die Perücke einfach erkennt und zwar deutlich. Sie ist kein absolutes Billigteil mit etwas über 650,00 (natürlich Kunsthaar), tolle Frisur, aber man sieht es einfach.
Liebe Naana, meine Ausführungen konnten Dir sicher nicht weiterhelfen, aber ich glaube, wir haben alle diese Sorgen und Überlegungen, daher habe ich einfach drauflos geschrieben.
Viele Grüße
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Aw: Glatze schneiden als "radikaler" Schritt [Beitrag #55757 ist eine Antwort auf Beitrag #55754] :: Fr., 07 Juni 2019 15:44
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Naana
Beiträge: 2 Registriert: Mai 2019
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Hallo nochmal,
zunächst vielen lieben Dank für eure Nachrichten. Es hilft mir auf jeden Fall von euch zu lesen. In meiner Umgebung habe ich den Eindruck die einzige Frau in meiner Altersklasse (um die 30) zu sein, die von derartigem Haarausfall betroffen ist und oft passiert es mir dass ich den Frauen in meinem Umfeld auf den Kopf gucke und fasziniert bis neidisch bin wenn ich sehe was da einfach so ganz natürlich aus dem Kopf wächst, ohne dass die irgendwas dafür tun oder prinzipiell anders machen als ich.
@Skorpion: Die Kopfhaut kann man bei mir vor allem am Mittelscheitelbereich recht deutlich sehen, wobei ich das mit Schütthaar und einer entsprechenden Frisur (noch) soweit kaschieren kann, dass es kaum auffällt aber schön ist echt was anderes und ich kann mich einfach mittlerweile schwer mit diesen sehr sehr dünnen „Haaren" identifizieren. Und ich will mir auch einfach nicht dabei zuschauen, wie es immer schlimmer werden wird über die Jahre. Es ist ja auf jeden Fall von einer Verschlechterung über die nächsten Jahre / Jahrzehnte auszugehen sowas wird ja in der Regel nicht besser, außer man findet ein „Wundermittel" gegen anlagebedingten Haarausfall. Ich glaube, wenn ich so wie du vor allem mit dünner werdenden Haaren zu kämpfen hätte und sich der Haarausfall aber in Grenzen halten würde, würde ich es auch nicht in Erwägung ziehen den radikalen Glatzenschritt zu machen.
@Pechmarie: Danke für deine lieben Zeilen, ich kann mich mit vielem was du schreibst recht gut identifizieren. Mich würde interessieren ob du dich ohne Kopfbedeckung oder Perücke auch vor dir nahestenden Personen / Partner zeigst und einigermaßen wohl fühlst? Ich frage mich, ob es für mich schwerer wäre zukünftig Glatze vor meinem Partner zu tragen oder ob ich es auch noch in ein paar Jahren ok fände, wenn mein Partner mich mit Eigenhaar sieht. Aktuell geht das gerade noch, aber auch nur wenn ich frisiert und hergerichtet bin. Als Mann hat man es echt leichter bei Haarausfall gibt ja viele die sich einfach eine Glatze schneiden. Als Frau würde man bestimmt zunächst denken, dass die Person erkrankt ist. Sowohl die aktuelle Haarsituation als auch die Vorstellung eine Glatze zu haben empfinde ich auf jeden Fall als eine Art „Angriff auf meine Weiblichkeit". Wohler würde ich mich glaub ich ohne Haare fühlen aber auch nur wenn ich für mich alleine wäre. In der Öffentlichkeit oder im Kontakt mit anderen würde ich mich wahrscheinlich unwohl und nackig fühlen.
Also um es zusammenzufassen: Ich bin noch zu keinem Entschluss gekommen aber kann euch natürlich gerne teilhaben lassen, wenn ich mich tatsächlich für die Glatze entscheiden sollte.
Viele Grüße
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Aw: Glatze schneiden als "radikaler" Schritt [Beitrag #55758 ist eine Antwort auf Beitrag #55743] :: Sa., 08 Juni 2019 15:31
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Pechmarie
Beiträge: 194 Registriert: Juli 2011
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Hallo Naana,
nein, ich zeige mich vor niemand ohne Perücke. Zu Hause trage ich grundsätzlich eine Kopfbedeckung. Die habe ich mir im Perückenladen gekauft. Aber selbst auf den Balkon gehe ich nicht damit, erst dann, wenn ich die Perücke aufhabe.
Also, ich glaube, dass unheimlich viel Mut dazugehört, sich vor dem Partner mit Glatze zu zeigen. Als ich vor vielen Jahren durch Medikamente Glatze bekam , da war ich gerade mehr oder weniger frisch verlobt. Ich ging damals sogar mit Perücke ins Bett!
Das mit den Haaren ist eine lange Entwicklung. Wie habe ich mich gegen die Perücke gewehrt. Haarteil kam schon gar nicht in Frage. Doch irgendwann war ich es leid, jeden Morgen die Haare vor dem Spiegel zu verteilen und dann mit einem Haarspray Marke "Brett" zu besprühen. Ich lebe in Hamburg, da stürmt es oft! Dann kam endlich die Perücke, der Haarausfall geht darunter fröhlich weiter. Eigentlich habe ich aber mit der Perücke die Frisur, die ich immer haben wollte, glücklich bin ich nicht, weil ich weiß wie ich aussehe, wenn ich sie absetze.
Doch würde ich Dir dringend von der Glatze abraten. Lass Dich in Perückenstudios beraten, probiere was auf. Ja, im Grunde muss man akzeptieren was Sache ist, denn es gibt keine "Heilung"! Aber wir leben und bleiben hoffentlich gesund, was ist dagegen der Haarausfall? Leute die Dich mögen werden Dich auch mit Perücke akzeptieren und Du wirst - gerade am Anfang - viele Komplimente bekommen!
Ein schönes langes Pfingstwochenende wünsche ich Dir!
LG Pechmarie
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