Verzweifelt: Starker Haarausfall, hohe Nebennierenwerte [Beitrag #53820] :: Mi., 22 Juni 2016 12:05
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Hallo liebe User,
mir raubt mein Haarausfall aktuell jede Lebenslust, ich bin schon depressiv. Aber ich erzähle mal der Reihe nach und hoffe, dass mir jemand einen Tipp geben kann:
Ich bin eine transsexuelle und hatte vor 10 Monaten meine "große OP". Seitdem spielen meine Hormone komplett verrückt und mir fallen massig Haare aus. Normalerweise sinkt nach der OP der Androgengehalt im Körper auf ein Minimum - bei mir wurde alles schlimmer. Von der Anästhesie kann das nach 10 Monaten auch nicht mehr sein. Im Blutbild ist Testosteron im normalen Bereich bei 0,4 ng/ml, Androstedion und DHEAS hoch, aber noch im Referenzbereich. Die Nebennieren scheinen also recht aktiv zu sein. Andorstendiol-Glucoronid lag im mittleren Bereich bei 3,8 µg/l.
Ich hatte nach der OP dann für eine Weile wieder Androcur mit 12,5mg genommen, was den Haarausfall komplett stoppt - da fiel wirklich kein Haar mehr aus. Leider vertrage ich das Medikament nicht mehr und bekam extrem hohe Prolaktinspiegel (>200) - schon von den 12,5mg. Also ich es absetzte, ging der HA wieder los. Aktuell bekomme ich 2,5mg Finasterid, was bisher nichts bewirkt hat. Heute gehe ich mir Dutasterid abholen - schwere Keule, aber meinem Doc fiel auch nix mehr ein.
Habt ihr vielleicht noch eine Idee?
Ich bin einfach am Ende. Habe die letzten Jahre so viel gelitten und wollte jetzt mein Leben etwas genießen ... und jetzt das!
LG Knuffelstern
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Aw: Verzweifelt: Starker Haarausfall, hohe Nebennierenwerte [Beitrag #53821 ist eine Antwort auf Beitrag #53820] :: Mi., 22 Juni 2016 15:10
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Jolina
Beiträge: 615 Registriert: August 2012
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Hallo liebe Knuffelstern,
Haare sind ja sooo empfindlich gegenüber Hormonschwankungen etc....
Das, was Dein Körper da gerade, bzgl. Deiner Geschlechtsangleichung mitmacht, ist schon ne echte " Hausnummer",
Um ehrlich zu sein, wundert mich nicht,,dass Dir jetzt erst mal massig die Haare ausfallen.
Es wird wohl einige Zeit , bis Dein Körper ganz und gar hormonmässig "beruhigt" und ausgeglichen ist.
Du kannst nur das probieren, was wir anderen Frauen alle probieren (die üblichen Mittelchen halt) und wenn nichts mehr geht, auf Zweithaarlösungen zurück greifen.
Ich denke, in diesen speziellen Transsexuellenforen wirst Du da ne Menge an Wissen bekommen und evtl. Auch Tipps.
Alles Gute für Dich und Deine neues Leben.
Jolina
Mitte 50, AGA seit 25 Jahren . Massnahmen: , Ell Cranell,, Minox 5 %; gesunde Ernährung, Nichtraucher, wenig Alk, Cyclo -Progynova, , 1 Esslöffel Leinöl pro Tag. Die Dinge, die ich NICHT ändern kann, so annehmen, wie sie sind.!!!!!!!!!
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Aw: Verzweifelt: Starker Haarausfall, hohe Nebennierenwerte [Beitrag #53823 ist eine Antwort auf Beitrag #53822] :: Mi., 22 Juni 2016 21:20
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bionda
Beiträge: 230 Registriert: Mai 2012
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Hallo Knuffelstern,
leider habe ich von Hormonen wenig Ahnung und von der speziellen hormonellen Situation von Transfrauen nach der OP schon gar nicht, aber ich frage mich, was Dut dir bringen soll bei normalen Testosteronwerten. Dut hemmt die Bildung von DHT aus Testosteron und kann deshalb (nur) Männern bei der androgenetischen Alopezie (= AGA) verschrieben werden.
Vermutest du, dass bei dir eine AGA vorliegt? Falls ja, hätte dann der Haarausfall nicht schon damals einsetzen müssen, als deine körpereigene Testosteronproduktion und damit auch DHT-Bildung noch deutlich höher waren?
Ich kann sehr gut verstehen, dass du das Gefühl hast, unbedingt handeln zu müssen und dem Haarausfall nicht tatenlos zuschauen möchtest, aber meiner Meinung nach könnte auch allein schon die abrupte Veränderung, die durch die OP stattgefunden hat, zu Haarausfall geführt haben, wie Jolina ja auch schreibt. Und vielleicht braucht dein Körper tatsächlich noch etwas Zeit, um sich auf die neue hormonelle Situation einzustellen.
Dut ist eine schwere Keule, wie du selbst schon schreibst. Es als Frau zu nehmen finde ich schon sehr, sehr heftig und wie gesagt: Ich glaube nicht so recht, dass das DHT dein Problem ist, denn dem warst du ja vor deiner Transition noch viel stärker ausgesetzt.
LG
Bionda
Jg. 1964
Regaine 2% seit Mai 2010 (1 ml/Tag)
allmählich reduziert auf 1 ml 2-3mal/Woche
Ende Juli 2014 abgesetzt
seit Dezember 2014 wieder 1 ml/Tag
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Aw: Verzweifelt: Starker Haarausfall, hohe Nebennierenwerte [Beitrag #53824 ist eine Antwort auf Beitrag #53820] :: Mi., 22 Juni 2016 21:50
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Der DHT-bedingte Haarausfall hatte ja früher schon begonnen - hohe Stirn, Ecken - und wurde dann durch die Hormone und Androcur gestoppt. Es wuchs sogar was nach. Nach Absetzen von Androcur ging das wieder los, insofern ist DHT 100%ig die Ursache, auch für die dünnen Haare. Finasterid war für meine Begriffe zu schwach, weshalb mein Endo jetzt Dut verschrieben hat. Androcur war das beste, aber ich kanns leider net mehr nehmen. Ich versuche auch nur den HA aufzuhalten.
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Aw: Verzweifelt: Starker Haarausfall, hohe Nebennierenwerte [Beitrag #53827 ist eine Antwort auf Beitrag #53820] :: Fr., 24 Juni 2016 13:10
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Rosanna
Beiträge: 13 Registriert: Mai 2016 Ort: Potsdam
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Hallo Knuffelstern,
also gegen zu hohes Cortisol aus den Nebennieren hilft Prednisolon. Erst 5 mg, dann 2,5 mg. Ist auch Cortisol, das läuft aber nach dem Rückmeldeprinzip im Hormonsystem. Wenn Du es nimmst, hast du ungefähr 10 Tage erstmal mehr Haarausfall, dann hört es aber auf. Habe ich selbst mal so genommen im Zusammenhang mit Neo-Eunomin. Hat super geholfen. Der Haarausfall hat aufgehört. Allerdings ist das nicht ungefährlich, ständig Cortisol zu nehmen. Ich habe dann eine Venenentzündung bekommen und mußte es leider wieder absetzen. Nach einer Zeit reichen dann vielleicht kleinere Mengen, die man auch nicht täglch nehmen muss, aus oder der HA stoppt dann sowieso.
Finasterid braucht ein paar Monate bis es wirkft. Es kann aber auch eine Reflex-Hyperandrogeniticy auslösen, die genau das Gegenteil bewirkt, wie bei mir z.B. Die ersten 4 Monate wurde der HA besser, danach war es so schlimm wie nie. Die Kopfhaut hat gejuckt und gebrannt. Ich habe viele Haare verloren dadurch. Es dauert auch lange, bis du wieder auf Deinen Normalzustand zurückkommst. Aber vielen hiflt es auch. Man muss es halt probieren. Auf jeden Fall 3 - 6 Monate warten. Viel Erfolg weiterhin.
VG Rosanna
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