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Ich bin am Verzweifeln [Beitrag #17162] :: Fr., 16 November 2007 20:56 Zum nächsten Beitrag gehen
Hallo,

ich bin neu hier und möchte mich kurz vorstellen:

Ich bin 38 und leide seit ca. 15 Jahren an Haarausfall. Ich hatte schon als Jugendliche ein paar Schübe, die ich damals in jungen Jahren aber eher erstaunt zur Kenntnis genommen habe und die immer nach kurzer Zeit wieder verschwunden sind.
Ein weiterer richtiger Schub kam dann mit ca. 23. Das war schon heftiger - nach einigen Monaten massivsten Haarausfalls waren meine Haare spürbar und sichtlich ausgedünnt. Da bin ich zum ersten mal zum Dermatologen gegangen, der eine Wurzelspitzenanalyse gemacht hat und mir daraufhin eigentlich nur bestätigt hat, dass ich tatsächlich an Haarausfall leide (er hatte mir das bei dem Vorgespräch nicht so ganz geglaubt) und mir ein cortisonhaltiges Haar-Mittel aufgeschrieben hat.
Nach einigen Monaten stoppte der Haarausfall, die Haare wurden sogar wieder dichter und ich habe das Ganze wieder vergessen.

Nach 2 Jahren ging es dann wieder los. Dazu kamen dann Vermännlichungserscheinungen (immer mehr richtige 'Barthaare' im Gesicht, die ich auszupfen musste, plötzliche Behaarung der Beine, die ich vorher nie hatte). Parallel dazu wurden meine Haare immer dünner und es waren phasenweise mal mehr, mal weniger Haare überall zu finden. Insgesamt wurden sie eben dünner.

Ich bin daraufhin zu meiner Frauenärztin gegangen und habe ihr das Problem (auch das Vermännlichen) geschildet. Sie hat mir die Diane verschrieben, die ich 9 Monate lang genommen habe. Nach ca. 3-4 Monaten habe ich gemerkt, dass der HA weniger wird und meine Haare wieder dichter sind.

Da ich die Pille nicht mag und zudem zu dem Zeitpunkt geraucht habe, habe ich sie wieder abgesetzt. Mit kathastrophalen Folgen: Mir sind mehr Haare ausgegangen als jemals zuvor, und es hörte einfach nicht auf. Nach 12 Monaten ständigen Haarausfalls konnte man dann auch sehen, dass die Kopfhaut deutlich durchschimmert. Nicht so, dass es jedem auffällt, aber eben zu sehen.

Das ist nun auch schon wieder einige Jahr her und seitdem ist es schubweise immer wieder Thema. Zwischendurch geht es wieder, dann habe ich das Gefühl 'jetzt ist es endlich im Griff' und plötzlich geht es wieder los...

So wie jetzt gerade wieder. Ich hatte eine Phase von 4-5 Monaten, in denen mir kaum Haare ausgefallen sind, meine Haare viel gesünder aussahen und ich fast zufrieden war.

Seit 4 Wochen ist es wieder da. Mit voller Stärke. Überall Haare - auf dem Boden, auf dem Kissen, in der Bürste, in der Dusche, auf der Kleidung, im Auto, im Essen. Überall.

Ich drehe langsam durch.

Dazu muss ich auch noch sagen, dass die Haarausfallphasen immer mit anderen Symptomen einhergehen:

- Ich habe dann schlimme Stimmungsschwankungen, pendele zwischen höchst agressiv und höchst depressiv (das fängt zuerst an - hinterher, wenn die Haare wieder fallen wird es natürlich noch sclimmer)
- Meine Kopfhaut fängt stark an zu schmerzen und zu kribbeln
- Mein 'Bartwuchs' wird deutlich mehr - ständig wachsen kleine, harte Borsten nach
- Meine Haut wird trocken und gerötet
- Ich fühle mich allgemein einfach unglaublich unwohl, bin gereizt, unkonzentriert und fühle mich einfach schlecht, kann weder mich noch andere leiden, hasse die ganze Welt
- Auch Augenbrauen fallen mir vermehrt aus
- Meine Libido ist auf dem absoluten Nullpunkt

Es macht mich völlig verrückt. Heute - nach 4 Wochen Kopfhautschmerzen - ich kann keine Berührungen am Kopf ertragen, weil es so schmerzt, Haaren überall - ich muss nur kurz durchfahren und merke, wie sie sich sofort lösen - war ich in der Stadt zum Einkaufen. In jedem Spiegel habe ich einen Schock bekommen und wurde immer deprimierter. Diese Kaufhausleuchten scheinen einem ja so von oben auf den Kopf...der Scheitel ist dann sichtbar sehr, sehr breit und die Kopfhaut am Durchschimmern.

Das bestimmt mein ganzes Leben. Ich fühle mich gar nicht mehr als Frau. Ich hasse volles Sonnenlicht, weil ich dann weiß, dass meine Kopfhaut durchschimmert. Plätze im Restaurant suche ich mir danach aus, ob darüber eine Lampe hängt oder nicht. Mir krampft sich der Magen zusammen, wenn ich sitze und jemand vor mir steht, der mir dann auf den Kopf sehen kann. Diese Schmerzen auf dem Kopf die ganze Zeit machen mich völlig irre. Die Haare überall. Egal wo ich hinsehe, ständig fliegen Haare von mir herum. Andere Leute schaue ich nur darauf hin an, wie ihre Haare aussehen. Wenn ich mich so fühle wie jetzt ziehe ich mich völlig zurück, habe überhaupt keine Lust mehr noch vor die Tür zu gehen, soziale Kontakte mag ich dann überhaupt nicht, weil ich mich unattraktiv, unweiblich, un-ICH fühle. Und ich durch diese Schmerzen ständig daran erinnert werde. Und selbst wenn nicht - spätestens wenn ich mir den Mantel anziehe und überall am Kragen alles voller Haare ist, der Schal voller Haare...

Ich mag einfach nicht mehr.

Es haut mich gerade mal wieder völlig um.

Ich habe wirklich keine Lust mehr.

Ein Hormonstatus wurde bereits mehrmals gemacht: ohne Befund. Schilddrüse: wiederholt ohne Befund. Ein Endokrinologe hat mir ein Mittel angeboten, das eigentlich gar nicht gegen Haarausfall zugelassen ist (Blutverdünner oder so ähnlich?). Ich habe mit Hinsicht auf die heftigen möglichen Nebenwirkungen davon abgesehen. Ein Dermatologe hat mir Regaine verschrieben, aber auch gegen das verspüre ich eine große Abneigung, da ich mich nicht bis ans Ende meines Lebens von so einem (doch noch relativ unerforschten) Mittel abhängig machen will, dass ich mir täglich auf den Kopf tun muss. Außerdem habe ich einen Kinderwunsch und es ist mir zu riskant, da nicht wirklich klar ist, wie sich Regaine auswirken kann (auch Monate später noch).

Ich habe wirklich keine Lust mehr. Sad

Sorry, ich musste mich mal ausheulen. Ich weiß nicht mehr, was ich tun soll. Das nimmt mir die ganze Lebensfreude

Hannah











[Aktualisiert am: Fr., 16 November 2007 21:19]


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Re: Ich bin am Verzweifeln [Beitrag #17163 ist eine Antwort auf Beitrag #17162] :: Fr., 16 November 2007 21:15 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Hey... hier gibt es bestimmt einige, die dir ein paar Tipps geben können! Ich kann mir vorstellen, wie du dich fühlst. Das Thema HA wird zum ständigen Begleiter Sad


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Re: Ich bin am Verzweifeln [Beitrag #17166 ist eine Antwort auf Beitrag #17162] :: Fr., 16 November 2007 22:20 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
du hast das bis jetzt vermutlich einfach so hingenommen, dass deine blutwerte in ordnung sein sollen oder? wie du hier im forum aber vielleicht schon mitbekommen hast, sind viele ärzte wahre künstler in "ich übersehe mal alles oder wirklich ahnung habe ich im grunde sowieso nicht".

als erstes müssten also mal alle blutwerte her, die bei dir bis jetzt gemacht worden sind. darauf hast du anrecht, evtl. musst du die kopien bezahlen. lass dir auch gleich direkt die referenzbereiche geben. und bei den sexualhormonen ist auch wichtig an welchem zyklustag das gemacht worden ist.

du schilderst ja auch genug andere geschwerden, die gut in das bild eines gestörten hormonhaushaltes passen!

gibt es auslöser für diese phasen?


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Re: Ich bin am Verzweifeln [Beitrag #17170 ist eine Antwort auf Beitrag #17166] :: Fr., 16 November 2007 22:48 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Hallo derPunkt,

meine ganz aktuellen Schilddrüsen-Werte habe ich hier

ft3 = 2,5 pg/ml (2,2 - 4,7)
ft4 = 1,0 ng/dl (0,8 - 2,0)
MAK=31 U/ml (<60)
TSHo = 0,78 yU/ml (0,4 - 4,0)
TRAK = 0 U/l (< 15)

Meine Hormonwerte wurden das letzte mal im März bestimmt, die werde ich abfragen und hier gerne einstellen.

Ich habe ja auch das Gefühl, dass mein Hormonhaushalt total durcheinander bzw. irgendwie 'am schlingern' ist.

Der Unterschied zwischen Nicht-Haarausfall-Phasen und Haarausfall-Phasen ist enorm. Eben nicht nur auf den Haarausfall bezogen, sondern auf mein ganzes Lebensgefühl.

Ich komme mir manchmal vor wie Jekyll und Hyde. Von positiv gestimmt, Haar okay auf einmal zu grauenhaft agressiv, depressiv, mit schmerzender Kopfhaut und trockener, roter Haut und halt diesem furchtbaren Haarausfall. Ich fühle mich dann nicht mehr wie ICH.

Ich weiß nicht, wie ich es besser beschreiben soll.

Ich suche seit Jahren nach einem Auslöser, kann aber keinen erkennen. Manchmal tippe ich ja auf Psyche + Stress, kann aber selber nicht mehr sagen, was die Henne und was das Ei ist. Nur dass es mir in diesen Phasen psychisch wie physisch wirklich schlecht geht, ich mich gestresst fühle, überhaupt nicht belastbar bin, unkonzentriert, Haut etc. siehe oben, und mein Blutdruck viel zu hoch ist (auch so ein Ding, das ich immer nur dann habe. Wenn meine Haare in Ordnung sind, ist auch mein Blutdruck okay). Es fängt nach einer guten Phase ohne für mich erkennbaren Grund immer damit an, dass die Kopfhaut anfängt zu schmerzen, ich mich 'komisch' fühle, mein Blutdruck hochgeht, ich agressiv/gereizt/depressiv werde, meine Haut anfängt zu blühen. Dann weiß ich schon immer: Noch ein paar Tage, dann fallen auch die Haare wieder.

Als wenn da irgendwas 'überschießt'.

Ich habe schon nach allem möglichen geforscht, kann aber keinerlei Zusammenhang erkennen.

Ich will, dass das endlich aufhört. Sorry, ich bin wirklich fertig gerade. Ich kann diese schmerzende Kopfhaut nicht mehr ertragen und habe überhaupt das Gefühl, ich will nicht mehr.

Hannah



[Aktualisiert am: Fr., 16 November 2007 22:49]


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Re: Ich bin am Verzweifeln [Beitrag #17171 ist eine Antwort auf Beitrag #17170] :: Fr., 16 November 2007 22:50 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
sorry, das war doppelt

[Aktualisiert am: Fr., 16 November 2007 22:52]


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Re: Ich bin am Verzweifeln [Beitrag #17176 ist eine Antwort auf Beitrag #17162] :: Sa., 17 November 2007 10:25 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
hallo hannah,

ich kann dich sehr gut verstehen. auch ich habe diese kopfhaut- bzw. haarwurzelschmerzen (trichodynie) und HA-phasen (einige monate, bis über 1000 haare/tag).

wichtig ist zunächst, alle werte zusammenzutragen, hier einzustellen und auszuwerten. für ärzte ist immer alles ok. HA ist aber nicht ok und auch nicht normal für eine junge frau.

wenn die SD wirklich ok sein sollte, die androgene aber zu hoch sind (was nach deiner symptombeschreibung in der tat sein könnte), dann würde ich mir aber schon nochmal überlegen, eine antiandrogene pille zu nehmen. (muss ja nicht die diane sein).

einerseits sagts du, du möchtest, dass das endlich ein ende hat mit dem HA, andererseits "hast du keine lust" die pille (oder regaine) anzuwenden. Rolling Eyes

hm...

als alternative zur diane könntest du es mal (versuchsweise!) mit isoflavonen plus mönchspfeffer versuchen. (gib das mal in die suchfunktion ein). damit hatten hier schon leute erfolge..

mfg




Alter: 40, HA in Schüben seit ca. 15 Jahren

Regime
Topical: Minox / Voltaren / Sandalore 1 x tägl
Progesteron (Utrogest) in 2ter Zyklushälfte
Estradiol transdermal
DHEA 10 mg / Tag
NEMs

Abgesetzt:
KET
Melatonin
Dutasterid 0,5 mg / alle 2 Tage
Spiro 75 mg / Tag
Pantostin 1 x Tag


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Re: Ich bin am Verzweifeln [Beitrag #17184 ist eine Antwort auf Beitrag #17162] :: Sa., 17 November 2007 19:43 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Hallo Hannah!

Deine Geschichte ist wie meine.
Bin 40zig und habe das gleiche wie du hinter mir.
Ich bin vollkommen gesund und doch krank.

Durchgehe zur Zeit wieder die Hölle und bin echt psychisch am Ende.
Keiner kann helfen und alle haben nur beruhigende Worte im Sinn.
Ja die, die nicht darunter leiden, die reden sich leicht.
Ich bin auch ständig am Haare schauen und finde alle um mich herum haben schöne Haare und garkeine Probleme.
Auch wenn sie immer sagen, "ich verliere auch Haare und mach mich nicht verrückt!".
Die wissen garnicht wovon sie sprechen.

Habe echt alles versucht und bin nach 4 verschiedenen Antideprimittel am Ende.
Keins hilft und die Misere nimmt kein Ende.
Kann einfach nicht abschalten und träume schon jede Nacht davon kahl zu werden.

Hab auch oft keine Lust unter Menschen zu gehen.
Das schlimme daran ist, meine Familie leidet auch sehr darunter.
Ich bin schlecht drauf und hab zu nichts mehr Lust.
Auch wenn sie immer alle sagen, "wir lieben dich auch ohne Haare!".
Leicht gesagt, aber wenn man selbst davon betroffen ist.
Das schlimme ist, das ich auch schon darauf angesprochen werde und das zieht noch mehr runter.

Ich hoffe jeden Tag das es irgendwann mal wieder aufhört bevor es zu spät ist.

Es tut mir Leid, ich bin jetzt natürlich auch kein Trost für dich, aber...

Ich wünsche uns beiden das alles wieder gut wird und wir wieder Spaß am Leben haben.
Das wird doch wohl machbar sein, oder?

Hoffnung!!!!


Gruß
Sabine


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Re: Ich bin am Verzweifeln [Beitrag #17189 ist eine Antwort auf Beitrag #17170] :: Sa., 17 November 2007 22:59 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Zitat:


ft3 = 2,5 pg/ml (2,2 - 4,7)
ft4 = 1,0 ng/dl (0,8 - 2,0)
MAK=31 U/ml (<60)
TSHo = 0,78 yU/ml (0,4 - 4,0)
TRAK = 0 U/l (< 15)



das ist dann wohl wieder so ein "schwierigerer" fall bzw. sehr unklarer:

deine freien schilddrüsenhormone sind sehr niedrig. für den einen reicht das wunderbar. ein anderer hat damit massiven haarausfall und zig weitere beschwerden (unter 50% ist für mich z.b. zu wenig). TSH ist zwar völlig ok, das hat aber nicht so viel aussagekraft. außerdem hast du antikörper. hier gibt es zwei meinungen: 1. vorhandene AKs sprechen immer für das vorliegen einer SD-autoimmunerkrankung, 2. die AKs müssen über dem grenzwert sein, damit man sicher von einer SD-autoimmunerkrankung ausgehen kann.

wichtig wäre hier ein ultraschall bzgl. größe der SD und beschaffenheit des SD-gewebes (inhomogen? echoarm? knoten?)

mal sehen, was dann die sex.-hormone noch so zeigen.

ich bin nun ein ziemlicher hormon-"fan", resultierend daraus, dass es für meinen körper DIE erklärung ist. deshalb interpretiere ich dann auch immer in die richtung und würde das bei deinem beschwerdebild auch zunächst tun. aber vielleicht liege ich damit auch total falsch. das wird sich hoffentlich noch aufklären Wink

das, was du beschreibst, kenne ich so in etwa übrigens von der schilddrüse. ab und zu fängt das gute ding an zu spinnen (zusätzlich zu der üblichen unterfunktion, die ich habe). meine haare werden komisch, die kopfhaut brennt und mein ganzer körper fühlt sich sonderbar an. allerdings habe ich parallel auch immer direkt beschwerden im bereich der SD (druckgefühl, brennen), das manchmal bis zu den ohren geht (und sich z.t. aber auch anfühlt, als hätte ich einen HNO-infekt). ich würde es mal als "direkte autoimmunreaktion" bezeichnen.


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Re: Ich bin am Verzweifeln [Beitrag #17192 ist eine Antwort auf Beitrag #17189] :: So., 18 November 2007 08:39 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Hallo derPunkt,

dazu kann ich Dir sehr gerne mehr sagen, Szinti + Ultraschall wurden neben der Blutabnahme bei dem letzten Arztbesuch auch gemacht. Hier der Bericht dazu:

++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

Euthyreoter Gesamteindruck, Palpatorisch weiche, leicht vergrößerte SD mit guter Schluckverschieblichkeit, HU 33 cm.

Szintigraphie (59MBq - Tc-99m-Pertechnetat i.v.): TcTU 0,6% Orthotope SD, bds. leicht vergrößert mit mäßiger Aktivitätsbeteiligung bds.

SD-Volumen re 14 ml, li 9,5 ml. Bds. homogenes echonormales Reflexmuster ohne Knotenbildung. Kein Nachweis vergrößerter LG cervical bds. Der Isthmus ist auf 1 cm. verbreitert.

Rechtsbetont vergrößerte SD ohne Strukturauffälligkeiten in beiden SD-Lappen. Die Stoffwechsellage zeigt peripher niedrig euthyreote Hormonwerte mit normalem TSH-Spiegel und somit unauffällige Funktionslage. Eine Über- oder Unterfunktion der SD ist ausgeschlossen. Die SD-AK liegen im Normbereich, so dass kein Anhalt für eine Immunerkrankung der SD besteht.

Die klin. Beschwerden sind bis auf die lokale Symptomatik nicht auf die SD zurückzuführen.

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

Soviel aus dem Arztbericht.

Dazu sei noch zu sagen, dass ich
1. erblich vorbelastet bin (meiner Mutter wurde in meinem Alter ein Teil der SD entfernt),
2. meine SD auch äußerlich sehr sichtbar vergrößert ist seit einigen Jahren. Darauf werde ich auch häufig angesprochen, dass 'mein Hals so dick ist', jeder Arzt schießt da sowieso sofort drauf los, sobald er/sie mich zum ersten mal sieht. Das stört mich nebenbei ganz gesagt auch optisch sehr und steigert zusätzlich nicht gerade mein Körper-Wohlgefühl. Confused
3. Habe ich zig weitere Symptome, die hier aufzuzählen den Rahmen sprengen würden, aber alle auf die SD hinweisen. Nur ein paar davon....
Lichtempfindlichkeit (häufig tränende Augen bei hellem Licht)
Nachtblindheit (Nebelgefühl)
Druck und Schmerzen vor allem hinter dem rechten Auge
Das Gefühl 'durch Nebel' zu sehen, ich kann dann plötzlich nicht mehr richtig sehen
Häufig geschwollene Zunge mit Zahnabdrücken (seit 2-3 Jahren)
Nächtliches (Durch-)Schwitzen (alle paar Wochen)
Nächtliches Hochschrecken mit Zittern und Herzrasen (alle 2-3 Wochen)
Urplötzlich hochschießender Bluthochdruck
Hoher Puls (in Ruhe manchmal bis zu 120)
Trockene, gereizte und rote Haut um die Nase und auf der Stirn
Halsschmerzen (innen und außen), die bis zum Schlüsselbein runterziehen
Druck am Hals, das Gefühl, es schnürt mir den Hals ab und die Blutzufuhr wird abgeschnürt
Gewichtszunahme bei gleicher Ernährung (4 kg in 2 Jahren)
Unglaubliche Müdigkeit abgewechselt mit Nervosität
Fiebriges 'krankes' Gefühl ohne Fieber
Ich höre manchmal sehr schlecht (hört sich dann alles gedämpft an)
Tiefere Stimme (ich hatte vor 10 Jahren eine super Sopranstimme, die ist jetzt weg)
Manchmal das Gefühl 'ich stehe in einer Nebelwand'. Lässt sich schlecht beschreiben, ich fühle mich dann so 'weggetreten'.

Wenn Du jetzt sagst, dass da doch Antikörper sind (woran sieht man das eigentlich?) und eventuell doch die Schilddrüse meine Probleme verursachen könnte, gibt mir auf der einen Seite Mut (vielleicht kann man ja doch etwas tun, vielleicht haben meine ganzen Probleme doch ihren Ursprung da Sad ).
Auf der anderen Seite .. was soll ich dann tun? Meine Schilddrüse wurde in den letzten 8 Jahren von 4 verschiedenen Ärzten (Endokrinologe, Frauenärztin, Internistin, Radiologin) kontrolliert. Alle haben mir immer dasselbe gesagt: Nicht behandlungsbedürftig, auch wenn die Werte einmal grenzwertig waren (zur Über- oder Unterfunktion weiß ich nicht mehr. Die Nachkontrolle nach 6 Monaten ergab dann wieder o.B.).
Wenn ich vor Ärzten am Tisch sitze, sie sich meine Symptome anhören und meinen (dicken) Hals sehen, sind sich immer alle völlig einig und sagen sehr optimistisch: Das hört sich alles sehr nach Schilddrüse an, außerdem sieht man ja schon, dass sie verdickt ist! Wenn sie dann die Werte in der Hand halten, sagen immer alle 'Also die SD ist es nicht, da ist alles im Normbereich. Ihre Probleme müssen woanders herkommen'.
Das ist total frustrierend. Ich bilde mir das ja alles nicht ein. Und irgendeinen Grund muss es ja haben.

Ich freue mich sehr, dass sich hier anscheinend jemand damit auskennt. Ich sehe mal zu, dass ich diese Woche meine Hormonwerte bekomme und stelle sie dann ein.

Vielen Dank Dir schon mal für Deine Mühe
Hannah

[Aktualisiert am: So., 18 November 2007 08:52]


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Re: Ich bin am Verzweifeln [Beitrag #17193 ist eine Antwort auf Beitrag #17176] :: So., 18 November 2007 08:49 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
@lala

Danke für Deine Antwort! Die Pille mochte ich noch nie. Und .. nach diesem Fiasko mag ich sie noch weniger. Und selbst wenn sie denn vorübergehend hilft: Ich kann sie ja nicht mein Leben lang nehmen und wenn ich sie absetze, geht der Albtraum ja erst richtig los. Ich habe das Gefühl, meine Hormone waren schon in Schieflage. Aber erst auf die Diane hin sind sie richtig abgestürzt. Dazu kommt ja noch mein Kinderwunsch, der in meinem Alter doch etwas drängt. Da kann ich jetzt nicht mit der Pille anfangen.
Mönchspfeffer werde ich probieren (das hat mir auch meine Frauenärztin schon mal verschrieben wg. zu starker Blutungen).
Furchtbar, diese Kopfhautschmerzen. Tust Du da irgendetwas gegen bzw. kennst Du irgendeine Linderung?
Einen lieben Gruß

@biene
Ja, es ist total einfach für die anderen so etwas zu sagen. Aber wenn man sich derart unwohl fühlt in seiner Haut, dass man nicht mal mehr rausgehen mag... da hilft einem so etwas auch nicht. Da hilft mir dann gar nichts, um meine Stimmung aufzuheitern.
Alles Liebe Dir! Vielleicht wird ja irgendwann etwas gefunden, was hilft. Confused
Lieben Gruß

Hannah


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Re: Ich bin am Verzweifeln [Beitrag #17197 ist eine Antwort auf Beitrag #17193] :: So., 18 November 2007 10:44 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Hannah schrieb am Son, 18 November 2007 08:49

@lala


Mönchspfeffer werde ich probieren (das hat mir auch meine Frauenärztin schon mal verschrieben wg. zu starker Blutungen).
Furchtbar, diese Kopfhautschmerzen. Tust Du da irgendetwas gegen bzw. kennst Du irgendeine Linderung?
Einen lieben Gruß


Hannah



ja, probiere mönchspfeffer und berichte!
wegen der kopfhautschmerzen muss ich zugeben, dass ich sie in schlimmen phasen mit kortison behandle (z.B. crinohermal fem). das hilft vorübergehend.
lg




Alter: 40, HA in Schüben seit ca. 15 Jahren

Regime
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Progesteron (Utrogest) in 2ter Zyklushälfte
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Abgesetzt:
KET
Melatonin
Dutasterid 0,5 mg / alle 2 Tage
Spiro 75 mg / Tag
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Re: Ich bin am Verzweifeln [Beitrag #17200 ist eine Antwort auf Beitrag #17192] :: So., 18 November 2007 17:18 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
leider gibt dein schilddrüsengewebe keinen hinweis auf ein autoimmungeschehen, aber die vergrößerte SD sagt ganz deutlich, dass da nicht alles in ordnung sein kann. in 99% wird das dann allerdings auf jodmangel geschoben (sollst du keine jodtabletten nehmen?), allerdings kann hashimoto genauso zur vergrößerten SD führen und morbus basedow sowieso.

Zitat:

Die klin. Beschwerden sind bis auf die lokale Symptomatik nicht auf die SD zurückzuführen.


dass ärzte auch immer meinen, sie wären hellseher... was laut theorie nicht möglich ist, das DARF in der realität einfach nicht sein. erfahrungen von betroffenen sind völlig irrelevant. meine beschwerden sind durch thyroxin alle besser geworden oder verschwunden. trotzdem meinte ein nuk.-med. ca. 2 jahre später zu mir, dass meine beschwerden niemals von der SD hätten kommen können und thyroxin bei mir reines placebo war bzw. ist. es ist an absurdität kaum zu überbieten...

ich hatte übrigens mal eine zu große SD (21ml). beim letzten sono hatte sie dann 17. gewebe (angeblich) völlig in ordnung. ich hatte nie wirklich auffällige werte und noch nie AKs über dem grenzwert. trotzdem bin ich 100% sicher, dass ich hashimoto habe!

und es wäre auch in deinem fall so einfach: man gäbe der patientin als versuch einschleichend thyroxin und gucke sich die reaktionen des körpers an. wenn die beschwerden besser werden, hat man die lösung gefunden. wenn die patientin das thyroxin nicht verträgt, muss man zunächst gucken, ob weitere störungen vorliegen, die zur unverträglichkeit des thyroxins führen könnten. wenn sonst alles in ordnung ist, dann muss man den versuch eben wieder beenden.

ich schicke dir mal noch was in deinen postkasten, da das ganze doch weit über die problematik haarausfall hinaus geht.


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Re: Ich bin am Verzweifeln [Beitrag #18587 ist eine Antwort auf Beitrag #17162] :: So., 25 Mai 2008 20:39 Zum vorherigen Beitrag gehen
Hallo Hannah, obwohl dein Beitrag schon älter ist, fühle ich mich sehr angesprochen, bin im selben Alter und besonders deinen Zusammenhang mit Psyche, depressiven Verhalten, vermännichungserscheinungen usw. betrifft auch mich. Für mich ist HA seit ca. 3 Monaten wieder aktuell, denke das ich schon immer mehr Haare verloren habe, also in der vergangenheit ,meine sind Dunkel die sieht man ja überall. Mich interessiert ,wie gehts dir heute, was hast du noch unternommen. Ich leide seit 10 Jahren unter einer Angststörung, und wenns mir mal gut geht über längeren Zeitraum, ohne Symptome, habe ich promt was anderes. Jetzt eben den HA.Denke das ich noch zusätzlich ein Hypochonder bin. Vielleicht schreibst du mal .Gruss rinchen


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