Man fühlt sich so allein [Beitrag #11685] :: Mo., 26 März 2007 16:40 
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Meal
Beiträge: 9 Registriert: März 2007 Ort: Ratingen
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Hallo Zusammen,
hört man die Diagnose "Kreisrunder Haarausfall" kommt man sich sehr einsam vor. Man hat das Gefühl, man ist ganz allein auf dieser Welt, weil man eigentlich nicht groß darüber etwas hört. Ich bin 47 Jahre, verh. und habe 2 Kinder (19 und 14). Seit 1,5 Monaten habe ich kreisrunden Haarausfall und bin total am Boden zerstört. Meine Stellen werden immer mehr, das Haar immer ausgedünnter und ich weiß nicht was ich machen soll. Nachdem was ich so alles hier gelesen habe, ist meine Sache ja noch nicht so schlimm im Gegensatz bei so manchen, wo es schon über Jahre geht. War beim Hausarzt, der mich zum Dermatologen schickte. Dieser meinte, ich sollte wiederkommen wenn es mehr Stellen geworden sind. Soll ich kommen, wenn ich keine Haare mehr habe? Die Gyn. ist auch nicht zuständig, nicht in Wechseljahren, daher nicht zuständig also zum Dermatologen.
Was haltet Ihr denn von den Haarsprechstunden in der Uni? Düsseldorf habe ich schon nachgefragt. Frühester Termin Mitte Mai!!!!! Notfall darf man in Deutschland nicht sein. Habe jetzt div. Blutuntersuchungen privat beim Hausarzt machen lassen. Alles o.K. Nur Eisenmangel grenzwärtig, 15,8. Nehme jetzt Kräuterblut und ernähre mich dementsprechend. Die Hormonwerte werden ca. Ende der Woche kommen.
Habe seit Geburt auch starke Neurodermitis. Seit 5 Jahren habe ich das durch Homöopathie sehr gut im Griff und bin Cortisonlos. Versuche es jetzt auch darüber in den Griff zu bekommen. Muss ich mich jetzt auch schon um eine Perücke kümmern? Könnte nur heulen.
Wäre schön, etwas von Euch zu hören
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Re: Man fühlt sich so allein [Beitrag #11689 ist eine Antwort auf Beitrag #11687] :: Mo., 26 März 2007 18:17 
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Dogbert
Beiträge: 441 Registriert: März 2006 Ort: Berlin
Senior Member  |
Es handelt sich hier offenbar um A. areata ("kreisrunder Haarausfall"). Das ist eine Autoimmunreaktion und hat nichts mit dem üblichen weibl. Haarausfall zu tun.
A. areata ist eine Sache, wo man binnen weniger Wochen eine Glatze bekommen kann. In 80% aller Fälle kommt es zu Spontanheilungen bzw. heilt ohne Behandlung von selbst ab. Ansonsten kann man es mit Vitamin B-Komplexen und Zink probieren. Eine weiterer Möglichkeit ist Natriumselenit. Näheres dazu im A. areata-Forum.
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Re: Man fühlt sich so allein [Beitrag #11695 ist eine Antwort auf Beitrag #11689] :: Mo., 26 März 2007 18:43
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Meal
Beiträge: 9 Registriert: März 2007 Ort: Ratingen
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Hallo Dagobert,
bist Du vielleicht Arzt? Du scheinst Dich ja wirklich gut auszukennen.
Wenn ich das so lese, könnte ich nur heulen. Wahrscheinlich gehöre ich zu den 20 % bei denen es nicht zu einer Spontanheilung kommt. In welchem Rahmen würde sich denn diese befinden? Anfang Mai feiern wir Silberhochzeit, muss ich mich dann schon einmal nach einer Perücke umschauen? Heul, heul.
Wie ist denn Eure Erfahrung mit den Unikliniken. Düsseldorf/Köln? Und was ist eigentlich eine Autoimmunkrankheit?
Danke für Eure Hilfe
Meal
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Re: Man fühlt sich so allein [Beitrag #11696 ist eine Antwort auf Beitrag #11695] :: Mo., 26 März 2007 18:54
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Dogbert
Beiträge: 441 Registriert: März 2006 Ort: Berlin
Senior Member |
Das Wichtigste ist in solchen Fällen, erstmal Ruhe zu bewahren. Ich weiß, wie schwer das fällt. Du bist in gewisser Weise durch die Neurodermitis "vorbelastet". Neurodermitis fällt pathologisch in die gleiche Gruppe AA. Es gibt noch eine Reihe weiterer Erkrankungen, die ich jetzt nicht alle aufzählen will. Die bekanntesten dürften Rheuma und Gürtelrose sein.
Wenn man die AA erst recht spät bekommt (also im Erwachsenenalter), sind die Spontanheilungschancen ziemlich gut.
Hattest Du in den letzten Monaten oder Wochen eine Hepatitis B-Impfung? Eine solche kann bei Allergikern (Neurodermikern) eine A. areata auslösen! Leidest Du unter hohen psychischen Belastungen (damit meine ich nicht die A. areata selbst).
Unikliniken kannst Du Dir in dieser Sache sparen.
Eine Autoimmunreaktion bedeutet nichts anderes als daß das Immunsystem sich irrtümlich gegen gesunde Zellen wehrt.
Nachtrag: binnen sechs bis neun Monaten kann es zur Erholung kommen.
[Aktualisiert am: Mo., 26 März 2007 18:55]
Liebe Grüße
Dogbert
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Re: Man fühlt sich so allein [Beitrag #11697 ist eine Antwort auf Beitrag #11696] :: Mo., 26 März 2007 19:07
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Meal
Beiträge: 9 Registriert: März 2007 Ort: Ratingen
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Gürtelrose hatte ich vor ca. 6 Jahren am Auge. Ende Dezember hatte ich 2 Gallenkoliken. Was ich aber erst im Nachhinein wußte. Daraufhin wurden div. Blutuntersuchungen gemacht. Sämtliche Werte sind jetzt wieder im Normalbereich und mir geht es von dort aus wieder gut. In der Zeit wo der Haarausfall auftrat hatte ich extremen psych. Stress, der aber dann auch wieder behoben wurde.
Was ich allerdings im letzten Herbst auf anraten einer Freundin gemacht habe war, meine Allergien ausleiten zu lassen. Da es aber zu viele waren meinte der Heilpraktiker, ich sollte eine Eigenbluttherapie machen, was ich auch leider gemacht habe. Denn außer Kosten nichts gewesen.
Meine Homöopathin meint, dass dies vielleicht auch bei mir der Auslöser war.
Danke für Deine Aufmunterung.
Meal
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Re: Man fühlt sich so allein [Beitrag #11719 ist eine Antwort auf Beitrag #11697] :: Di., 27 März 2007 12:15
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Dogbert
Beiträge: 441 Registriert: März 2006 Ort: Berlin
Senior Member |
Langanhaltende exteme psych. Belastungen werden bei A. Areata im Vorfeld häufig beobachtet. Die A. Areata bricht ca. drei bis sechs Monate später aus.
Die Nebennierenrinde ist durch die Streßbelastungen erschöpft und kann kaum noch Cortison produzieren. Fange jetzt nicht damit an, Dir cortisonhaltiges Zeug auf dem Kopf zu schmieren. Das ist in den meisten Fällen kontraproduktiv. Das geht ein paarmal vielleicht gut, aber irgendwann kann es passieren, dß der Organismus die Cortisonproduktion ganz einstellt.
Was ein bißchen unterstützen kann, sind hochdosierte Vitamin B-Komplexe und Zink.
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Re: Man fühlt sich so allein [Beitrag #11721 ist eine Antwort auf Beitrag #11719] :: Di., 27 März 2007 12:36
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Meal
Beiträge: 9 Registriert: März 2007 Ort: Ratingen
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Nehme im Moment Kräuterblut und div. eisenhaltige Lebensmittel.
Du schriebst von dieser Spontanheilung, 6 - 7 Monate. Ab wann gerechnet? Ab dem ersten Kreisrunden Platz, oder wenn keine Haare mehr auf dem Kopf sind? Wie sieht es denn mit Entspannungsübungen oder Therapien aus? Z. B. hat schon jemand Erfahrung mit Kinisiologie gemacht?
Nichts desto Trotz noch einen schönen Frühlungstag
Meal und Danke
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Re: Man fühlt sich so allein [Beitrag #11724 ist eine Antwort auf Beitrag #11721] :: Di., 27 März 2007 12:50
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Dogbert
Beiträge: 441 Registriert: März 2006 Ort: Berlin
Senior Member |
Die Zeit bezieht sich ab dem Erstausbruch und normaler Ausprägung. Es muß nicht immer gleich der völlige Haarausfall werden. Dieser ist eher die Ausnahme, obwohl das A. areata-Forum den Eindruck erweckt, daß es nur Glatzen gäbe. Das hat jedoch damit zu tun, daß sich hier mehr die Extremfälle tummeln.
Was nun letztendlich hilft, muß man individuell ausprobieren. Abzuraten ist von Cortison und DCP. Ich habe gute Erfahrungen mit hochdosierten Vitamin B-Komplexen und Zink (Normaldosis) gemacht. Dazu zur Unterstützung der Verstoffwechselung Magnesium. Andere nehmen noch Mangan und Selen ein. Recht gute Erfahrungen wurden auch Natriumselenit sein (mußt Dich besser an Anais8 wenden).
Speziell bezogen auf die A. areata-Therapie wird Dir Eisen nichts nützen.
Entpannungsübungen / Meditation / Aromatherapie sind recht hilfreich für die Unterstützung der Psyche.
Das Wichtigste ist, daß man den Punkt erreicht, wo einem die Haare schlichtweg egal sind. Diese "Scheißegal"-Haltung ist häufig der Wendepunkt und kann die Spontanheilung begünstigen.
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