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Ab wann nach Perücken umschauen??? [Beitrag #14166] :: Fr., 11 Juli 2014 13:18 Zum vorherigen Beitrag gehen
Hallo zusammen,
bin noch sehr neu hier.
Hab erst vor ein paar Tagen mich in diesem Forum angemeldet, weil auch ich leider an AA erkrankt bin.
Fotos von meinen kahlen Stellen habe ich bereits in meinem anderen Thread gezeigt.
Alles fing bei mir vor 5 Wochen an. Da hab ich eine große Stelle am Ohr bemerkt, nach und nach kamen noch ein paar kleine Stellen dazu.
Ich war bei mehreren Ärzten (Hausarzt, Hautarzt, Internist). Auch meinem Frisör hab ich die Stellen gezeigt.
Erst hieß es, dass das keine AA wäre, doch als dann noch andere Stellen dazu kamen sah die Diagnose leider anders aus.
Woher bei mir AA kommt, kann ich nur vermuten. Vor ca. 4 Monaten hatte ich eine ziemlich seelisch belastende Situation durchlebt. Die ist nun aber durchstanden und eigentlich hab ich gedacht, dass es jetzt so langsam mal wieder Berg auf geht. Tja, falsch gedacht. Jetzt gehen mir die Haare aus Sad .
Mein Mann, meine Kinder, Freunde, Kollegen, meine Eltern gehen damit sehr gut um. Sie trösten mich, versuchen mir Mut zu machen. Aber trotzdem ist es sehr schwer die AA zu akzeptieren. Es ist ein Auf und Ab der Gefühle.
Eine selbst betroffenen Freundin hat mir eine Lösung aus Dithranol und Salicylsäure empfohlen. Dieses Mittel bekam sie damals von einer Uniklink. Mein Hausarzt hat mir das nun auch verschrieben. Ob es hilft, hmmm , keine Ahnung.
Die Haut der kahlen Stellen sind mit vielen kleinen schwarzen Punkten übersät. Das war vor dieser Lösung nicht der Fall gewesen. Ich habe nicht das Gefühl dass die kahlen Stellen größer geworden sind. Aber mir gehen die Haare trotzdem wie verrückt aus. Meine kompletten Haare scheinen betroffen zu sein. Als wäre es eine Mischung aus AA und diffusem Haarausfall.
Manchmal gibt es Tage, das habe ich echt Hoffnung, dass der Haarausfall stoppt bzw. wenigstens besser wird, an manchen Tagen ist es wieder ganz, ganz schlimm. Heute ist mal wieder so ein schlimmer Tag. Ich könnte nur noch heulen. Am liebsten würde ich mich unter die Bettdecke verkriechen und erst dann wieder rauskommen, wenn alles wieder normal ist.
Mir macht das alles so furchtbare Angst. Es ist einfach nur schrecklich nicht zu wissen, wohin das alles führen wird und wie schnell das dann auch passiert.
Ich habe inzwischen richtig Angst meine Haare zu waschen, zu kämmen, zu fönen oder nur einfach in den Spiegel zu gucken, um zu sehen dass unten wieder ganz viele lose Haare raushängen.

Ich hab mir jetzt überlegt, mich nach einer Perrücke umzuschauen. Ich kann zwar meine kahlen Stellen noch gut verdecken und keiner sieht sie. Aber die Haare gehen ja jeden Tag manchmal in großen Mengen aus.
Wer weiß wie ich in 3 Tagen, in einer Woche oder in einem Monat ausschaue???

Ich schäme mich wahnsinnig für meine kahlen Stellen. Ich weiß, dass das Quatsch ist und dass es "nur" Haare sind. Mir ist auch klar, dass es deutlich schlimmere Erkrankungen gibt. Aber es ist mir trotzdem peinlich und ich bin richtig verzweifelt.

Ich will auf keinen Fall mit sichtbaren kahlen Stellen auf die Straße oder mir Tücher umbinden. Von daher würde ich gerne jetzt schon mich nach einer Perücke umschauen und mich beraten lassen.
Ich möchte schon was zu Hause haben, wenn ich die kahlen Stellen nicht mehr verdecken kann und nicht erst dann losziehen müssen, wenn es nicht mehr geht. Ich arbeite auch in einem Kindergarten. Schon wegen den Kinder würde ich gerne vermeiden, dass man irgendwann was sieht.

Wie habt ihr das gemacht? Habt ihr für den Fall der Fälle auch vorgesorgt oder seit ihr erst in einen Perückenladen, als es ohne Perücke nicht mehr ging?
Und wohin geht man da am besten?
Letzte Woche war ich in einer größeren Stadt und bin da mal in einen Laden rein. Das war soooo schrecklich.
Die Verkäuferin war total schrill, aufgebrezelt (jeder Haarlose hätte da Minderwertigkeitskomplexe bekommen), unsdiskret und unsensibel.
Ihre ersten Worte waren nicht: "Guten Tag, wie kann ich Ihnen helfen?" Sie brüllte durch den ganzen laden "Sie haben Chemo?"
Komisch fand ich auch, dass die Tische, wo man dann die Perücken anprobiert Mitten im Laden platziert waren. Drumherum die ganzen Perückenmodelle und die übrige Kundschaft Shocked Geht so eine Anprobe und Beratung nicht diskreter in einem Nebenraum?
Von einer Bekannten die leider an Krebs erkrankt ist, habe ich erfahren, dass sie von der Klinik Adressen von auf Perücken speziallisierte Frisöre bekommen hat. Da geht sie nun hin, bevor ihre Chemo beginnt, so dass genau für sie eine Perücke angefertigt wird, die dann so aussieht wie ihre jetzige echte Frisur und Haarfarbe. So eine Perücke würde ich mir auch wünschen. Ich möchte nicht von Nachbarn und weitläufigen Bekannten gefragt werden: "Na hast du ne neue Frisur? Wieso sind denn plötzlich deine Haare so lang?" Ich will eine Perücke die nicht auffällt und die sich von meiner jetzigen Frisur nicht unterscheidet. Gibt es so was überhaupt? Leider wohnt meine an Krebs erkrankte Freundin viel zu weit weg. Zu ihren empfohlenen Frisörläden kann ich nicht gehen.
Auf was soll ich achten? Ab wann kann man eigentlich eine Perücke tragen und was macht man beim Übergang?

Ihr seht, ich habe als Neuling soooo viele Fragen, die mir mein Umfeld nicht beantworten kann.
Daher hoffe ich, dass jemand von euch mir helfen und Tipps geben kann.

Leider habe ich das Gefühl, dass hier im Forum gar nicht so viele schreiben. Aber ich hoffe trotzdem, dass sich der ein oder andere findet, mit dem ich mich austauschen kann.
Ganz lieben Dank auch schon mal im Voraus dafür.

Liebe Grüße,
Lista


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