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Geschichte + Kortison + MTX [Beitrag #12718] :: Do., 14 März 2013 18:50 Zum vorherigen Beitrag gehen
Hallo. Ich würde gerne einfach mal meine Geschichte erzählen und wäre auch froh, wenn dann 1-2 antworten würden... Klar kann ich mich auch bei meinen Freunden und so ausreden, aber ich denke diese können all die Gedankengänge usw. nicht ganz so nachvollziehen wie jetz Ihr, die das gleiche wie ich habt.

Also erstmal zu meiner Person. Ich bin 16, männlich, werde in nächster Zeit 17 und habe AA.. Meine Stellen sind am Hinterkopf und zwar so ca. 2/3 ist kahl. Auf der Seite nichts und oben ein kreisrundes Loch von nicht ganz einem cm durchmesser. Entdeckt habe ich das aber erst vor 8 Wochen und seitdem ist es soweit ich es beurteilen kann nicht, oder wenn, nur in absoluten Millimeterbereich gewachsen. Also nicht gross besorgniserregend. Meine sonstige Körperbehaarung ist komplett da, auch meine Wimpern und Augenbrauen. Allerdings habe ich zu denen eine Frage. Seitdem ich vor ca. 1 Woche mal gelesen habe, dass bei vielen auch die ausfallen habe ich extrem Sorgen um sie. Wenn ich sie betrachte scheinen sie völlig normal, allerdings habe ich doch eine gewisse Paranoia entwickelt. Man nimmt ja durch die Krankheit viel besser wahr, wann ein Haar ausfällt usw. Und zum Beispiel habe ich 1 Härchen auf meinem Kissen gefunden nach dem Schlafen, was ja eig. normal ist, aber das hat mich schockiert. Dann habe ich im Unterricht halt mit den Fingern an denen rumgezupft.. Zuerst eher so leicht bis mittel und da kamen dann immer so 0-1 mit und dann habe ich 2 Mal ziemlich fest gezupft und es sind gleich 3 oder 4 mitgekommen. Ich weiss jetz nicht ob das normal ist aber es macht mir echt angst. Ich achte ja erst seit 1 Woche drauf und wenn in 2-3 Wochen sie noch so sind wie bis jetzt, fallen sie wohl nicht aus also warte ich mal ab. Also ich komme zurück zu meiner AA. Angefangen im April 2012 ist es nun schon ca. 1 Jahr her. Die ersten 6 Monate habe ich nichts dagegen gemacht. Da sind sie mal schneller, mal weniger schnell ausgefallen. Dann Ende November habe ich einen KortisonPuls gemaxcht. 3 Tage nacheinander 250ml von irgendwelcher Flüssigkeit mit Kortison infusiert bekommen. Ab dann sind die Haare merklich langsamer ausgefallen. Dann Anfang Januar nochmal ein KortisonPuls. Dieser hat auch nicht so gewirkt und es ist eig gleich geblieben. Haare fielen sehr langsam an den Rändern dieses einen Herdes aus. Ende Februar war ich wieder bei meiner Ärztin. Sie hat alles begutachtet und meinte es sehe so aus, wie wenn zumindest der Haarausfall gestoppt wäre. Kaum Kommahaare nur an vereinzelten Stellen ganz wenige. Das Problem sei sie würden halt auch nicht nachwachsen. Zwar auf ca 80% der kahlen Stellen ein Flaum, mehr aber auch nicht. Sie bot mir dann 2 Therapien an. DCP oder mit methotrexat. Ich entschied mich für MTX. Anfagn März habe ich noch einen 3 KortisonPuls gemacht, auf eigenes Wünschen, da ich mich dadurch irgendwie sicherer fühle. Also seit 2 Wochen spritze ich mir jeden Mittwoch Abend 20mg MTX in den Oberschenkel. Habe das nun schon 3 Mal gemacht. Klar habe ich von all den Nebenwirkungen gelesen, aber auf DCP hatte ich echt keine Lust und nichts wollte ich auch nicht machen. Und um zu einem Heilpraktiker zu gehen fehlt mir das Vertrauen in sie. Also wie gesagt. Bis jetzt konnte ich noch keine Wirkung vom MTX wahrnehmen, allerdings auch keine Nebenwirkung. Also gesundheitlich fühle ich mich prima. War auch schon seit mind.3 Jahren nicht mehr krank, abgesehen von leichten Erkältungen im Winter. Ich nehme auch 48 Stunden nach dem MTX die Folsäuretablette, was man ja machen muss. Mein Grossvater wurde jahrelang mit MTX behandelt (wegen seiner Hautkrankheit) und ihm geht/ging es dabei eig. immer gut. Ich bin im Universitätsspital in der dermatologischen Abteilung in Behandlung und ich denke, wenn es mir fest schaden würde, würden die es mir sicher nicht geben. Bitte versucht mich jetzt aucg nicht wieder davon wegzubringen, ich werde das jetz durchziehen in der Hoffnung, dass die Haare wieder kommen...

Im Moment kann ich eig ziemlich gut mit dem ganzem umgehen. Klar ist es eine grosse Belastung für mich und ich denke sicher ca. 1 Stunde am Tag einfach über meine Haare nach, aber physisch sowie psychisch belastet es mich im grossen und ganzen nicht gross. In der Öffentlichkeit sieht man mich zwar immer mit Kappe und ich vermeide den Gang ins Schwimmbad. Dort war ich aber auch vorher nie, also macht es keinen Unterschied... Mein Tagesablauf ist der gleiche wie früher. Gehe normal in die Schule, im Unterricht macht es mir auch nichts aus ohne Kappe zu sein, mache meine Freizeitaktivitäten, treffe mich mit Freunden, gehe raus usw. Der einzige Unterschied zu früher ist halt das mit den Mädchen. Früher war ich ziemlich beliebt bei den Mädchen. Es gab immer welche die mir nachliefen und so ziemlich alle fanden mich hübsch. Also gut gesagt ich war echt beliebt bei ihnen. Seitdem ich das da halt habe hat sich das geändert und das ist das was mir am meisten zu schaffen macht. In Erinnerung an wie ich halt früher aussah finden mich halt die die mich schon vorher kannten immer noch ziemlich hübsch, aber neue kennenzulernen ist schwerer... Das Problem ist halt auch mein Selbstwertgefühl. Ich will keiner antun, mich als Freund zu haben. Denn die würde dann sicher immer gesagt bekommen, ah du hast den Freund der krank ist und blabla... Aber im Grossen und ganzen denke ich, dass wenn alles so bleibt ich echt gut damit uaskommen kann. Solange meine Augenbrauen nicht ausfallen ist sowieso gut. Aber was macht man als Mann wenn das passiert? Als Frau kann man sich ja eine Aufmalen oder einen Strich malen, als Mann würde das sicher sehr komisch aussehen. Ich habe mir 2 Sachen überlegt für diesen Fall. 1. Sie einfach gut tätowieren lassen, so dass man erst auf 1 Meter sieht, dass sie tätowiert sind. 2. Meine beste Kollegin meinte es gibt auch Augenbrauen zum aufkleben, stimmt das?

Ich habe dann nochmals eine Frage. Und zwar; Haben Drogen allgemein mit AA zu tun?
Ich bin zwar kein Raucher und Trinken darf ich seit dem MTX sowieso keinen Tropfen mehr, aber früher habe ich mal gekifft. Ich rede hier nicht vom täglichen Kiffen, mehr so am Wochenende am Abend oder so. Zum 1 Mak habe ich Anfang März vor einem Jahr, 1 1/2 Monate später fing die AA an. Anfangs habe ich wenig, so 1 Mal alle 2 Wochen und dort schritt sie auch langsam voran. In den Sommerferien dann öfter, AA kam stärker, Nach den Sommerferien in 8 Wochen nur 2 Mal, Haare fielen langsamer aus. Dann ca 4 Wochen lang jeden Tag, da war ich auf dem Land für ein Schulprojekt. Dort war mein härtester Schub... Danahc bis Ende Januar wieder so alle 2 Wochen oder jede Woche... Ende Januar habe ich dann gemerkt, dass das so ist und seitdem keinen einzigen Zug mehr genommen und habe es auch nicht vor. Können da wirklich Zusammenhänge bestehen?

Nun ja tut mir Leid für den Text aber das alles beschäftigt mich halt schon ziemlich. Vorallem das mitden scheiss Augenbrauen ich hoffe echt dass es nicht so kommt. Confused

Alles in Allem bin ich trotzdem ein glücklicher Mensch. Beleidigt oder feritgemacht wurde ich deswegen noch von niemandem. Sogar die 2 mit denen ich mich am schlechtesten aus dem Jahrgang verstehe haben gesagt dass sie das ziemlich krass finden und gesagt sie wünschen das beste. Ich hasse es einfach wenn jemand sagt ich bin krank (zb meine Lehrer denken ich wäre krank und hätte was), denn so fühle ich mich nicht und das bin ich auch nicht. Aber manchen Leuten kann man nicht erklären, dass man ja nicht wirklich krank ist... kennt ihr sicher. Mein bester Freund hatte letztens gesagt er wird mir immer beistehen egal was ausfällt und was passiert, das gleiche meine beste Freundin, sie ist eigentlich die grösste Stütze sie findet immer aufmunternde Worte... Sie meint sogar ich würde immer noch gut bei den Mädchen ankommen und das habe ich auch schon von manchen anderen gehört. Es geht ja auch um den Charakter und meinen beschreiben viele als: lebendig, sehr offen und redselig, positiv (immer mit einem Lächeln), aber auch als faul und für einen Jungen eher emotional... Ich sehe das aber als unterstützung, dass egal was passiert, ich immer wen haben werde und das baut auf.

Achja, ein grosser Traum von mir ist es 1 Jahr ins ausland zu gehen. Habe schon alles geplant und die haben mich auch angenommen und so. Allerdings weiss ich nicht wie ich das machen soll. Im Moment würde ich gehen, aber wenn sich das alles bis zum Sommer verschlechtern sollte, glaube ich nicht. Denn ich will nicht dorthin kommen, niemanden kennen und gleich als "der Kranke" oder so abgestempelt werden...

Also sorry für den langen Text, habe mir mal alles von der Seele geschrieben...

Schönen Abend noch! Smile


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3 wichtige Regeln
Auch wenn der Haarverlust nervt - Es gibt so viele schöne Dinge im Leben und viel schlimmere Sachen.


Die Wissenschaft und Medizin kann das Problem heute in den meisten Fällen NICHT wirklich lösen. Aufgeben gibt es nicht, denn ein bischen Glück gehört dazu - und die Chance auf eine Heilung wächst jeden Tag. Never give up.


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