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Gedanken und Sorgen - Therapien AA/AT/AU [Beitrag #10811] :: Do., 07 Juni 2012 08:49 Zum vorherigen Beitrag gehen
Liebe Betroffene und Angehörige,

ich bin seit zirka 6 Monaten mit der AA/AT/AU beschäftigt. Am eigenen Leib erfahre ich es nicht, doch an dem meines Partners.
Nach einem stressigen Erlebnis (Todesfall), davor Morbus Crohn, vermutlich Pilze in der Wohnung und einer kleinen Entzündung im Weißheitszahn trat die AA auf.
Mittlerweile ist es eine AU und auch die Nägel sind betroffen.

Es ist sehr belastend, da mit den Haaren auch viel seiner unbeschwerten und fröhlichen Grundhaltung verloren gegangen ist. Es tut weh,
ihn leiden zu sehen. Viele Therapien hat er noch nicht probiert. Bislang nur Zwiebel, Minoxidil und UV-Licht. Ohne Erfolg.

Einige Studien und viele Forenbeiträge (auch hier) habe ich gelesen. Mit der Hoffnung, dass mir eine "neue" Therapie einfällt oder
ich einen Zusammenhang erkenne oder doch das Mittel für genau diesen Alopecia Typ finde.

Ich möchte meine Gedanken hier mitteilen, da mein Freund zur Zeit aufgegeben hat und nichts ausprobieren möchte. Da wir keinen Zeitdruck habe und
es an meiner Liebe nichts ändert, zwinge ich ihn nicht in den Kampf gegen diese Erkrankung zu ziehen. Er ist schließlich mehr als nur ein paar Haare.

Gedanken zur Therapie (extern/intern/kombiniert)

- Es gibt Erfolge mit Mitteln, die die Kopfhaut entzünden bzw. eine Immunreaktion auslösen (Knoblauch;Allicin/Cayenne/Aldara/DCP/Pslolaron/ usw.)
- Es gibt Erfolge mit Mitteln, die entzündungshemmend wirken und die Immunreaktion des Körpers hemmen (Diclofenac, Teebaumöl, Methotrexate, Cortikosteroide-Injektionen usw)
- Es gibt Präparate zur Einnahme, die das Immunsystem stärken sollen (Zink, Biotin, Folsäure, sonstige Vitamine+Mineralstoffe)
- Es gibt chinesische Tees und Wundermittel (FaBao, Zhangguang/101B Tonic)
- Es gibt medizinische "Keulen", die immunomodulatorisch unspezifisch herunterregulierend wirken und nachhaltige Nebenwirkungen haben können (Corticosteroide, Cortiosontabletten, Sulfasalazine)
- Es gibt hömöopathische Mittel (Weihrauch - angebl. biologisches Cortison, Viviscal (Fischextrakt+Kieselerde), Schwefelglobuli usw)
- Sicher noch anderes?

Es sind bereits sehr viele Wege bekannt, die in Mischform auch Erfolge zu haben scheinen. Wobei ich glaube, dass es zwischen AA und AU einen großen Unterschied gibt. Bei AA scheint es mir, wirken
die o.g. Dinge auch einzelnd. Vielleicht nicht immer, aber die AU scheint resistenter zu sein bzw. zu "großflächig" den gesamten Körper immer und immer wieder zu entzünden bzw. die Entzündungsreaktion aufrecht zu erhalten.
Zum größten Teil scheinen nur die Symptomatiken lokal gelindert zu werden und bei Absetzen schlägt der Körper mit seinen Fresszellen zu.

Was mich wundert ist, dass die Haarfollikel nicht (es gibt eine vernarbende AA ok) zerstört werden. Folglich greift der Körper etwas vorher an bzw. die Farbe/Pigment des Haars? Deswegen haben weiße Häärchen eine Chance zu
sprießen (bei meinem Freund auf den Ohren durch Minoxidil!!!). Doch wenn sie die Farbe annehmen, fallen sie aus. Es gibt auch eine ältere Studie zu dieser Überlegung.
- Warum also die Farbe nicht vorher entfernen? Warum das Protein=Pigment, dass die Körperreaktion auslöst nicht einfach "umfärben/bleichen" ? Wenn der Körper für eine gewissen Zeit nichts zu bekämpfen hat, vielleicht hört
die Immunreaktion dann auf. Klar, es gibt Gedächtniszellen, die sich an die Antigene erinnern und wieder alles in Gang setzen. Doch glaube ich eher, dass wenn der GESAMTE PROZESS für eine Dauer x gestoppt wird (am ganzen Körper),
kann sich das Immunsystem wieder normalisieren. Wenn AA/AT aufhört, dann doch auch für eine Weile/Monate/Jahre?

- Wenn die AA auch aufhört und schlummert sind diese Antigen Finderzellen doch auch aktiv. Sie wirken aber nicht lokal am Kopf? Schwangerschaften, neue Stresssituation, schlechter gesundheitlicher Lebensstil begünstigen dann erneute Schübe meiner Ansicht nach.

- Die Idee, dass der gesamte Entzündungsprozess gestoppt wird, kann meiner Meinung auch durch Cortison intern unterstützt werden. Oder andere Dinge, auch in Kombination. Hier ist nur die Wirkstärke unklar.

- Kann man den Körper vielleicht mit Enthaarungscreme/Lasertechnik austricksen? Wenn keine Haare/Haarfollikel da sind (bzw. Haarpigmente), gibt es nichts zu reagieren. Hält man das einige Wochen/Monate aufrecht, beruhigt sich die Reaktion, bzw. vergisst das Immunsystem die Antigene und lässt sie in Ruhe.

- Zwei Ideen dazu. UV-Therapie/Sonnenlicht wirken auch auf die Haarfarbe. Jeder Urlauber kann die Bleichung bestätigen. Vllt. wachsen daher ja einigen Betroffenen kleine Haare durch die Bestrahlung. Oder sie zerstört die Zellen/Follikel und Pigmente, so dass das Immunsystem nichts findet. Oder ist ein Sonnenbrand nichts weiteres als eine Aldara (Immoquid) oder Knoblauch Behandlung? Vllt. aber wirkt es auf die Pigmente oder andere Haarbestandteile, die sonst dauerhaft und wiederkehrend angegriffen werden. Ich glaube aber, dass noch kein Betroffener oder Arzt versucht hat, die Haare/Haarwurzeln und sonstigen Bestandteile zu entfernen bzw. wenn überhaupt noch vorhanden, zu färben bzw. zu bleichen oder tiefergehend die Haarfollikel zu beeinflussen. Die Idee dahinter ist, die Immunreaktion für eine Zeit lang zu stoppen, damit der Tita der Antikörper im Blut sinkt. Ich denke da an Impfungen, die aufgefrischt werden müssen und hoffe, dass es nicht 10 Jahre dauert.

- Wie gelangen die Antikörper zur Kopfhaut? Minoxidil wirkt bei einer AU überhaupt nicht. Dass es bei einer begrenzten genetischen Alopezie oder AA wirkt vermute ich jedoch schon. So können Anagen Haare gebildet werden. Doch bei einer AU habe ich die Vermutung, dass Minoxidil noch mehr Blut und damit noch mehr Antikörper zur Kopfhaut befördert. Also die Reaktion sogar noch unterstützt wird und noch mehr Fresszellen haarbildende bzw. Haarstrukturen zerstören. Kann man hier nicht entgegenwirken? Die Kopfhaut evtl. etwas vereisen, kühlen, (oder wirkt auch die Bestrahlung tötend auf die Antikörper?) Vielleicht wirken hier Methoden, die einige Millimeter bzw. gar Zentimeter der Kopfhaut "unsichtbar" machen bzw. den Blutstrom vermindert. Eine Art gekühltes Antiminoxidil?

- AU/AT/AU haben viele Ursachen, die sicher auch gleichzeitig wirken müssen. Diese Faktoren wirken stark auf das Immunsystem. Viel beruflicher oder emotionaler Stress, viel Kummer, Erkrankungen usw usw. Wie wäre es mit illegalen Drogen, die stark auf das Immunsystem wirken? Ich will niemanden ermuntern, in dem schlechten emotionalen Setting, etwas auszuprobieren. Doch weiß man, dass Ecstasy, Cannabis, Poppers usw. auch stark das Immunsystem beeinflussen bzw. längerfristig schwächen und umprogrammieren. Ob es die Ursache ist oder den Körper komplett umprogrammiert weiß ich nicht. Nur davon hat noch niemand gesprochen.

- Wenn Haare und Fingernägel betroffen sind, können es vllt. auch an Biotin und Keratin und deren Zwischenbiosyntheseprodukte liegen. Schwangerschaften und Biotinmangel treten auch gemeinsam auf. Biotin beeinflusst/bildet Histone, die die DNA umlagern. Da passiert auch direkt in den Zellkernen.

- Vielleicht werden ja weder Haarfollikel, noch Pigmente oder sonstige Dinge angegriffen, sondern direkt die Cuticula (äußere Hornschicht (Keratin) der Haare), da auch das Nagelbett Hornschichten bildet. Die Hornstruktur ist vielleicht das Antigenbesitzende Protein, dass der Körper als fremd erkennt. Gibt es also Mittelchen, die diese äußere Schicht zerstören/beinflussen oder die Haarstruktur verändern? Enthaarungscreme, Glättungsmittel?!

- Gemeinsamkeiten von Haar und Nägel sind zu wenig beachtet.

Mir kommen immer wieder neue Ideen, die ich sicher auch mitteilen werde. Niemand braucht das zu lesen. Ich weiß nur nicht, wohin damit, da ich gerade in einer verdammt blöden Situation stecke. Ich möchte Euch nur sagen,
dass ihr viel viel mehr als nur das Haar an Euch seid. Ihr nehmt aus der Erkrankung auch ein Geschenk mit, das der Bescheidenheit und die Anerkennung der wichtigen und unwichtigen Probleme. Ich wünsche Euch alles Gute, dass Ihr
mit der Situation selbstbewusst umgeht und auch die Kraft aufbringt, es jedem zu erklären, der Euren Weg kreuzt. Isoliert Euch nicht, das ist Gift für Eure Seele. Die Haare können verkümmern, doch lasst es nicht nach Innen.
Wir leben in einer wissenschaftlichen Gesellschaft und wenn der Leidensdruck die Forscher nicht dazu zwingt weiterzumachen, werden es die ökonomischen Interessen sein. Ihr seid doch auch riesen Markt! Es wird schon etwas passieren und vllt. verschwindet Eure Erkrankung auch von selbst.

Bis dahin.







[Aktualisiert am: Do., 07 Juni 2012 09:49]


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Auch wenn der Haarverlust nervt - Es gibt so viele schöne Dinge im Leben und viel schlimmere Sachen.


Die Wissenschaft und Medizin kann das Problem heute in den meisten Fällen NICHT wirklich lösen. Aufgeben gibt es nicht, denn ein bischen Glück gehört dazu - und die Chance auf eine Heilung wächst jeden Tag. Never give up.


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