Heute in der FAZ [Beitrag #3288] :: Fr., 05 Dezember 2008 07:40
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Baldhead
Beiträge: 149 Registriert: November 2006
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Zucker sorgt für die Entzündung
Ehrlich-Nachwuchspreis für Entdeckung an Antikörpern
Antikörper sind die wirksamsten Waffen der köpereigenen Abwehr: Zielgenau attackieren sie Bakterien, Viren oder entartete Zellen. Manchmal richtet sich ihre Zerstörungskraft aber auch gegen gesundes Gewebe. Die Folge sind sogenannte Autoimmunkrankheiten (...). Was darüber entscheidet, ob Antikörper nützlich oder schädlich sind, das erforscht Falk Nimmerjahn, Professor für Experimentelle Immunologie und Immuntherapie am Uniklinikum Nürnberg-Erlangen. Die Einsichten, die der 36 Jahre alte Biologe dabei gewonnen hat, haben ihm jetzt den Paul-Ehrlich- und Ludwig-Darmstaedter-Nachwuchspreis eingebracht. (...)
Die Medizin verdanke Nimmerjahn "grundlegend neue Erkenntnisse darüber, wie Antikörper wirken", sagte gestern Georg Fey, Genetikprofessor an der Universität Nürnberg-Erlangen bei der Vorstellung des Geehrten. Antikörper, auch IMmunglobuline genannt, sind Eiweißstoffe, die vom Immunsystem auf bestimmte Krankheitserreger zugeschnitten werden. Sie enthalten außer den Proteinbausteinen auch kettenartig angeordnete Zuckermoleküle. Diese werden von Abwehrzellen erkannt, die dann jene Körperzellen oder eindringlinge angreifen, gegen die sich das Immunglobulin richtet. Eine solche Entzündungsreaktion ist erwünscht - aber nur, wenn sie durch echte Schädlinge ausgelöst wird.
Nimmerjahns Team hat herausgefunden, dass die Beschaffenheit der Zuckerfortsätze darüber entscheidet, wie stark die entzündungsfördernde Wirkung eines Antikörpers ist. Fehlt ein bestimmtes Molekül namens Sialinsäure in der Kette, fällt die Abwehr wesentlich stärker aus. Sialinsäurereiche Immunglobuline dagegen dämpfen die Entzündung. Mit diesem Wissen lassen sich laut Nimmerjahn unter anderem Antikörper synthetisieren, die zur Behandlung von Autoimmunleiden eingesetzt werden können. (...)
Der Preisträger ist als Berater für eine Firma tätig, die solche künstlichen Immunglobuline zur Anwendungsreife bringen will. In drei bis vier Jahren, schätzt er, könnten Versuche am Patienten beginnen. (...)<<
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Re: Heute in der FAZ [Beitrag #3331 ist eine Antwort auf Beitrag #3288] :: Mi., 10 Dezember 2008 08:17
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Heike36
Beiträge: 111 Registriert: März 2007
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Hallo,
interessant der Beitrag. Vielleicht werden wir ja doch bald alle
in ein paar Jahren von unserem Leiden geheilt sein...
Ich glaube jedenfalls daran. Dann könnte man auf das ganze Zeug, was alles nur einen Haufen Geld kostet und am Ende doch nicht hilft, endlich verzichten. Z.B. Selen, DCP, Viviscal, Aromatherapie
usw. hilft alles nur eine gewisse Zeit, dann geht alles wieder von vorne los! Wenn Selen so wirkungsvoll wäre, wären wir alle schon geheilt und keiner müßte hier mehr schreiben!
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Re: Heute in der FAZ [Beitrag #3338 ist eine Antwort auf Beitrag #3331] :: Mi., 10 Dezember 2008 19:30
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Herbstzeit
Beiträge: 37 Registriert: August 2008 Ort: Niedersachsen
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Hallo Leute,
wow, das ist ein echt Interssanter Bericht.
Endlich hat da mal einer was entdeckt das evtl. in Zukunft auch Autoimmunerkrankten (egal welcher Art) Hilfe versrpicht.
Na ich drücke dem Doktor mal dicke die Daumen das seine Forschung in Form von Hilfe für die Betroffenen umgesetzt werden kann.
Ein hoch auf die Forschung!
Liebe Grüße Herbstzeit08
In der Tiefe unseres Bewusstseins haben wir die Weisheit, die uns trägt, wenn uns etwas Negatives widerfährt
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Re: Heute in der FAZ [Beitrag #3383 ist eine Antwort auf Beitrag #3288] :: Mo., 29 Dezember 2008 18:51
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Das ist ja mal tierisch interessant!
uiuiui, das bedeutet, dass Alopecia Areata und Neurodermitis usw. genetisch bedingt sind. Dann kann man durch herumschnibbeln an der DNA ja erreichen, dass diese Säure wieder im größeren Maße synthetisiert wird, nicht wahr.
Obwohl die Methode mit den synthetischen Antikörpern sympathischer klingt. Aber sind Antikörper nicht immer spezifisch auf den Besitzer zugeschnitten?
Grüßchen, Kaja
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Re: Heute in der FAZ [Beitrag #3388 ist eine Antwort auf Beitrag #3288] :: Mi., 31 Dezember 2008 11:03
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alexandra
Beiträge: 133 Registriert: November 2006 Ort: Wuppertal
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Hi!
Jo, was auch bedeutet, wenn es genetisch bedingt ist, dass wir uns soviel auf den Kopf schmieren können und so viel an Pillen und Nahrungsergänzgungsmitteln schlucken können, bis uns die Geldquelle versiegt, wir werden nichts ändern können, es sei denn, man schnibbelt uns-wie du so schön sagst-an den Genen/Antikörpern herum.
Also, lassen wir den lieben Gott einen guten Mann sein, kaufen wir uns einen guten Haarersatz (oder auch nicht) und leben wir einfach lustig vor uns hin*grins*
Davon ab sind Antikörper zwar spezifisch, durch eine Blutwäsche bzw. durch eine Stammzellentherapie können die aber ausgetauscht werden. Allerdings ist das Verfahren viel zu teuer, und natürlich wollen wir diese Therapieformen auch für die Leute übrig lassen, die sterbenskrank sind, denn wie können wir denn Krankenhausbetten für solch Arme blockieren?
Seh ich auch ein...irgendwie...obwohl ich nach wie vor immer noch gern meine eigenen Haare wieder hätte.
LG
Alex
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