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Neu + meine kurze Geschichte [Beitrag #13901] :: Di., 04 Februar 2014 11:33 Zum nächsten Beitrag gehen
Moin an alle!

Ich bin 26 Jahre alt, habe AA seit nun grob geschätzten 5 Monaten. Die ersten Momente, als ich realisiert habe, dass mir an gewissen Stellen keine Haare mehr wachsen, habe ich eigentlich nicht wirklich ernst genommen. Ich dachte es sei etwas Gewöhnliches, was sich von selbst wieder legt. Falsch gedacht. Die Stellen breiteten sich aus und naja den meisten wird der weitere Verlauf bekannt sein. Unwohl fühlte ich mich erst, als unterhalb des Kinns, in einem ca. 4 cm großen Durchmesser, eine kahle Stelle auftrat. Erst dann habe ich nach eventuellen Symptomen gesucht beziehungsweise speziell nach den Ursachen geforscht und bin auf AA gestoßen. Je mehr ich mich damit beschäftigt habe, desto häufiger traten weitere "Baustellen" auf. Der Status Quo ist der folgende: im Nackenbereich dünnt sich die Haarpracht immer weiter aus. Es sind vereinzelt Flecke zu erkennen und drum herum immer wieder kleine Ansätze von Haaren. Zentral am Hinterkopf habe ich eine deutliche, ca. 6 cm große kahle Stelle, die sich anscheinend nicht weiter ausbreitet. Seit meinem letzten Friseurbesuch ( vor ca. 2 Wochen ) habe ich eine weitere Stelle direkt an der Kopfseite über dem rechten Ohr entdecken "müssen". An den meisten Stellen sind kleine grau-weiße Haare zu entdecken. Sie wachsen nicht so schnell wie die üblichen Haare, aber immerhin habe ich aus diesem Grund die Hoffnung noch nicht ganz verloren. Wie auch immer: Das ganze macht mir Stand heute ziemlich Angst und bei allem was man so liest, wird einem nur noch mulmiger. Von "das legt sich von selbst nach ein paar Monaten" bis hin zu "ich lebe damit seit etlichen Jahren" liest man ja so einiges und ich weiß wirklich nicht wie ich damit auf Dauer umgehen soll, wenn es sich nicht bessern sollte.

Wie lasse ich mich behandeln?

Bei meinem ersten Hautarztbesuch bekam ich eine cortisonhaltige Salbe zum Auftragen verschrieben. Diese habe ich auch ca. 3 Wochen lang angewendet: Ohne Erfolg.

Seit nun zwei Wochen wird bei mir eine Art "Stickstoffbehandlung" angewendet. Die kahlen Stellen werden also vereist und somit "gereizt", um damit zu bewirken, dass der Körper von dem Abstoßen der Haare abgelenkt wird und diese neu bilden kann. Diese Art der Behandlung sollte den meisten ja geläufig sein.

Was mache ich nebenbei?

Ich esse jeden Tag einen Apfel. Nehme zusätzliche mit Vitaminen angereicherte Nahrungsergänzungstabletten.
Seit gestern wirke ich zusätzlich auf die kahlen Stellen ein, indem ich eiskaltes Wasser auftrage und die Flecken dann mit einer Zahnbürste "abschrubbe". Hört sich vielleicht komisch an, hat aber bei einer mir bekannten Person geholfen.

Wie gehe ich im Alltag mit AA um?

Nunja. Um ehrlich zu sein verstecke ich die Stellen, indem ich Mascara auftrage. Auf den ersten Blick erkennt man es so nicht, aber natürlich fällt es doch den meisten auf. Der Vorteil ist ganz einfach, dass ich meinen Beruf nicht mit einer Kopfbedeckung ausüben muss, um so Gespräche zu vermeiden. Ich bin in dem Zusammenhang schon sehr eitel und achte sehr auf mein Aussehen, sodass es mir immer schwieriger fällt, wenn weitere betroffene Körperstellen dazu kommen.

Ich werde berichten wie es weiter geht und ob ein heilender Verlauf einsetzt.

Viele Grüße!


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Aw: Neu + meine kurze Geschichte [Beitrag #13902 ist eine Antwort auf Beitrag #13901] :: Di., 04 Februar 2014 20:04 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Hallo,

schade dass du hier gelandet bist...

3 Wochen eine Salbe benutzen ist viel zu wenig Zeit. Mindestens 3 Monate würde ich sagen, unter Beobachtung des Arztes.
Stickstofftherapie... naja, besser wäre es, wenn er dir DCP anbieten würde. Ist eine Therapie, die den größten Erfolg verspricht. Geh wieder zum Hautarzt und frag, ob er dich zu einer Hautklinik überweisen kann. Gibt bestimme eine in eurer Nähe.

Kaschieren kann man die Haare mit sogenannten Streuhaaren von Herstellern wie Toppik.
http://www.youtube.com/watch?v=OvnRkU9Zaug
Irgendwann geht das jedoch auch nicht mehr, wenn zu viele kahle Stellen vorhanden sind.

Eitel ist jeder mit seinen Haaren, es sei denn du hättest in deinem Alter schon eine genetische Glatze - vielleicht wäre es dann nicht so schwer.
Vitamine bringen wahscheinlich keine Hilfe. Das ist eine Autoimmunerkrankung, kein Mangel.

Abwarten, versuchen gemeinsam mit dem Arzt zu therapieren, versuchen damit umzugehen sind gute Tipps.

Bei den wenigsten bleibt es für immer. Hier im Forum sind natürlich vermehrt Menschen, die noch keine Lösung gefunden haben. Das wiederspiegelt jedoch nicht die Mehrheit der AA-Patienten. Viele, eher die meisten, die "geheilt" sind, kommen auch nie wieder hier ins Forum zurück. Die Userin Immermehrhaar hat kürzlich ihre Haare wieder zurück bekommen und ist eine der wenigen, die sich hier wieder gemeldet haben Smile

Ich hatte im Sommer Alopecia Totalis und mir sind viele Haare wieder gewachsen, manche wieder ausgefallen, aber ich bin auf dem Weg der Remission. Ich weiß, dass es kein kurzer Weg ist dahin...


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Aw: Neu + meine kurze Geschichte [Beitrag #13903 ist eine Antwort auf Beitrag #13901] :: Mi., 05 Februar 2014 07:33 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Moin,

danke für die umfangreiche Antwort und die vielen guten Tipps.

Ich werde meine jetzige Art der Behandlung auf jeden Fall bis zum Ende durchziehen. Einen 100%igen Erfolg kann man ja leider nirgendwo garantieren und vielleicht finde ich so einen Weg, der zur Genesung führt.

Was ich ganz vergessen habe zu erwähnen: Beiläufig habe ich aus einem Drogerie-Markt sogenannte "Haar-Activ Dragees von Merz" besorgt. Nicht gerade billig (ca. 12 Euro), jedoch mit guten Rezensionen, wenn es darum geht, die Haarwurzeln zu stärken und den Neuaufbau zu fördern. Das sind sicherlich alles keine Wundermittel, aber ich glaube viele Wege führen nach Rom und in unserem kann es nicht schaden, gleich mehrere Dinge auf einmal zu testen.

Von DCP hab ich ehrlich gesagt noch nicht viel gehört. Das wäre dann sicherlich mein nächster Schritt, falls gar nichts wirkt.

Und ja, diese positiven Gedanken spielen sicherlich eine große Rolle. Jedenfalls muss man damit umgehen können und sich selbst Ziele setzen, um das ganze zu bekämpfen.

Das einzige, was mich momentan wirklich verzweifeln lässt, ist die Fahrlässigkeit und Unkenntnis, mit der ein Großteil der Hautärzte agieren. Der Großteil ist meines Erachtens nach nur auf Profit aus. Es hat Wochen gedauert, bis ich einen Hautarzt fand, der mit Stickstoff behandelt (1 von 20). Man hat mir gesagt, sowas sei schlecht mit den Krankenkassen abzurechnen und da hab ich schon aufgehört zuzuhören.
AA wird in meinen Augen als Bagatelle behandelt und niemand möchte sich wirklich damit beschäfitgen. Das mag einerseits daran liegen, dass es eben in den meisten Fällen wieder von selbst verschwindet, aber anderseits (und das ist im Jahr 2014 wirklich traurig), weil kein gängiges einheitliches Heilungsverfahren angewandt wird.

Viele Grüße!


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Aw: Neu + meine kurze Geschichte [Beitrag #13907 ist eine Antwort auf Beitrag #13901] :: Do., 06 Februar 2014 17:19 Zum vorherigen Beitrag gehen
Der Grund, warum kein gängiges, einheitliches Verfahren angewandt wird, ist weil es keines gibt. Leider gibt es tatsächlich im Jahr 2014 Heilmittel gegen vieles (wenns gut kommt ja bald gegen AIDS), aber gegen AA immer noch nicht. Ich hoffe sehr, dass bald einmal eines kommt, wir würden uns wohl alle freuen, aber wen interessiert das schon, wir sind ja bloss eine kleine, nicht besonders profitbringende Randgruppe...


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Auch wenn der Haarverlust nervt - Es gibt so viele schöne Dinge im Leben und viel schlimmere Sachen.


Die Wissenschaft und Medizin kann das Problem heute in den meisten Fällen NICHT wirklich lösen. Aufgeben gibt es nicht, denn ein bischen Glück gehört dazu - und die Chance auf eine Heilung wächst jeden Tag. Never give up.


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