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Meine Geschichte! [Beitrag #7401] :: Di., 22 März 2011 09:11 Zum nächsten Beitrag gehen
Hallo,
mein Name ist Dany. Ich leide seit fast 18 Jahren an Alopecia Areata. Die Krankheit trat das erste mal mit 13 Jahren auf. Ich erfuhr von meiner Mutter wie mein Vater wirklich gestorben ist. Das und die Pubertät ließen meine Haare, vermutlich, ausfallen. Anfangs war ich bei einem ansässigen Hautarzt in Behandlung. Ich bekam zuerst die Kopfhaut mit etwas sehr kaltem eingeschmiert anschließend wurde sie mit einer Flüssigkeit eingerieben die Lichtempfindlich macht. Ich musste 15 Minuten warten und wurde dann mit UV Strahlen bestrahlt. Diese Therapie half leider gar nichts. Da die Stellen immer größer wurden machte sich meine Mutter Sorgen und schleppte mich in die Hautklinik nach Heidelberg.
Wie in allen Kliniken (offene Sprechstunde) musste ich sehr lange warten. Als ich endlich dran war wurden sehr viele Ärzte zu mir gerufen . Wusste gar nicht wo mir der Kopf steht. Der Prof. ist auch noch gekommen. Es wurden Fotos von mir gemacht ich bekam ein Rezept für ein Medikament das eigentlich für Leprakranken benutzt wird (Dapson). Ich wurde hoch in die Licht Abteilung geschickt. Dort begrüßte mich eine sehr nette Frau die mir den Kopf ebenso mit einer Tinktur eingeschmiert hat nur dort musste ich eine halbe Stunde warten . Ich wurde wieder bestrahlt. Danach bin ich 3 mal pro Woche in die Hautklinik gefahren. Das Medikament musste ich nach 2 Wochen wieder absetzen. Meine Blutwerte waren zu schlecht. Es bekam dann Babyflaum der aber leider wieder ausgefallen ist. Aber egal ich habe nicht aufgegeben und siehe da nach ca. einem halben Jahr kamen meine Haare wieder.
Danach war lange Ruhe hatte nur noch in Stressigen Situationen hin und wieder eine kleine kahle Stelle die aber von alleine wieder zugewachsen ist.
Im Dezember vor 4 Jahren verlor ich meine Arbeit. Ich war 5 Monate arbeitslos. Das hat mich sehr mitgenommen. Suchte mir zur Überbrückung einen Job den ich dann auch behalten habe als ich wieder eine feste Stelle gefunden hab. Dort konnte ich aber nicht lange bleiben da sich die Ärzte getrennt haben und ich nicht Vollzeit dort arbeiten konnte. Habe direkt eine Stelle gefunden in dem Ort wo ich wohne. Dort war bzw. ist es nicht einfach für mich. Hatte viel emotionalen Stress . Und so ging es wieder los. Mir fielen die Harre wieder aus. Ich habe es am Anfang ignoriert da ich dachte die Haare kommen bestimmt wieder . Fehlanzeige! Es wurde immer Schlimmer. Bin zu einer Hautärztin, die hat mir eine Cortison Tinktur verschrieben und mein Blutuntersucht. Diagnose Hashimoto. Darauf hab ich mich dann erst mal konzentriert . Alle Ärzte sagten mir das der Haarausfall damit zusammen hängt und wenn mein TSH wieder in Ordnung ist kommen die Haare schon wieder. Der TSH ist zwar jetzt in Ordnung aber meine Antikörperwerte nicht.
In der ganzen Zeit bin ich weiterhin meiner Arbeit nach gegangen habe sogar einen anderen Nebenjob als Bedienung angenommen. Ich habe meine Gesundheit total ignoriert habe zwar immer mal eine neue Cortisonlösung ausprobiert diese haben aber nie was gebracht. Habe sogar Tropfen von Heilpraktikern ausprobiert, auch ohne Erfolg.
War auch nochmal in der Klinik in Heidelberg dort wurde mir aber auch nur eine Cortison Tinktur verschrieben. Also bin ich letztes Jahr in die Klinik nach Mannheim dort wurde mir Cortison mit Luftdruck unter die Haut geschossen. (Dermijet Therapie) War aber auch Erfolglos! Habe mir zusätzlich noch das Buch Der "kreisrunde Haarausfall": Eine geglückte Therapie gegen die rätselhafte Krankheit Alopecie gekauft. Fing also auch noch mit Krautwickeln an. Hat bei mir leider nichts gebracht. Im Dezember letzten Jahres habe ich eine Familienaufstellung gemacht. Das war der super Gau! Ich brach zusammen. Ich hatte so furchtbare Angst keine Haare mehr zu haben. Ich bin so fix und fertig mit der Welt hatte sogar Suizid Gedanken. Bin seit Januar krankgeschrieben und mache eine Therapie. Die in der Hautklinik in Mannheim wollten mir eine Cortison Stoßtherapie aufschwätzen, was ich aber ablehnte da ich hier soviel negatives davon gelesen habe und da sich die auch gar nicht mit meiner Depression verträgt. Also fragte ich warum ich nicht wieder eine Lichttherapie machen kann. Die in Mannheim konnten die Therapie nicht richtig durchführen also bin ich jetzt wieder in Heidelberg gelandet. Seit 4 Wochen geh ich jetzt wieder nach Heidelberg, die nette Frau von früher ist auch noch da, das baut mich ein wenig auf. Hoffe das meine Haare sich jetzt bald mal wieder blicken lassen. Mir wurde nämlich schon eine dpc Therpie angedroht davor habe ich große Angst.
Hoffe ich habe euch nicht so sehr mir meiner Geschichte gelangweilt musste mir nur mal meinen Frust von der Seele schreiben. Ich wünsche mir so sehr wieder Haare das es weh tut. Weiß das ich mich nicht so versteifen darf aber ich will nicht aufgeben. Die Ärzte sagen immer das es ja keine richtige Krankheit ist. Mich hat die ganze Geschichte aber richtig krank gemacht .
Ich wünsche allen hier ganz viel Erfolg bei allen Therapien die Ihr macht. Versucht Euch bitte nicht so verrückt zu machen wie ich.
Dany


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Aw: Meine Geschichte! [Beitrag #7407 ist eine Antwort auf Beitrag #7401] :: Di., 22 März 2011 12:10 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Lieber Dany,

ich fühle beim lesen richtig mit Sad fühl dich gedrückt und bleib stark- was die anderen so dahinsagen (keine richtige krankheit...) musst du dir nur mal auf der zunge zergehen lassen, für betroffene wie uns ist das manchmal hohn, aber so, so wahr! liebe grüße


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Aw: Meine Geschichte! [Beitrag #7413 ist eine Antwort auf Beitrag #7401] :: Di., 22 März 2011 16:02 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Hallo Dany,
das klingt nach einer sehr langen und tragischen Leidens- und Lebensgeschichte. Ich hoffe für dich, dass die Therapie in HD Erfolge bringt. Gleichzeitig würde ich mir an deiner Stelle Gedanken machen, ob die seelische Belastung vielleicht nicht das größere der beiden Übel ist, mit denen du momentan kämpfst. Da du schreibst, dass du bereits deshalb in Behandlung bist, würde ich der Behandlung der Depression und dem Umgang mit der Erkrankung klar den Vorzug vor der Therapie der aa geben.

Liebe Grüße
ribspreader


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Aw: Meine Geschichte! [Beitrag #7418 ist eine Antwort auf Beitrag #7401] :: Di., 22 März 2011 22:22 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Hallo Dany,

deine Geschichte u. die von vielen Anderen hier spricht dafür, daß seelische Negativzustände, Streß, Angst usw. die Auslöser für AA sind. Deshalb glaube ich, die Behandlung Deiner Depression ist der richtige Schritt.

>Ich wünsche Dir viel Kraft und suche Dir soviel möglich Glücksmomente die aufbauen. Das versuche ich auch, neben einer DCP (letzte Woche begonnen), Selen, diversen Aminosäuren etc.

LG - badsalz



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Aw: Meine Geschichte! [Beitrag #7478 ist eine Antwort auf Beitrag #7401] :: Fr., 25 März 2011 07:00 Zum vorherigen Beitrag gehen
Hallo Ihr Lieben,
vielen Dank für Eure aufbauenden Worte.
Ich hoffe das bald meine Kur genehmigt wird und ich mal den nötigen Abstand von allem bekomm.
Drück Euch!
Dany


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