Haarausfall in der Partnerschaft [Beitrag #871] :: Mo., 07 Mai 2007 13:26
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Feli
Beiträge: 2 Registriert: März 2007 Ort: Berlin
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hallo ihr lieben,
ich bin neu hier und brauche sogleich euren rat.
es ist für mich das erste mal, dass ich mich mit "gleichgesinnten" in verbindung setze. dabei habe ich seit über 12 jahren kreisrunden haarausfall. mittlerweile bin ich 20 jahre alt und lebe sehr gut mit dieser krankheit. dank meiner perrücken und make up, ist ein ganz normales leben möglich und ich stress mich meistens eher mit meinen problemzonen.
seit nun mehr als 20 monaten habe ich einen unglaublich liebevollen freund mit dem ich aüßerst glücklich bin. er weiß von meiner krankheit schon von anfang an und hat seitdem nie ein problem damit geäußert. dennoch hat er mich noch nie ohne perrücke bzw. kopfbedeckung gesehen. geschweige denn ganz ohne gesicht (mir fehlen auch wimpern und augenbrauen). und obwohl wir offen darüber sprechen, spüre ich seine angst vor seiner eigenen reaktion auf meine "naturelle" gestalt, sodass ich ständig befürchte, er könnte mich dann nicht mehr attraktiv finden und mich sogar verlassen.
nun würde es mir sehr helfen, wenn andere mir ihre erfahrungen mit der krankheit in punkto beziehung schildern könnten. ich bin hin und her gerissen, ob ich nun diesen letzten schritt der offenbarung wagen soll oder nicht.
liebe grüße,
eure feli
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Re: Haarausfall in der Partnerschaft [Beitrag #873 ist eine Antwort auf Beitrag #871] :: Mo., 07 Mai 2007 15:10
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Tatzl
Beiträge: 62 Registriert: November 2006 Ort: Sachsen
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Hallo Feli,
ich kann dein Problem sehr gut nachvollziehen, denn mir ging es ähnlich. Ich bin auch 20 Jahre und mit meinem Freund jetzt schon 3,5 jahre zusammen.Und bei mir hat es in der Tat auch 2 Jahre gedauert bis ich mich ihm "oben ohne" gezeigt habe. Er wusste vorher zwar über die Krankheit Bescheid,habe mich aber letztendlich nie wirklich getraut. Im Nachhinein hätte ich es viel eher machen sollen. Er war sehr verständnisvoll und lieb. Ich bin mir sicher,dass dein Freund genauso reagieren wird,denn er hat es ja schon die ganze Zeit akzeptiert. Unsere Beziehung hat sich danach noch mehr gefestigt und ich habe noch mehr Vertrauen zu ihm. Jetzt ist es ganz normal, dass ich die Perrücke abnehmen kann,wenn wir alleine sind. Ich finde zwar selber,dass ich irgnedwie wie ein Riesenbaby ausschaue,aber er sagt immer er findet es niedlich Also ich kann dir nur Mut machen, dass du den letzten Schritt machen solltest!!Du wirst dich danach ganz bestimmt besser fühlen!! Ich weiß noch,dass ich damals immer so eine Anspannung gesürt habe,als er mich noch nicht in real gesehen hatte. Irgendwie war das komisch. Glaub mir du wirst dir danach sehr viel freier vorkommen. Also ich würde dir raten es zu versuchen.
Viel Glück dazu!1Es würde mich freuen,wenn du mir schreiben würdest wie er reagiert hat!
Liebe Grüße
Tatzl
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Re: Haarausfall in der Partnerschaft [Beitrag #874 ist eine Antwort auf Beitrag #871] :: Mo., 07 Mai 2007 15:13
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angela
Beiträge: 438 Registriert: Oktober 2006
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Hallo,
ich bin nicht der ideale Ratgeber. Ich habe seit 2 Jahren AA und bin schon über 20 Jahre mit meinem Mann zusammen. Ich denke aber, du musst dich deinem Freund schon "oben ohne" zeigen - natürlich nur wenn er dazu bereit ist. Nur so kannst du feststellen, ob er die Beziehung wirklich ernst nimmt.
Viele Grüße
Angela
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Hallo Feli [Beitrag #879 ist eine Antwort auf Beitrag #871] :: Mo., 07 Mai 2007 17:07
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123456789
Beiträge: 939 Registriert: Oktober 2006
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Liebe Feli,
frage ihn doch mal, ob er dich oben ohne sehen möchte.
Ganz ungeschminkt würde ich dieses aber anfangs auch nicht machen. Step for step ist sicherlich geschickter.
Ich glaube aber auch, dass er darauf wartet, dass du ihn danach fragst und er sich das nicht traut. Ich habe immer alle(Freunde, Arbeitskollegen, Kunden) gefragt, willst du mich mal ohne sehen.
Die meisten wollten mich ohne sehen, es gab aber auch Personen, die dieses nicht wollten und das habe ich dann respektiert.
In der Partnerschaft sollte dieses aber selbstverständlich sein.
Zu dem nackten Gesicht: Ich habe mich niemandem freiwillig(auch nicht meinem Mann und meinem Sohn ungeschminkt gezeigt). Ich fand mich ungeschminkt so hässlich, dass ich mich selbst nicht anschauen mochte und als erstes morgens Lidstriche und Augenbrauen gezeichnet habe. Sicherlich haben mich meine beiden Männer auch mal so gesehen, aber meistens konnte ich es verhindern. Ich habe mir dann relativ schnell ein Permanent make up machen lassen. Danach war alles wieder normal, ich mochte mich morgens im Spiegel anschauen.
Vielleicht wäre ein PM auch was für dich.
Nun habe ich seit 6 Monaten meine Haare nach 5 Jahren wieder und wünsche das natürlich auch allen anderen und vor allen Dingen dir.
Ich finde die Kopfhaare nicht wirklich wichtig für das Aussehen, aber die Wimpern und Augenbrauen sind wichtig für den Ausdruck des Gesichtes, v.a.D. wenn man mal ganz viele dunkle hatte.
Ganz liebe Grüße Anais
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Bin sehr gerührt [Beitrag #883 ist eine Antwort auf Beitrag #879] :: Mo., 07 Mai 2007 19:22
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Feli
Beiträge: 2 Registriert: März 2007 Ort: Berlin
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vielen dank euch allen!
ich muss zugeben, dass die sache mit meinem freund erstmal in den hintergrund gerutscht ist. zu sehr war ich davon überwältigt zum ersten mal in meiner krankengeschichte auf menschen zu treffen, die genau das durchleben und fühlen wie ich. sich morgens z.b. im spiegel "ohne gesicht" anzuschaun, ist mitunter ein schreckliches gefühl, welches man mit hilfe von schminke sofort ändern will. oder das man sich mit einer glatze wie ein riesenbaby fühlt. mein derzeitiger zustand ist vielleicht in dem sinne noch etwas kritischer, da ich keine vollglatze (mehr) habe. ich habe schon wieder sehr viele haare bekommen. seit ich mit meinem freund zusammen bin, sogar mehr als je zuvor. dennoch die typischen stellen; wirbel, nacken und haaransatz sind kahl. damit fühle ich mich noch unattraktiver, halt nichts halbes und nichts ganzes.
wie ergeht es euch? wäre abrasieren auch ne möglichkeit, obwohl man schon so weit gekommen ist?
auf jeden fall geht es mir jetzt schon viel besser und ich sehe der aktion mit meinem freund schon etwas entspannter entgegen.
dennoch, ich habe noch so viele fragen...
ich bin z.b. sehr interessiert an euren geschichten. welche therapie hat bei euch erfolge gebracht. was ärgert euch an der krankheit am meisten? (ich hasse es z.b. das die kunsthaarperrücken so schnell verfilzen)
ganz liebe grüße,
eure feli
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